THEMA: Bewegende Begegnungen in KwaZuluNatal u. Swaziland
26 Mai 2016 08:11 #432192
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  • tiggi am 26 Mai 2016 08:11
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Guten Morgen,

@ Beate, sehr gerne darfst du mit uns reisen. Ich freue mich über jeden Teilnehmer!

Und bevor ich zur Arbeit muss, folgen noch schnell ein paar Bildchen aus dem Tembe Park:

24. März 2016
Zum ersten Gamedrive wird am nächsten Morgen bereits um 5.15 Uhr geweckt. Eine der Frauen weckt mit zaghafter, piepsiger Stimme, aber wieder sehr nett!
Es gibt ein sogenanntes kaltes Frühstück, d.h. Toast, Marmelade, Muffins, Joghurt , Müsli, Saft, Tee oder Kaffee.





Wieder geht es durch den Park, auch zu dem Hide, an dem die Webcam angebracht ist.








Viele Giraffen stehen im guten Morgenlicht.


Und schauen erstaunt in unseren Wagen.





Ein Steenböckchen liegt gut versteckt im Gras, Gnus fressen das frische Gras ab, Impalas scheinen immer Ausschau nach anderen größeren Tieren zu halten, eine Schildkröte kriecht über den Boden, Elefanten kommen von links und rechts. Sie machen alle einen friedlichen Eindruck. Die Kudus sind dagegen sehr scheu und ergreifen schnell die Flucht, als wir zum Foto ansetzen. Einige Vögel sind zu sehen, aber für ein vernünftiges Foto einfach zu weit entfernt. Ein Mosambikgirlitz ist noch einigermaßen dicht...




Der Malachiteisvogel ist nur ein Winzling!

Auf der dreieinhalbstündigen Tour haben wir zwischendurch noch eine Tee-/Kaffeepause eingelegt.


Immer wieder kreuzen die Elefanten unsere Pad und dann sitzt doch endlich wieder einmal eine Löwin auf einem Hügel, aber was macht sie? Nein, sie schläft nicht.... sie läuft weg und auch noch in die falsche Richtung. :evil:


Unsere Tischnachbarn haben am Abend noch einen Leoparden gesehen, leider finden wir keine weiteren Katzentiere.
Traurig sind wir deswegen aber nicht, denn schließlich habe ich endlich viele, viele Nyalas und noch dazu mit Jungtieren vor die Kamera bekommen.
Um 9.45 Uhr sind wir wieder zurück und können ein weiteres "warmes" Frühstück zu uns nehmen. Neben Rühreiern, Speck, baked beans, Toast, Marmelade, Wurst und Käse, gibt es noch Kartoffeln, Gemüse bestehend aus Mais, Paprika, Zucchini usw. und Muffins.
An der Tür zu unserem Zelt wartet unser ganz privater "Watchman".... eine ...?



Wer sich jetzt noch länger im Camp aufhalten möchte, kann sich an den Pool legen oder vor sein Zelt setzen.




Früchte auf dem Weg zur Lapa.


Das jetzige Restaurant mit dem abendlichen Lagerfeuerplatz.

Einer der schönen Wege zum Restaurant.

Der Bau eines neuen Restaurants ist fast fertiggestellt!
Wir brechen zu einem eigenen Gamedrive auf und wollen noch einmal zum Hide fahren. Auf dem Weg dahin verfahren wir uns, was nicht weiter schlimm ist, aber viele Tiere sehen wir jetzt nicht. Jetzt merken wir, wie sinnvoll die geführten Gamedrives sind, denn in unserem Hillux sitzen wir deutlich tiefer und bei dem vielen, tiefen und hohen Buschwerk um uns herum, sieht man nur wenig.


Am großen Wasserloch, ein Foto aus dem Hide. Hier war einiges los.



Es ist inzwischen schon wieder sehr heiß, die Sonne lacht vom blauen Himmel und wir sehen viele, viele Elefanten und immer wieder Nyalas.


Diese Aufnahme gefällt mit besonders gut, trotz der Unschärfe!
Tembe hat uns wirklich begeistert, vielleicht auch deshalb, weil die Angestellten hier mit der afrikanischen Sonne um die Wette strahlen.
Tiere: Nyalas, Impalas, Giraffen, Wasserböcke und -büffel, Elefanten, Löwen, Leoparden, Kudus, Zebras, Schildkröten, Bushbabys, Vögel...




Wenn der Rüssel zu schwer wird, legt der Eli ihn einfach ab!

Ach je, fast zwei Monate liegt unser Urlaub zurück und ich wollte nur einen kurzen Bericht schreiben und nur ein paar wenige Bilder hochladen. Jetzt kann ich mich wieder gar nicht entscheiden, welches Bild ich euch zeigen soll! :ohmy:

Aber demnächst gibt es keine Tiere mehr, wir fahren ans Meer nach Kosi Bay!

Biggi
Letzte Änderung: 26 Mai 2016 19:50 von tiggi.
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29 Mai 2016 14:17 #432493
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Ihr Lieben,

es geht weiter nach Kosi Bay....
Verabschiedet wurden wir auf der Tembe Lodge ebenfalls mit Gesang und Tanz, das war ganz rührend.


Dieses Mal erschienen die Mädchen in Blau! :) :P

Wir fahren in Richtung nach Manguzi weiter und wollen im Kosi Moon Gästehaus in der Kosi Bay Area die nächsten zwei Tage übernachten. Vom Tembe Park bis nach Kosi Bay ist es nur ein Katzensprung von wenigen Kilometern (35Km).



Kurz hinter Manguzi geraden wir in eine Polizeisperre und verpassen dadurch den Abzweiger zum Gästehaus. Polizeikontrollen gibt es hier viele. Die Nähe zu Mosambik macht dieses erforderlich, um die hohe Kriminalitätsrate unter Kontrolle zu bringen. Wenige Meter weiter gibt es eine weitere Abzweigung, aber leider keine Ausschilderung. Wir fahren über eine herrliche Hügellandschaft und über kleine Pads von Haus zu Haus, dann folgen den wir den Wegweisern zum Lake Kosi Bay. Plötzlich stehen wir vor einem Gate, wir fragen nach dem Gästehaus und spontan entschließt sich ein jungen Mann, uns das zu zeigen. Er springt auf die Stoßstange, klammert sich am Dachgepäckträger fest und leitet uns. Wir geben ihm zum Trinkgeld noch eine Cola. Es ist heiß und er will zu Fuß zurücklaufen, obwohl wir ihm anbieten, ihn zu fahren.
Am Gästehaus erwartet uns der Eigentümer Ray. Er zeigt uns das Zimmer und die Gemeinschaftsräume. Wir erkundigen uns nach dem Office für die Permits für Kosi Mouth. Ray erklärt, dass nur täglich zwanzig Autos dorthin fahren dürfen. Er ist so nett und telefoniert für uns. Es gibt für den morgigen Tag noch Tickets am Office kurz vor dem Kosi Lake Resort. Dort waren wir bereits. Er bittet uns, das Permit gleich dort abzuholen, da die Permits stark reglementiert sind.
Also fahren wir wieder zurück zum Gate und zum Office, unterwegs treffen wir unseren "Wegweiser" und können ihn so wieder zurückbringen. Die Frauen im Office sind sehr erfreut, eine Deutsche zu treffen. Sie meinen, von allen Europäern sind die Deutschen am Freundlichsten! Welch ein Lob! :kiss:
Für 129 Rand erhalten wir das Permit. Auf meine Frage, ob wir noch an den See dürfen, erklärt sie, dass man auch hier ein Ticket benötigt, da es aber bereits 16.00 Uhr ist und es sich nicht mehr lohnt, dürfen wir zum Schauen umsonst hinein, müssen aber bald wieder heraus fahren. Der Officer am Gate (es ist bereits das zweite!) lässt uns passieren. Wir werden natürlich registriert. In diesem Resort befindet sich der einzige Zugang zum See, viele Bungalows und ein Campingplatz. Bungalows und Campingplatz sind komplett ausgebucht. Es ist Ferienzeit in Südafrika!
Besonders spektakulär ist der See nicht. Viele Afrikaner haben ihr Boot hier liegen und fahren zum Angeln hinaus. Unseren Wagen parken wir bei einem Watchman am Bootsanleger und laufen über Stege durch einen kleinen Regenwald zu einer Badestelle mit Bänken.



