THEMA: 3 Generationen auf großer Namibia-Erstlingstour
28 Feb 2017 22:12 #466085
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TAG 5: 17.Juli 2016 Fishriver Canyon - Aus, Dersert Horse In

Wir gehen wieder gegen 8.oo Uhr gemütlich zum Frühstück (unser Kind ist mit mal wieder nur mit Mühe und Not wach zu bekommen), nachdem wir schon ein bisschen die frische Morgenluft geschnuppert haben und uns noch ein wenig auf dem Lodgegelände umgeschaut haben.
Meine Eltern sind schon beim Frühstück und haben ein sehr lecker aussehendes Omelett geordert. Das Frühstücksbuffet macht einem die Auswahl wieder einmal sehr schwer, weil man alles probieren möchte, aber natürlich nicht kann. Vor allem die vielen dunklen Brotsorten möchte ich hier erwähnen. Sehr lecker.
Nach dem Frühstück gehen wir zu unseren Chalets und packen. Wir hatten im Koffer noch 2 faltbare Reisetaschen eingepackt, in diese packe ich jetzt alles das, was wir für die nächste Unterkunft benötigen, damit wir nicht alles immer ein- und auspacken müssen. Die warmen Kleidungsstücke, wie Fließjacken, Anorak, Mützen, Schals und Handschuhe, packe ich separat zusammen, weil man die ja gar nicht unbedingt überall braucht und dann ja immer noch aus dem Auto holen kann. Diese Tasche bleibt von jetzt an im Auto.
Dann muss der ganze Plunder wieder ins Auto geschleppt werden. Auf den Natursteinwegen machen die Trolleyrollen einen Heidenlärm und wir tragen die Taschen lieber. Diesen Lärm hatten wir heute morgen schon vor Sonnenaufgang zur Genüge, da nicht jeder bereit ist seine Tasche zu tragen.
Dann noch zur Rezeption und die Getränke bezahlt, einen Tipp in die Box und gegen 9.30 Uhr geht es los. Wir hatten uns gestern beim Abendessen bereits gegen die landschaftlich sehr reizvolle Strecke am Oranje vorbei entschieden. Unsere Tochter war sehr gegen eine noch längere Autofahrt als nötig.
Wir fahren am Canyon Village vorbei Richtung Canyon. Diese Lodge liegt nur unweit der Canyon Lodge vor einem Feldmassiv. Im Vorbeifahren kann sie uns von der Lage und von der Anlage nicht überzeugen und wir sind froh, dass wir die Canyon Lodge gebucht hatten.
Bis zur Einfahrt zum Canyon View Point sind es nur wenige Kilometer. Es gibt ein Büro wo man den Permit bezahlt und sich in die obligatorische Liste einträgt. Das Autokennzeichen sollte man in Namibia immer kennen, wenn nicht, dann weiß man es bestimmt nach dem Urlaub auswendig. ;)
Vor dem Office steht ein Baum in voller Blüte, mitten im Winter. Die Blüten leuchten wunderschön in der sonst kargen und von Steinen und Sand geprägten Landschaft.





Wir fahren weiter zum Viewpoint. Dort stehen ca. 10 Autos. Wir sehen uns die Plakate an und schauen dann wir die anderen hier auch in den Canyon.





Dann Laufen wir am Canyon Rand vorbei und bauen einige Steintürmchen. In Norwegen hat uns das schon viel Spaß gemacht. Leider ist der Wind so stark, dass die Türmchen meistens wieder umkippen. Aber ein Erfolgserlebnis ist uns dann doch vergönnt :)







Als wir sehen, dass ein Reisebus von rechts kommt, obwohl dort keine Straße mehr zu erkennen ist, fahren wir auch mit dem Auto in diese Richtung. Dort steigen wir immer mal wieder aus, um in den Canyon zu schauen.















Am Canyonrand gegenüber kann man im Dunst die Fishriver Lodge erahnen.





Dabei entdecken wir im Felden eine Gesicht.
Suchspiel: Wer findet das Gesicht?





