THEMA: Namibia 2015/2016 - 4 Wochen durch den Nordteil
20 Nov 2016 20:35 #453001
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16. Tag: Treesleepers - San-Bushwalk; danach: über Tsuneb, Lake Otjikoto nach Onguma

Der Bushwalk mit Moses beginnt mit einem kleinen Termitensnack aus Moses Hemdtasche. Die Termiten werden jetzt nach dem Regen von den San gesammelt und ein wenig geröstet. Köstlich!

Moses erläutert uns zunächst die unterschiedlichen Stämme der San und ihre verschiedenen Klicklaute. Die Sprachen der Stämme sind oft völlig verschieden und gleichklingende Wörter haben oft komplett andere Bedeutungen. Aber die Worte für Feuer, Wasser, Bogen und Pfeil sind überall gleich.

Wir werden von Moses auch ein wenig in die Kunst des Spurenlesens eingewiesen:



Weiter zeigt uns Moses direkt am Trail Gift- und Heilpflanzen der San und gibt uns einen kleinen Einblick in das umfassende überlieferte Wissen dieser Volksgruppen, dass auch für die Pharmaforschung von höchstem Interesse ist.

Er macht uns aufmerksam auf die "Daughter of Rain", die von kommendem Regen kündigt und deshalb ein heiliges Tier ist, das keinesfalls zertreten werden darf:

"Daughter of Rain", Riesen-Samtmilbe (Giant Red Velvet Mite, Trombidium grandissimum)


Offensichtlich sehen das die indischen Heilkundigen mit dem Schutzstatus anders. Hier ist die Riesen-Samtmilbe eine wichtige Basis für Heilmittel (z.B. gegen Lähmungen).
Ich habe dazu ein interessantes YouTube-Video gefunden:

Und aus einem Fachartikel: ip.aaas.org/tekindex.../Body/M1?OpenElement
"RED VELVET MITE, Trombidium grandissimum Koch. locally known as Rani Keeda, is one of the beautiful mites. This predatory mite appears on ground surface in rainy season in Chhattisgarh and is found in almost all soils specially in alluvial soils. The tribes of Chhattisgarh use this mite for the treatment of different diseases. A survey was conducted by India Gandhi Agricultural University, Raipur (India) to list out the existing uses of this mite with specially prepared questionaire. The survey revealed that the inhabitants of Chhattisgarh use this mite (in combination with other herbal drugs) for the treatment of more than 10 important diseases including malaria, urinogenital disorders, paralysis, etc. Its use as sexual stimulant is most popular in the region. The traditional healers of the region purchase the femal mite from villagers for Rs.25/100 mites for preparing drugs. The survey suggested that there is a need for documentation of other uses of this mite."

Auch er kreuzt unseren Weg: Doppelfüßer/Schnurfüßer (Julidae)


Mein pharmakologischer Forscherdrang ist nun durch Moses geweckt - und so stöbere ich bei wikipedia:
"Julidae bilden in ihren Wehrdrüsen Benzochinone... Viele Arten können diese Sekrete über mehrere Zentimeter verspritzen."
Aha, und weiter unter Benzochinon:
"Benzochinon ist blutschädigend und steht im Verdacht Leukämie zu erzeugen. (...) Auf Madagaskar und in Südamerika konnte in diesem Zusammenhang eine ungewöhnliche Beobachtung gemacht werden: Madagassische Lemuren und südamerikanische Kapuzineraffen fangen und reizen die Tausendfüßler, sodass diese ihr benzochinonhaltiges Sekret absondern. Dieses verteilen die Affen wiederum auf ihrem Fell, wo es seine insektenabwehrende Wirkung entfaltet und insbesondere vor krankheitsübertragenden Mücken und Moskitos schützt. Die Primaten nehmen dabei die psychoaktive Wirkung des Sekrets offensichtlich wohlwollend in Kauf. Ein Selektionsvorteil entsteht dabei eher nicht, da das Risiko, während des zwanzigminütigen Drogenrausches [:silly:] gefressen zu werden, deutlich erhöht ist.Es ist also davon auszugehen, dass das Hervorrufen eines Rausches im Vordergrund steht." [:P]


Interessant! :sick: :silly: :evil:
Disclaimer: Drogen jeder Art sind gefährlich für Ihre psychische und physische Gesundheit! Psychoaktive Substanzen gehören in die Hände von fachkundigen Schamanen oder Psychiatrischen Fachärzten. Selbstversuche können tödlich enden, besonders in Gegenden, in denen es gefährliche Raubtiere gibt!

