16. Tag: Popkornkonzert
Früh packen wir zusammen.
Wir haben eine längere Fahrt nach Kamanjab vor uns und ich habe lieber einen Zeitpuffer. Außerdem will ich auf alle Fälle eine Nachtfahrt vermeiden. Die Strecke in den Norden und nach Karibib führt durch viele Farmen. So sehen wir einige Antilopen und die Berge sind teilweise ganz hübsch.
Ohne Autopanne oder sonstige Hindernisse erreichen wir früh das Porcupine Camp. Dieses liegt in einer herrlichen Landschaft am Fuß eines verwitterten Granithügels. Nach der längeren Fahrt freuen wir uns über ein kühles Bier. Katrin hat einen kleinen Laden, indem ich salzige Cashewnüsse erstehe. Lecker zum Bier. Ich hatte mir gar nicht so viel von der Stachelschweinfütterung versprochen, aber was nun kommt ist wirklich Klasse. Kaum wird es Dunkel, der Maisbrei liegt bereits seit Mittag an der Futterstelle und lockte viele Vögel an, kommen Stachelschweine von allen Seiten. Und da sich jedes am nächsten ist, wird manchmal ganz schön heftig mit aufgestellten Stacheln um das Futter gezankt.
Die Einen kommen, die Anderen verschwinden bereits wieder in der Dunkelheit. Zwischendurch können wir 16 Tiere zählen. Nachdem der Brei verzerrt ist, „schmeißt“ Katrin eine Runde Hundefutter und danach gibt es das „Popkornkonzert“. Die Stachelschweine produzieren beim Fressen des Mais Töne, die sich wie aufplatzende Körner anhören. Als alles aufgegessen ist, verschwinden die Tiere in der Nacht. Wir haben zwar schon einige Stachelschweine in der Wildnis gesehen, aber noch nie ihre niedlichen Pfoten so nah.
Leider wird der Generator um sieben abgeschaltet und da mich viele Mücken piesacken, gehen wir ins Zelt. Wir haben nicht einmal Lust zu kochen und beschließen das Bier und Nüsse genug Kalorien hatten. Schnell wird mir mein Schlafdefizit der vergangen Tage zum Verhängnis und ich schlafe um acht Uhr ein.
Natürlich will das Bier noch raus und ich entdecke den für uns bisher größten Tausendfüßer. Halbschlafens weiß ich, ich brauche einen Größenvergleich, aber ein vernünftiges Foto gelingt mir leider nicht.
Und da ich mitten in der Reise angefangen habe, höre ich natürlich auch mittendrin auf.