Anschließend fahren wir zurück zum Viewpoint und von da die Straße zu den weiteren südlich gelegenen Viewpoints. Der Weg ist sehr schlecht zu fahren. Teilweise nur im Schrittempo. Damit bräuchenten wir für die 18 km bis zum südlichen Viewpoint und zurück bestimmt Stunden. Da wir noch nach Aus müssen, ist uns das zu lang, aber selbst wenn nicht, würden wir wahrscheinlich nicht noch weit fahren. Die Strecke ist einfach zu schlecht. Dicke spitze Steine, ausgefahrene Fahrspuren, das Risiko eines Platten dürfte hier sehr hoch sein. Außerdem ist keiner von uns 5 so begeistert vom Canyon, dass er oder sie weiter möchte.













Ich habe schonmal hier im Forum geschrieben, dass ich beim Blick in den Canyon immer die Schaufelradbagger vermisst habe.
Wenn man in den Braunkohletagebau Garzweiler reinschaut, dann sieht das ganz ähnlich aus wie hier am Canyon, nur eben mit vielen riesigen Schaufelradbaggern. Ich kann mir vorstellen, dass eine Wanderung durch den Canyon ein wirklich tolles und lohnendes Erlebnis ist, aber nur eine Besichtigung von oben war für uns alle kein besonderes High Light.

Wir fahren zurück Richtung Aus und überqueren auf der Fahrt wieder den "Löwen". Diesmal fahren wir durch Seeheim und dann nach Westen.

Fortsetzung folgt.....
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01 Mär 2017 15:23 #466148
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Die Strecke nach Aus ist weitestgehend unspektakulär und lässt sich gut fahren. In Aus angekommen befragen wir den Garmin nach einer Tankstelle. Wir werden in die Siedlung geleitet, hier sieht es allerdings ganz bestimmt nicht nach einer Tankstelle aus. Es laufen Kinder und Hunde über sie Sandpiste zwischen den Häuschen und Hütten. Frauen hängen Wäsche auf. Es wird gewunken und gegrüßt. Wir halten an und fragen eine Frau mit drei Kindern nach der Tankstelle. Da kommen drei Halbstarke auf uns zu und sagen etwas, dass ich im Auto nicht verstehe. Die Frau an meinem Fenster wird laut und vertreibt die drei jungen Männer. Sie erklärt uns den Weg zur einzigen Tankstelle im Ort. Wir geben ihr ein paar kleine Haribo Tütchen und meine Tochter gibt dem kleinen Mädchen auf dem Arm der Mutter eine rosa Haarspange. Sie hatte extra zu Hause aussortiert, um Sachen für die Kinder in Namibia mitzunehmen.
Die Mutter bedankt sich und wir fahren winkend weg. Im Rückspiegel kann ich sehen, dass sie den drei jungen Männern von eben nochmal etwas nachruft.







Wir fahren wieder zurück zur Teerpad und fahren an der gegenüber liegenden Seite wieder ab. Hier sieht Aus anders aus. Hier gibt es Steinhäuser. Als erstes kommen wir an einem sehr großen pompös wirkenden vergitterten Gebäude vorbei. Es ist die Polizeistation. Dann fahren wir an einem Hotel vorbei, ein Stück weiter finden wir die Tankstelle bzw. den Supermarkt. Auf der Front des Hauses ist eine Namibiakarte gemalt.



Während mein Mann den Wagen betanken lässt, sehen wir uns im Laden um. Es ist sehr dunkel drinnen, aber es scheint so ziemlich alles zu geben, was man so brauchen könnte. Sowohl Lebensmittel als auch Korbwaren finden sich in dem kleinen Laden. Eine Kühltruhe mit Eis lockt uns alle und wir suchen uns ein leckeres Eis am Stiel aus. Wir bezahlen Eis und Diesel und verlassen den Laden. Draußen wird gerade der Staub von den Scheiben gewaschen, das gibt natürlich ein Trinkgeld. Dann fahren wir die letzten 5 km zum Desert Horse In.
An der Rezeption geht alles schnell und wir bekommen die Schlüssel für ein Doppelhäuschen. Da wir nur mit Frühstück gebucht haben, werden wir gefragt, ob wir Abendessen möchten. Wir beschließen das Abendbuffet zu nehmen, was sich auch später als gute Entscheidung herausstellt.
Man kann mit dem Auto direkt an die Häuschen ranfahren. Da wir ja diesmal nicht alles auspacken müssen, sind wir schnell fertig und können uns einen Kaffee mit Plätzchen auf der Terrasse gönnen.
Die Häuser sind sehr geräumig mit Sitzecke und komplett abgetrenntem Bad. Die Fenster haben alle Moskitonetze. An der Decke befindet sich ein Ventilator. Eine Klimaanlage oder eine andere Heizmöglichkeit gibt es nicht.











