THEMA: Die Eulenmuckels 2016 in Namibia und Botswana
23 Dez 2016 22:14 #456842
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Wir beeilten uns, nach Twee Rivieren zu kommen, da Mittag bereits vorbei war. Dort tankten wir. Zum Glück gab es am Grenzposten Diesel, denn die Tankstelle wurde zurzeit renoviert. Dann erledigten wir die Grenzformalitäten für Botswana. Im Shop holten wir noch einmal Geld am Automaten und nahmen ein paar Säcke Feuerholz mit – besonders wichtig gegen die abendliche Kälte. Dann fuhren wir auf den Campingplatz, wo wir duschten, das Geschirr spülten und ein Picknick machten.
Anschließend pirschten wir einigen Vögeln auf dem Gelände von Twee Rivieren hinterher, die an einem tropfenden Wasserrohr tranken und ihr Gefieder säuberten.

Priritschnäpper



Schwalbenschwanz-Bienenfresser



Weißrücken-Mausvogel







weiblicher Maskenweber







Rotkopfamadine



Schnurrbärtchen



Maricoschnäpper



Elfenastrild



Spät verließen wir das Camp und fuhren wieder bis Kij Kij. Am Rand der Pad entdeckten wir kurz nach Verlassen des Camps ein einzelnes Erdmännchen, welches nach Kameraden oder Feinden Ausschau hielt.



Felsenbussard



Die Löwen lagen noch in etwa an derselben Stelle. Sie hatten sich nur wenig bewegt. Allerdings waren nun auch zwei ausgewachsene Männchen zum Rudel gestoßen. Während das eine gesund und kräftig aussah, humpelte das zweite stark und wirkte ziemlich ramponiert und abgekämpft.







Wir beobachteten sie noch ein wenig, sahen Springböcken beim Springen zu und fuhren dann wieder zurück nach Rooiputs. Wieder erblickten wir ein Erdmännchen. Das putzige, kleine Kerlchen grub wie wild im Sand, hielt aber immer wieder inne, um angestrengt in alle Richtungen zu spähen.







Das letzte Nachmittagslicht war wunderschön. Wieder hatten wir viel gesehen und einige Vögel bestimmt.



Am Camp zogen wir uns warme Sachen an und machten Feuer.



Ein weiteres Stück Wildfleisch landete auf dem Grill. Dazu gab es Folienkartoffeln und Salat mit Tomaten, Gurke und Feta. Wir beeilten uns mit dem Essen, da es heute noch ein wenig kälter wurde. Während wir aßen, raschelte es ständig um uns herum im hohen Gras. Neugierig leuchteten wir immer wieder mit der Taschenlampe. Die reflektierenden Augen konnten wir zunächst nicht genau zuordnen, doch als die Tiere in kleinen Sprüngen hin und her hopsten, erkannten wir, dass es Springhasen waren.



Bei unter fünf Grad kletterten wir schließlich immer wieder von Löwengebrüll begleitet ins Zelt. Es war herrlich, im warmen Schlafsack zu liegen und dem Konzert der Katzen zuzuhören, welches mal von hier und mal von dort aus unterschiedlichen Richtungen und Entfernungen zu uns herüberdrang. Gespannt warteten wir darauf, ob die Löwen uns wohl einen Besuch abstatten würden, aber die hatten offensichtlich Besseres zu tun, denn ihr Brüllen kam nicht mehr näher.



Kilometer: 130
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30 Dez 2016 16:12 #457372
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Tag 17 – Sonntag, 24. Juli 2016 – Alles ruhig und kühl

Rooiputs, KTP – Nossob, KTP

Und wieder wurde es ein wenig kälter. Die größte Überwindung kostete es, aus dem warmen Schlafsack zu steigen, den nackten Fuß auf die eiskalte Metallleiter zu stellen und dann in klamme Anziehsachen zu steigen. Minus vier Grad beim Aufstehen, und die Handgriffe saßen, denn unser Ziel war es, möglichst schnell im Auto zu verschwinden und die Heizung auf volle Pulle zu drehen. Wir hatten nachts zwar eine Hyäne gehört, aber keine Spuren rund um unseren Stellplatz gefunden.