Auch die Termiten haben eine besondere, heilige Bedeutung: Ein Schamane wird von den San unter einem Termitenhügel begraben und lebt damit unter ihnen weiter.

Hier ein verlassenes Camp eines San-Schamanen:


Die Demonstration des Feuermachens durch Moses fällt ein wenig "ins Wasser" aufgrund der nach dem heftigen Regen ziemlich feuchten Zündmaterials. Aber das Rauchwölkchen, das Moses trotzdem unter seinem Stock innerhalb von 1-2 min. erzeugt, überzeugt uns völlig von seinen Fähigkeiten. Natürlich wehrt er bescheiden ab und meint, im Vergleich zu seinen Stammesgeschwistern sei er geradezu eine Niete.

Moses ist ein wirklich versierter Führer, spricht hervorragend englisch und ist vielseitig weltpolitisch interessiert und informiert. Wir verstehen uns auf eine warmherzige zwischenmenschliche Weise.

So vergeht die Zeit mit ihm wie im Fluge und wir haben sie wirklich genossen. Es war ein hochspannender Vormittag! :woohoo:

Wer vielleicht schon oft genug im Etosha war, um auf dem Weg dorthin nicht in Hektik zu verfallen, und genau wie wir Interesse an den "kleinen Dingen" hat, sollte wirklich versuchen, hier Station zu machen. Noch einmal der E-Mail-Kontakt, über den ich im Nov. 2015 mit Moses korrespondiert habe: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Beim Herausfahren begegnen wir einer Schlange: Liebe Schlangenkundler - hier brauchen wir eure Hilfe!
EDIT: Nach einem erneuten Einsatz von Fotomatte und Maddy (Danke!!) haben wir jetzt zumindest die Gattung:
Sandrennnatter - Sand Snake oder Whip Snake - Psammophis sp.



Weiter geht es dann über Tsuneb und Lake Otjikoto vor die Tore Etoshas: Heute Abend werden wir in Onguma sein!
Aber ich mache hier erst einmal einen Absatz, denn Moses hat einen eigenen Artikel einfach verdient!

Fortsetzung Tag 16 folgt...
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25 Nov 2016 22:36 #453619
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Sorry, sorry, sorry... Ich bin wirklich mit dem nächsten Teil des Berichts arg im Verzug. Aber ihr wisst ja, wie das ist in der Vorweihnachtszeit: Termine, Termine, Termine :( ... aber jetzt geht es WEITER!

16. Tag - Fortsetzung: Über Tsumeb und Lake Otjikoto nach Onguma

Wir machen zunächst in Tsumeb ein paar Besorgungen inkl. Tanken. Am Ortsausgang starren wir in einer Mischung aus Faszination und Entsetzen auf diesen Schlot:



Er gehört vielleicht in irgendeinerweise zum Komplex der "Tsumeb Mine", die einige Besitzerwechsel verzeichnete und inzwischen wohl dieser Firma zuzurechnen ist: weatherlyplc.com/operations/tschudi/
Offenkundig wird hauptsächlich Kupfer gefördert und schließlich von diesen Jungs verhüttet: www.dundeeprecious.c...verview/default.aspx
Wenn ich das richtig verstanden habe, braucht man dazu einen Haufen Schwefelsäure...

Oder ist das einfach nur das örtliche Heizkraftwerk?
Ich bin keine Chemikerin: was kann so einen schwarzen Rauch erzeugen?
Vielleicht ist ja mal jemand in der Gegend und geht der Frage intensiver nach als wir...

Wir jedenfalls wendeten uns erfreulicheren Dingen zu: ein kurzer Abstecher in den kleinen Park rund um den Lake Otjikoto:



"Der Otjikotosee ist ein Karstsee im Norden Namibias, nahe der Bergbaustadt Tsumeb. Er ist einer von nur zwei ständig mit Wasser gefüllten Seen Namibias und Zwillingssee des 15 Kilometer entfernten Guinassee. Die Vermutung, dass er mit diesem über ein bis heute noch unerforschtes unterirdisches Höhlen-Wassersystem verbunden ist, ist jedoch bislang nicht erwiesen.