Der Blick über den See ist schön, aber nicht überwältigend. Oder sind wir schon so verwöhnt?





Die Anlage sehr zugebuscht und von Wildbewuchs umgeben. Auf dem Campsites kann man ruhig entspannen, viel lesen und einfach nichts tun. Ohne Boot wird es hier sehr schnell einsam, denn irgendwie liegt diese Anlage in einer Sackgasse.
Nun müssen wir aber zurück, um überhaupt einmal unser Gästehaus kennen zu lernen. Wir folgen den Sandpads über viele Hügel, vereinzelnd gibt es ein paar Hütten oder Häuser in der Landschaft, insgesamt ist die Gegend sehr zersiedelt.
In unserem Gästehaus bekämpfen wir die Ameisen, die in unser Zimmer wollen mit Nobite sehr erfolgreich und dann setzen wir uns auf die Terrasse. Bald lernen wir Emil und Isabelle kennen. Die beiden sind 5 und 8 Jahre alt und kommen aus Berlin. Sehr aufgeweckte und lustige Kinder. Ihr Vater, Thierry, ein Franzose, baut Eisenbahnverbindungen in Südafrika. Beiden Kinder werden in 8 Wochen für zwei Jahre mit ihrer Mutter nach Durban ziehen. Da gibt es nun viel zu erkunden und zu berichten. Emil ist sehr anhänglich, aber nicht aufdringlich und ständig auf Entdeckungstour. Plötzlich ist er wieder verschwunden, weil er die Affen verfolgt und gerade nicht unter die Dusche möchte. In dem Gästehaus lernen wir auch noch einen jungen Ingenieur aus Deutschland kennen, der bei einer amerikanischen Firma in Pretoria arbeitet und andere Firmen coacht und berät. Seine Freundin, eine junge Deutsch-Türkin, namens Deniz, beendet gerade ihr Medizinstudium und schreibt hier in Afrika an ihrer Doktorarbeit. Im April fliegt sie nach Berlin zurück, wird aber danach erneut zu einem Praktikum zurückkehren.
Gemeinsam sitzen wir abends bei Kerzenlicht auf der Terrasse, nehmen unser Essen ein und reden und reden, bis uns die Augen zu fallen.


Im "Gemeinschaftsraum des Gästehauses"


Der Blick über die Terrasse zum Lake Kosi, aus dem Gästehaus!
Das Gästehaus gehört nicht zur Luxusklasse, aber die Betreuung durch den Eigentümer Ray ist besonders nett, es liegt idyllisch eingebettet in die Hügellandschaft, verfügt über einen kleinen Pool und hat auch sonst alles ,was man als Selfcaterer benötigt. Wir haben uns in den zwei Nächten hier sehr wohl gefühlt.

25. März 2016
Am nächsten Morgen fahren wir nach einander alle zum Kosi Mouth. Ray hat uns noch erzählt, dass an Feiertagen der Zugang zu Kosi Mouth für alle Afrikaner permitfrei ist . Hoffentlich wird es nicht zu voll, denn heute ist Karfreitag.
Die Straße zum Kosi Mouth National Park führt bis an die Grenze zu Mosambik, kurz vor der Grenzstation biegt man nach rechts, in Richtung Meer ab. Gute 20 Minuten benötigen wir auf der TAR, dann folgt eine gute Gravelroad bis zum Gate. Dieses befindet sich direkt am Lodgegelände Utshywayelao. Hier wollten wir ursprünglich auf der Campsite übernachten, aber leider war bereits vor einem Jahr alles ausgebucht. Heute erfahren wir noch, dass alle Afrikaner von Jahr zu Jahr um die Osterferien hier weiterbuchen. Da bekommt man zu dieser Jahreszeit keinen freien Stellplatz.
Am Gate wird unser Permit überprüft, wir werden registriert und dürfen dann in die Seenlandschaft eintauchen. Der Weg ist nur noch mit einem Geländewagen befahrbar, tiefsandig, eng und löchrig.
Da wir uns auf hohen Dünen befinden, eröffnet sich immer wieder ein toller Blick auf die unter uns liegenden Seen und die Lagune des Kosi Mouth. Imponierend sind die runden Fanggestelle der Fischer im See.


Die Lagune von oben betrachtet!

Fischreusen

Eine Brücke, schon fast am Ende vor dem Parkplatz zur Lagune.
Vor der Lagune befindet sich ein Parkplatz mit Wächtern. Wir ziehen jetzt bereist die Badesachen an, denn von nun an müssen wir durch das Wasser laufen. Nur bei Ebbe ist es möglich zu Fuß den Strand zu erreichen. Die geschäftstüchtigen Afrikaner warten aber, mit einem wenig vertrauenserweckenden, Holzboot am Strand. Dieses kann man für 80 Rand hin und zurück mieten oder man zahlt einmalig 50 Rand für eine Strecke.
Wir machen uns durchs Wasser auf. Bis zur ersten Sandbank reicht das Wasser bis zum Hintern, Rucksack und Badesachen bleiben noch trocken. Wir stehen nun aber sehr ratlos vor der Lagune, die wir noch überqueren wollen und halten Ausschau nach einer günstigen nicht so tiefen Stelle. Zur Zeit läuft das Wasser ab und die Strömung ist nicht ungefährlich. Unsere Ratlosigkeit fällt auch zwei südafrikanischen Familien auf. Sie haben Schlauchboote dabei und bieten sich an, unser Gepäck mit hinüber zu bringen. Das ist wirklich nett. Also müssen wir schwimmen, aber der Fotoapparat ist gerettet. Mein Mann hat es nicht so mit dem Schwimmen und gerät bei der Strömung ganz schön ins Trudeln. Ich muss ihn da durch ziehen. Wir haben es aber geschafft. Für den Rückweg bestellen wir später das Boot, obwohl sich der Weg als sehr einfach herausstellt.


Am Strand zum offenen Meer

Der Blick vom Strand zur Lagune





Endlich ist der Strand erreicht. Ein paar wenige Menschen befinden sich hier. Es ist einfach nur toll. Es ist bereits 9.00 Uhr, wir können in den natürlichen Badebecken im Riff schwimmen. Die Temperaturen sind bei leichtem Wind sehr angenehm zu ertragen. Eingecremt haben wir uns mit Schutzfaktor 50+. Ich laufe immer mal wieder am Strand entlang. Es ist morgens noch diesig, die Sonne brennt zwar, aber aufgrund des Windes ist es noch auszuhalten. Gegen 12.00 Uhr wechseln wir über den Strand an die Lagune. Hier treffen wir die Familie aus Berlin. Mit ihrer Schnorchelausrüstung gehe ich in die Lagune und lass mich durch das Aquarium treiben. Das ist fantastisch, so viele große und bunte Fische! Manche Fische sehen sehr groß aus und bereiten mir Angst. In einer Felsspalte entdecke ich zwei giftige Igelfische, die wir aus Ägypten kennen, aber es gibt auch viele, hübsche, gelbblaue kleine Fische und viele Verwandte von Nemo. In der Lagune kann man ein Stück weit laufen, dann ins Wasser einsteigen und sich treiben lassen. Da wo der felsige Untergrund endet, lässt auch die Strömung nach und man kann sicher aus dem Wasser gelangen.
Als wir Emil erzählen, dass wir im Meer Delfine beobachten konnten, ist er nicht mehr zu halten und möchte an die Meerseite. Die Delfine haben wir jedoch bereits am Morgen gesehen, nun sind sie fort. Auch unser deutsch-türkisches Pärchen treffen wir hier wieder.



