23. März 2016 Wir verlassen St. Lucia und folgen der Elephant Route
Ein letzter Blick von unserem Balkon!
Heute Morgen gibt es wieder frische Ananas. Wir kaufen gleich eine ganze Tüte voll, dazu noch ein paar weitere Kleinigkeiten.
Damit ihr auch wisst, wer hier auf Reisen war. Wir trafen ein paar Franzosen beim Einkaufen und haben uns dann gegenseitig fotografiert!
Den Bootsanleger am See und den Ski Boot Club besuchen wir noch. Dabei stellen wir fest, dass die Meerenge zwischen See und dem Meer zugebaggert wird. Wir fahren nicht bis ganz heran und können es nur aus der Ferne beobachten. Ein Campingplatz liegt dazwischen. Sicherlich wird man einen kleinen Zu- und Abfluss lassen müssen.
Im Hintergrund, rechts, steht der Bagger.
Damit haben wir schon ganz St. Lucia bereist. Es ist wirklich sehr klein. Neben dem Ski Boot Club befindet sich ein View Point. Von hier schaut man auf eine kleine Insel mit vielen, vielen Krokodilen und Seevögeln, auch Croc-Island genannt.
Davor hoffen Händler auf zahlungskräftige Kunden!
Im Ort erledigen wir noch ein paar Kleinigkeiten , wie z.B. Postkarten abschicken und kaufen ein paar Mitbringsel für die Daheimgebliebenen.
Dieser fantastische Baum befindet sich gegenüber dem Sparmarkt!
Aus den Früchten des Monkeybaumes werden diese dekorativen Schälchen gefertigt.
Schnell überlegen wir noch, ob wir an einer Bootstour teilnehmen sollen. Wir entscheiden uns dann aber dagegen, denn das was wir dort zu sehen bekommen, können wir auch so erblicken. Interessiert hätten uns Vögel, aber viele der schönen Arten sind schon weggezogen.
An der Jetty!
Wir waren bestimmt nicht zum letzten Mal hier, die Wohnung müssen wir einfach noch einmal und dann länger genießen und werden auch Zeit für eine Bootstour finden.
Von St. Lucia folgen wir der N2 zurück bis zum, sehr trubeligen, Ort Hluluwe. Nun geht es immer der "Elephant Coast" entlang über Phinda und Mseleni bis an die Grenze zu Mosambik, in den Tembe Elephant Park.
Nach guten drei Stunden Fahrt, entlang vieler Ananas- und Zuckerrohrfelder und durch kleine Dörfer, stehen wir vor dem Gate...
Endlose Ananasplantagen säumen die Straßen.
... Tembe Elephant Game Reserve
Im Office müssen wir uns anmelden und dann sagt und zeigt man uns den Weg zur 5 Kilometer entfernt liegenden Lodge.
Diese Lodge ist eine Community-Einrichtung, die von den ostansässigen Tonga und Zulus sehr liebevoll geführt wird. Über eine sehr ausgefahrene, tiefsandige Piste erreichen wir das Gate zur Lodge. Wer nur mit einem 2x4 Wagen anreist, lässt diesen am Eingang zum Park stehen und wird mit dem Geländewagen abgeholt. Begrüßt werden wir mit Gesang, Tanz, und kühlen Tüchern. Mir treten vor Rührung die Tränen in die Augen - bewegende Momente! (Ich habe dazu Videoaufnahmen, weiß jedoch nicht, wie ich sie hier hochladen kann
)
Nach dem Begrüßungstanz! Die Dame mit den Tüchern in der Hand, trägt später unseren Koffer.
Nach einem Begrüßungsgetränk und dem Erledigen der Anmeldeformalitäten begleitet man uns zum Zelt. Leider merke ich mir die Namen der netten freundlichen jungen Damen nicht, aber eine von ihnen führt uns. Wir parken den Wagen in der Nähe und folgen einem kleinen Sandpfad durch den Dschungel. Die kleine zarte Frau, vielleicht 1,50 m groß und sehr schlank, nimmt unseren 23 KG schweren Koffer, auf die leichte Schulter und trägt ihn ganz locker zum Zelt. Das verschlägt mir die Sprache, unser Koffer hätte durchaus gerollt werden können. Nun hat sie sich ein gutes Trinkgeld verdient.
Und dann das Erlebnis des gebuchten Safarizeltes: Tiptop sauber und gepflegt, riesiger Schlafbereich mit zwei breiten Betten, genügend Abstellflächen und Stauraum, eine Kaffeestation, ein Ankleidebereich, ein Waschplatz, separates WC, und eine riesige Außenregendusche. Vor dem Zelt gemütliche Sessel, und seitlich von dem Zelt eine private Massageliege für zubuchbare Behandlungen; alles liebevoll dekoriert. So ein Luxus - schon wieder!