Der Otjikotosee wurde im Jahr 1851 von Charles John Andersson und Francis Galton entdeckt und hat eine Größe von circa 100 × 150 Meter. Otjikoto bedeutet in der Hererosprache tiefes Loch; tatsächlich ist der See eine rund 76 Meter tiefe mit Wasser gefüllte Doline, wobei er an ein zu großen Teilen noch unerforschtes unterirdisches Kanalsystem Anschluss haben soll, welches bis zu verschiedenen Wasserstellen im Etosha-Nationalpark reichen soll." (wikipedia)

Tja, und offenkundig waren auch die Deutschen einst hier:



"Während des Ersten Weltkrieges versenkte die deutsche Schutztruppe Waffen und Munition in diesem See, um sie dem Gegner nicht zu überlassen." (wikipedia)

Nun, egal... Wir bestimmen erstmal den Kormoran auf dem See:


Weißbrustkormoran, (White-breasted Cormorant), juv.


...und strolchen einmal ums Gelände, um einige Piepmätze vor die Linse zu bekommen:


Maskenbülbül (African Red-eyed Bulbul) - eine "Allerweltsart", hier aber sehr fotogen ;)


...oder auch mal einen "Brummer":



Aber natürlich wollten wir dann auch endlich vor die Tore Etoshas, zur Leadwood Campsite von Onguma...
www.onguma.com/leadwood-campsite.html

(Mir hat es eben schon wieder die zu große Datei beim Hochladen zerschossen - aber zum Glück habe ich ja jetzt immer eine Sicherheitskopie auf Word! B))

Es geht gleich weiter mit Tag 16! :woohoo:
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25 Nov 2016 22:52 #453621
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Tag 16 - 2. Fortsetzung:

Zwischen dem Tor von Onguma und der Leadwood Campsite wurden wir "etwas" aufgehalten... :woohoo:




Dieser Herr ist zwar etwas gerupft, gibt aber trotzdem ziemlich an... :laugh:

Riesentrappe (Kori Bustard)





Und ab jetzt gibt es auch mehr Säugetiere - ich denke, die brauche ich euch aber nicht namentlich vorstellen... ;)














Der Leadwood-Campground von Onguma begeistert uns! :woohoo:
Preislich liegt er auf gleicher Höhe der NWR-Camps innerhalb von Etosha, aber was für ein wunderbares Luxus-Camp!
(so richtig schätzen gelernt haben wir diesen Komfort dann, als wir später in Okaukuejo einkehrten - aber ich will nicht vorgreifen...)




So richtig königlich fühlen wir uns dann, als wir in die Lodge zum Sundowner und Dinner einkehrten (4 min. Fußweg von der Leadwood-Campsite):

Einfach mal: ohne Worte...










Wir genießen ein exquisites Sylvester-Menü mit absolut zuvorkommender Bedienung, lassen dann aber den Nachtisch weg, da wir zum "Night-Drive" auf dem Gelände der Onguma-Farm verabredet sind.

Ich gebe zu, durch die Nacht zu heizen, mit Suchscheinwerfern nach Tieren zu leuchten - das ist nicht so ganz politisch korrekt... und der Night-Drive beschert uns auch keine "großen Räuber" und auch nicht das ersehnte Erdferkel. Dafür aber Springhase, "Bushbaby", Schakale, eine Schleiereule und einen Bronzeflügel-Rennvogel (Bronze-winged Courser, nachtaktiv). Und spannend war es schon!

Erschöpft vom langen, ereignisreichen Tag kommen wir um halb 12 ins Bett - und verzichten aufs Anstoßen um Mitternacht :lol:

Ende Tag 16.
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02 Dez 2016 23:25 #454484
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17. Tag: Etosha - "Der Auftakt"

Was für ein fantastischer Jahresbeginn! Um 5:15 Uhr, noch im Dunkeln, klettern wir aus dem Dachzelt und packen parallel zu einem flotten Müsli-Frühstück, schnell alles ein. Um kurz nach 6:00 Uhr sind wir am Lindequist-Gate.



Dort berichten die Parkwächter aufgebracht, dass bei Andoni, ganz im Nordosten des Parks "mal wieder" ein Nashorn gewildert wurde. :angry: Aber wir werden auch freundlich darüber aufgeklärt, wo heute die Elefanten zu erwarten sind und wo ein Löwe gesichtet wurde...