Um es vorwegzunehmen: Dieser Tag brachte uns keinerlei besondere Tiersichtungen. Wir fuhren unbehelligt nach Kij Kij, aber von den Löwen war keine Spur mehr zu sehen. Vereinzelt sahen wir ein paar Springböcke oder ein Gnu, sonst war es den Tieren wohl auch zu kalt.



Heute Morgen gehörte der Park den Greifen. Sie saßen in den Baumkronen und sammelten die ersten wärmenden Sonnenstrahlen.
Weißrückengeier



Ohrengeier



Raubadler



Lannerfalke



Weiter ging es nach Melkvlei, wo immer noch ein eisiger Wind wehte. Außerhalb des Autos würden Hände und Ohren schnell abfrieren. Diese Aussicht war wenig verlockend, und so gingen wir nur kurz auf die Toilette und verschoben Frühstück oder Picknick wieder einmal auf später. Im Auto gab es lediglich einen Schokomuffin.



Das Picknick machten wir deutlich später am Rastplatz Dikbaardskolk. An diesem Knotenpunkt, bei dem die Straße vom Auobtal einbiegt, war einiges los. Wir staunten über die Berge an Essen, die aus den Trailern der Südafrikaner hervorgezaubert wurden. Da wollten wir nicht hintenan stehen und machten Wurstsalat, den wir mit dem restlichen dunklen Brot aus Swakopmund aßen. In der Sonne war es mittlerweile ganz gut auszuhalten, trotzdem war es alles andere als warm. Im Baum neben uns hüpften verschiedene Vögel umher. Neben dem Rotbauchwürger und ein paar Staren freuten wir uns besonders über den Rotstirn-Bartvogel, der an den Resten eines Koteletts herumpickte.





Anschließend kochte Uwe noch Kaffee.
Auf der Weiterfahrt Richtung Nossob entdeckten wir auch weiterhin nichts Besonderes. Ab und an saß ein Greifvogel auf einem Baum, immer wieder liefen Oryx, Gnus und Springböcke über die Ebene. Auch einige Riesentrappen und ein paar Sekretäre waren dabei. Den ganzen Tag zeigte das Auto-Thermometer nicht mehr als 16 Grad an. Die Luft war jederzeit frisch. In Nossob angekommen checkten wir an der Rezeption ein und suchten uns anschließend eine freie Campsite.



Zunächst musste das schmutzige Geschirr vom Vorabend und heute Mittag gespült werden. Das war eine ganze Menge. Danach gingen wir duschen. Campingduschen im südlichen Afrika sind ja eine ganz eigene Welt. Mal hat man Glück, mal weniger. In Nossob zu Zeiten der Camprenovierung eher weniger. Sofern man vorhat, sich tatsächlich auf die hygienischen Bedingungen einzulassen, die meist nicht besonders akzeptabel sind, wählt man eine der Kabinen aus. Wenn man clever ist, eine, bei der noch der Heißwasserhahn vorhanden ist. Andernfalls merkt man das erst, wenn man bereits nackt in der Kabine steht. Der Dübel für den windschiefen Haltegriff hängt nur noch provisorisch in der Wand und entschließt sich im gleichen Moment, in dem man die Kabinentür bewegt, sich zu verabschieden. Haken gibt es grundsätzlich keine oder nur so wenige, dass man all sein Hab und Gut optimal aneinanderketten muss, damit es nicht auf dem Boden in einem Brei aus Staub, getrocknetem Schaum und Haaren landet. Das Sitzbänkchen, welches ursprünglich aus drei waagerechten Latten bestand, hat nun immerhin noch eine und bietet so weder für das Handtuch noch für die Tasche mit Shampoo und Duschgel ausreichend Platz. Irgendwie schafft man es dann, mit so wenig Kontakten wie möglich zu den ganzen losen Griffen und fiesen Oberflächen sich auszuziehen und in die Duschkabine zu stellen. Mit etwas Glück gibt es heißes Wasser – auch mehr als ein paar Tropfen – und mit erheblichem Aufwand, wenn überhaupt möglich, lässt sich die Wassertemperatur so einstellen, dass man sich weder verbrüht, noch erfriert. Meist passiert aber genau eins von beiden, gerne auch beides abwechselnd im 5 Sekunden Rhythmus.
Nach einer so erholsamen Dusche holten wir wieder unser Permit ab, tankten und kauften Feuerholz. Dann fuhren wir eine Nachmittagsrunde in den Norden. Wir kamen zwei Wasserlöcher weit: Cubitje Quap und Kwang. Bei beiden war außer Tauben und einem Schakal nichts zu sehen, wobei bei Kwang noch nicht einmal Wasser war.



