7. Tag: Ngepi Camp, Okavango; Birdwalk mit Guide Christopher
Um
06:00 Uhr starten wir zur
Frühexkursion mit Guide Christopher. Zu Fuß geht es schlicht ein Stück flussaufwärts und dann auf die offenen Rinderweiden mit den großen Bäumen und einigen Senken, Sträuchern und Trockenrasen.
Werner und Christopher "in Action":
Morgenstimmung am Okavango:
Die Landschaft im Hinterland des Okavango:
Christopher ist uns ausdrücklich als Birding-Experte zugeteilt worden - und hat uns
sehr beeindruckt mit seiner Fachkunde und seinen guten Sinnen. Er hat sich bereits vor 10 Jahren, als es ihm in den paar Hütten seines "homestead" zu eng wurde, immer zu langen Wanderungen in die Natur aufgemacht, hat beobachtet und gelauscht, zunächst ohne jede Optik oder Bestimmungshilfe. Später traf er dann auf europäische Birder (wie so oft: die Briten, weltweit berüchtigt als "Twitcher") und bekam ein Bestimmungsbuch geschenkt. Nun lernte er lesen und Englisch über dieses Buch. Als Guide konnte er sich dann auch irgendwann ein gebrauchtes Fernglas leisten. Aber das braucht er eigentlich nicht: ihm ist jeder Gesang und jeder Ruf vertraut und er muss Augen wie ein Adler haben. Die Ortskunde kommt dann hinzu. Auf diese Weise bekamen wir perfekte Lehrstunden in Sachen Namibischer und Caprivischer Vogelwelt, die uns dann für den Rest der Tour wertvolle Dienste leistete. Natürlich zeigte er uns auch einige der "Top Ten" der Gegend, z.B.
Angola-Mönchskuckuck (Coppery-tailed Coucal):
Braunbürzelamarant (Brown Firefinch):
Unsere "Ausbeute" in ca. 3 Stunden mit Christopher: ca. 70 Vogelarten!

Einige davon hätten wir allein wohl nur schwerlich bestimmt: Wie hätten wir zuvor z.B. den Sumpfzistensänger (Chirping Cisticola) von dem Lyneszistensänger (Luapula Cisticola) unterscheiden können?
Lyneszistensänger (Luapula Cisticola)
Ein spätes Frühstück (Eier mit Speck) - und dann muss in aller Ruhe die Birdlist gepflegt werden. Das übernehme ich, während Werner erneut auf die "Pirsch" geht, um Gesehenes noch einmal in aller Ruhe fotografisch festzuhalten.
Birgit beim "Nachbestimmen" (hier: Nama-Flughuhn)
Auf unserem Stellplatz ist jetzt auch der direkt angrenzende Nachbarplatz belegt, mit einer Großfamilie. Aber wir schlucken dreimal und machen dann das Beste daraus. Für die Kinder (und auch die Großen) ist natürlich ein Blick durchs Spektiv eine Attraktion, zumal an der gegenüberliegenden Flußseite gerade ein Krokodil döst...
Etwas später können wir noch folgende, aufregende Szenen direkt gegenüber der Lodge beobachten:
Da ist jemand echt sauer:
Nach dem der Bulle ein paar Exkremente mit dem "Schwänzchen" verteilt hat und der Rivale immer noch nicht "Leine zieht", wird ernsthaft gedroht:
Hier folgt die Antwort:
Am Ende gibt der Klügere dann aber doch nach, bevor es Verletzte gibt...
Trotz dieser Szenen entscheiden wir uns abends "wider jede Vernunft": wir buchen für morgen Vormittag einen 1/2 Tag
Mokoro-Flussfahrt mit Christopher. Dieser Mensch machte auf uns so einen verlässlichen Eindruck, dass wir uns trauen, uns ihm im Einbaum dem Flußpferd- und Krokodil-besetzten Okavango anzuvertrauen. Und vom Fluss aus gibt es einfach immer fantastische Beobachtungsmöglichkeiten... Die Befreiung der Guides und des Ngepi Camps von jeglicher Haftung ist dann eine "Formsache"

, zumal wir immerhin keine Vorkasse leisten müssen

Die Buchung erfolgt an der Bar, wo launig 2 Hippo-Skulls an der Decke baumeln:
Ja, ja, ich weiß... es gibt jedes Jahr Zwischenfälle bei den Mokoro-Trips "Die meisten tödlichen Unfälle mit Wildtieren in Afrika passieren mit Flusspferden." Werner hätte auch am liebsten gekniffen

, aber er hat ja mich dabei: mit einem entschiedenen "No risk, no fun!"
Hier noch ein bisschen "Ausbeute vom Tages-Fotoshooting:
Senegalliest (Woodland Kingfisher)
Dominikanerwitwe (Pin-tailed Whydah)
Zum Vergleich: Königswitwe (Shaft-tailed Whydah)
Rotschnabel-Madenhacker (Red-billed Oxpecker)
Kapkauz (African Barred Owlet)
Epaulettenflughund
Heute Abend wird das Froschkonzert ergänzt um das idyllische Brummen des Kühlschrankgenerators unserer Campnachbarn
Ende Tag 7.