Als erstes begrüßt uns diese Dame:



Viele von Euch kennen Etosha wie ihre Westentasche. Aber damit auch "Neueinsteiger" sich zurechtfinden, wenn wir die Namen der Wasserlöcher nennen, ist hier der Link auf die Karte von Etosha-Ost: www.etoshanationalpa...p-of-Etosha-East.jpg

Die heutige Etappe führt uns rund um die "Fisherpan", das ist die relativ (!) kleine Salzpfanne ganz im Osten... Natürlich war auch sie jetzt aufgrund der extrem langen Dürre völlig ausgetrocknet. Nach der Regenzeit (wenn sie denn kommt) ist sie ein absoluter Magnet für Wasservögel und Limikolen aller Art.

Vorher machen wir aber noch einen Abstecher zum Chundop-Waterhole, dort in der Nähe sollte eventuell ein Löwe sein. Der war wohl schon weg, aber dafür trafen wir diese beiden Hyänen:



Kurz danach: eine Gepardin mit ihren beiden Halbstarken an einem frischen Springbock-Riss :woohoo:



Die Bäuche sind schon ziemlich gut gefüllt...





Mama sagt: "Abmarsch!"



...da nimmt man dann doch noch einen kleinen Snack mit:



Wir halten uns noch einige Zeit am nahegelegenen Kalkheuvel-Wasserloch, um dann auf dem Rückweg Richtung Fisher-Pan etliche Geier am Festmahl rund um die Gepardenbeute vorzufinden. Bald ist hier buchstäblich nur noch etwas Haut und Knochen übrig...

2 Geierarten auf einen Streich:
(vorsichtshalber habe ich jetzt aufgrund von Beles Einwänden den Kapgeier (Cape Vulture) erst einmal weggelassen...)
Ohrengeier (Lappet-faced Vulture) und Weißrückengeier (White-backed Vulture)









Der Chef im Ring: der mächtige Ohrengeier (Lappet-faced Vulture)




Oder ist das hier vielleicht doch ein juv. Kapgeier (Cape Vulture) im Landeanflug?


imm. Weißrückengeier (White-backed Vulture)


Und ein Marabu kommt auch noch eingeschwebt:



Nach einer dringend erforderlichen Pinkelpause in Namutoni geht es jetzt weiter rund um die Fisherpan...

Tag 17, Teil 1
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Letzte Änderung: 05 Dez 2016 22:01 von Birgit und Werner. Begründung: Die ollen Geier (Beles Einwände...)
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05 Dez 2016 23:05 #454810
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@Bele: Ich hab jetzt die Geierfrage erst einmal offen gelassen, vielleicht verhilft uns ja noch jemand zu einem eindeutigen Ergebnis ;) - Und dass ich gestern nicht geschrieben habe, lag NICHT an meinem post-feuerzangenbowligen Zustand, mein Bruder achtet stets auf Grundzutaten hervorragender Qualität! :P
@Eulenmuckels: schön, dass ihr auch dabei seid!
@alle: vielen Dank für eure Treue!

Ein Stückchen schaffe ich heute wohl noch...

17.Tag: Etosha - rund um die "Fisher-Pan"

Erste Station: "Twee Palms" - inzwischen haben sich die beiden Palmen wohl dank der Elefanten ein wenig vermehrt ;)
Die Makalani Palme (Hyphaene petersiana) wächst in Namibia nur entlang alter Elefantenrouten, weil ihre Nüsse zum Keimen den Weg durch den Elefantendarm nehmen müssen:
"This palm's fruits are a favourite food of elephants, which will bump the trees in order to dislodge the fruit. This is swallowed whole, the flesh digested, and then the seed is excreted in its own little pile of manure, all ready to germinate."
www.pacsoa.org.au/wiki/Hyphaene_petersiana



Twee Palms wartet aber außerdem auf mit etlichen Marabus, ein paar Wollhalsstörchen und den ersehnten Paradieskranichen :woohoo:




Paradieskranich (Blue Crane)


Bei Tsumcor erleben wir ein Giraffen-Stelldichein: Zunächst ist NIX los an dem Wasserloch, an dem wir uns die gemeldeten Elefanten erhofften. Wir geben dem Tümpel aber einige Minuten Zeit...

Ah, es tut sich was!