Auf der Terrasse haben wir bereits Besuch:





Wir machen noch eine kleine Runde, um die Lodge. Die Sonne wird bald unter gehen. Vor der Lodge gibt es eine Gehege mit einem Kälbchen. Ein Stück weiter sieht man einen Roundpen in dem zwei Stuten mit Fohlen stehen. Eine Frau und zwei Jungen sind bei den Pferden. Ich frage, ob wir uns die Pferde anschauen dürfen. Das wird bejat. Kurz darauf werden wir von mehreren Hunden begrüßt.





Es stellt sich raus, dass hier die Besitzer der Lodge wohnen. Sie züchten Distanzpferde und haben auch schon Verpaarungen mit Desertwildpferden versucht. Die Frau spricht deutsch und erzählt, dass ihr Eltern aus Deutschland und Österreich stammen und sie freut sich mit uns Deutsch zu sprechen. Mit den Kindern spricht sie Afrikaans. Die Zucht mit den Wildpferden hat aber nicht den Erfolg gebracht, den sie sich versprochen haben. Die Pferde sind tatsächlich härter im Nehmen, aber leider auch sehr viel eigensinniger als die Araber-Berber, die sie sonst züchten. Die Wildpferde lassen sich schlichtweg nicht so treiben im Rennen. Sie haben eben gelernt ihre Kraft gut einzuteilen und nicht zu verschwenden. Rennen ist nicht ihr Ding. Schlaue Pferde ;)
Sie fragt, ob wir mit zum Kalb kämen, dass bekäme jetzt die Flasche.



Der jüngste Sohn präsentiert uns stolz "sein" Kalb. Es wurde auf der Farm gefunden und war in sehr schlechtem Zustand nach der Geburt. Da die Wege so weit sind, konnte die Mutter nicht mit zur Farm, aber das Kalb kam hier her. Die Frau erzählt uns, dass sie im Jahr davor fünf Kälber mit der Flasche groß gezogen haben.
Die Rinderzucht wird immer schwieriger. Bisher lebten sie vom Export nach Südafrika, aber die Auflagen in Südafrika bezüglich Impfungen und Veterinärchecks sind mittlerweile so hoch, dass sich das wohl nicht mehr lohnt. Dazu kommt die allgegenwärtige Dürre.
Wir unterhalten uns noch eine Weile. Die Kinder machen Home-School. Sie unterrichtet die Kinder nach vorgegebenen Unterlagen. Sie erzählt, dass sie Glück haben in der Nachbarschaft mehrere Kinder im gleichen Alter zu haben. So kann man schonmal auch zusammen lernen. Die Nachbarschaft ist im Umkreis von 150km!!!!!!!!
Als es dunkel wird, verabschieden wir uns und gehen zurück zum Zimmer.










Wir gehen noch zum Essen ins Haupthaus. Es gibt eine reiche Auswahl auch an vegetarischen Speisen und der Wein, den wir bestellen schmeckt uns sehr gut. Auf der Terrasse trinken wir noch einen Schlummertrunk und gehen schlafen.

ENDE TAG 5
Fortsetzung folgt...
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04 Mär 2017 00:18 #466477
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TAG 6: 18. Juli 2017 Aus - Lüderitz

Heute wollen wir zuerst zum Vieuwpoint nach Garup die Wildpferde beobachten und zur deutschsprachigen Führung nach Kolmannskuppe. Die Führungen finden um 9.oo oder um 11.oo Uhr statt. Da es ca. eine Stunde Fahrt bis Kolmannskuppe sind, wird es wohl auf die 11.oo Uhr Führung herauslaufen.
Am Swimmingpool des Desert Horse In hängen Plakate zur Geschichte der Desert Horses. Sie sind genauso wie die
amerikanischen Mustangs keine wirklichen Wildpferde, sondern verwilderte Hauspferde, die vor allem durch das deutsche Militär nach Afrika gebracht wurden.



