THEMA: Die Eulenmuckels 2016 in Namibia und Botswana
01 Mai 2017 21:29 #473639
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@Manfred: Vielen Dank für dein wahnsinnig tolles Kompliment und deine ausgesprochen nette Anmerkung. Es freut uns wirklich sehr, dass dir der Reisebericht gefallen hat. :blush: Alleine für eine solche Rückmeldung hat sich das Schreiben des Berichts gelohnt.
Wir lesen auch gerne Berichte und träumen dabei von bekannten und neuen Zielen in Afrika. Dabei können die Abende auch schon mal länger werden.

@Bele: Ja, schon bald geht es ja wieder los. Wir freuen uns sehr darauf. Es warten bestimmt viele Fotos, die gemacht werden wollen. ;-)
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01 Mai 2017 21:32 #473640
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Tag 40 – Dienstag, 16. August 2016 – Der Kreis schließt sich

Camp Maori, Grootfontein – Casa Piccolo, Windhoek

Der Morgen in Grootfontein war ein bisschen windig, aber warm. Wir standen recht früh auf und frühstückten. Uwe sammelte ein paar Stöckchen, um die Kelly zu befeuern. Hinsichtlich unserer Vorräte legten wir dieses Jahr eine Punktlandung hin. Fast alles war nahezu aufgebraucht. Wir packten bereits unsere Schlafsäcke ein, damit wir das Zelt in Windhoek nicht mehr aufklappen müssen.







Wir bezahlten bei Peter und Conny unsere Rechnung und unterhielten uns noch einige Zeit. Wie immer dauerte es sehr lange, bis wir uns losreißen konnten. Peter führte uns ein wenig über das Grundstück. Bei den Kumquat-Büschen durften wir uns eine Tüte der leckeren Früchte pflücken. Die Orangen-Bäume dufteten stark. Das Windrad förderte Wasser in einen riesigen Tank, in dem ein Frosch schwamm. An einer anderen Stelle im Garten hatte ein weiterer Frosch gelaicht. Aus einem Räucherofen gab uns Peter eine geräucherte Mettwurst zum Probieren. In Gehegen liefen Gänse hin und her. Wir fühlten uns wie immer total wohl bei den beiden und wären gerne noch länger geblieben. Aber leider hatten wir mal wieder zu wenig Zeit.
Auf der Teerstraße Richtung Otavi war nicht viel Verkehr. Auf dem nächsten Stück bis Otijwarongo war ebenfalls noch nicht viel los. Im Zentrum hielten wir am Einkaufszentrum, wo unser Auto bewacht stehen konnte. Wir holten Geld und aßen im Wimpy einen Burger mit Pommes. Anschließend kauften wir im Spar noch ein paar Brownies und eine Zeitung. Der Laden gefiel uns sehr gut, alles war ordentlich, sauber und sehr appetitlich angerichtet. So gerne hätten wir hier einen Großeinkauf für ein paar weitere Wochen in Namibia gemacht. Pläne für neue Ziele wären uns sofort eingefallen. Aber so mussten wir leider einfach weiterfahren. Erst zurück in Deutschland lasen wir hier im Forum, dass man vor diesem Supermarkt besser nicht länger stehen bleibt, da es dort schon wiederholt zu Autoaufbrüchen und Diebstählen gekommen sei. Na, das wäre noch was gewesen!
Je näher wir Windhoek kamen, desto mehr Autos und Lastwagen waren unterwegs. Letztere zu überholen, war oft eine Herausforderung, da es natürlich auch viel Gegenverkehr gab.
Die Baustelle nördlich der Hauptstadt scheint kein Ende zu nehmen, und entlang der Baustelle standen in unterschiedlichen Abständen die von uns so getauften Winkemännchen – Angestellte, die neben der Fahrbahn stehen und mit roten Fahnen winken. Das machen sie vermutlich, um anzuzeigen, dass man vorsichtig fahren soll.