Waschbecken!
Mit einem Tee setzen wir uns vor das Zelt und genießen. Es dauert nicht lange und ein Rascheln kündigt Besuch an. Zuerst kommen die lustigen Perlhühner vorbei, dann sehen wir ein Nyalapärchen. Genial! Aber auch die kleinen Tik-Zecken lauern im Gras.
Diese Blüten sehen zwar schön aus, verströmen aber einen unangenehmen Duft.
In der Lapa... vor dem Essen.
Um 14.00 Uhr bekommen wir zum Lunch ein Nudelgericht, dann bleibt noch etwas Zeit zum Ausruhen und schon bald folgt der erste Gamedrive. Durch dichtes Buschwerk und über tiefsandige Pisten folgen wir den Pfaden der Tiere. Ein Stückchen offenere Savanne erlaubt dann auch einen weiteren Blick in die Ferne, aber die meisten Abschnitte des Parks, die wir heute erkunden, sind sehr zugewachsen.
Dickhäuter hat es hier viele. Der Name des Parks ist gut gewählt!
Aber auch besonders viele Nyalas trifft man.
Längere Zeit haben wir versucht, diesen Löwen zu verfolgen. Er folgte dem Ruf eines Männchens. Dieses lag aber außerhalb der befahrbaren Teile des Parks, so dass wir ihn nur hörten, aber nicht zu Gesicht bekamen.
Die Dame war nicht besonders fotogen und versteckte sich immer wieder im Busch. Inzwischen wurde es auch bereits immer dunkler und ein gutes Foto gelang nicht.
Zuvor fielen uns große schwarze Nester in den Bäumen auf. Es handelt sich hier um Baumameisen. Sie bauen Nester, die komplett wasserdicht sind.
Braunkopfliest, der in einem Baum saß und neben vielen üblichen Tieren dieser Gegenden, erwartete uns noch ein besonderes Highlight im Camp:
Wer versteckt sich denn da?
Drei Bushbabies turnten herum!
Vier Mahlzeiten und zwei Pirschfahrten täglich sind im Zimmerpreis inkludiert. Beim leckeren und abwechslungsreichen Essen gibt es für jedes Zelt einen eigenen Tisch auf dem ein Fähnchen des Herkunftslandes der Gäste aufgestellt ist. Wir wurden gefragt, ob wir alleine oder in Gesellschaft sitzen wollen. So wurde der Tisch eines südafrikanischen Ehepaares zu uns gestellt. Die beiden sind ungefähr in unserem Alter und haben zwei Töchter im Alter unserer Kinder. Wir haben uns von Anfang gut verstanden und verbrachten so die gemeinsamen Mahlzeiten in äußerst netter Gesellschaft.
Auf den ausgedehnten Pirschfahren, die immer in einen anderen Teil des Parks führen, beeindrucken die äußerst fachkundigen Guides fast so sehr wie die "big tusker", wie hier die riesigen Elefanten mit ihren endlos langen Stoßzähnen genannt werden. In unserem Safariwagen saß noch ein Ehepaar aus Großbritannien, die ihre Tochter in einem kleinen Ort in der Nähe besucht haben. Die Tochter absolviert dort ein Praktikum als Ärztin. So erfuhren wir auch einiges über die Behandlungen in diesen Gegenden. Kleine Kinder werden häufig mit Schlangenbissen eingeliefert, aber die Erwachsenen kommen mit Stichwunden oder anderen Spuren, die durch Gewalteinwirkung entstanden sind. Unter Zulus soll die Hemmschwelle für Gewalttaten sehr niedrig sein!
Vor dem Abendessen wird noch etwas zur Geschichte der Lodge und zur Unterstützung der Bevölkerung erzählt. Mit diesem Projekt wird vielen Kindern eine Zukunft gesichert, da sie durch die Einnahmen der Erwachsenen regelmäßig zur Schule gehen können. Die Eltern haben durch ihre Arbeit im Camp ein regelmäßiges Einkommen. So werden u.a. die Trinkgelder benutzt, um Kindern eine Schuluniform zu kaufen.
Nach diesem erlebnisreichen Tag fallen wir todmüde in unser Bett. Jedoch werden wir alsbald durch lautes Gebrüll geweckt. Das hält auch längere Zeit an. Offensichtlich paart sich gerade die Löwin mit dem Männchen, die wir vor ein paar Stunden noch verfolgt haben, unmittelbar vor dem Camp. Ein hoher Elektrozaun schützt die Gäste. Am nächsten Morgen können wir die Spuren dieser Aktion direkt vor dem Gate erkennen.
Und wie es dann weiter geht... demnächst!
Ich wünsche euch einen schönen Abend!
Biggi