12. Tag: Weiterfahrt zum Kwando, Mashi River
Heute ist also wieder "Fahrtag". Die Reise geht von Katima Mulilo über die C49 bis zum Kwando, an dem wir uns als Standort für die Erkundung des Kwando und des Horseshoe die Mavunje-Campsite von Mashi River Safaris auserkoren haben.
mashiriversafaris.com/
Die C49 ist erst seit wenigen Jahren asphaltiert und führt in einem großen Bogen südlich der Hauptverkehrsader B8 durch die Regionen Linyanti, nördlich des Nkasa Rupara NP (vormals Mamili) und durch den den Mudumu NP in Richtung Kongola, wo sie wieder auf die B8 trifft. Die Straße wurde von den Chinesen gebaut - vermutlich als "Wilderer-Highway"
Der erste, längere Teil führt durch eine recht fruchtbare, landwirtschaftlich genutzte und relativ dicht besiedelte Gegend. Hier gibt es nicht viel zu berichten... Es folgen ein paar "Stimmungsbilder":
"Wilderer-Highway" made by China?
Ah, doch: Eine sehr erfreuliche "Sichtung" hatten wir

:
Gaukler (Bateleur)
Auf der Höhe Sangwali machen wir einen kleinen Abstecher in Richtung Nkasa Rupara NP und schnuppern uns vor, bis ca. zur ersten Brücke. Sieht vielversprechend aus, aber unser Ziel lautet anders... Es ist Mittag und entsprechend heiß und ruhig.
Etwas später wollen wir in den Mudumu ähnlich hineinschnuppern, erwischen aber wohl ausgerechnet die heftigste Sandpiste der Region - als absolute Offroad-Greenhorns...
Zu Beginn hat Werner noch die Nerven, ein Zebra zu fotografieren:
...danach schwitzt er aber vor Anspannung: Steht hinter dem nächsten Busch ein Elefant? Kann ich dann anhalten? Und vorallem: Wenn ich anhalte, komme ich dann wieder raus aus dem Tiefsand? "Natürlich" haben wir KEINE Luft abgelassen
An einem Aussichtspunkt können wir einen Blick auf den Kwando und die aufziehenden Gewitter auf der Botswana-Seite werfen:
Schließlich landen wir bei ein paar Hütten, wo ein paar verwegene, in Unterhemd bekleidete Gestalten auf unseren Wagen zukommen: Ob wir uns verlaufen hätten, fragen sie durch die von uns heruntergekurbelte Seitenscheibe... Oh, und was denn das da für eine tolle Linse wäre auf meinem Schoß, ob sie da mal durchschauen könnten? ...
Wir konnten diese Situation nicht einschätzen

- und haben dann mit einem forschen "Nein!" die Scheibe schnell hochgefahren. Der vierschrötige, bullige Typ schüttelt den Kopf und sagt: "I'm a policeman! Why are you Germans always that unfriendly?!" - und wir ziehen leicht beschämt weiter...
Später erfahren wir, dass wir tatsächlich auf die Ranger-Station "Nakatwa Station" gestoßen sind. Es waren also wirklich Polizisten. Tja, schade um eine potentiell nette Begegnung...
Hey, @chrigu, die auf dem Forumstreffen Nord von die erstandene Karte der Region hilft mir jetzt echt beim Bericht schreiben! Und ich habe sie definitiv nicht umsonst erstanden! WIR HABEN HEUTE 4 TICKETS GEBUCHT für Sommer 2017 - da geht es mit unseren Töchtern zurück an diesen Ort!
Am späten Nachmittag kommen wir im Mavunje-Camp an. Unser Gastgeber ist noch unterwegs, aber wir werden von einem älteren Local Guy begrüßt und in unsere Campsite eingewiesen. Wir kaufen ihm einen ziemlich grob geschnitzten Holzlöffel ab - diesen kleinen Tribut an die wirklich arme Bevölkerung können wir uns gern leisten - und er zieht ab zu seiner Familie. Das Camp ist "urig" und besteht aus insgesamt 4 Tents (2 davon, ebenfalls leer, ein ganzes Stück von uns entfernt). Wir sind ganz für uns und richten uns häuslich ein... Ein kühles Bier auf der "Veranda" ist jetzt genau das richtige!
Wenig später hören wir lautes Knacken und Knistern. Was ist das?? Wir schauen uns um und sehen große schwarze Rauchsäulen in Richtung Hauptstraße. Ein Buschfeuer!! Was nun??
Wir ziehen verschiedene Fluchtwege in Erwägung... Schon wieder eine Situation, die wir Greenhorns so gar nicht einschätzen können...

Nun, zunächst bleibt uns nur: Abwarten und Bier trinken...
Eine halbe Stunde später - die Rauchsäulen sind inzwischen schon fast verflogen - kommt
Dan Stephens fröhlich ins Camp zu uns. Er sagt, das Buschfeuer wäre bestimmt 25 km entfernt gewesen, und wenn Gefahr bestanden hätte, wäre er natürlich schon längst da gewesen. Auch am nächsten Tag, bei unserem Ausflug zum Horseshoe können wir in der Tat nichts von der Feuersbrunst entdecken. Aber es war echt
laut! Ich möchte nicht wissen, wie das wäre, wenn man dort wirklich in der Nähe wäre!
Wir sitzen noch eine Weile gemütlich am ziemlich ausgetrockneten Altarm und lauschen den Geräuschen der Nacht. Das Krächzen des Graureihers ist uns vertraut. Und auch der Ruf des Nachtreihers (Black-crowned Night Heron) kennen wir aus europäischen Breiten.
In den frühen Morgenstunden hören wir noch etwas völlig Unbekanntes: sehr sehr laut und ganz aus der Nähe:
Schalow's Turaco! Leider bleibt uns eine Sichtung verwehrt, und auch die des ortsansässigen
Zwergkönigsfischers (African Pygmy Kingfischer). Etwas mehr Zeit und Ruhe an diesem Ort hätte sicher nicht geschadet!
Ende 12. Tag.