Über die B1 kommt man nach nur wenigen Minuten zum Abzweig zum Wildpferdebeobachtungspunkt. Wir sind noch nicht weit in die Zufahrt reingefahren, da steht links neben dem Weg schon das erste Pferd. Ein dunkel brauner Hengst knabbert dort an sehr dornigem Gestrüpp und guckt uns interessiert entgegen. Wir halten nur wenige Meter neben dem Pferd. Das lässt sich nicht stören.





Nach ein paar Fotos und ein bisschen Beobachten fahren wir weiter zum View Point. Dort ist ein Unterstand mit Sitzmöglichkeit, um die Pferde an der Tränke zu beobachten. Einige hundert Meter entfernt sind vereinzelt ein paar Pferde zu sehen. Wir warten, ob sie näher kommen, aber sie entfernen sich eher vom Viewpoint.





Ein paar Strauße sind auch zu sehen



Da wir ja nach Lüderitz wollen fahren wir zurück zur Straße. Die Strecke zieht sich trotz (oder vielleicht auch wegen) der Teerpad.



Die einzigen Abwechslungen auf der Fahrt entlang der Bahnlinie, ist ein entgegenkommender Zug (ja, es gibt tatsächlich nicht nur Bahnlinien, nein, es fahren auch Züge. Ich habe leider versäumt ein Beweisfoto zu machen.) und eine Baustelle.











Die ehemalige Diamantengräber Stadt sieht man schon von der Straße aus.







Kurz vor der Einfahrt nach Kolmannskuppe steht diese Schild.



Am Tor bezahlen wir den Eintritt und fahren bis vor das renovierte frühere Freizeitheim. Wir sind noch früh dran und schauen uns schon ein bisschen um.















Der Parkplatz füllt sich allmählich mit überwiegend Geländewagen. Wir betreten das große Gebäude über die Freitreppe. In der Türe werden wir von einer Frau empfangen, die uns geradeaus weiter schickt in die Turnhalle. Dort soll die Deutsche Führung losgehen. In dem großen Saal sind schon ca. 20 Leute.
Kurze Zeit später kommt ein Schwarzer, der uns in Deutsch herzlich begrüßt. Er erzählt über das Gebäude und seine Funktion. Dann geht es nach draußen. Uns wird das restaurierte Gebäude gezeigt indem jetzt die Verwaltung untergebracht ist, dann geht es zur ehemaligen Metzgerei und zur Bäckerei. Die Erklärungen zum Leben vor hundert Jahren in der Wüste sind sehr interessant, allerdings ist die Lobhuddelei auf die Errungenschaften der Deutschen teilweise doch etwas dick aufgetragen und ich hätte mir mehr kritische Anmerkungen zum Umgang mit den einheimischen Arbeitern gewünscht. Zum Abschluss der Führung werden wir in die Kegelbahn geführt.























Anschließend können wir uns noch selber umsehen. Da es mittlerweile sehr warm geworden ist, besucht nur mein Mann das ehemalige Schwimmbad und das Krankenhaus.





Meine Mutter, meine Tochter und ich gehen in der Zwischenzeit ins Caffee und bestellen Apfelkuchen mit Kaffee und Kakao. Als meine Tochter das Smartphone zückt zeige ich auf das Schild hier:



Dieses Schild werden wir noch öfters sehen in Nambia.





Anschließend sehen wir uns noch im Souvenirshop um und kaufen eine Tüte voll Halbedelsteinen.
Dann fahren wir Richtung Lüderitz weiter.



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04 Mär 2017 17:52 #466555
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Aus dem Auto sehen wir die sogenannte "Geisterstadt" am Horizont verschwinden.



