THEMA: Familienabenteuer, Namibia & Botswana Juli 2016
05 Dez 2016 22:08 #454796
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Nach einem längerem Durchschnaufen in unserer grünen Insel der Erholung, und einigen kühlen Getränken, brechen wir auf zur benachbarten Okavango River Lodge, um dort unseren Abendhunger zu stillen. Nette Bar mit hübschen Blick auf den Fluß. Essen eher etwas eingeschränkt.






Essen war OK aber......
Nach fast einer Woche der Einsamkeit und Ruhe in der Natur, kommt einem ein Tisch am Ufer des Okavango, mit Feuer und netter Beleuchtung, jedoch bei leiser Musik und Gelächter vor, als ob man in Frankfurt am Main, am Römer unter hunderten japanischer Touristen, ein Handkäse mit Musik essen würde. Grausam. Heute, ein halbes Jahr später, könnte ich mir keinen besseren Ort für ein Abendessen vorstellen. So verschieden sind die Empfindungen bei einer solchen Reise. Daher brechen wir kurz nach dem Essen zu unserem sehr beschaulichem B&B auf und genießen dort noch in Ruhe einen Absacker am Lagerfeuer. Es ist der Wahnsinn, wie einen so ein par Tage in der Natur, verändern.







Recht früh am Morgen und sau kalt ist es auch noch, begeben wir uns zum Frühstück. Das weibliche Familienoberhaupt versucht immer noch verzweifelt, uns von dem geplantem Tagesprogrammpunkt abzubringen. Auch meine Mutter hat einiges versucht und geboten, dies zu erreichen. Leicht angesäuert wird meine Frau mit 3 (männliche) zu 1 (weiblich) überstimmt und wir brechen zu unserem Rundflug ins Delta auf. Schnell finden wir den Flughafen und unser Büro zur Ticketübergabe. Die Kreditkarte gezückt und die Nagelschere abgegeben, schon kann es losgehen. Nach kurzer Wartezeit in der "Abflughalle" werden wir auf das Rollfeld, zu unserer top modernen, sicher über 50 Jahre alten, 5-sitzigen Flugmaschine gebracht. Der Anblick dieses Oldtimers versetzt meine Frau nicht unbedingt in bessere Laune. Ein echt netter australischer !!! Pilot begrüßt uns und wir steigen ein.












Nach einem kurzen Start, sehen wir die gewaltigen Ausmaße des Deltas von oben. Auch wenn wir bei unserem 1-stündigem Flug nur den Rand kratzen, ist die Landschaft und das Wassernetz unglaublich. Mit dem Auto hat man den Eindruck alles ist extrem trocken und staubig, aber aus der Luft kann man die gewaltigen Wasserarme und Flächen erahnen. Auch meine Frau bekommt nach einigen Minuten ein etwas entspannteres Lächeln ins Gesicht. Wir Männer sind sowieso nur am Grinsen und genießen den Flug.




Man hat am Anfang einen Blick auf Maun und die Weitläufigkeit der Stadt, doch schnell sind alle Anzeichen von Zivilisation verschwunden und es gibt nur noch eine traumhafte Wasserlandschaft mit Inseln, Flüssen und Seen. Immer wieder können wir Elefanten, Giraffen, Hippos, Büffel und viele andere Tiere am Boden erkennen.









Leider geht der Flug viel zu schnell zu ende und wir verabschieden uns (Gott sei Dank, (Anmerkung meiner Frau)) von unserem sehr nettem Piloten. Der Flug war klasse und wir würden ihn sicher nochmals machen, nur etwas länger. B)






Von Maun aus ging es zu unserer letzten Campsite, Sunnyside Camping.
Letzte Änderung: 12 Dez 2016 09:55 von Dillinger.
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05 Dez 2016 23:42 #454817
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Nach 4 harten und langweiligen Stunden über Asphalt biegen wir in der Nähe von D´kar, nach Süden zur "Grassland Bushman Lodge" ab. Wir wollen dort nur Campen, die Zimmerpreise auf dieser herrlichen Lodge, betragen (gerade nachgeschaut) heute als "Last Minute Special" für ein Doppelzimmer US$ 805. Habe dies gerade nachgeschaut. Auf dem Weg zur Lodge muß man ca. 70km, teils sehr tiefsandige Piste und etwa 25 Farmtore öffnen und schließen.
Kurz vor dem Hauptgebäude stehen plötzlich zwei Nashörner auf wenige Meter neben unserem Auto. Begeistert beobachten wir diese faszinierenden Tiere.