Links im Bild kann man dem kleinen Pfad folgen, um sich dann mit der Strömung durchs " Aquarium der Lagune " treiben zu lassen.




Das Strandgut sieht etwas anders aus, als bei uns daheim.


Beim Schnorcheln!

Während wir später alleine an der Lagune sitzen, kommt ein afrikanisches Paar auf uns zu, bietet uns ihre Schnorchelausrüstung an und erklärt, wie toll es hier ist. So etwas ist doch einfach nett! Wir erklären, dass wir bereits geschnorchelt sind und von deutschen Freunden einen Schnorchel und eine Brille nutzen konnten. Wir unterhalten uns noch ein bisschen und erfahren, dass die Afrikaner jedes Jahr mit vielen Freunden ihren Urlaub hier verbringen. Wie so viele sind auch sie aus der Nähe von Durban und buchen bei der Abreise bereits fürs nächste Jahr. Das erklärt natürlich, warum alles ausgebucht war. Sie erzählen auch, dass die Fischwelt jedes Jahr vielfältiger und bunter wird. Eigentlich hört man eher, dass sich die Welt zum Negativen verändert, hier scheint es anders zu sein.
Ein paar weiße Urlaubskinder versuchen erfolglos mit einer Angel ihre Abendmahlzeit zu ergattern, als ein dunkelhäutiger Junge mit einer Harpune und einem großen Bund Fische vorbei kommt. Der Junge lebt hier und beherrscht das Harpunieren im Meer. Er ist sichtlich stolz auf seinen Fang.






Mit dieser kleinen Nussschale kann man sich oder sein Gepäck anholen lassen!Gegen 15.00 Uhr setzt die Flut ein, das Boot kommt auf ein Pfeifen und wir können unsere Badesachen und den Fotorucksack trocken zum Parkplatz bringen lassen. Manfred thront in der Mitte des Bootes, während ich hinterher laufe. Die beiden Guides haben mir auch das Boot angeboten, aber ich habe wenig Vertrauen in die kleine Nussschale, außerdem ist bei der Hitze das Laufen im warmen Wasser sehr angenehm. Ich muss auch gar nicht schwimmen, es ist noch recht flach. Auf dem Parkplatz sind inzwischen mehr als 20 Fahrzeuge eingetroffen, einige sind auch bereits wieder abgefahren. Uns ist das System der Permitvergabe nicht ganz klar.
Auf dem Rückweg fahren wir noch einen kleinen Schlenker zu einem View Point. Der Blick über die Seen ist fantastisch, in der Ferne stehen Flamingos im Wasser, dann geht es wieder bergauf, durch den tiefen Sand.








Bei Gegenverkehr wird eng es in Kosi Mouth ... wir folgen den Pads zurück.
Am Gate haben die Einheimischen einen kleinen Stand mit bunten Tüchern und allerlei Souveniren aufgebaut, die die Menschheit nicht braucht. Dennoch entscheiden wir uns für eine neue Tischdecke, die wir den Frauen und Männern abkaufen.



Nach der Dusche im Gästehaus kommt die große Überraschung, es war ein sonniger Tag und diese hat auch gewonnen. Einige Körperteile sehen wie verbrüht aus. Da hilft erst einmal nur Fenistil! Wir waren doch gut eingecremt... ?
Später wird der Grill angezündet, bei der Berliner Familie wird Reis gekocht, die deutsch-türkischen jungen Leute bereiten eine leckere Pilz-Tomaten-Soße mit Nudeln vor. Alles trifft sich in der Gemeinschaftsküche. Jeder erzählt von seinen ganz besonderen Tageshighlights. Es ist doch ganz nett. Unser Fleisch braucht recht lange, inzwischen hat sich noch ein südafrikanisches Ehepaar eingefunden, die ebenfalls ihren Grill bedienen. Wie so oft beobachten wir bei Südafrikanern, dass sie einfach nur Fleisch, Wurst und ein Toast dazu essen. Ich bereite noch einen Salat oder Kartoffeln zum Fleisch, das scheint bei den Afrikanern nicht üblich zu sein.
Dann geht der rote Mond über dem See auf und wir sitzen auf der netten Terrasse und reden und reden. Besonders Emil ist noch sehr aktiv und trägt zur Belustigung der Erwachsenen bei. Er war am Nachmittag wieder eine Zeit lang verschwunden, weil er die Meerkatzen gejagt hat.



Und wieder endet ein wunderschöner Tag ... der so gar nicht typisch afrikanisch war. Aber wieder einmal sind wir um viele nette Begegnungen reicher. Bewegende Momente finden auch am entlegensten Ende Afrikas statt!


Biggi
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30 Mai 2016 16:32 #432605
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So, nun will ich schnell mal weiterreisen, denn die Zeit drängt...
Es geht also durch die iSimangaliso Wetlands bis nach Mabibi durch den Coastal Forest

Heute Morgen erzählen wir noch ein bisschen mit Ray, die Berliner sind bereits abgereist, die Deutsch-Türken haben sich zu einer Kanutour angemeldet, wir müssen noch bezahlen (bei Ray geht das nur mit Bargeld, er nimmt keine Kreditkarten) und wollen dann die Strecke durch den Coastal Forest bis Mabibi fahren. Im Forum wurde davon abgeraten, weil es häufiger zu Überfällen gekommen sein soll. Wir fühlten uns aber durchaus nicht bedroht und wägten uns nicht in Gefahr. Auch Ray ist von Überfällen auf der Strecke nichts bekannt. Er meint, die Strecke ist so einsam, dass es unwahrscheinlich ist, dort ausgeraubt zu werden. Die meisten Leute in dieser Gegend haben keinen eigenen PKW, um dorthin zu fahren.


Das Haus von Ray ist umgeben von einem dschungelartigen Garten. Vor dem Haus wachsen diese faszinierenden "Hängegewächse", die völlig unabhängig von anderen Bäumen oder der Erde wachsen und einfach nur von der Luft leben.


Die Strecke ist nur schwer zu finden, Ray zeichnet uns eine Karte, die auch sehr hilfreich ist.


Vielleicht erkennt man etwas und die Karte kann dem einen oder anderen helfen!!! :whistle: :woohoo:

In Manguzi auf der Tankstelle lassen wir die Luft aus den Reifen, die Strecke soll teilweise noch sandiger sein, als der Weg zum Kosi Mouth.





Auf dieser Tankstelle treffen sich alle Weißen, die nach Mosambik weiterreisen, im Shop erhält man neben den üblichen Badeartikeln auch Schnorchel und Taucherbrille und an der Einfahrt versuchen ein paar geschäftstüchtige Schwarze ihre Handwerksarbeiten zu verkaufen.



Bei Spar füllen wir unsere Vorräte auf und dann suchen wir mal die Road!


Hier geht es noch geradeaus....
Mitten im Ort, kurz vor der Polizeistation (D2366) biegen wir ab und folgen der Gravel immer geradeaus. Irgendwann müssen wir nach links abbiegen. Natürlich landen wir beim ersten Abbiegeversuch im Nichts. Aber landschaftlich lohnt sich der Umweg! Wir versuchen aus dem Buschwerk heraus zu finden. Unser Navi hat die Peilung auch schon aufgegeben. Wir sind mitten im tiefen Gras, auch sehr schön!



