Donnerstag, 9. Juni 2016 - Etosha wir kommen!!!
Heute frühstückten wir bereits um 7 Uhr und fuhren zeitig los.
Immanuel hatte "usser" Auto noch fein geputzt, leider fehlt das Nachher-Bild bei unserer Rückkehr.
Wir rechneten ca. 3 1/2 Stunden bis zur Etosha Safari Lodge. In Kamanjab hielten wir noch kurz am Tante-Emma-Laden und kauften Wasser und Kekse. Nach einem kurzen Smalltalk mit Benny (unser Stamm-Nüsschen-Schnitzer) ging es mit Herbert Grönemeyer und fröhlicher Stimmung Richtung Outjo.
Auf einer Strecke von 100 Kilometern begegneten uns sage und schreibe 17 Autos. Kurz vor Outjo lag in der Mitte der Straße ein totes Tier, was sich beim Vorbeifahren als
Erdwolf raus stellte. Ich hätte zwar soo gerne ein Foto eines Erdwolfs, aber doch lieber von einem Lebenden. Ruhe in Frieden
Wir genehmigten uns in Outjo einen kleinen Snack im Farmhouse und lagen gut in der Zeit.
Die Safari Lodge ist natürlich immer noch so doof ausgeschildert wie letztes Jahr und wieder fuhren wir erstmal am Eingang vorbei
Das Schild steht nämlich direkt ein paar Meter vor dem Eingang mit dem Hinweis "3 Kilometer", sodass man denken könnte, es ginge in 3 Kilometern links rein. In Wahrheit aber ist die Lodge einfach 3 Kilometer von der Teerpad entfernt.
Der recht schmale Weg hoch zu Lodge ist sehr kurvig und man muss vorsichtig fahren.
Um genau 12:00 Uhr erreichten wir die Lodge und wurden überaus freundlich begrüßt. Ich fragte direkt nach, ob bereits andere Gäste einen Gamedrive in die Etosha gebucht hatten. Wäre jemand bereits angemeldet gewesen, hätten wir selbst einen Abstecher unternommen.
Wir hatten aber Glück, es war niemand sonst angemeldet und die nette Dame wollte uns einbuchen. Wir erkundigten uns direkt, ob Rodney als Guide zur Verfügung stehen würde und die Dame freute sich, ihm Bescheid geben zu können. Und wir freuten uns natürlich noch mehr, wieder zu zweit mit ihm fahren zu können
Mit großer Vorfreude bezogen wir schnell unser Zimmer und schnappten uns unsere Ausrüstung. Wir warteten auf der Aussichtsterrasse und genossen den Ausblick, als auch schon Rodney zusammen mit dem Manager auf uns zu kam (vielleicht bekam er ja ein Lob, weil wir als Gäste speziell nach ihm gefragt hatten).
Wir begrüßten uns herzlich und es ging schon eine halbe Stunde früher los.
Unmittelbar nach dem Andersson Gate nahmen wir die Abzweigung zum Ombika Wasserloch und Rodney erkannte sofort
Löwen.
Zwei extrem vollgefressene alte Löwenmänner lagen faul im Schatten herum und hatten kaum Kraft, überhaupt mal den Kopf zu heben. Rodney war sich sicher: Hier könnte man übernachten ohne Angst haben zu müssen, gefressen zu werden, da sie kurz vorm Platzen waren. Wir beschlossen weiter zu fahren und zum Sundowner noch einmal vorbei zu schauen.
Giraffen waren auch einige dort um ihren Durst zu stillen
Weiter ging es Richtung Okaukuejo. Unterwegs trafen wir einen der Elefantensenioren, die sich nie weit von Okaukuejo entfernen. Rodney nennt sie die Opas
Angekommen checkten wir kurz das Wasserloch ab und und Rodney zahlte unseren Eintritt. Er wies uns außerdem auf das neue Museum hin, ohne ihn hätte wir es wahrscheinlich auch übersehen. Wir wollten aber lieber direkt weiter, wir hatten ja ein paar Tage später noch Zeit dafür.