Kurze Zeit später erreichen wir Lüderitz. Genau wie in Hollywood hat man hier den Namen in großen Lettern in den Berg gesetzt, damit auch jeder weiß wo er jetzt ist.



Wir fahren in die Stadt, wo jetzt um die Mittagszeit nicht viel los ist. Der Funke will bei uns aber nicht so richtig überspringen und wir entscheiden uns nach Bitten unserer Tochter an den "Strand" zu fahren. Wir biegen auf die Straße mit der Beschilderung "Große Bucht" ein und folgen ihr ein Stück.



Es dauert nicht lange, da können wir das Meer sehen. Es glitzert in der Mittagssonne und man kann dabei schnell vergessen, dass das Wasser selbst im namibischen Sommer nicht wirklich warm sein soll und jetzt im Winter wahrscheinlich saukalt sein dürfte.



Als wir in eine Bucht reinfahren, sehen wir hunderte Flamingos. Es ist Ebbe und die Bucht ist nur von kleinen Wasserläufen durchzogen. Der größte Teil liegt trocken. Die Wasserpflanzen leuchten in grün, rot und lila Tönen.









Es ist menschenleer. Wir halten an und laufen zum Wasser. Meine Tochter findet ein paar Muscheln. Schnell die Schuhe und Strümpfe ausgezogen und ab zum Wasser. Es ist wärmer als erwartet. Nordsee zu Pfingsten fühlt sich auch so an. Da die Rinnsale nicht sehr tief sind kann die Sonne das bisschen Wasser schon ganz ordentlich erwärmen.
Die Flamingos scheinen überwiegend Siesta zu halten. Ich wate durch das Wasser in ihre Richtung, um sie besser fotografieren zu können. Es scheint die Vögel nicht besonders zu stören. Die Wasserpflanzen sehen wie Heidekraut aus und fühlen sich unter den Füßen auch so ähnlich an.









Nachdem wir einige Fotos gemacht haben, suchen alle Muscheln. Unsere Tochter findet sogar 2 Schwämme. Die Sonne ist angenehm warm, das Wasser nicht zu kalt und die einzigen Geräusche sind die Schreie der Möwen. Wir haben die ganze Bucht für uns alleine. So fühlt sich Urlaub an. Nach all der vielen Fahrerei tut es gut einfach mal hier im Sand zu sitzen und sich von der Sonne wärmen zu lassen. Das Kind hat mittlerweile eine Tüte voll Muscheln gesammelt, die in den nächsten Tagen noch zu unangenehmen Gerüchen im Fortuner führen werden. :sick:
Wir verbringen 2 schöne Stunden am Strand und unsere Tochter ist wieder mehr bereit dazu Auto zu fahren. Wir folgen der Sandpad weiter um die Bucht herum, dabei sehen wir in den Felsen diese Springböckchen stehen.







Es ist immer wieder erstaunlich in welch karger Gegend Tiere überleben.
Einige Kilometer weiter ist die Pad sehr nass, ein Stück weiter gibt es die Erklärung: Ein großes Tankfahrzeug wässert die Sandpad.



Wenn sich das Salzwasser mit dem Sand vermischt und dann das Wasser verdunstet wir die Fahrbahn fest wie Beton. Es folgen einige große Straßenbaumaschinen. Es scheint eine neue sehr breite Straße runter zur Bucht gebaut zu werden. Wir schlängeln uns an Radlader und LKW vorbei, um nach wenigen Kilometern festzustellen, dass wir in eine Sackgasse gefahren sind. Immerhin bietet uns das die Gelegenheit Lüderitz vom gegenüber liegenden Ufer zu fotografieren.







Der kleine Stopp dauert nicht lange und schon bald versuchen wir wieder an den Straßenbaumaschinen vorbei zu kommen. Die
Bauarbeiten, die beim ersten mal noch freundlich winkten, sehen jetzt doch eher genervt aus. Die denken bestimmt auch: "Die blöden Touris."