Nachdem wir endlich die scheinbar richtige Richtung gefunden haben, stehen wir im Stau. Die Rinder lassen sich kaum stören, starren uns an und bleiben liegen.



Wenig später sehen wir das von Ray beschriebene Hüttchen auf einem Bergvorsprung und finden die Stromleitung links von uns. Hurra, wir müssen richtig sein! Ab und zu kommen wir an Häusern vorbei, die wirklich fein aussehen,...











...nur der Weg wächst immer mehr zu. Hier fahren nur wenige Autos, da die Anwohner keine besitzen. Bald folgen wir einem Wegweiser "Gugulesizwe " und stehen mitten in einem Privatcamp.





Der Blick von hier ist zum Meer einzigartig.



Wir finden irgendeine Spur und folgen ihr. Aus den Wiesen werden dichte Wälder. Unser Weg wird graveliger, wir fahren unter einem Tunnel aus Blattwerk hindurch, dann fühlen wir uns wie auf Almwiesen im Allgäu und plötzlich endet der Weg vor einem Gate.





Dem Ranger erzählen wir, dass wir nach Mabibi zur Campsite wollen, ohne weitere Gebühren zu entrichten und nach der Registratur, wünscht er uns eine gute Reise. Hinter dem Gate biegen wir nach links ab und gelangen bald in einen pappelähnlichen Wald, jetzt fühlen wir uns hier sehr heimisch.



Der Weg wird sogar ganz breit. Dann wird es erneut sehr hügelig und die Spur ist nur noch schwer auszumachen und plötzlich stehen wir vor einem Hinweisschild zum Camp.



Quer durch Maputuland haben wir 2.45 Stunden von Manguzi bis Mabibi benötigt.
Das Mabibi Camp habe ich vorgebucht, es ist ebenfalls voll. In einem großen weitläufigen Kreis, in dessen Mitte sich der Ablutionblock und eine große Wiese befinden, sind 9 Campsites versteckt.
Hier ist es sehr einsam. Kurz nach unserer Ankunft lernen wir eine junge Frau, namens Tembe kennen. Sie fragt, ob wir Holz benötigen und bietet ihre Hilfe im Haushalt an. Haushalt ... Autohalt... Ich frage sie ein bisschen aus und sie erzählt aus ihrem Leben. Sie ist eine alleinerziehende Mutter mit vier Kindern, die ältesten sind die 18 jährigen Zwillinge. Sie besuchen einen Computerkurs, der viel Geld kostet. Die jüngeren Kinder können nur die Dorfschule besuchen. Mehr Geld hat sie nicht. Ihr Sohn arbeitet auch im Camp, in der Umgebung gibt es keine Arbeit. Viele Dorfbewohner leben von der Rinderzucht. Tembe und ein paar Frauen des Ortes flechten Matten und verkaufen Schnecken, handgefertigte Natursouvenire an Touristen. Ihr Mann, ein Zulu, hat sie irgendwann verlassen und eine weitere Frau geheiratet. Unterhaltszahlungen gibt es natürlich nicht. Tembe ist auf einem Auge fast erblindet und trägt eine sehr starke Brille. Sie träumt davon eines Tages in die Stadt zu gehen.
Wir verabreden uns mit ihr für 8.00 Uhr am nächsten Morgen. Obwohl wir kaum etwas für sie zu tun haben, tut sie uns leid und wir verabreden uns mit ihr. Nun ist sie unsere Haushälterin für zwei Tage.


Auf der Campsite
Am Nachmittag gehen wir noch an den Strand, jetzt ist die Sonne schon weit hinter den Bergen und wir können im Schatten sitzen. Unserem Sonnenbrand täte die intensive Bestrahlung nicht gut. Das Camp liegt ebenfalls auf einer hohen, mit großen Bäumen bewachsenen Düne. So müssen wir zum Meer absteigen.



Ein langer Holzsteg mit vielen Stufen wurde durch diesen Schattenwald dazu angelegt.



Wir steigen ab, zwischendurch begegnen uns Kinder, die sich anbieten, unsere Badesachen hinunter zu tragen. Das Hinuntersteigen ist noch ganz easy, aber später müssen wir auch wieder hinauf! Manfreds Knie-OP ist noch nicht so lange her und das zeigt sich auch am Abend. Das Knie wird dicker und dicker, aber am nächsten Morgen sieht es wieder einigermaßen normal aus.
Der Strand ist atemberaubend lang, sauber und auch hier gibt es Riffe mit Badebecken, in denen man sich gut erfrischen kann, ohne sich der Gefahr eines Haiangriffs auszusetzen. Einige Menschen baden aber trotzdem im offenen Meer. Die starke Strömung stellt eine größere Gefahr da, als dass sich mal ein Hai in Ufernähe verirrt.







Heute spüren wir die Flut sehr schnell kommen, es dauert nicht lange und der breite Strand verliert an Sand. Die glubschaugigen Krebse laufen durch die auslaufenden Wellen am Strand.




Der Blick belohnt uns für den schwierigen Aufstieg!
Der Weg zur Campsite zurück ist schon anstrengend, aber nun haben wir uns wenigstens ein gutes Essen verdient. Es ist unsere erste Nacht im Dachzelt und es kann auch nur noch eine folgen, denn ... (morgen!) :evil:
Wir sitzen am Feuer und zählen die Sterne, einige Sternschnuppen fliegen über unsere Köpfe und wir genießen das Meeresrauschen.
"Es kann wohl kaum ein ruhigeres und schöneres Plätzchen geben, oder...? Doch, doch ich weiß... da gibt es solche Plätze mit wilden Tieren."
Mabibi Campsite: Dieses Camp wird von den Frauen des nahegelegenen Dorfes betreut. Es gibt Toiletten und Duschen, die sehr rudimentär sind, keinen Strom und keinerlei Möglichkeit Lebensmittel zu kaufen. Zur Campsite gehören kleine Chalets, die von außen einen guten Eindruck machten. Feuerholz bringen die Frauen gerne vorbei. In unmittelbarer Nähe zum Camp befindet sich die Mabibi Lodge, die wir jedoch nicht besucht haben.
Wer die Natur liebt und sich selber versorgen kann, ist hier gut aufgehoben. Wir haben uns sehr wohlgefühlt. :) :kiss:

Biggi
Anhang:
Letzte Änderung: 30 Mai 2016 18:07 von tiggi.
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12 Jun 2016 17:57 #434074
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Hallo Fomis,
die Zeit läuft, denn am 23. Juni möchte ich wieder in einem Flieger sitzen. Wenn ihr nun denkt, es geht schon wieder nach Afrika, nein, dieses Mal nicht, drum folgen hier noch ein paar Erinnerungen an die schöne Zeit in SA und Swaziland..

27. März 2016
Die Vögel und Affen ersetzen den Wecker. Wir lieben die Buschgeräusche. Ich gehe auf Vogelpirsch und entdecke einen Turako, leider ist er von Zweigen verdeckt, so dass kein vernünftiges Bild entsteht.
Tembe ist pünktlich, sie übernimmt unseren Abwasch vom Abend und später noch das Frühstücksgeschirr. Unser Frühstück ist sehr umfangreich, Tembe bieten wir auch einen Scone mit Marmelade an. Sie scheint sich zu freuen und nimmt ihn nur zögernd.