junger Weißbürzel-Singhabicht



Dafür war das Nachmittagslicht wunderschön, und wir hatten sogar ein paar Wolken am Himmel. So kamen wir wenigstens hinsichtlich der Lichtstimmung auf unsere Kosten.





Zurück in Nossob kauften wir noch ein paar Brötchen.
Zum Abendessen machten wir uns nicht viel Arbeit. Wir grillten Boerewors und Brote mit Knoblauchbutter. Die Wurst schmeckte super. Anschließend spülten wir und gingen für eine halbe Stunde in den neu renovierten Hide. Die Renovierung half auch nicht. Am beleuchteten Wasserloch ließ sich kein einziges Tier blicken. Dafür erfuhren wir von einem deutschen Paar, das heute angekommen war, deren Horrorstory vom Hinflug, bei dem sie zwei Tage am Frankfurter Flughafen verbracht hatten und dann in einer Mördertour an einem Tag von Johannisburg über Upington nach Nossob gekommen waren.
Bei sechs Grad muckelten wir uns ins Zelt und hofften, dass es bald mal wieder wärmer wird.

Kilometer: 200
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31 Dez 2016 15:32 #457451
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Tag 18 – Montag, 25. Juli 2016 – Immer noch ruhig und kühler

Nossob, KTP – Polentswa, KTP

Auch in Nossob war es morgens bitter kalt. Das Problem ist nicht alleine der morgendliche Frost, sondern auch, dass es tagsüber nicht richtig warm wird. Die Luft erwärmt sich nie über 15 Grad.
Uwe stand ein bisschen früher auf und kochte heißes Wasser für Kaffee und Tee. Dann klappten wir schnell das Zelt zusammen und starteten den Motor. Zunächst fuhren wir ein paar Kilometer nach Süden und machten den „Marie se Gat“-Loop. Dort sahen wir nichts Besonderes. Als wir auf dem Rückweg waren, entdeckten wir ein Löwenrudel in weiter Entfernung, das zunächst parallel zur Straße lief und sich dann über die Düne noch weiter entfernte.
Wieder über Nossob ging es dann nach Norden. Bei Cubitje Quap blieben wir ca. eine Stunde und beobachteten die Tauben und Flughühner, die zum Wasser kamen. Die Flughühner drehten immer erst einige Runden, bevor sie zur Landung ansetzten. Dann standen sie im Wasser und pumpten sich das Nass in ihr Gefieder, bevor sie hektisch wieder starteten. Dieses Mal waren keine Schakale zur Stelle, um sich ein Hühnchen zu rupfen.

Weißbürzel-Singhabicht



Namaflughuhn







Fleckenflughuhn





Bei Kang gab es einige Gnus, aber die Wasserstelle sah wie gestern noch trocken aus.



Auch an den nächsten Wasserstellen war nicht viel los. Oryx und Strauße, Springböcke und Gnus waren unsere Begleiter. Zwischendurch saßen immer wieder Greifvögel auf Bäumen, und manchmal hatten wir auch das Glück, dass sie sitzen blieben, wenn wir anhielten und ein paar Meter zurück fuhren.