Was mir wieder mal besonders auffällt ist, dass die Bauarbeiter alle immer vermummt sind. Sie tragen Mützen und haben die Schals hoch ins Gesicht gewickelt oder tragen so eine Art Skimütze, wo nur die Augen rausschauen. Das ist mir auch bei allen anderen Baustellen aufgefallen. Falls jemand eine Erklärung dafür hat, der möge das doch bitte einmal schreiben.

Da es jetzt doch schon später Nachmittag ist, fahren wir zurück. Wir fahren nach Lüderitz rein und fahren
ein bisschen herum und fotografieren aus dem Auto einige der deutschen Straßennamen und ein paar Gebäude aus der deutschen Vergangenheit der Stadt.





Auch diesmal ist der Drang länger zu bleiben nicht wirklich groß und in Anbetracht der Zeit fahren wir zurück Richtung Aus. Auf der Strecke zurück sehen wir einige Oryxe, ansonsten ist die Fahrt genauso wie die Hinfahrt eher langweilig.





Der wartet wohl auf den Zug :P
Kann ja länger dauern......
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Letzte Änderung: 04 Mär 2017 18:38 von Sasa.
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04 Mär 2017 19:05 #466562
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Am Viewpoin machen wir noch einmal halt, um die Pferde zu sehen. Diesmal ist weit und breit kein Tier zu sehen.



Ein deutsches Paar hat es sich mit einer beeindruckenden Fotoausrüstung auf der Motorhaube ihres Hilux bequem gemacht. Selbst wenn wir wollten, so ein Equipment hätten wir nirgendwo unterbringen können. Ganz zu schweigen, dass keiner Lust hätte ein Teleobjektiv zu schleppen, dass wahrscheinlich mehrere Kilos wiegt. Und da keine Pferde da sind, hilft auch die beste Kamaraausstattung nicht weiter.
Dafür werden wir mit einem riesigen Mond über den Bergen belohnt. Toll so eine optische Täuschung.



Da aber die Pferde noch auf Futtersuche sind, fahren wir wieder. Gerade auf der B1 angekommen, sehen wir mehrere Geländewagen am Straßenrand stehen und auf der anderen Straßenseite drei Wildpferde. Wir fahren natürlich auch an den Strassenrand. Die beiden Hilux vor uns fahren weiter. Um so besser.



Zuerst machen wir natürlich ein paar Fotos aus dem Auto heraus, als das alles die drei Pferde nicht stört, steige ich aus. Dabei stellt sich heraus, dass die Pferde gar nicht so wild sind.
Ein Junghengst scheint ziemlich neugierig und kommt auf mich zu. Was bei Hauspferden an natürlicher körpersprachlicher
Kommunikation (Neudeutsch Natural Horsemanship) funktioniert, funktioniert hier genauso. Als ich mich etwas seitlich mit der Schulter in Richtung des Pferdes drehe, es nicht direkt anschaue und meine Hand zum beriechen hinhalte, nimmt der neugierige kleine Kerl meine Einladung an und kommt näher, um meine Hand zu beschnüffeln.













Währenddessen sehen wir, dass eins der Pferde ein fieses Dornengestrüpp in der Mähne hängen hat. Wir versuchen das gleiche. Dieses Pferd ist vorsichtiger. Der ältere Hengst zeigt deutlich was er von uns hält, nämlich gar nichts. Er geht einige Meter weiter, um dort an einem Dornbusch zu fressen.









Ich bin ja schon immer sehr erstaunt, dass meine Pferde auch Brombeersträucher fressen oder Disteln, aber das ist ja nichts im Vergleich zu diesen ca. 5 cm langen sehr spitzen Dornen, die diese Pferde hier vor sich haben.



Mit ein bisschen Geduld, gelingt es meiner Mutter die Stute von ihrem piksenden Ballast zu befreien. Als ein LKW naht beobachten wir, dass die Pferde nicht besonders ängstlich darauf reagieren. Leider. Wie ich nachlesen konnte, werden wohl immer wieder Pferde angefahren, was meistens weder für die Pferde, noch für die Fahrer gut ausgeht und wohl öfters den Tod der Tiere bedeutet.







Nach dem wir noch diverse Fotos und Filme gemacht haben, fahren wir zur Lodge zurück. Dort angekommen machen wir noch einen kleinen Rundgang und besuchen die beiden Oryxe. Eines ist weiß.









