THEMA: Namibia 2015/2016 - 4 Wochen durch den Nordteil
29 Okt 2016 15:26 #450054
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Anreise:
Bahnanreise HH-FFM (würde ich beim nächsten Mal anders machen...), lieber Zubringerflug, um Stress und lange Wege zu vermeiden.
Hinfflug: Frankfurt ab: 20:10 Uhr, Windhoek an: 07:30 Uhr
Rückflug: Windhoek ab: 21:30 Uhr, Frankfurt an: 06:55 Uhr
Durch diese Flugverbindung hat man zwar letztlich einen vollen Tag mehr vor Ort, allerdings auch 2 anstrengende Nachtflüge, auf dem Hinflug mit :sick: Baby in unmittelbarer Nachbarschaft... :S

Flug und Auto haben wir über Iwanowski gebucht - ich weiß, dazu gibt es hier auch geteilte Meinungen, bestimmt kann man hier noch über andere Buchungswege ein paar Euronen sparen.

Auto:
Toyota Hilux mit Dachzelt/Campingausrüstung über Bidvest Car Rental; Pickup: Airport.
Hilfreich sind die hier im Forum verfügbaren Checklisten für die Fahrzeugübernahme.
Wir haben - trotz Aufregung und Müdigkeit - das Dachzelt (Löcher im Mückenschutz!) und die beiden Reservereifen austauschen lassen.

Unterkunft 1.+2. Nacht:
Um dem Nachtflug, der Aufregung und dem Linksverkehr Rechnung zu tragen, haben wir uns für die ersten 2 Tage auf Ondekaremba einquartiert. Die Entfernung von 7 km vom Int. Flughafen ist natürlich prima, und die Guestfarm war für unseren Geschmack gemütlich und nett. Das vielseitige Farmgelände hat uns einen guten Start auf der Birdlist verschafft :P



Wir hatten uns im "Erongo Village" eingebucht. Dort waren wir völlig allein, allerdings waren die Moskitonetze etwas kurz :pinch:
Der Campground ist mindestens genauso schön - dort würden wir nächstes Mal nächtigen.

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29 Okt 2016 15:47 #450057
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So, und nun gleich für die Ornis:
Auf Ondekaremba brütet der endemische Rüppell-Papagei!
:silly:
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29 Okt 2016 16:33 #450063
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1. Tag: Windhoek, Einkauf; Daan Viljoen Park/Avis Dam

Nach einer kleinen Frühexkursion auf dem Ondekaremba-Gelände und einem guten Frühstück in der Lodge brechen wir auf zum Daan Viljoen Park etwas westlich von Windhoek. Es ist in diesem Jahr staubtrocken! Die sonst bestimmt anziehenden Wasserstellen des Parks sind völlig ausgetrocknet, entsprechend hält sich auch das Tier- und Vogelleben in Grenzen. Und natürlich ist es ab 10:00 Uhr schon sehr heiß - ein Temperaturunterschied von 35 Grad zum Dezember-Norddeutschland will erst einmal verkraftet sein.
Aber dennoch: ein kleiner Spaziergang durch ein Trockental erfreut uns dann doch...



Perl-Sperlingskauz (Pearl-spotted Owlet)


Danach geht es durch den wuseligen Stadtverkehr zum Großeinkauf. Wir landen im engen Parkhaus der Merua Mall, um dann festzustellen, dass der Supermarkt der Wahl etwas neben/hinter der Mall gelegen hätte... :ohmy: - Egal: unsere Reisevorräte haben wir dann eben in der Mall gekauft (Checkers) und quer durchs Einkaufszentrum transportiert.



Auf dem Rückweg machen wir noch einen Zwischenstopp beim Avis Dam. Auch hier: völlige Dürre! Der Staudamm, der eigentlich die Wasserversorgung Windhoeks sichern soll, ist bis auf ein paar winzigkleine Restpfützen total ausgetrocknet. An diesen versammeln sich aber im Sekundentakt die kleinen, bunten Singvögel...

Blauastrild (Blue Waxbill)


Namibische Felsenagame (Agama planiceps) - Danke Michael!

Biologe schrieb:
Hallo Birgit,
bei der Agame am Anfang Eures Berichts handelt es sich eher um eine Namibische Felsenagame (Agama planiceps). Bei dieser haben die Männchen auch einen rötlichen Schwanz (zur Paarungszeit). Bei A. agama ist der Schwanz nicht rötlich. Leider ist das Tier auf Eurem Foto nicht vollständig zu sehen.
Beste Grüße
Michael

Alle Leute, mit denen wir gesprochen haben, waren sich einig, dass dieses Jahr das trockenste seit ewigen Zeiten war. Verantwortlich wurde das "El Nino"-Wetterphänomen gemacht. Und es bestand (besteht?) wirklich die Gefahr, dass die Wasserversorgung Windhoeks völlig zusammenbricht! Selbst über eine notwendige Verlegung der Hauptstadt nach Rundu wurde schon gemunkelt :blink:
Wir profitierten allerdings schon von ein paar winzigen Regenschauern etwa eine Woche vor unserer Ankunft: viele Akazien zeigten einen Hauch von Grün, was die Fotogenität der Landschaft natürlich insgesamt gehoben hat.

