5. Tag: Game-Drive auf dem Waterberg-Plateau, Weiterfahrt zum Roy's Camp
Morgens um 6:00 Uhr - es ist noch etwas dämmerig - geht es auf das Plateau mit unserem netten Guide Linus. Da wir die einzigen sind, die sich für diesen frühen Morgen angemeldet haben, haben wir einen "Private Game-Drive" zum Normalpreis. Es hätten locker 12 Personen in den Jeep gepasst, so sitzen wir jeder auf einer eigenen Bank und können bei Bedarf beliebig nach links und rechts rutschen...

Vielleicht halten wir uns am Anfang etwas zu lange mit den Vögeln am Straßenrand auf, aber Linus kennt sich aus und weist uns auf einige "Specials" hin, wie die Spitzschwanz-Paradieswitwe (Long-tailed Paradise Whydah). Gibt hier kein Foto, da sie gerade in der Mauser war

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Beim
Waterberg Wilderness Private Nature Reserve -
www.waterberg-wilderness.com/index.html - geht es rauf auf das Plateau und dann kreuz und quer auf den sandigen Pisten durch die ziemlich dicht bewachsene Dornbuschsavanne. Alternativ gibt es auch geführte Wanderungen, z.T. auch mehrtägig.
Werner und Guide Linus am Steilhang des Plateaus
Linus muss auf den Pisten ordentlich Gummi geben, wegen des Untergrunds und wegen der Weitläufigkeit des Reviers. Wenn die Tiere im Gebüsch sind, kann man von der Piste aus nur schwer einen Blick erhaschen. Aber wir haben Glück mit einigen spektakulären Szenen:
Kudu
Eland
Rappenantilope - Sable Antilope
Beim Eintreten in den ersten "Hide" muss Linus erstmal ausführlich Schlangenspuren lesen. Im Klo finden sich 2 im Liebesspiel verschlungene Exemplare. Zunächst steht "Puffotter" im Raum, aber Linus entscheidet, dass es doch die harmlosen Pythons sind:
Python
Im Verschlag mit Ausblick auf das erste Wasserloch gibt es Kaffee und ein liebevoll zusammengestelltes Lunchpaket. Es riecht nach Büffel... Sind wir schon zu spät? Am Wasserloch zeigen sich nur ein paar Tauben und Paviane... Aber nach dem schweigsam eingenommenen Essen hören wir dumpfes Grollen im Hintergrund. Linus vermutet eine Büffelkuh, die am kalben ist. Vermutlich versteckt. Wir brechen auf, durch den langen Gang aus dicken Bohlen... Wieder Grollen, jetzt sehr dicht!
Und - es ist nicht zu fassen: In der Palisade fehlt ein einzelner Stamm. Und direkt dort, 5 Meter entfernt, steht ein kapitaler Kaffernbüffel und blickt uns direkt in die Augen!!
Kaffernbüffel
Dann geht es wieder "Rock'nRoll" durch den Tiefsand, auf der Suche nach den Nashörnern. Ok, Nashornscheiße inkl. der riesigen Mistkäfer, die sich über ihre Leibspeise hermachen. Das ist doch schon einmal etwas... Etwas später kann Werner einen kurzen Blick auf 2 der hier oder heute scheuen Tiere erhaschen, ich sehe nur noch etwas, das vielleicht ein Nashorn
hintern ist.
Bald schon wird es einfach zu heiß, als das sich noch Tiere zeigen. Am zweiten "Hide" wieder nur Paviane. Aber am Ausgang, kurz vor der Abfahrt ins Tal, treffen wir noch ein paar Klippspringer.
Klippspringer
Um 10:30 Uhr sind wir zurück im Camp und bedanken uns bei dem enthusiastischen Linus mit einem "vernünftigen" Trinkgeld. Nun heißt es: Sachen packen und weiter gen Norden. Wir nehmen die kürzere und einsamere Strecke über die
D2512, die noch eine ganze Weile am langgestreckten Waterberg-Massiv entlangführt und schließlich kurz vor Grootfontein auf die B8 führt. Einige Viehgatter sind zu öffnen und zu schließen, aber die ländliche Strecke gefällt uns gut. Um 15:30 Uhr kommen wir in
Roy's Camp an und sichern uns wieder einen netten Schattenplatz.
Roy's Camp - ein guter Zwischenstopp auf dem Weg in Richtung Caprivi
www.roysrestcamp.com/
Roy's Camp ist rustikal gestaltet, mit viel Liebe zum Detail und wirklich urigen Hüttenunterkünften. (siehe auch
www.roysrestcamp.com/gallery.htm) Von hier aus gibt es eine gute Möglichkeiten für einen "Abstecher" zu der San-Community von Tsumkwe und zum Nyae-Nyae Conservancy zu machen - dieser ist allerdings 272 km lang

Eine verkürzte Version führt zum Grashoek Living Historical Village (70 km auf der C44).
www.namibia-travel.n...ia/tsumkwe/info.html
Wir haben darauf verzichtet, weil wir total scharf sind auf den Caprivi-Streifen
Auf Roy's Camp gibt es auch einige kleine "Hides" vor Wasserstellen, aber die erstaunlich vielfältige Vogelwelt lässt es sich auch an den tropfenden Wasserhähnen gutgehen - und Werner gelingen viele tolle Portraits. Kleine Auswahl gefällig?
Der allgegenwärtige Graulärmvogel (Go-Away-Bird):
Ein sonst scheues Rosenköpfchen (Rosy-faced Lovebird) auf dem Wasserhahn:
Bronzeflecktäubchen (Emerald-spotted Wood Dove):
Wir nutzen den Stop-over bei Roys zum Wäschewaschen, strolchen einige Stunden über das kleine Campgelände und rufen noch unsere daheimgebliebenen Kinder (16/12) an, die uns diese lange Reise von Herzen gönnen und zu Hause ihre Freiheit und Selbstständigkeit genießen...
Ende Tag 5.