THEMA: Namibia ohne Etosha? Können wir nicht
05 Mai 2016 18:05 #430313
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12. November: Abschied von den roten Dünen

Schon beim Abendessen haben wir beschlossen, anders als zunächst geplant am nächsten Morgen nicht noch einmal ins Sossusvlei zu fahren. Die vergangenen Tage waren intensiv, anstrengend und voller Eindrücke, wir wollen den Tag und die Fahrt nach Windhoek entspannt angehen.

Die Nacht ist ruhig und erholsam. Es ist nicht ganz so heiß wie zuvor und auch die Mücken bleiben weg: Wir haben einen Stuhl auf das untere Ende des Moskitonetzes gestellt, das in der ersten Nacht immer wieder vom Ventilator nach oben geweht worden war.

Die innere Uhr gibt um fünf Alarm. Ich höre unten auf dem Parkplatz die ersten Autos rangieren und in Richtung Vlei fahren. War unsere Entscheidung vielleicht doch ein Fehler? Nein, beschließe ich, und drehe ich mich genüsslich noch einmal um. Muss im Urlaub auch mal sein, außerdem sind wir nicht das erste und bestimmt auch nicht das letzte Mal hier.

Irgendwann, wir haben gemütlich geduscht, gemütlich gepackt und gemütlich gefrühstückt, machen wir uns auf den Weg nach Windhoek, wo wir die lange Strecke hoch zum Etosha für eine Nacht unterbrechen. Wir nehmen den landschaftlich schönen Remhoogte Pass, kommen am frühen Nachmittag in der schlichten, aber blitzsauberen und für einen Zwischenstopp absolut empfehlenswerten Casa Piccolo an, lesen im Garten mit kleinem Pool und unterhalten uns mit einer Deutschen, die gerade einen Monat auf Harnas verbracht hat. Abends gibt's - wie bislang immer in Windhoek - in der Heinitzburg lecker Essen. Die schöne Terrasse und die tolle Küche haben uns schon vier Jahre zuvor begeistert.

Wir gehen früh schlafen, stehen früh auf, die Fahrt zum Etosha verläuft ereignislos. Um 13 Uhr kommen wir am Onguma Bush Camp an, das wir schon von unserer ersten Tour kennen und wo wir erneut einen Waterhole Room beziehen.

Begrüßungskomitee




Die vielen Vögel in den Bäumen bei der Rezeption sind schon ein erster Hingucker.

Graulärmvogel




Maskenbülbül




Nach der langen Fahrt sind wir faul und wollen uns einer geführten Tour in den Park anschließen. Die Lodge bietet aus Mangel an Mitfahrern allerdings nur einen Abenddrive auf dem eigenen Gelände an. Wir lehnen dankend ab, wir wollen unbedingt in den Park! Macht nix, müssen wir eben selbst fahren. Wir relaxen ein wenig, gegen drei machen wir uns auf die Socken. Endlich wieder auf Safari! Wir können es kaum erwarten...
Anhang:
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09 Mai 2016 14:02 #430565
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13. November, nachmittags: Endlich wieder im Etosha

Eine Sache, die uns am Onguma Bush Camp gefällt: Man ist ruckzuck am Von Lindequist Gate. Schon auf dem Weg dorthin gibt es erste Begegnungen:



Schlimm, wenn's so juckt...


Schon bei unserem ersten Aufenthalt im Dezember 2012 war uns der Park sehr trocken vorgekommen. Jetzt aber erwartet uns eine Landschaft grau in grau, die Elefanten bei Klein Namutoni sind in den ausgedörrten, staubüberzogenen Sträuchern kaum auszumachen.







Wir haben heute keine Lust mehr, sehr weit zu fahren, und klappern die Wasserlöcher in der Nähe ab.

Schlangenadler bei Groß Okevi


Große Giraffenparty beim Chudop-Wasserloch.





Viele von ihnen starren an uns vorbei in eine bestimmte Richtung.


Dieser unglückliche Artgenosse kann die Ursache eigentlich nicht sein?!


Wir suchen neben und hinter uns die Büsche ab - und werden fündig.


Kaum haben wir die beiden jungen Löwenmänner entdeckt, meldet der eine auch schon alte Besitzansprüche an.





Nachdem der Kadaver mühelos zurückerobert ist, sucht er sich ein schönes Plätzchen direkt am Wasser.



Eine Taube hat beschlossen, genau vor der Nase des Löwen aus dem Wasser zu steigen. Eine blöde Idee...







Dieser Leichtsinn wird sofort bestraft.