Wir wollen heute zum Sodwana Beach. Ich lasse den Tisch und die Stühle stehen. Tembe bietet sich an, darauf aufzupassen. Ich frage, ob es ein Problem sei, die Sachen unbeaufsichtigt zu lassen. Sie ist sich nicht sicher. Ich habe wie immer viel Vertrauen und teile ihr mit, dass eine Aufsicht nicht nötig sei. Schließlich wollen wir erst am Nachmittag zurück sein, da können wir nicht erwarten, dass sie die ganze Zeit hier sitzt. Zum Schluss frage ich sie, ob sie auch gebrauchte Pullover, T-shirts und Blusen gebrauchen kann. Wie häufiger, wenn wir unterwegs sind, habe ich ausgesonderte Wäscheteile zum Verschenken mit. Es erscheint uns richtig, die Sachen an Tembe zu geben. Sie ist überglücklich vor Freude und kann ihr Glück gar nicht fassen. Außerdem habe ich noch einen Beutel mit vielen bunten Seifenstücken in Tierformen dabei. Die mag sie ebenfalls. Dazu geben wir ihr 100 Rand für ihren Abwasch. Hier haben wir hoffentlich ein gutes Werk getan und die Richtige hat es erhalten.
Dann verlassen wir das Camp, fahren durch den weit verstreuten Ort Mabibi. Es geht bergauf und bergab, auf Wegen, die nur teilweise zu befahren sind, weil man einen Wagen mit hoher Bodenfreiheit benötigt. Man schrubbt über einen Mittelstreifen mit viel Gras. Die Spuren sind sehr stark ausgefahren, außerdem sind die Wege nur einspurig zu befahren.


Das ist Mabibi!
Hinter Mabibi nutzen wir die "Hauptverbindung" nach Sodwana. Es scheint, dass hier aber kaum Verkehr ist. Die Pad ist die schlimmste Strecke, dieser Gegend. Tiefe und noch tiefere Löcher mit viel und noch mehr Sand, wir fliegen im Auto umher, die Darmschlingen müssen später sortiert werden.
Die gesamte Pad führt am Lake Sibaya entlang. Das ist der größte Süßwassersee Südafrikas. Die weißen Strände verlocken zum Baden, aber die Krokodile und Nilpferde bewachen ihr Wasser.





Wir fahren bis zum Gate, welches sich am Abzweiger zum 9 Milie Beach befindet. Wir wollen aber bis Sodwana, lassen uns registrieren und fahren weiter. Am Gate steht eine Gruppe mit 8 kleinen Jungen, die sich aus alten Öldosen eine Gitarre gebaut haben und alle Gäste mit dem Lied "The Lion sleep at night" begrüßen.



Als wir gerade auf das Gate draufzukommen, stehen Südafrika dort und warten auf die Einreise. Sie lauschen den Klängen der Kinder und fahren dann durch. Eigentlich haben wir eine kleine Spende erwartet, aber die Kinder betteln auch nicht. Wir verlassen den Park in Richtung Sodwana, dazu biegen wir an der Rangerstation nach links ab, die Gravel ist auch hier sehr ausgefahren, aber besser als auf dem ersten Teilstück von Mabibi kommend.
Sodawana erleben wir als touristisches Zentrum dieser Gegend. Es gibt viele kleine Gästehäuser, Campingplätze, Hotels , Restaurant und viele Anbieter für Bootstouren. Uns interessiert aber nur der Strand und den sollen wir nicht kennen lernen. Da steht doch tatsächlich eine Patrouille mit Menschen in Armeeuniformen und kontrolliert den Canopy und insbesondere den Kühlschrank auf Alkohol. Wir haben eine Flasche Wein und sechs Flaschen Savanna sowie einen Rest in einer Amarulaflasche. Das müssen wir jetzt hier abgegeben. Es wird erklärt, dass wir die Flaschen in eine Tüte packen können, diese wird unter einen Baum an der Straße gestellt und wir bekommen sie bei der Ausreise aus dem Strandgebiet wieder zurück. Stimmt das? Wir bezweifeln, dass unsere Flaschen am Nachmittag noch irgendwo an einem Baum auf uns warten. Also bleibt auch kein Verhandlungsspielraum und wir drehen um. Hinter uns hat sich bereits eine lange Schlange mit Wartenden gebildet. Der Strand muss sehr voll sein, wenn so viele dorthin fahren!


Alkohol ist an allen Stränden im iSimangaliso verboten! Nur werden die vorhandenen Flaschen im Auto nicht überall eingesammelt.

Wir fahren die nette Rappelpiste bis zum Gate zurück, die Kindergruppe empfängt uns mit ihrem Lied, die Ranger notieren wieder brav das Autokennzeichen und die Uhrzeit, sowie den Namen. Dann folgen wir dem Hinweis zum "9 Mile Beach". Die Strecke entpuppt sich als echte Herausforderung für Offroader.




Leider erkennt man auf dem Foto die Schlaglöcher und die Steigung nicht so gut.
Nach wenigen Metern stehen an einem Berg zwei Frauen, ein Geländewagen und ein weiterer kommt gerade rückwärts aus dem Sand den Hügel hinunter. Er blieb irgendwo stecken, die Frauen sind ausgestiegen, um den nachfolgenden Verkehr vor dem Hindernis zu warnen. Jetzt winken sie uns durch. Da hilft nur das Allradgetriebe mit viel Speed und immer schön gleichmäßig Gas geben. So gelingt es uns diese Steigung zu erklimmen, ohne im Sand stecken zu bleiben.
Viele tiefe Löcher, ausgefahren durch die Geländewagen mit harten Reifen, erschweren das gleichmäßige Fahren. Immer wieder geht es von einem Loch zum nächsten, steil bergauf oder bergab. Puh, das ist eine harte Tour. Wir befinden uns in einem Tamariskenwald, traumhaft schön, aber der Untergrund besteht aus dem weichen Dünensand.







Wir erreichen nach 9 Kilometern einen Park- und Picknickplatz. Grilleinrichtungen und ein Toilettenhäuschen sind vorhanden, zwei Ranger stehen mit ihrem Wagen und gut bewaffnet in der Nähe. Mehrere Großfamilien haben sich hier eingerichtet.





Der Wald bietet einen natürlichen Schatten und Schutz vor dem Wind. Am Strand pfeift dieser ganz viel Sand auf, der auf der Haut ganz ordentlich kribbelt. Wir stellen uns mitten ins Geschehen und suchen uns einen herrlichen Platz auf der Düne, als es zu warm wird, gehen wir zum Baden an den Strand.









Dann machen wir es wie die Südafrikaner und nutzen den Wagen als Küche mit Bar. Hier wurden wir nicht auf Alkohol kontrolliert. Trotzdem neigen wir nicht dazu bereits am Nachmittag Alkohol zu konsumieren und schon gar nicht, wenn wir noch Autofahren müssen. Eine Cola oder ein Saft sind ganz angemessen, sowie ein kleiner Happen für den Magen.
Manche kochen im Poitji, manche werfen ihre Wurst auf den Grill, wieder andere schleppen große Kühlboxen mit sich herum. Das Leben ist so vielfältig schön. Eine Familie, mindestens 20 Personen, stehen um einen Grill und halten sich an den Händen zum Gebet, bevor sie mit dem Essen beginnen, andere sorgen für Partystimmung mit ihrem Ghettoblaster, manche haben auch ein Bier in der Hand, aber alle sind äußerst friedlich miteinander. Es gibt sogar Familien, die einfach ihren Nachwuchs im Maxicosi im Schatten abstellen. Dieses Kind lassen die Eltern ganz entspannt auf der Düne stehen, während sie zum Schwimmen gehen. Ich hätte es fast entführt! Um uns herum sind nur weiße Familien, im Gebüsch auf der Düne sitzen zwei schwarze Jungen. Sie springen auch mal ins Wasser, sonst sitzen sie nur da. Ich beobachte sie eine Zeit, gehe dann zu ihnen mit etwas Süßem und frage sie, wie sie hierhergekommen sind. Nur zögerlich und sehr schüchtern erzählen sie, dass sie zu Fuß hierher kamen. Besonders gesprächig sind sie nicht. Ihr Englisch ist nur rudimentär vorhanden. Wie lauernde Diebe sehen sie nicht aus. Es wundert uns schon, warum sie den weiten Weg zu Fuß gekommen sind. Zu den dunklen Rangern gehören sie nicht. Anfangs nahmen wir an, dass sie auf ihrem Pickup mitgenommen wurden. Die Jungen waren einfach nur neugierig, was hier so geschieht. (Genau wie wir).