Wir fuhren Richtung Olifantsbad, vorbei an Gemsbokvlakte, wo aber gerade Bauarbeiten statt fanden. Rodney erklärt uns, dass der Wasserstand so tief war, dass beispielsweise Springböcke beim Trinken drohten rein zu fallen und darin zu verenden.
Als wir durch das Waldstück vor Olifantsbad fuhren, erzählte er uns stolz, was er zwei Tage zuvor hier sehen durfte: Eine Leopardenmutter mit ihrem Kleinen! Selbst für ihn als Guide war dies ein Wow-Erlebnis. Also suchten wir beim Vorbeifahren noch intensiver die Bäume ab, aber leider Fehlanzeige. Kurz zuvor erklärten wir ihm nämlich "This year we're here for big cats"
Dafür sahen wir diesen stattlichen Kudubullen, der wunderschön für uns posierte!
Junge Oryx
Bei Olifantsbad war der Name Programm. Eine Herde Elefanten löschte ihren Durst und die Babys und Halbwüchsigen spielten.
Wir genossen die ruhige Atmosphäre und nachdem ich Rodney mein Namibia Tattoo erklärte kam er zu dem Schluss "You don't belong to Germany, you belong to Namibia" *Schwupps* wieder feuchte Augen.
Als die Ellies weiterzogen erkannte man, dass einer von ihnen ein gebrochenes Hinterbein hatte und nicht mehr auftreten konnte. Ein trauriger Anblick, aber "the circle of life"...
Nach einer Weile brachen wir auf und fuhren einen anderen Rückweg als erwartet, weil er uns unbedingt noch Rhinos zeigen wollte, die er dort vermutete. Vorbei an Gemsbokvlakte beobachteten wir viele Giraffen, die gerne dort trinken würden, aber die Bauarbeiter waren noch zugange.
Ein gutes Stück weiter sahen wir auf einmal eine Black Rhino Kuh mit älterem Kalb, die allem Anschein nach auf dem Weg zum Okaukuejo Wasserloch waren. Ein toller Anblick und wir freuten uns alle drei über diese Sichtung.
Guides haben meiner Meinung nach schon einen schwierigen Job. Die Leute erwarten von ihnen, unbedingt außergewöhnliche Tiere zu sehen und sind am Ende enttäuscht, wenn daraus nichts wurde. Man sollte sich dessen bewusst sein, dass es Tiere sind und (zum Glück) hier niemand Einfluss auf deren Tagesablauf hat. Zu diesem Thema übrigens ein paar Tage später mehr....
Die Zeit drängte etwas und wir mussten uns losreißen. Auf der Nebenstraße Richtung Ombika sahen wir noch einige Zebramangusten herumtollen. Leider kein gutes Fotomotiv und wir wollten lieber schnell zurück zu den Löwen.
Wieder bei Ombika angekommen hatten sich die beiden wohl in der Zwischenzeit zum Wasser begeben und lagen nun wie tot nebeneinander flach auf dem Boden.
Außerdem war eine ca. 30 köpfige Elefantenherde am Wasser anzutreffen und mitten unter ihnen ein gewaltiger Bulle.
Wir musste leider langsam "Good Night Etosha" sagen und fuhren um 17:30 Uhr durchs Tor.
Zurück auf der Lodge verabschiedeten wir uns ganz herzlich von Rodney, drückten uns fest und schossen noch ein Erinnerungsselfie mit unserem Freund. Auch hier wieder "see you next year!"
Auf der Terrasse genehmigten wir uns erstmal einen leckeren Sundowner und schauten in die Sterne. Danach luden wir unsere ganzen Sachen im Zimmer ab und machten uns auf zum letzten richtigen Abendessen für die nächsten 4 Tage. Das Essen war sehr lecker und das Fleisch (Eland) war perfekt gebraten (dieses Fleisch muss eben medium-rare sein!!)
Auch die Oryxhackbällchen waren eine angenehme Abwechslung. Nach einem leckeren Absacker-Cocktail fielen wir erschöpft in die Betten.