Felsenbussard



Kurz vor dem Wasserloch Langklaas sahen wir auf der Ebene einen Geparden. Er war sehr weit entfernt und legte sich bald neben einen Busch. Wir blieben einige Zeit dort stehen, aber er machte keine Anstalten aufzustehen. Er war so weit entfernt, dass wir ihn gerade so mit dem Fernglas ausmachen konnten. Daher fuhren wir bald weiter.
In Polentswa besuchten wir zunächst das verwaiste Wasserloch und fuhren dann zum Campingplatz. Zum Glück war dieser nicht besetzt, und wir konnten eine ausgedehnte Pause machen. Wir setzten uns in die Sonne und aßen die Brötchen aus Nossob mit Marmelade, Nutella und Wildschinken. Ruth bastelte eine Vogeltränke, und schlich einigen Piepmätzen und Streifenmäusen hinterher.

Gelbbauchgirlitz





Drosselschnäpper



Brustbandprinie









Abgesehen vom kalten Wind war es sehr entspannt und erholsam.
Am Nachmittag brachen wir zu einer kleinen Runde auf. Weiter als zwei Wasserlöcher Richtung Süden fuhren wir allerdings nicht. Auch heute sollte uns das Tiersichtungsglück nicht hold sein. Nirgendwo entdeckten wir etwas Spannendes. Zum Schluss standen wir am Wasserloch Polentswa und beobachteten Springböcke und Tauben.

Gaukler



Dann ging es zur Campsite.





Wir verwendeten viel Holz für ein ordentliches Feuer und setzten uns direkt daneben, um von der Wärme möglichst viel abzubekommen. Zum Abendessen grillten wir Wildfleisch und legten Folienkartoffeln und einen eingewickelten Butternut in die Glut. Anschließend backte Uwe Brötchen im Potije, die sogar ganz gut gelangen.



Im Dunkeln leuchtete Ruth immer wieder die Umgebung ab. Dabei entdeckten wir Schakale und Springhasen.
Auch heute Abend kühlte es erheblich ab. Als wir nach dem Aufräumen ins Zelt stiegen, waren es keine drei Grad mehr. So langsam setzt uns die Kälte zu.





Kilometer: 124
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03 Jan 2017 20:57 #457718
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Tag 19 – Dienstag, 26. Juli 2016 – Thermischer Tiefpunkt

Polentswa, KTP

OK, wir haben bereits über die Kälte gejammert. OK, wir sind nicht zum ersten Mal um diese Jahreszeit in der Kalahari. OK, wir haben gerade eine Kältewelle. Aber heute Morgen war es fast schon nicht mehr lustig, und Ruths Laune entsprechend den Temperaturen frostig. Uwe kochte Wasser für Tee und Kaffee, wir packten – so schnell man dies mit eiskalten Händen eben erledigen kann – zusammen und waren kurz vor halb sieben startklar.





Am Polentswa-Wasserloch war ein einzelner Springbock, der gerne etwas getrunken hätte. Er lief von einer Ecke der großen Wasserstelle zur anderen, aber immer wieder stieß er mit der Nase auf eine dünne Eisschicht. Etwas verwirrt versuchte er es immer wieder. So kann man in der Wüste auch verdursten.



Wir fuhren südwärts nach Kousant. Dort stand ein großer Kudubulle am Dünenhang. Allerdings konnte er sich auch nach längerer Wartezeit nicht dazu entschließen, sich dem Eiswasser zu nähern. Vielleicht war er aber auch ganz einfach an dieser Stelle festgefroren und konnte sich gar nicht mehr bewegen. Ruth hätte es auf jeden Fall nicht gewundert.



Weiter ging es nach Langklaas und Bedinkt über eine frisch gezogene Piste. Der herrliche Sonnenschein täuschte über die frostige Luft hinweg.



Wie am Vortag sahen wir kaum Tiere, bestenfalls ein paar Antilopen, Strauße oder Ratten. Aber so mussten wir wenigstens nicht allzu oft das Fenster herunterlassen.