Abendessen dann wieder in der Lodge. Das haben wir eigentlich meistens so gehalten: Die Preise für Verpflegung (Menü) in den Lodges, bei denen wir gecampt haben, empfanden wir als durchweg zivil und die Qualität als gut bis superklasse... Und ehrlich gesagt war uns die Zeit zum Kochen auch meist zu schade, man könnte ja stattdessen noch einen Vogel sehen oder ein Foto machen :P

Ende Tag 1.
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29 Okt 2016 19:23 #450084
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2. Tag: Ab nach Norden, Richtung Waterberg!

Jetzt geht es "wirklich" los! Aufbruch nach Norden auf der komfortablen B1. Am Himmel ziehen Richtung Norden Wolken auf. Immerhin ist es schon Mitte Dezember, eigentlich der Beginn der kleinen Regenzeit... Erstmal aber einfach nur: sehr heiß!
Hinter dem Abzweig Richtung Waterberg: die erste Oryx-Antilope. Das eindrucksvolle Waterberg-Plateau rückt näher...

Um 15:30 Uhr kommen wir auf der Hamakari Gästefarm an, die wir uns für die nächsten 2 Nächte auserkoren haben.
www.hamakari.com/
Die Rinder-, Jagd- und Gästefarm ist seit 1907 im Familienbesitz, die Dieckmanns stammen ursprünglich vom norddeutschen Jadebusen.

Die sehr netten Diekmanns begrüßen uns mit der Frage, ob wir denn bei dieser Hitze ernsthaft campen wollen. In der Tat sind 42°C kein Pappenstiel und man sieht der Umgebung die ewig lange Trockenheit an. Dennoch liegt der Zeltplatz sehr malerisch mit Blick auf eine große Lichtung und einer künstlichen Wasserstelle im Vordergrund. Wir sind hier ganz allein!
Um Ostern herum muss diese Farm und der Campground ein Paradies sein, Wassergräben vom farmeigenen Stausee direkt anbei. Bestimmt steppt dann im Frühling hier der Leopard... :woohoo:
Doch wir sind schon sehr zufrieden damit, einfach im Schatten zu sitzen und in die Bäume zu schauen:
Paradiesschnäpper, Rotbauchwürger, Glanzstare...

Graubrust-Paradiesschnäpper (African Paradise Flycatcher) - es ist schwer, ihn komplett aufs Bild zu bekommen :side:



Rotbauchwürger (Crimson-breasted Shrike)


Wenig später holt uns "der Chef" Wilhelm Dieckmann zu seiner abendlichen Farm-Kontrollfahrt ab (for free :) ). 22.000 Hektar für ca. 1500 Rinder! Da sind einige Zäune zu kontrollieren... :blink: Im Fahrtwind auf dem Pickup lässt es sich gut aushalten, auch wenn es uns für Fotos oder Fernglas ein wenig zu rasant geht.

Bei der Arbeit:


Auf dem Rückweg lassen wir uns noch ein Päckchen Oryx-Grillfleisch mitgeben und genießen unseren ersten Namibia-Braai - mit Blick auf Springbock, Impala, Buntbock (Blesbok), Kuhantilope (Hartebeest), Elenantilope (Eland), Gnu und Warzenschwein.

Mmmmh: Oryx-Steak - leckerleckerlecker :P


Blick zur Futter-/Wasserstelle vor dem Hamakari-Campground
(auch die Wildtiere werden jetzt mit gefüttert, weil sie sonst bei der Dürre verenden würden)


Einen Schreck bekommen wir, als sich das Auto plötzlich von selbst abschließt - aber zum Glück findet Werner dann doch den Schlüssel tief in seiner Hosentasche :blush:



Ende Tag 2.
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29 Okt 2016 21:17 #450094
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3. Tag: Hamakari-Gästefarm (Nähe Waterberg)

Am Morgen tatsächlich etwas Regen - immerhin so viel, dass wir uns eine Weile ins Auto verziehen. Wir nutzen die Zeit, um die Birdlist auf Stand zu bringen. Etwas später besichtigen wir den Geier-Verschlag, der errichtet wurde um die seltenen, aber in der Region brütenden Kappengeier (Hooded Vulture) anzulocken. Heute lassen sich die Geier zwar nicht blicken, aber hier ist es schattig! Ein Warzenschwein nagt an dem bereitgestellten Rinderkadaver, ein paar Mangusten sind auch in der Nähe.