Nach dieser doch sehr anstrengenden Fahrt werden wir von der Besitzerinn der lodge sehr freundlich begrüßt und nehmen erstmal eine Erfrischung im Hauptgebäude der Lodge zu uns.







Nach der kurzen Getränkepause brechen wir mit unserem Wagen, der eigentlich vorgesehene Geländewagen der Farm ist mit anderen Gästen noch auf dem Gelände unterwegs, mit einem sehr nettem und schüchternem San-Mitarbeiter zum gebuchten Großkatzenprojekt auf. Gemeinsam im Gehege mit Wildhunden und Löwen, können wir diese tollen Tiere noch mal ausführlich beobachten. Nach den Erlebnissen der letzten Tage, mit all den in freier Wildbahn lebenden Tieren, hat diese "Gatterschau" für mich etwas befremdliches. Auch wenn hier Löwen ein Zuhause gefunden haben, die sonst in den Farmgebieten erschossen worden wären.










Auch der sehr putzige Wildhundnachwuchs traute sich nach einigen Minuten, unter Aufsicht der skeptischen Eltern, nahe an unseren Wagen.
Unser Guide bringt uns nach der Rundfahrt zu der etwas abgelegenen, aber hübschen und sehr gepflegten Campsite. In die Einsamkeit der Kalahari. Da wir die einzigen Gäste sind, können wir unseren Stellplatz frei wählen. Schnell facht der Guide noch ein gewaltiges Feuer unter dem Wasserbehälter an und lässt uns danach alleine.

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06 Dez 2016 00:09 #454820
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Das Anheizen des Tanks hat nicht den gewünschten Effekt von heißem Wasser, meine Jungs fachen jedoch mit den ausgeliehenen brennenden 1 Meter langen Feuerscheiden ein ordentliches Lagerfeuer an. Wir bereiten uns auf die letzte Nacht im Dachzelt vor und beginnen mit den Vorbereitungen für unser letztes Essen am Feuer unter freiem Himmel. Hier in der Kalahari wird es doch empfindlich kälter als in den letzten Tagen. Schnell wird auch im Rücken unseres Sitzplatzes und unter den Stühlen, kleine Feuer und Gluthaufen in Position gebracht. Ein paar brennende Kohlen unter dem aller Wertesten, macht das Sitzen im Freien, bei Temperaturen um den Gefrierpunkt, doch wieder sehr angenehm.


Nachdem die Letzten Bier- und Weinvorräte verbraucht sind, kuscheln wir uns ein letztes Mal in unsere Dachzelte. Es wird die eisigste Nacht unserer Reise. Am Morgen wird unser Horrorzelt (also mein Sohn Simon und ich) sehr unsanft von eiskalten Tropfen, der an der Zeltplane hängenden und in der Sonne langsam schmelzenden Eiszapfen!!! geweckt. Um nicht komplett durchnässt zu werden, müssen wir panisch unser Dachzelt verlassen und schaukeln dabei unsere Karre so umher, dass auch schnell der Rest der Familie sich aus dem "Tussizelt" schält und wir unsere Morgentoilette bei frischen Temperaturen verrichten können.




Sobald die Sonne unsere durchgefrorenen Glieder erreicht, wird es sehr angenehm und man kann die Ärmel erneut hochkrempeln.
Dieser sehr einsame Platz vermittelte uns in dieser Nacht und wir konnten es regelrecht spüren, nochmal die Größe, Einsamkeit und Weite dieses beeindruckenden Landes.
Schnell unsere Sachen gepackt, den restlichen Proviant an unseren netten San-Guid verschenkt und ab ging es zurück, natürlich wieder durch alle Farmtore, zur Hauptstraße und Richtung Namibia.