Wir erreichten Windhoek gegen drei Uhr nachmittags, holten bei Savanna unsere Kiste und brachten die schmutzigen Handtücher, die wir hier lassen wollen, in die Wäscherei. Dann fuhren wir zur Pension. Das Ausräumen des Autos ging schneller als sonst. Im Zimmer sah es aber wie immer sehr wüst aus. Stück für Stück sortierten wir alle Sachen und füllten nach und nach die Ausrüstungskiste. Dann begannen wir, die Reisetaschen zu packen. Als das meiste verstaut war, setzten wir uns noch ein wenig in den Hof und genossen die letzten Sonnenstrahlen.
Nachdem wir geduscht hatten, gingen wir zu Claudia an die Rezeption und unterhielten uns kurz. Sie bestellte uns noch ein Taxi, das uns zum Restaurant „Am Weinberg“ brachte, welches ja nun ins Craft Center ausgegliedert wurde. Wir unterhielten uns mit dem Fahrer darüber, dass sein Tank nahezu leer war. Die Anzeige zeigte noch 40 verbleibende Kilometer. Er sagte, dass er sich darauf verlassen könne und es auch schon ausprobiert habe. Selbst wenn die Anzeige auf Null stehe, könne man noch zwei Kilometer fahren. Dann sei allerdings Schluss.
Zum Abendessen teilten wir uns als Vorspeise einen Salat aus verschiedenen Früchten, Blauschimmelkäse und grünem Salat. Diese Mischung war sehr lecker. Dann aßen wir Rinderfilet und Oryx-Steak. Zum Nachtisch teilten wir uns ein Trio aus Mousse au Chocolat, Crème brûlée und Erdbeereis. Dazu gab es leckeren Wein. Pappsatt ließen wir uns wieder von einem Taxi zur Pension fahren. Diesmal war es ein anderer Fahrer mit einem anderen Wagen. Auch hier leuchtete die Tankanzeige, und die Nadel war bereits am Anschlag. Auf Nachfrage meinte er, das ginge schon. Ob wir das Geld passend hätten. Falls nicht, würde er an der nächsten Tankstelle anhalten und wechseln. Anstelle dort auch gleich ein paar Liter Treibstoff nachzufüllen, um nicht auf den nächsten Metern stehen zu bleiben, hielt er mit laufendem Motor und ging unseren Geldschein wechseln. Er war sich wohl sicher, dass wir mit diesem Auto eh nicht weit kommen würden, wenn wir einfach damit davon führen. Nachdem er an der zweiten Tankstelle endlich das Geld gewechselt hatte, kamen wir nach einer zügigen Fahrt unversehrt beim Casa Piccolo an.

Kilometer: 470
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01 Mai 2017 21:33 #473641
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Tag 41 – Mittwoch, 17. August 2016 – Auf Wiedersehen

An unserem letzten Tag in Afrika standen wir nicht allzu spät auf, duschten und packten die restlichen Sachen in die Reisetaschen. Es gab noch eine unangenehme Aufgabe: Wir hatten während der Reise ein kleines Plastikschälchen verwendet, um gehackten Knoblauch zu transportieren. Leider war das Töpfchen nur zu 99,9 Prozent dicht gewesen, so dass bereits der Kühlschrank ordentlich nach Knoblauch roch. Das Gefäß selbst jedoch war unmöglich von dem Duft zu befreien. Wir versuchten es mit mehreren Spülgängen, aber schließlich entschieden wir uns für die Entsorgung. Hätten wir es wie geplant in unsere Ausrüstungskiste gepackt, wäre das Ergebnis allzu vorhersehbar gewesen.
Wir frühstückten in der Pension mit Spiegel- und Rührei und ziemlich starkem Kaffee. Dann wuchteten wir die nun fast volle und schwere Kiste ins Auto, deponierten die Taschen in der Pension und gaben Claudia unsere restlichen Vorräte für ihre Angestellten. Bei der Wäscherei hatten wir den Laden noch nicht betreten, als auch schon der Sack mit unserer sauberen, gefalteten Wäsche auf dem Tresen stand. Kein Vergleich mit dem schlechten Service vom letzten Jahr.
In der Innenstadt parkten wir im Hof des Craft Centers und bummelten ein wenig. Wir erstanden Tischsets und Mitbringsel für Freunde. Anschließend spazierten wir noch ein paar Querstraßen an der Independence Avenue entlang. Es war aber so heiß in der Sonne, und wir waren nicht mehr in großer Shoppinglaune, so dass wir bald wieder umkehrten und uns ins Craft Cafe setzten. Ruth bekam die traditionelle Spinat-Feta-Quiche und Uwe den Apple-Crumble mit Milchkaffee. Irgendwie waren wir total k.o.
Am frühen Nachmittag fuhren wir wieder zur Pension und ruhten uns ein wenig im Innenhof aus. Dabei unterhielten wir uns mit Tanja und Peter aus Österreich, die ebenfalls heute zurückflogen. Sie hatten ihre erste Namibia-Reise beendet. Schließlich verschenkten wir unsere letzten Muffins an ein paar Kinder, luden die Taschen ins Auto und fuhren zu Savanna. Die Autorückgabe verlief schnell und unkompliziert wie immer. Dieses Jahr brachte uns ein anderer Fahrer zum Flughafen.