Nach ein paar Bildern von der Lodge treffen wir an der Rezeption den zweiten Besitzer der Lodge.










Er ist der Schwager der Pferdezüchterin. Wir unterhalten uns einige Zeit. Er erzählt, dass seine Eltern oberhalb der Lodge wohnen, aber derzeit in Swakopmund Freunde besuchen. Die rote Katze ist von ihnen und sucht, wenn sie nicht da sind Anschluss bei den Gästen.
Wir unterhalten uns über unseren Tagesausflug, vor allem über Kolmannskuppe und die Kolonialzeit. Er erzählt uns viel neues zu dem Thema. Er hat sich sehr intensiv mit der Geschichte der Region beschäftigt und zeig uns noch Broschüren und Bücher zu dem Thema, die an der Rezeption zum Lesen ausliegen. Sehr spannend. Leider wird es schon Zeit für das Abendessen.
Wir auch gestern Abend, wird die Menüfolge mündlich vorgetragen. Die Auswahl am Buffet ist wieder gut und es schmeckt uns allen sehr gut. Wir lassen dies dem Koch ausrichten, der später selber kommt, um sich zu bedanken.
Dann wird das Licht ausgemacht und das ganze Personal kommt singend mit einer Torte zum Nachbartisch. Da hat wohl jemand Geburtstag. Es klingt besser als viele Chöre, die wöchentlich üben. Ich denke nicht, dass das Personal Zeit hat Geburtstagsständchen zu üben.
Von mir aus, dürfen sie gerne noch weiter singen, aber leider ist es schon bald zu Ende :( Die Gesangseinlage wird mit lautem Applaus der Gäste belohnt.
Nach dem Essen gehen wir in die unterhalb liegende Bar. Unsere Tochter hat dort ein Schachspiel entdeckt und fordert ihren Papa zu einer Partie heraus. Es wird allerdings eine trockene Veranstaltung, da an der Bar trotz Betätigung der Klingel lange niemand erscheint.
Gegen 21.00 Uhr gehen wir zu unserem Häuschen und liegen wie immer früh im Bett.

ENDE Tag 6
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06 Mär 2017 18:33 #466815
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TAG 7 Von Aus über die D707 nach Sesriem

Nach einem reichlichen Frühstück packen wir das Auto und fahren los. In Aus an der und jetzt ja schon bekannten Tankstellen lassen wir voll tanken, da es wahrscheinlich bis Sesriem keine Möglichkeit mehr gibt.
Wir wollen die Strecke über die C13, die brühmte D707 und C27 nehmen. Laut Karte ca. 350 km und ca. 5-6 Stunden
Fahrzeit. Aber diese Route kam uns spannender vor als die Strecke über Helmeringshausen. Schon nach wenigen Metern auf der C13 ist uns klar, dass die Strecke volle Aufmerksamkeit beim Fahren brauchen wird. Der Grader war wohl schon länger nicht mehr hier gewesen und die Strecke ist teilweise sehr tiefsandig. An Straßenrand stehen Rinder. Allerdings vor dem Zaun und nicht dahinter. Wir sind etwas irritiert.
Nach einigen hundert Metern sehen wir, dass der Zaun umgefallen ist. Wir beschließen im Dersert Horse In anzurufen, um da Bescheid zu sagen. Die werden ja vielleicht wissen wem das Farmland hier gehört. Mein Mann ruft an und erklärt wo wir jetzt genau sind und wo die Rinder stehen. Man bedankt sich. Wir hoffen, dass die Nachricht beim richtigen ankommt, aber mehr können wir jetzt wohl nicht tun.
Hier kann man die viel beschriebene große Weite wirklich erleben.









Ich kann mich überhaupt nicht satt sehen an dieser Landschaft. Obwohl wir nicht das magische Sonnenauf- oder untergangslicht haben, sind die Farben beeindruckend. Meine Eltern sind nicht so hingerissen. Sie sagen wer einmal im Himalaja war, der kennt das größte Farbenspiel von Felsen überhaupt.
Trotz der spärlich vorhandenen Vegetation sehen wir immer wieder Springböcke oder Oryxe.