550km bringen wir in 6,5 Stunden hinter uns und erreichen um 15.30 Uhr unser letztes Ziel die "Okambara Elephant Lodge".

Letzte Änderung: 08 Dez 2016 21:01 von Dillinger.
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06 Dez 2016 00:51 #454823
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Die Familien geführte Okambara Lodge ist ein Traum. Wir bekommen ein Turmzimmer mit gigantischen Ausmaßen und das gesamte Gebäude hat ein wenig etwas von einer Burg mit afrikanischem flair. Vor dem Gebäude wird man von Pfauen und Ziegen begrüßt. Nach einem herzlichen "Hallo" beziehen wir unser Zimmer. Mit einem kühlen Bier erforschen wir den weitläufigen Garten und die tolle Anlage mit Wasserloch, Geparden-, Leoparden- und Caracalgehege.







Vor unserer Abreise aus Deutschland gab es einen Wehmutstropfen, wir mußten unsere beiden Hunde Baghira (eine Brandlbracke) und Thora einen (Bayrischen Gebirgsschweishund BGS) zu Hause bei meiner Mutter lassen. Hierfür nochmal vielen Dank, falls du den Bericht lesen solltest. Auf der Terrasse der Lodge begrüssen uns 3 BGS, darunter ein Welpe, der exakt unserem Eigenem zum verwechseln ähnlich sieht. Absolut unglaublich.








Der Hauseigene Papagei ist der absolute Boss im Garten und nimmt sich was er möchte. Zumindest versucht er es.


Meine Frau mag das bunte Federvieh nicht so gerne und versucht Ihn zu missachten.


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06 Dez 2016 01:29 #454825
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Auf Okambara treffen wir auch noch eine Reistruppe die wir am ersten Tag im Bwanana Hauptquartier bei Carsten Möhle kennen gelernt hatten. Sie hatten uns echt gute Ratschläge gegeben uns sind zu einer anderen Tour aufgebrochen und beendeten Ihre Reise, wie wir auf Okambara. Gemeinsam nehmen wir an einem Abend-Game-Drive teil (der einzige geführte Drive unserer Reise) und kommen nochmal in den Genuss eines herrlichen Sonnenunterganges mit Sundowner Getränken und einer super Nashornsichtung. Mama Nashorn mit Jungtier, meint unsere Truppe angreifen zu müssen und verfolgt uns recht flott über einige hundert Meter. Extrem schnell können diese Riesen sein und wir sind froh, dass unser Auto noch schneller ist.




In der großzügigen Halle der Lodge wird gemeinsam mit allen Gästen und den Eigentümern das gemeinsame Abendessen eingenommen. Bei einem großen Kaminfeuer und Kerzenschein wird ein vorzügliches und mit einheimischen, kulinarischen, Köstlichkeiten bestücktes Menü gereicht. Ein Absoluter Highlight sind das Zebragulasch und der hausgemachte Schinken.




Bei einem Verdauungsspaziergang auf der Terrasse werden wir von zahlreichen Stachelschweinen empfangen.




Zwei Tage entspannen wir an diesem tollen Ort und würden jeder Zeit hier nochmal verweilen. Leider gehen auch diese Tage wie im Flug vorbei und so müssen wir zu unserer letzten Etappe zurück nach Windhoek aufbrechen.



Diese hübsche Dame öffnet uns netter Weise das Farmtor.
Zurück in Windhoek fahren wir zur Nachbesprechung zu Bwana Tucke-Tucke und treffen dort Carsten, der uns mit einem Grinsen und den Worten " Puh, alle vier sind zurück" begrüßt. Wir geizen nicht mit Lob für seine tolle Planung und Berichten von unseren Abenteuern die wir auf dieser super Reise erlebt haben.