Zusammen mit Tanja und Peter standen wir lange in der Schlange zum Check-In, bevor es losging. Beim Ausreise-Prozedere machten wir der Beamtin ein Kompliment zu ihrer Kleidung. Sie trug eine Kombination aus Schwarz und Gelb, die Ruth besonders gut gefiel. ;-)
Wir luden Tanja und Peter in die Lounge ein und setzten uns in das Sammelsurium an hässlichen Couchmöbeln. Es gab leckere Frühlingsrollen und belegte Brote, dazu kalte Getränke. Wir unterhielten uns nett. Bald stimmte noch ein weiteres Paar von der Nachbarcouch in das Gespräch ein, und so wurde es eine kurzweilige Zeit. Als wir zum Boarding gerufen wurden, standen lange Schlangen an den Schaltern. So quatschten wir einfach immer weiter und gingen erst ziemlich zum Schluss auf das Rollfeld und zur Maschine. Nach dem Einsteigen fanden wir unsere Plätze in Reihe sieben bereits belegt. Wir waren uns sicher, dass die Leute sich vertan hatten und fragten nach. Aber sie hatten ebenfalls Bordkarten für genau diese Plätze. Ach du Schande! Nicht, dass wir jetzt noch Probleme mit dem Rückflug bekommen sollten. Also fragten wir bei den Stewards nach, die sich um die Überbuchung kümmerten. Plötzlich gaben sie uns Bordkarten für Reihe fünf. Was für eine angenehme Überraschung, denn diese Sitze gehören zur Business-Class. Wir konnten unser Glück kaum fassen. Zu den bequemen Liegesesseln gehörte dann auch noch ein dreigängiges Abendessen mit Wein aus Gläsern, weißem Tischtuch und tollem Service. Womit hatten wir das nur verdient?
Wir hoben vom namibischen Boden ab und genossen den entspannten Abend im Flugzeug. So darf ein Urlaub gerne zu Ende gehen.
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01 Mai 2017 21:35 #473642
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Tag 42 – Donnerstag, 18. August 2016 – Ende

Nach einer der angenehmsten Nächte, die wir je an Bord eines Flugzeugs verbracht hatten, ging über dem Mittelmeer die Sonne auf.



Ausgeruht stellten wir die Sitze wieder in aufrechte Position und bekamen von unserem Steward Herbert ein leckeres Frühstück. Er verbreitete durch seine Art, mit den Leuten umzugehen, unglaublich gute Laune. Wir ließen uns das warme und kalte Frühstück schmecken und landeten pünktlich in Frankfurt. Uwes Eltern warteten schon und brachten uns nach Hause.


Nun ist dieser Reisebericht zu Ende. Wunderschöne Wochen mit vielen Erlebnissen liegen hinter uns. Pannen gab es keine. Den abgebrochenen Türgriff am Buschcamper zu Beginn kann man nicht als solche zählen. Wir sind stolz auf die vielen Vögel, die wir entdecken konnten. Mit einigem Sichtungsglück gelang es uns, dieses Mal 216 verschiedene Arten zu bestimmen.
Obwohl der KTP zu unseren Lieblingsparks zählt, war es uns im Juli 2016 dort zu kalt. Daher lassen wir ihn beim nächsten Mal aus. Ein weiteres Fazit dieser Reise brauchen wir gar nicht zu ziehen – es würde ohnehin wie jedes Mal ausfallen: Das südliche Afrika begeistert uns nach wie vor und bleibt unser großes Hobby. Die Planung der nächsten Reise ist schon lange in trockenen Tüchern. Wir werden die meiste Zeit mit Freunden in Namibia und Botswana unterwegs sein. Die ein oder der andere Fomi ist auch dabei.

Wir bedanken uns bei euch für eure Begleitung, für die vielen tollen Rückmeldungen und auch für eure Geduld. Es macht uns immer Spaß, in dieser großen Runde Afrika-Begeisterter noch einmal zu reisen.

Liebe Grüße
die Eulenmuckels

P. S. Zum Abschluss gibt es noch ein Leckerli. Wir haben in einigen Nächten zahlreiche Sternenaufnahmen gemacht, um daraus Zeitraffer-Filme zu erzeugen. Hier sind nun die gesammelten Werke unserer Aufnahmen von 2016 (mit Ausnahme einer Sequenz von 2014). Wir haben sie geschnitten und mit Musik hinterlegt. Das Filmchen dauert dreieinhalb Minuten. Unser Vorschlag zum Angucken: Wartet, bis es dunkel ist, stellt ein Glas Rotwein bereit und schaut den Film mit Ton und in HD im Vollbild-Modus, evtl. auch zweimal. ;-)
Wir wünschen euch viel Spaß und Fernweh.

Letzte Änderung: 01 Mai 2017 21:37 von Eulenmuckel.
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01 Mai 2017 22:15 #473646
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  • Yoda911 am 01 Mai 2017 22:15
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Die Zeitraffer-Aufnahmen sind sensationell.
Könnt Ihr vielleicht ein klein bisschen darüber verraten? Wie lange lässt man sowas laufen, in welchen Abständen werden die einzelnen Bilder gemacht, was braucht man für eine Kamera und evtl. als Zusatzzubehör?

total neidisch
Christoph
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01 Mai 2017 22:15 #473647
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Hallo Ruth, hallo Uwe,

ich bedanke mich für euren herzergreifenden Bericht.
Das "Filmchen" zum Schluß, das ich ja schon auf Grossbildleinwand sehen durfte, jagt mir immer noch einen Schauer über den Rücken, und ich werde es wohl noch ein paar Mal ansehen.

Zu gerne wäre ich mal bei einer eurer Touren mit dabei, unsere Interessen sind sich ja nicht ganz unähnlich... :whistle: :blush:

Bis bald,
Matthias
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