Wir verbringen einen schönen Tag am 9 Mile Beach, einem tollen Plätzchen. Gegen 16.00 Uhr fahren wir zurück nach Mabibi. Wieder diese fürchterliche Piste entlang, quer durchs Dorf und zur Campsite. Wir haben tatsächlich den Eindruck, dass es im Dorf so gut wie keine Autos gibt. Die Wege werden nur selten befahren und sind extrem zugewachsen. Vor der Campsite treffen wir wieder Tembe mit ihren Freundinnen, die beim Fußmattenflechten unter einem Baum sitzen. Sie zeigt uns ihre Arbeiten, die alle an Bäumen aufgereiht sind. Wir nehmen ein rundes Behältnis mit, das rotbunt bemalt ist und aus der Frucht des Monkeybaumes hergestellt wurde.





Ansonsten kann man hier nichts kaufen, es gibt weder einen Shop mit Brot, noch irgendeine andere Möglichkeit etwas zu kaufen. Wer hier länger verweilen will, muss sich gut bevorraten. Holz erhält man aber überall.
Unser Tisch und die Stühle sind noch vorhanden, als wir zur Campsite kommen, außerdem hat Tembe alles frisch geharkt.
Wieder genießen wieder einen herrlichen Abend unter der Milchstraße über uns...

Biggi
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@ Bayern Schorsch, Danke! Ja, der Tembe Park ist ein Juwel in dieser ansonsten sehr einsamen Ecke des Landes. Es lohnt sich aber länger dort zu verweilen.
@ Beate; die schrecklichsten Wege führen immer zu den schönsten Plätzen!
@ freshy; es ist wirklich lustig, wenn man Erlebtes vergleichen kann. Manches ändert sich nie, aber dann gibt es doch wieder Überraschungen. Es ist wirklich eine einsame, aber traumhafte Gegend.

Auf nach Swaziland

28. März 2016
Wir starten heute nach Swaziland. Manfred möchte aber nicht die kürzere Strecke bis kurz vor Sodwana fahren, da er diese Piste dem Auto nicht mehr zumuten kann. An manchen Stelle war das Gebüsch so weit in die Spur gewachsen, dass sich einige Kratzer nicht vermeiden ließen. Dieses wollen wir nicht noch vermehren.
Also entschließen wir uns dem Navi zu folgen. Von Mabibi aus folgen wir der D 1849 nach Norden und dann nach Westen in Richtung Lake Sibaya Nature Reserve. Die Idee war auch ausgesprochen gut, trotz der zusätzlichen Kilometer lässt sich die Strecke zügig fahren und wir erreichen bald die TAR, die aus Manguzi kommt.



Kurz hinter Mseleni biegen wir erneut auf eine Gravelroad, die bis nach Jozini führt. Auf der ganzen Strecke gibt es keine Tankstelle. Daher gilt: In Manguzi volltanken, nächster Tankstopp ist Jozini.



In Jozini gibt es zwei Tankstellen. Auf die erste, eine ganz kleine, die nur Bargeld annimmt, kommt man direkt zugefahren. Dann folgt eine sehr moderne Einkaufsmall, rechts der Straße. Allerdings war es hier sehr ruhig und kaum Autos auf dem Parkplatz. Wir haben noch den ATM genutzt, falls es keine weitere Tankstelle gibt, die Kreditkarten akzeptiert. Der zweite Teil von Jozini, liegt hinter einer großen Brücke. Man fährt vorher über den Damm. Hier teilt der See die Stadt in zwei Hälften. Folgt man der Straße zur N2 nach Pongola, so fährt man von Seehöhe hinauf in den alten Kern der Stadt. Hier findet das typisch afrikanische Leben mit unzähligen Straßenständen statt. Vor dem Sparmarkt befindet sich die Shell (?) Tankstelle, hier ist auch eine Kartenzahlung möglich. Dieser Teil von Jozini ist komplett verstopft, ein echtes Chaos tobt hier. Ich mag das, weil es so typisch für Afrika ist. Hier fühle ich mich wie im "Weltspiegel" oder "Auslandsjournal" und muss mich selbst daran erinnern, dass das die Reality ist.


Straßenchaos in Jozini!




Ein herrliches Durcheinander herrscht hier.



Wir verlassen Jozini über eine gut ausgebaute Straße, die langsam ins Tal hinunter führt zur N2. Links und rechts der Straße sind hübsche kleine Einfamilienhäuser angesiedelt, die teilweise sehr gepflegt sind und etwas Wohlstand vermuten lassen. Wir sind nicht im armen Zululand.





Die N2 führt an langen Zuckerrohrfeldern vorbei bis Pongola. Hier biegen wir zur Grenze von Swaziland ab. Vorab stoppen wir noch an der Leeukop Butchery und kaufen Gamesteaks. Die sind hier sehr günstig, um nicht zu schreiben, "saubillig" (8 Steaks für ca. 1,80 €). Offiziell darf kein Frischfleisch nach Swaziland eingeführt werden, wir verstecken es besser gut.
Dann geht es quer durch das Pongola Nature Reserve zur Grenze. Die Grenzanlagen sind sehr neu und wirken auf uns, wie ein Hochsicherheitstrakt in einem Gefängnis. Die eigentliche Abfertigung dauert keine 20 Minuten und nach dem Fleisch hat auch niemand gefragt. Es hat auch niemand den Kühlschrank kontrolliert. Wir durften einfach so durchfahren. Für das Auto bezahlten wir eine Straßenbenutzungsgebühr, ansonsten war die Einreise nicht mit irgendwelchen Kosten verbunden.

Swaziland - wieder ein weißer Fleck auf unserer Afrikakarte weniger.

Uns empfängt nicht nur blauer Himmel, nein, es sind auch tolle, potholefreie sehr gute Straßen, die uns sehr beeindrucken. Die Häuser sind alle gepflegt und teilweise mit kleinen Gärten hübsch anzusehen. Wir sind sehr überrascht. Ich suche die vielen Strohütten, wo sind sie nur?






Wir fahren an langen Zucherrohrfeldern entlang, kommen an einer Fabrik zur Produktion des bekannten Zucherrohrschnapses vorbei, die die Amerikaner aufgebaut haben. Später kommen wir noch an einer Zuckerfabrik vorbei, die die Britten erbaut haben. Swaziland ist kein reiches Land und kann nicht mithilfe von Unterstützern überleben, aber Armut sehen wir nicht. Der Grundstoff für die Coca Cola wird übrigens für ganz Afrika ist Swaziland produziert.
Dann befahren wir die MR8 und biegen später auf die MR3 in Richtung Labomba ab, durch das Ezulwini Valley. Hier säumen große Berge mit Granitkugel und Felsen die Straße.






Wieder ein Neubau, leider etwas unscharf, da aus dem fahrenden Auto fotografiert!