Über Kwang gelangten wir nach Cubitje Quap und kamen noch rechtzeitig, um die Flughühner zu beobachten. Leider ließen sich die Schakale auch heute nicht blicken, obwohl wir fast zwei Stunden am Wasserloch blieben. Während Uwe die Hühner im Flug erwischen wollte, weigerte sich Ruth, auch nur einen winzigen Hauch der eisigen Luft ins Auto zu lassen. Auf ihrer Seite konnte der Fensterheber heute Urlaub machen.



Außer den Hühnchen gab es noch jede Menge Tauben, ein paar Böckchen und eine größere Herde Gnus.







Fleckenflughuhn













Kaptäubchen



Weißbürzel-Singhabicht

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03 Jan 2017 21:02 #457720
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In Nossob hatten wir ein paar Sachen zu erledigen: Duschen, Geschirr spülen, Picknick mit den selbstgebackenen Brötchen (die übrigens ganz lecker waren), nochmal spülen, tanken und Brennholz kaufen.



Rotschulter-Glanzstar



Nach einem kurzen Besuch im Hide ohne nennenswerte Sichtungen fuhren wir vollbepackt nach Norden.



In der Dusche hatte Uwe von einem Südafrikaner den Tipp bekommen, dass bei Kwang ein männlicher Löwe gegenüber dem Wasserloch liege und schlafe. Tatsächlich entdeckten wir ihn dort reglos unter einem Busch. Wir positionierten uns und warteten. Und warteten. Und warteten. Ein vorwitziger Schakal leistete uns Gesellschaft.



Insgesamt blieben wir zwei Stunden dort. Bis der Löwe zum ersten Mal eine Pranke hob, dachten wir bereits, er wäre tot. Dann kamen immer mehr Fahrzeuge und rangierten hin und her, um auch einen Blick auf das schlafende Tier zu erhaschen. Letztendlich tat sich aber nichts. Wir erfuhren, dass der Löwe wohl schon seit sechs Stunden dort schlief. Weitere Stunden wollten wir dann doch nicht lediglich mit der Aussicht auf ein paar Mähnenhaare dort verbringen und fuhren weiter.

Steppenfalke



Kurz vor Kousant entdeckte Ruth auf der Ebene eine Gepardenmutter mit vier Jungen an einem frisch gerissenen Springbock. Da hätten wir besser nicht so lange beim faulen Löwen gewartet, denn eine Jagd auf der offenen Ebene wäre auf jeden Fall spannender gewesen. Die Geparde fraßen, wobei die Jungen ständig um ihre Mutter herumwuselten. Wir beobachteten die Szene aus ca. 80-100 Metern Entfernung. Schade, dass wir nicht näher an die Tiere heran kamen.











Leider mussten wir bald weiter und brachten die letzten Kilometer bis Polentswa hinter uns. Dort mussten wir feststellen, dass unser Campingplatz mal wieder belegt war. Auf Krawall gebürstet fuhren wir auf den Platz und stellten die Südafrikaner zur Rede. Das Pärchen hatte bereits sein Lager aufgeschlagen, das Feuer brannte. Sie hätten eine Reservierung für Polentswa, eine spezielle Stellplatznummer aber nicht. Man habe ihnen gesagt, sie sollten sich einen freien Platz aussuchen. Da bisher noch alle frei waren, hatten sie sich für Nummer 1 entschieden, da dieser der schönste sei. Ach, welch Überraschung! Wir erklärten ihnen deutlich, dass wir eine explizite Reservierung für Nummer 1 hatten und ließen uns ihre Reservierung zeigen. Darauf stand: „Polentswa Reserve“, nichts weiter, keine Nummer. Die beiden weigerten sich, den Platz zu verlassen, da sie aus ihrer Sicht keinen Fehler gemacht hatten. Das konnten wir nicht widerlegen, ärgerten uns aber dennoch. Sie luden uns ein, den Platz mit ihnen zu teilen, wir zogen es aber vor, alleine zu stehen und wichen auf Nummer 2 aus, nachdem wir unsere Vogeltränke, die Kerzen und die Wäscheleine eingesammelt hatten. In Polentswa sollte man auf jeden Fall mit einem größeren, deutlich sichtbaren Handtuch den Platz markieren. Wie letztes Jahr hatten wir Diskussionen und Ärger. Den schoben wir aber schnell beiseite, um uns den Abend nicht verderben zu lassen.
Wir machten ein großes Feuer und grillten die letzte Portion Wildfleisch. Zusammen mit Feta-Gurke-Tomaten-Salat ließen wir es uns schmecken. In der Nähe heulten Schakale, ein paar Springhasen hüpften durch die Dunkelheit.