Wir biegen auf die D707 ein und entdecken nach ein paar Kilometern dieses riesige Webervogelnest.









Immer wieder halten wir an, um einfach nur die Landschaft zu bestaunen. Mein Mann und ich wechseln uns ab beim Fahren, weil die Streck tatsächlich anstrengend zu fahren ist. Zeitweise benutzen wir den Allradantrieb.
An einer Stelle ist der Sand so tief und die Spurrinnen so tief eingefahren, dass das Auto fast nicht mehr lenkbar ist. Das Auto fährt wie ferngesteuert. Bei Tempo 80 muss ich ein bisschen gegen aufkommende Panik ankämpfen. Jetzt nicht bremsen und zu stark lenken. Fuß vom Gas und das Auto langsamer werden lassen, aber nicht stehen bleiben. Ich bin nicht sicher, ob wir dann noch rauskommen. Zumindest nicht ohne Luft abzulassen. Da wir keinen Kompressor oder auch nur eine Fußpumpe
dabei haben, möchten wir das vermeiden. Irgendwie fühlt sich die Zeit viel länger an, als das tatsächlich für dieses kleine Stück gedauert haben kann. Blöd, dass der Sand ausgerechnet in einer Kurve am tiefsten ist. Ich halte danach erst einmal an und schaue mir die Straße nochmal genauer an. So schlimm sieht das jetzt gar nicht mehr aus. Es war wohl eher das Überraschungsmoment, das mich aus dem Konzept gebracht hat.



















In Betta soll eine Tankstelle sein, wir müssen nicht tanken, aber evtl. gibt es dort ein kaltes Getränk oder sogar ein Eis. Betta einen Ort zu nennen, ist schon fast zu viel. Eine Ansammlung von Hütten im Nirgendwo. Die Tankstelle ist geschlossen. Aber auch wenn sie geöffnet wäre, glaube ich nicht, dass wir hier etwas hätten kaufen können.
Ca. 50 Kilometer vor Sesriem durchfahren wir auf der C27 im Namibrand Naturreservat dieses Hochplateau.



















Das ist einfach wunderschön. Ich könnte stundenlang hier stehen und gucken. Dann sehen wir auf dieser großen Ebene ein Flugzeug stehen und nicht weit davon entfernt im Berg Häuser. Es dürfte sich um eine Lodge handeln. Traumhaft gelegen. Es müsste die Sossusvlei Desert Lodge sein. Die Internetbilder sehen noch viel traumhafte aus. Fully inclusiv schlappe 10.000N$ p.P. die Nacht. Aber dafür wird man auch kostenlos am Airstrip abgeholt. Und Ausflüge sind auch im Preis enthalten.
Wenn ich mal groß bin, dann machen wir da auch mal Urlaub ;)
Überhaupt hat mir die Strecke C27 viel besser gefallen als die D707. Ich denke, diese hochgelobte Pad macht nur richtig Sinn, wenn man dort übernachtet. Sollten wir nochmal dort fahren, würde ich die Strecke über Helmeringhausen und evtl. den Abstecher zum Schloß Duwisib machen oder aber D707 extrem und da eine ganze Woche verbringen in den unterschiedlichen Unterkünften entlang der Pad.
Dann wir es auf die letzten Kilometer nochmal spannend. Wir suchen die Sossuvlei Lodge. Sollte doch eigentlich gar nicht so schwer sein, aber in der T4A ist die Lodge falsch eingetragen und da unser vom Reiseveranstalter programmierter Garmin schon des Öfteren daneben lag mit seinen Angaben, glauben wir ihm nicht, dass wir auf der C27 bleiben müssen, sondern folgen der D845/C19. Da liegen diverse Lodges, nur nicht unsere. Nach einigem Suchen schauen wir auch in der Karte, die im Iwanowski Reiseführer beiliegt nach und stellen fast, dass der Garmin und der Iwanowski sich einig sind. Also weiter bis zur D826 und von dort Richtung Westen. Gegen 16.00 Uhr sind wir dann endlich an der Lodge.




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