Der Geier-Unterstand auf Hamakari:


Warzenschwein und Schlankmanguste (Slender Mongoose)


Die meiste Zeit des Tages verbringen wir in schattiger Ruheposition. Aber diese ersten Tage hatten wir ja auch ganz bewußt für die Akklimatisierung eingeplant. Gegen 17:00 Uhr wandern wir zum Damm. Auch dahinter: alles trocken. Ein kleines Boot kündet von besseren Zeiten.

Gegen Abend große Unruhe auf der Lichtung: Antilopen, Zebras, Warzenschweine und Schakale preschen aus den Bäumen... Was ist da los? Wilhelm Dieckmann erklärt uns am nächsten Morgen, dass er natürlich auch den einen oder anderen Leopard auf dem Gelände hat, darüber müsse man sich beim Wandern aber keinen Kopf machen.

Der Tag vergeht wie der letzte: Braai und Bierchen zum Abschluss. Auf unserer Hamakari-Birdlist stehen immerhin 49 Arten!
Im Anhang gibt's die Vogelliste/Birdlist für die Waterberg-Region (72 Arten). Interessant ist, dass wir dabei nur 15 Arten für beide Orte erfasst haben - es sind halt 2 Biotope: die Kalahari und ein Plateauberg.
www.namibia-forum.ch...makari,waterberg.pdf

Ende Tag 3
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29 Okt 2016 22:33 #450106
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4. Tag: Waterberg, NWR Camp

Abschied von Hamakari. Wir haben noch einen heißen Tipp bekommen: Direkt gegenüber der Farm an der C22 ist ein "Trappenacker"! Und siehe da: 2 Trappenarten (Riesentrappe, Weißflügeltrappe) kommen direkt auf die Birdlist! Hier gibt es jetzt nur ein Foto von der Beobachtungssituation, weil die Trappen selbst zu weit weg waren. Aber versprochen: später gibt's auch Trappenfotos ;)


Wir fahren zum NWR-Camp und buchen uns morgen früh für den Game-Drive auf dem Waterberg-Plateu ein. Da wir schon am Vormittag ankommen, können wir uns den größten Schattenbaum des Camps als Standplatz sichern. Sofort werden wir von herumtollenden Zebramangusten und einigen Pavianen "begrüßt".

NWR-Campsite Waterberg


Zebra- oder Streifenmangusten


Wir nutzen den Vormittag für eine Wanderung unterhalb der Steilwand des Waterberg (Einstieg beim Restaurant). Malerischer Blick in die Weiten der Kalahari-Ebene! Im Wald treffen wir auf die niedlichen Dik-Diks und auf eine Klippschliefer-Familie. Und über uns: ein Kaffernadler! ...

Die Steilklippe oberhalb des Waterberg NWR Camps:


Kaffernadler (Verreaux's (Black) Eagle)


Ein junges Dik-Dik:


Ein Klippschliefer (Rock Hyrax): Es lohnt sich, den Wikipedia-Artikel zu diesen interessanten Gesellen zu lesen!
de.wikipedia.org/wiki/Klippschliefer


Um 12:00 Uhr landen wir ausgedörrt im Restaurant und müssen erst einmal 2 1/2 Stunden Pause machen.
In den Büschen rundum und bei den Wassersprengern und ihren Pfützen gibt es immerhin auch noch etwas zu sehen.
In der Waterbergregion konnten wir alle 5 Tokos (Nashornvögel) verzeichnen, die wir auf der gesamten Tour gesehen haben!

Südlicher Gelbschnabeltoko (Southern Yellow-billed Hornbill)


Grautoko African (Grey Hornbill)


Wir schleppen und bei der Affenhitze hinunter zum Campground - und bleiben im Siesta-Modus.
Gegen 18:30 Uhr unternehmen wir eine zweite Wanderung unterhalb der Steilklippe: Schöne alte Feigenbäume und die Felswände im Abendlicht...



Auf dem Rückweg lärmt vor uns eine Horde Paviane im Dickicht. Ein wenig beunruhigt versuchen wir ihnen auszuweichen, was uns nicht ganz gelingt. Aber Werners Einbein scheint auch für das Alpha-Männchen Abschreckung genug.

Spät abends sehen wir ein "Buschbaby" (korrekt: Moholi-Galago) seine unglaublichen Sprünge zwischen den Bäumen vollführen...

Ende Tag 4.
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