Kilometer: 128
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05 Jan 2017 20:45 #457958
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Tag 20 – Mittwoch, 27. Juli 2016 – Richtung Norden

Polentswa, KTP – Thupapedi, KTP

Reden wir heute mal nicht vom Frost, obwohl er natürlich da war. Wir hörten schon die halbe Nacht und den ganzen Morgen vor dem Aufstehen Löwengebrüll. Es waren zwei Stimmen, und wir orteten sie aus Richtung der Polentswa-Pan. Sobald wir aufstehen wollten bzw. durften, entdeckten wir die beiden Burschen ganz am anderen Rand der Pfanne, bestimmt einen Kilometer entfernt. Ihr Brüllen reichte aber ohne Schwierigkeiten zu uns herüber.



Wir packten schnell alles zusammen und fuhren pünktlich um halb sieben los. Leider lagen die Löwen von der Straße aus gesehen hinter einer Düne, so dass sie weder von dort noch vom Wasserloch aus zu sehen waren.



Daher blieben wir nicht lange in der Gegend und fuhren nach Süden, um zu sehen, was mit dem Springbock-Kill der Gepardin geschehen war. Wider Erwarten war sie immer noch dort, und ihre vier Jungen spielten in der Morgensonne. Es waren herrliche Szenen, wie die vier einander jagten und mit ihrer Mutter schmusten. Leider lag die Geparden-Familie noch genau so weit von der Straße entfernt wie gestern, und so konnten wir leider nur mit dem Fernglas etwas erkennen und schlechte Fotos mit dem Teleobjektiv machen. Zwischendurch kam ein Schakal vorbei, und wir vermuteten bereits, er würde versuchen, ein Stück Springbock zu stiebitzen, aber er schaute nur interessiert (und wahrscheinlich hungrig) und lief dann wieder weiter.











Wir fuhren wieder zurück nach Norden. Bei Kousant waren in der Zwischenzeit ein paar Oryx und ein Schakal eingetroffen.





Dann ging es weiter nach Polentswa. Am Wasserloch stand ein Safariwagen der Lodge, und wir sahen gerade noch, wie sich der zweite der beiden Mähnenlöwen vom Wasserloch erhob und seinem Begleiter folgte. Die beiden entfernten sich rasch, ohne sich noch einmal umzusehen. Schade. Da waren wir wohl ein paar Minuten zu spät gekommen. Wir gaben dem Fahrer des anderen Wagens noch den Tipp mit den Geparden und machten uns dann auf den Weg weiter nach Norden.
Bei Lijersdraai frühstückten wir. Während wir Müsli und Brötchen aßen und Kaffee und Tee tranken, kamen viele Vögel zu Besuch: Glanzstare, Chestnut Tit Babbler, Marico Flycatcher und Schnurrbärtchen. Teilweise waren sie so zutraulich oder vorwitzig, dass sie auf den Tisch und unsere Teller hüpften. Außerdem liefen wieder zahlreiche Streifenmäuse unter den Büschen umher. Die Luft war zwar noch kalt, aber in der Sonne konnten wir es gerade so aushalten.





Maricoschnäpper



Siedelweber



Auf der weiteren Strecke entdeckten wir keine besonderen Tiere. Dafür aber zahlreiche, kleine Termitenhügel. Die Landschaft war plötzlich übersäht von den kleinen weiß-grauen Hullerchen.

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