Aktive Bautätigkeiten weisen auf den Neubau vieler Häuser, überall scheint es den Menschen gut zu gehen. Natürlich steht auch mal ein keines Hüttchen dazwischen, aber im Allgemeinen sehen wir viele große gepflegte Häuser. In einem Sparmarkt kaufen wir noch Grillkohle und ein paar Kleinigkeiten. Ich bin arg erstaunt, wie reichhaltig das Angebot ist und wie modern und sauber die Waren präsentiert werden. Uns fallen Luxusprodukte auf, die es im Sparmarkt von Manguzi nicht gab. An der Kasse steht eine Spendenbox, in der Kleingeld gesammelt wird. Das Geld soll Kindern zu Gute kommen. Alle Leute vor mir stecken ganz selbstverständlich ihr Wechselgeld in die Dose. Das macht zwar den Eindruck, dass man schon Spenden für bedürftige Kinder sammelt, aber es scheint Geld vorhanden zu sein.
Die Stadt Manzini hat natürlich auch township-ähnliche Wohngegenden, aber sie sehen irgendwie nicht so ärmlich aus, wie in SA. Saubere Straßenränder, gepflegte Blumenrabatten in der Straßenmitte und viele Geschäfte , die häufig von Indern oder anderen ethnischen Gruppen dieser asiatischen Region geführt werden, hinterlassen einen guten Eindruck bei uns. Besonders groß und prunkvoll wirkt das Rathaus und das Gericht.
Wir verlassen bei Labomba die MR3. Labomba ist der Regierungssitz des Landes. Das Parlamentsgebäude ist sehr klein und unauffällig, ein vier- oder sechskantiger Bau, umgeben von einem silbernen Zaun mit Stacheldraht. Eine schöne Baumallee führt zu dem Gebäude. Aber auch eine große Kirche ist hübsch anzusehen, daneben befindet sich das kleine Postamt. Im Hintergrund sind die Berge und bilden eine Kulisse, wie aus den Alpen.




Das kleine Postamt!

An der nächsten Kreuzung gab es einen Unfall, auf den wir hinzu kamen. Auch hier wunderten wir uns über den gut ausgestatteten Krankenwagen, der tatsächlich neben einer Liege auch Sauerstoff (Masken) u.ä. dabei hatte. Wir konnten einen Blick hinein werfen. In Malawi ist so ein Wagen nur ein Transportfahrzeug, indem die Patienten auf dem Blech liegen, hier sieht der Inhalt, wie in einem Rettungswagen in Deutschland aus, soweit wir das beurteilen können. Auch die Feuerwehr machte einen sehr professionellen Eindruck. Solche Erlebnisse sind nicht gerade die Highlights, über die man berichtet, aber trotz der Tragik, wirkte es nicht grausam. Es schien auch keine wirklich lebensbedrohenden Verletzungen gegeben zu haben.
Wir fahren schnell zum Mlilwane Game Reserve, das nur noch wenige Kilometer entfernt ist.




Am Office müssen wir uns anmelden, fahren dann weitere Kilometer bis zum Campoffice, regeln alle Anmeldeformalitäten und beziehen einen Hut. Eigentlich war ich der Meinung, ich hätte einen Bee-Hut gebucht, aber wir erhielten ein Woodenhut. Die Innenausstattung ist die gleiche, wie im Bee-Hut, für uns war es erst enttäuschend, doch letztendlich entpuppte es sich als Glücksfall.




Zu zwei Bee-Huts gehört jeweils ein Ablutionblock, der sich in der Mitte befindet.

Die Bee-Huts waren von Reisegruppen belegt, dort hätten wir keine Gelegenheit gehabt, uns selbst zu versorgen. Vor unserem Hut steht ein Tisch mit Stühlen und einem Braai. Wir haben auch im Hut die Möglichkeit, Tee- und Kaffee zuzubereiten, darüber hinaus steht dort ein Kühlschrank und bis zum Tanz am Abend ist es hier auch sehr ruhig.





Diese Woodenhuts stehen gegenüber dem Restaurant, in dem man auch hätte ein Dinner und Frühstück bestellen können. Nach einer kleinen Nachmittagspause besorgen wir uns eine Karte und erkunden erst das Gelände zu Fuß. Pferde warten auf Reiter, Mountainbikes warten darauf getreten zu werden, ein Info Center informiert über die Geschichte des Parks, im Pool toben Kinder einer Schulklasse und auf den Bäumen lassen sich einige Vögel nieder, Nyalas und Warzenscheine streifen durch die nette Umgebung und Perlhühner picken die Reste des Picknicks der Gäste auf. Ein bisschen hat das etwas von einem Freizeitpark.
Interessant sind die Bee-Huts, typische Behausungen der Zulus. Wir schauen uns die Huts von innen an und sind sehr erstaunt, wie groß sie sind. Von außen wirken sie eher kleiner. Mit dem Auto kann man nicht direkt davor fahren, insofern ist der Woodenhut doch geeigneter für uns. So müssen wir unser Gepäck nicht weit tragen, können Einzelteile aus dem Auto holen und brauchen nicht den ganzen Koffer mitzunehmen.

Später fahren wir in den Park zum Gamedrive und auf den höchsten Viewpoint.



Große Herden Impalas und Nyalas weiden auf den Wiesen,


am Staudamm soll es Nilpferde geben, aber die haben wohl gerade Urlaub. Die Piste zum höchsten Punkt im Park, dem Nyonyane View Point ist nur mit einem 4x4 befahrbar und hat gerade jetzt nach dem Regen große Löcher. Wir fahren durch einen Wald mit sehr hohen Bäumen



und hoffen, immer irgendwo einen Leoparden zu erspähen, aber die scheinen noch im Schatten zu ruhen.
Außerdem gibt es hier nur wenige davon.





Hinter der Baumgrenze wird die Landschaft wieder offener, wir erblicken den Forest Fire Watch Tower, der nicht zum Park gehört, und stehen plötzlich an dem Picknickplatz. Die Straße endet hier.





Während ich in paar Fotos mache und den Blick ins Tal genieße, kommt ein Safariwagen hinzu. Eine deutsche Familie lässt sich so die Umgebung zeigen , der Guide baut zum Sundowner eine gute Auswahl an Getränken auf. Leider sind wir nicht eingeladen!
Unseren Hut erreichen wir, als es schon fast dunkel ist, aber wir sind uns ja sicher, dass der Safariwagen noch hinter uns ist, falls das Gate schon geschlossen wäre.
Das Braaifeuer glüht bereits, wir legen unsere Kudusteaks dazu und ich bereite noch einen Salat. Nach dem Essen kommt eine Zulu-Tanzgruppe, die die Gäste unterhält. Wir sitzen in der ersten Reihe, schauen dem Spektakel zu, aber sind nicht so wirklich begeistert. Es fehlte den jungen Tänzern und Sängerinnen an Power. Irgendwie wirkt die ganze Show sehr halbherzig, die Tänzer sind nicht so motiviert.





Am nächsten Tag werden wir noch andere Tänzer erleben.... und viele Tiere...

Biggi
Letzte Änderung: 13 Jun 2016 21:08 von tiggi.
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14 Jun 2016 08:35 #434250
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  • tiggi am 26 Mai 2016 08:11
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Und noch ein Tag in Swaziland....

Während unseres Frühstücks erhalten wir Besuch von einem Nyalabock, der ganz langsam an uns vorbeischlendert.



Er ist sehr zahm, später folgen die Warzenschweine,...




... die sich noch ein Frühstück erhoffen. Bevor wir auschecken laufe ich noch eine Runde, mache ein paar Fotos von den leuchtend roten Cashewblüten.


Herrlich, dieses Rot!



Ein Infozentrum auf dem Gelände, welches die Geschichte der Entstehung des Parks erzählt.


Aloen mit Vögeln gibt es viele.

Wir verlassen das Camp, aber nicht den Park. Es gibt noch ein paar schöne Winkel zu erkunden. Als erstes beobachten wir das Krokodil im See.





Es entfernt sich allerdings von uns, hinter dem Wald bestaunen wir den Termitenhügel, der in nur zwei Jahren auf zwei Meter Größe anstieg.