Im Laufe einer halben Stunde trafen insgesamt 13 Giraffen an diesem Ort ein! In aller Ruhe und sehr, sehr vorsichtig...
Was man angesichts des Schicksals dieses Kollegen ja auch verstehen kann:



Aus dramaturgischen Gründen greife ich jetzt einmal kurz vor: am gleichen Tag gelingt Werner die erträumte Aufnahme vom Giraffen-Domino beim gemeinsamen Umtrunk...
Nein, wir haben nicht die erste in der Reihe angestupst :side:



Auf dem Rückweg kurz hinter Tsumcor dann doch: Elefanten direkt an der Piste! :woohoo:
Ich beachte minutiös die Fahranweisungen von Werner, der einerseits fotografieren will und andererseits auch gehörig Respekt vor der Situation hat... :unsure:







Auch andere haben per Buschfunk vom Elefanten-Korso gehört und kommen angebraust:



...müssen dann aber den Stärkeren weichen:



Kurz vor Namutoni dann noch ein Nashorn, fast zum Greifen nah! Erstaunlicherweise bleibt Werner HIER erstaunlich cool, und betätigt in aller Ruhe den Auslöser für die Porträtfotos.





Den krönenden Abschluss des heutigen Tages bildet für uns Vogelfreunde dann "Klein-Namutoni": aber dafür müsst ihr euch jetzt wieder etwas gedulden - ich erlaube mir jetzt einen Cliffhanger :evil:

Tag 17, Teil 2.
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Letzte Änderung: 11 Dez 2016 22:47 von Birgit und Werner.
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06 Dez 2016 23:03 #454966
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17. Tag (Teil 3): Abendstimmung bei "Klein Namutoni"

Unser erster Etosha-Tag neigt sich dem Ende - und wir dürfen noch ein wahres Birder-Paradies entdecken:
Das Wasserloch von Klein-Namutoni war wirklich der HAMMER! :woohoo:

Ein Foto kann nur einen vagen Eindruck von der sich uns bietenden Artenvielfalt geben...



...also kommt hier die Liste "Klein-Namutoni, 01.01.2016, gegen 17:00 Uhr"
Rosaflamingo - Greater Flamingo
Zwergflamingo - Lesser Flamingo
Kuhreiher - Western Cattle Egret
Marabu - Marabou Stork
Zwergtaucher - Little Grebe (Dabchick)
Nilgans - Egyptian Goose
Graukopfkasarka - South African Shelduck
Kap-Löffelente - Cape Shoveler
Rotschnabelente - Red-billed Teal
Kapente - Cape Teal
Kammblässhuhn - Red-knobbed Coot
Stelzenläufer - Black-winged Stilt
Waffenkiebitz - Blacksmith Lapwing (Plover)
Senegalkiebitz - African Wattled Lapwing (Plover)
Hirtenregenpfeifer - Kittlitz's Plover
Dreibandregenpfeifer - Three-banded Plover
Grünschenkel - Common Greenshank
Teichwasserläufer - Marsh Sandpiper (hier jetzt wirklich ;) )
Rotschenkel - Common Redshank
Bruchwasserläufer - Wood Sandpiper
Flussuferläufer - Common Sandpiper
Zwergstrandläufer - Little Stint
Weißflügelseeschwalbe - White-winged Tern
Kapturteltaube - Cape Turtle Dove
Palmensegler - African Palm Swift
Zimtspornpieper - African Pipit


Ein paar Impressionen:












Und dann noch ein paar Viecher ohne Federn:





Zum Schluss konnten wir noch beobachten, dass sich noch jemand für das Treiben auf dem Wasser interessierte:



Man zeigt sich ganz entspannt:



...und legt sich dann hinter einem Stück Holz auf die Lauer:



Der Waffenkiebitz hat es überlebt, jedenfalls solange wir da waren. Leider mussten wir uns nun zum Lindequist Gate aufmachen, denn der Torschluss stand kurz bevor.

Aber diesen Kleinen - ebenfalls vom heutigen Etosha-Tag - gibt es noch als Zugabe:



Wir beschließen den Abend in Onguma mit einem leckeren Dinner und sind zu erschöpft, die Nachtschwalbe, die auf dem Zaun neben dem Restaurant sitzt, zu bestimmen. Aber wir sind sehr, sehr glücklich!

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