01.09.2015

Wir sind etwas früher zum Frühstück, da Florians Magen immer noch rebelliert und er einen Tee haben wollte. Das Frühstück war genauso gut wie am Tag davor. Noch weniger als Florian profitierte Cindy vom Frühstück, denn ihr viel auf, dass sie zuzunehmen begann. Das wird zwar auch daran gelegen haben, dass sie immer wieder zwischendurch etwas knabberte, aber wie dem auch sei. Nun also eine Nulldiät und Verzicht auf ihr geliebtes Joghurt-, Obst- und Körnerfrühstück.

Vor dem Verlassen unseres Zelts sehen wir am Horizont noch eine Herde Oryx in langgezogener Reihe vorbeiziehen, mit Abstand die größte unserer Reise.





Die Fahrt nach Swakopmund war recht schön mit Gaub-Pass und Kuiseb-Pass.

Halt haben wir in Solitaire gemacht.

Das (zur Zeit) 92 Seelen-Örtchen



lernten wir nur von seiner Tankstelle





mit Bäckerei und zahllosen Spatzen kennen.







Der so berühmte Apfelkuchen erschien uns sehr verbrannt und so haben wir darauf verzichtet. Cindys gute Vorsätze waren hingegen nach 2 Stunden(?) verraucht, denn sie kaufte eine große Tüte Biltong und begann zu mampfen. Das war natürlich gesünder und kalorienärmer als das ausgelassene Frühstück. Auch die anderen Fleischesser goutierten das Angebot, sich zu bedienen, nicht wirklich. Das Spiel sollte sich in den nächsten Tagen wiederholen, es gab also keinen Lerneffekt.

Mitten in der Wüste legte Bernhard fast eine Vollbremsung hin und fuhr ein Stück zurück. Erst als er ausstieg verstanden wir, was er wollte. Bernhard las ein über die Straße laufendes Wüstenchamäleon auf, um es vor dem Straßenverkehr zu retten. Erst fühlte es sich etwas bedroht und fauchte ihn an, wodurch man das knallgelbe Maul sehr gut sehen konnte. Leider streikte der Auslöser in diesem Moment. Danach schien es aber ganz glücklich über die Hilfe gewesen zu sein.





Leider hatte es ein verletztes Bein (siehe hier),


Bernhard meinte aber, es würde damit ganz gut zurechtkommen.

Bevor wir nach Swakopmund fuhren, machten wir einen Abstecher zu den Welwitschie.













Anja und Paul hielten die Steinkreise



zunächst für nicht beachtenswerte Deko, die es zu überwinden galt, ließen sich dann aber bereitwillig von Bernhard zurückhalten und die Steine als Schutzgrenze erklären.

In Swakopmund angekommen sind wir noch eine kleine Runde durch die Innenstadt gefahren, um uns ein bisschen orientieren zu können. Anschließend ging es zum Check-in ins Hansa Hotel.







Der Plüsch dort wird bekanntlich nicht von allen geschätzt und ist auch nicht so unser Stil, dennoch war es eine willkommene, leicht antiquierte Abwechslung. Leider wurde es 2016 zugunsten des Neubaus aus dem Programm genommen.

Die Zeit bis zum Abendessen haben wir mit Barbara genutzt, um in das Swakopmund-Museum zu gehen (die Rechnung durften wir Bernhard einreichen). Alle anderen wollten lieber ausruhen bzw. WLAN nutzen. Leider hatten wir nur noch 1 ¼ Stunden Zeit bis zur Schließung und so haben wir leider nicht alles sehen können. Da wir unterschiedliche Interessen haben, trennten wir uns. Als wir uns hinterher mit Barbara unterhielten, kamen wir zu dem Schluss, in verschiedenen Museen gewesen zu sein, denn alles was sie gesehen hatte, kam uns total unbekannt vor. Die von uns in Augenschein genommenen archäologischen, ethnologischen und geologischen Bereiche fanden wir sehr lohnend. Anschließend machten wir noch einen Strandspaziergang, bis es dunkelte.












(umstrittenes Marinedenkmal)





Das Abendessen nahmen wir im Hotelrestaurant ein. Als Vorspeise gab es eine gute Kartoffel-Lauch-Suppe. Couscous mit Gemüse war das Hauptgericht für die Vegetarier (sehr lecker!!) und zum Nachtisch wurden wenig schmackhafte Beeren in Rotweingelee mit Sahne und Vanillesoße serviert. Besonders groß waren die Portionen insgesamt nicht. Gesamtnote gut (2). Mit Sicherheit war es das eleganteste Abendessen der Reise. Aber auch das hielt Cindy nicht vom Tindern ab. Und, oh Wunder!, es matchte.

02.09.2015

Barbara beobachtete eine sehr zerzauste Cindy aus einem fremden Schlafzimmer kommen. Sie war etwas durch den Wind, denn sie hatte mit ihrem Match unter anderem bis tief in die Nacht Bars unsicher gemacht und musste erst einmal ausnüchtern. Bernhard schlüpfte in die Vater- oder Großvaterrolle und gab die Geschichte zum Besten, warum er keine Reisegruppen aus Italienerinnen mehr fahre. Diese seien nämlich immer hinter schwarzen Männern her gewesen und hätten seine Warnungen in den Wind geschlagen. Das ginge aber selten gut aus, weil schwarze Männer alle Europäerinnen furchtbar abstoßend fänden, während diese umgekehrt ein solches Zusammenkommen als Privileg für die Männer ansehen würden und eine besonders gute Behandlung erwarteten. Seitdem einmal eine Italienerin morgens mit enttäuschten Erwartungen und zerschlagenem Gesicht aufgetaucht sei, würde er solche Gruppen also nicht mehr fahren. Vielleicht missverstand Barbara die Intention der Geschichte, jedenfalls hakte sie nach und verwickelte Bernhard wieder einmal in eine Grundsatzdiskussion, indem sie wissen wollte, wie es denn gemischte Paare geben könne, wenn das mit dem körperlichen Abscheu so sei. Bernhard erging sich dann darin, dass man diese Paare von beiden Seiten ausstoßen würde und sie vereinsamt und keiner Welt mehr zugehörig wären. Von allen möglichen Argumenten wählte Barbara, dass doch die Kinder solcher Beziehungen oft so niedlich sein. Bernhard meinte, niedlich sein hilft nicht, wenn man keine Chance hat, Freunde zu finden. Florian und Thomas verließen eiligst den Frühstückstisch.

Nach einem nichtsdestotrotz sehr guten Frühstück sind wir nach Walvis Bay gefahren. Diesmal haben wir den Weg zwischen Dünen und Meer genommen.

In Walvis Bay unternahmen wir eine dreistündige Katamaranfahrt.



Wir hatten etwas Bedenken, Cindy könnte seekrank werden, dem war aber nicht so. Am Anfang und am Ende kam uns die Robbe Norbert besuchen.









Streicheln war erlaubt, die übrigens rein deutschsprachige Guide intervenierte jedoch, als Thomas seine Hand nach dem vorbeikommenden Tier ausstreckte. Aus unbekannten Gründen würde er Männer sofort beißen. Okay, ausgleichende Gerechtigkeit für Helmeringhausen. Kurz nachdem wir losfuhren, wurden Pelikane und Möwen gefüttert. Die Möwen haben den Fisch im Flug gefangen.



Der Pelikan dachte schlauer zu sein und wollte den Fisch direkt aus dem Eimer klauen.




("Ein Eimer voller Fische... lecker")

("Jetzt schööön lang machen und beeilen bevor sie es merkt" - *schnapp*)