Wir folgen den Wegen nach Osten, sehen Roanantilopen, die hier teilweise frei umherlaufen und einige sind auch in einem Gehege, Tsessebes, Kudus, Zebras und Impalas laufen viele umher, sowie eine Gruppe Kraniche.




Bontebok-Antilopen


Gnus


Hornraben, die vom Aussterben bedroht sind.










Große weite Landschaften, vor der Bergkulisse mit Tieren ist nett anzuschauen!




Die Roanantilopen sehen mit ihren Fledermausohren irgendwie lustig aus und...


...auch mit abgebrochenem Horn.

Savannenlandschaft mit Bergen


Tsessebes




Kudus

Ein botanischer Garten ist ausgeschildert, wir fahren dort hinein, stellen aber fest, dass hier alles verwildert ist, Botanik pur, mitten drin liegt ein Steenbock. Ein Trecker mäht die Wiesen, aber alles wirkt ein bisschen verwachsen und nicht gepflegt.





Langsam verlassen wir den Park, auf dem Weg zum Ausgang springen Kudus aus dem Gebüsch, Impalas genießen die frischen Blüten der Wandelröschen und Zebras grasen friedlich auf den saftigen Weiden. Es war hier sehr schön, wenn auch die Raubkatzen fehlten.





In Labomba besuchen wir das Craft Center. Auf dem Weg passieren wir das Königliche Dorf, dem Ludzidini Royal Village. Ein neues Sportstadion und viel gepflegter Park mit einem kleinen Palast lässt erahnen wer hier lebt. Umgegeben ist die Anlage von einem "normalen" Zaun.


Straße durch den Ort...


Keine lila Kuh, aber ein schönes Haus.
Und der Müll wird hier auch sortiert... ;) :woohoo:




Im Ort selber gibt es auch auffallend schöne Villen. Hier müssen Leute mit einem guten Einkommen leben. Das Craft Centre wird gerade mit einem neuen Plattenweg und einem gepflasterten Platz verschönert. Einige Geschäfte bieten Handarbeiten an, die die Zulus hergestellt haben. Gleiche Produkte findet man auch im Duty Free Shop am Flughafen! Wir kaufen ein paar nette Kleinigkeiten als Mitbringsel, aber nichts Besonderes.
Dieses Bild, aus Perlen erstellt gefällt uns gut, aber nur als Foto.. Es hatte bereits einige Löcher.



Nun besuchen wir das nahe gelegene Mantenga Game Reserve:
Im dortigen Cultural Village kommen wir gerade noch rechtzeitig, um einer Tanzvorführung der Zulus beizuwohnen.
Diese Tänze und der Gesang sind deutlich besser, als die Darbietungen am gestrigen Abend. Diese Leute sind wirklich engagiert und mit Freude dabei. Leider kann ich meine Videoausschnitte noch nicht hochladen, aber die Stimmen waren schon beeindruckend. Deshalb hier ein paar Bilder....









Danach können wir uns einer Gruppe anschließen, um eine Führung durch das Zuludorf zu erhalten. Das ganze Dorf liegt im Mantenga Game Reserve.






"Medizinhütte"

Diese Frau hat ein paar Ketten und Armbänder zum Verkauf.


Dieser Zulu hat die Rolle des Königs übernommen und uns durch sein Dorf geführt.


Für die Bewohner, in diesem Fall die Tänzer und Sängerinnen wird hier Millipapp gekocht.
Einige Hütten sind tatsächlich noch bewohnt.


Diese aber nicht.


Es handelt sich um die Hütte einer Frau.





Nach der interessanten Führung durch das Dorf fahren wir in Richtung Mantenga Wasserfall, vom Dorf aus gibt es zwar auch einen Wanderpfad, aber wir haben unseren Wagen bis zu einem Parkplatz mitgenommen und sind von dort ein kleines Stückchen gelaufen. Der Zwillingswasserfall hat noch erstaunlich viel Wasser um die Jahreszeit und ist hübsch anzusehen. Ein Picknickplatz bietet bei sehr heißen Temperaturen eine nette Möglichkeit der Entspannung am Wasser. Krokodile soll es auch erst weiter unten im Fluss geben, da wo er tiefer ist.







Zum Mantenga Village: Man muss sich bei der Anfahrt im Office des Game Parks anmelden und entrichtet dort eine Gebühr, die auch für das Cultural Village (100 Rand/zwei Personen) als Eintritt gilt. Der Weg führt entlang des Flusses Ushushwana, im Hintergrund thronen die Berge, eine Kulisse wie in unseren Alpen - oder sind wir doch nicht Südafrika?





Landschaftlich hat Swaziland viel mit unserem Alpenvorland gemeinsam.

Wir verlassen dann bald diese Gegend und müssen durch Labomba fahren, um auf die MR3 zu gelangen. Dabei passieren wir ein sehr neues Gebäude, welches direkt an die neue Einkaufsmall grenzt. Auf Nachfrage erfahren wir, dass dieser überdimensionale Bau, die neue amerikanische Botschaft ist. Nur wenige Kilometer weiter, kommen wir am kleinen Parlamentsgebäude vorbei.

Über die MR3 gelangen wir erneut durch Manzini, ...



... biegen dann weiter nach Norden ab, um bald die Grenze zu Südafrika zu erreichen. Wir kommen durch viele kleine schmucklose Dörfer, die aber dennoch alle einen gepflegten Eindruck bei uns hinterlassen. Das haben wir uns hier deutlich ärmer vorgestellt.


Schulkinder, mit Begleitung




Kleiner Straßenstand.
Es ist bereits Nachmittag und viele Kinder befinden sich auf dem Nachhauseweg von der Schule. So viele Schulkinder sind hier unterwegs, dass wir glauben, alle besuchen eine Schule.
Obwohl keine Schulpflicht besteht und der Schulbesuch kostenpflichtig ist, besucht ein hoher Anteil der Kinder die Primary Schools, die bis zur 7. Klasse führt. Gleichzeitig arbeiten rund 12 Prozent der 5–14-Jährigen (Stand 2001). Der Anteil der Kinder, die eine weiterführende Schule besuchen, beträgt rund 47 Prozent. Analphabeten sind deutlich in der Minderheit. Swasiland hat seit 1982 eine eigene Universität, die University of Swaziland
Laut Statistik lebten 70 % der Bevölkerung von Swasiland 2009 in Armut, mehr als ein Viertel benötigte Nahrungshilfe. Frauen und Mädchen litten weiterhin überdurchschnittlich stark unter sexueller Gewalt, Armut und der grassierenden HIV-Pandemie. Laut UNICEF ist Swasiland das Land mit der höchsten Aidsrate weltweit. Swasiland gehört zu den ärmsten Staaten der Welt. Ein Großteil der Bevölkerung lebt von weniger als einem Euro pro Tag. Etwa 200.000 Menschen (rund ein Fünftel der Gesamtbevölkerung) waren 2005 auf Lebensmittelhilfe internationaler Organisationen angewiesen. . (Quelle: Wikipedia, 2016!)
Diese ganzen Zahlen konnten wir überhaupt nicht bestätigt finden. Nun waren wir nur zwei Tage im Land und die Zahlen sind bereits 10 Jahre alt. Wir gehen ganz stark davon aus, dass es den Menschen hier nun deutlich besser ergeht
Wir erreichen bald den Grenzübergang, der hier nur aus einem einfachen Holzschlagbaum besteht. Die Polizei ist nicht einmal an unseren Papieren interessiert und sitzt gelangweilt im Schatten. Am Schalter im Büro erhalten wir einen Stempel in den Pass und schon stehen wir in Südafrika. Welch ein Unterschied zu Grenzbefestigung bei der Einreise!

Biggi

und nun folgen noch ein paar tierreiche Tage im Krüger National Park
Anhang:
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