Herzlich verabschieden wir uns von Carsten und auch von unserer parallelen Reisegruppe und starten Richtung Innenstadt, um unseren treuen Gefährte auf 4 fetten Rädern, mit einem weinendem Auge, bei Savanna abzugeben. Die Wagen Rückgabe klappt absolut problemlos, trotz einiger Kratzer, einem abgebrochenem Spiegel und hundert Tonnen Staub im Auto. Ich würde dort jeder Zeit wieder einen Wagen mieten, es gab nichts zu bemängeln.


Ein Mitarbeiter bringt uns zum Flugplatz und wir checken ein.
Letzte Änderung: 12 Dez 2016 09:57 von Dillinger.
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Leider geht nun unser Afrika-Abenteuer langsam zu Ende und wir warten am Flughafen auf unseren Rückflug. Etwas geschafft und voll mit neuen Eindrücken, ist die Stimmung etwas bedrückt.




Noch schnell im Duty free geschoppt, ich bekommen ein Verbot, die letzte Möglichkeit zum Biltong Einkauf zu nutzen, widersetze mich jedoch der Anordnung und erstehe 3 Päckchen. Mein Sohn bevorzugt eher süßere Teile.


Unser Rückflug verläuft planmäßig und ohne Vorkommnisse. Bei dem ersten Leuchten der Sonne über Deutschland, beginnen wir den Landeanflug und werden am Flughafen von meiner Mutter und unseren Hunden abgeholt.












So, unsere erste Reise nach Afrika ist zu ende und ich möchte mich bei allen bedanken, die Interesse an unserem Bericht gefunden haben und uns auf diesem Abenteuer Gesellschaft geleistet haben.

Eins möchte ich noch anmerken:

Wir waren noch nie in Afrika, wir waren noch nie Campen, wir haben noch nie einen Urlaub planen lassen. Aber es war wunderbar und wir fanden es alle super. Auch unsere Kinder sind von der Reise total begeistert, trotz der sehr langen Fahrstrecken. Mein Dank gilt Carsten Möhle, der mit seiner Truppe eine perfekte Route für uns vorgesehen hat. Ganz besonders bewundere ich meine Frau, die der ganzen Sache doch sehr skeptisch gegenüber stand, aber nun auch zu 100% vom Afrikafieber erfasst ist. Eine Situation wird mir nicht mehr aus dem Kopf gehen, unsere erste Elefantensichtung in freier Wildbahn. Wir am Straßenrand angehalten, da dutzende Elefanten links der Straße im Busch entdeckt wurden, Entfernung ca. 100 Meter. Einer der Elefanten, meinte zumindest meine Frau, stellt die Ohren und droht. Wir werden durch Silke zum sofortigen Rückzug und Weiterfahrt, wegen der Gefahr eines angreifenden Elefantenbullens aufgefordert. Er war wirklich über 80 Meter entfernt und hat nur wegen der Hitze etwas mit den Ohren gefächelt. Diese Angst hatte sich schnell erledigt und nur einen Tag später, wurden in aller Ruhe die grauen Riesen auf 5 Meter betrachtet und genossen. Auch die Angst vor Schlangen hat sich schnell gelegt. Einmal wurde mit Abreise gedroht, als sich ein längliches Teil im Busch bewegte. Gott sei dank handelte es sich nur um den Schwanz eines Waranes und wir konnten die Reise fortsetzen. An das afrikanisch Leben mußten wir uns erst gewöhnen, einkaufen in sehr überschaubaren Läden, Fleisch ohne Etiketten aus riesigen Kühltruhen kramen, keine Ahnung zu haben was man da kauft und essen wird, Getränke in kleinen Straßenkiosken kaufen, Tanken (eigentlich kein Problem, jedoch das Bezahlen immer wieder ein Abenteuer) usw. usw. usw. Ich möchte im Nachhinein nichts davon missen.

Namibia und Botswana sind geniale Länder mit echt netten Menschen und einer atemberaubenden Natur und Tierwelt. Wir haben nur an der Oberfläche gekratzt und werden sicher wieder kommen. Meine Planung für 2018 wir bald beginnen.

Ich hoffe Ihr hattet Spaß mit den 4 Schmidts aus Hessen.
Letzte Änderung: 06 Dez 2016 23:33 von Dillinger.
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