Oha, unser erster Kill... :(



Wir genießen noch ein wenig die Abendstimmung, dann machen wir uns pünktlich auf den Rückweg.



Riesentrappe


Gleich zum Auftakt Löwen, wir sind gespannt, was uns in den nächsten Tagen noch erwartet. Nach einem leckeren, stimmungsvollen Abendessen fallen wir müde ins Bett. Am nächsten Morgen wollen wir so früh wie möglich am Gate sein, das allerdings leider erst um sieben Uhr öffnet. Die Mitarbeiter der Lodge rechnen täglich damit, dass auf eine frühere Zeit umgestellt wird, schließlich ist schon um kurz nach sechs Sonnenaufgang. Aber noch ist es nicht so weit, leider...
Letzte Änderung: 10 Mai 2016 17:36 von Beatnick.
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10 Mai 2016 17:33 #430735
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14. November, vormittags: Entspannte Morgenrunde

Nach einer erholsamen Nacht rollen wir am nächsten Morgen um Punkt sieben durchs Gate. An der Teerstraße begrüßen uns Dikdiks. Die niedlichen Zwergantilopen sind hier morgens und abends zahlreich unterwegs.



Das berühmte Einhorn gibt's also doch - endlich gefunden bei Klein Namutoni.


Familie Strauß, die Kleinen bestens getarnt.


Bei Klein Okevi entdecken wir ein großes Löwenrudel, das seine Morgenaktivitäten aber bereits abgehakt und sich großflächig unter schattigen Sträuchern verteilt hat. Ein bisschen hadern wir mit den Öffnungszeiten des Parks. Es ist jetzt kurz nach acht und wird schon richtig heiß...







Am Tsumcor-Wasserloch tut eine Elefantengruppe etwas dagegen.









Durstige Oryxantilopen auf dem Weg zum Wasserloch.


Auch dieser Schakal hat sich ein schattiges Plätzchen gesucht.





Immer mit der Ruhe: Straßensperrung auf afrikanisch.


Wir beenden unseren Drive am frühen Mittag, als sich alles und jeder endgültig in den Schatten verkrochen hat. Wir verbringen unsere Pause am wunderschönen, aber leider an diesem Tag frisch und viel zu stark gechlorten Pool. Frisch und munter machen wir uns um drei wieder auf den Weg. Wir haben uns fest vorgenommen, noch einmal bei den Löwen am Klein Okevi vorbeizuschauen. Mal sehen, ob nicht mit abnehmender Hitze ein bisschen Leben in die Bude kommt...
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11 Mai 2016 16:48 #430840
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14. November, nachmittags: Die wahre Königin der Tiere

Es ist noch sehr, sehr heiß, als wir am Nachmittag starten. Dieser Koloss hat sich ein schattiges Plätzchen gesucht und ist so gut getarnt, dass wir ihn trotz exponierter Position direkt an der Teerstraße um ein Haar übersehen hätten.





Giraffe am Klein Namutoni.


In Naumtoni müssen wir erst einmal tanken, wir lassen uns Zeit, die Luft steht vor Hitze. Kaum vorstellbar, dass die Tiere schon aktiv sein könnten. Denkste! Bei Klein Okevi hat's die Löwen, die wir am Morgen zwischen den Sträuchern entdeckt hatten, nun direkt ans Wasser gezogen.





Leider ist ihr Durst schon fast gestillt, als wir uns endlich an einem guten Plätzchen mit möglichst freier Sicht auf möglichst viele Schauplätze häuslich eingerichtet haben. Einmal etwas gefunden, bleiben wir meist ziemlich lange bei einer Sichtung und so warten wir einfach mal ab, was passiert. Das Rudel teilt sich auf, sucht Schatten.











Nur ein Junglöwe ...





... ist ganz offensichtlich weder unter dem einen ...





... noch unter dem anderen Busch willkommen. Vielleicht ist die Zeit gekommen, Hotel Mama zu verlassen?!?! :whistle:



Etwas unschlüssig geht er zurück zum Wasser, die ruppige Sippschaft beobachtet jeden seiner Schritte mit Argusaugen.



Der Arme hat keine Wahl. Ihm bleibt nur ein Platz an der Sonne, der im sprichwörtlichen Sinne an diesem heißen Tag definitiv keiner ist.











Die Szenerie scheint sich zu beruhigen. Wir überlegen, sollen wir bleiben oder weiterfahren? Wir haben einen tollen Platz in der ersten Reihe und mittlerweile drängen doch ein paar Autos nach.

Wir geben uns noch weitere zehn Minuten, und kaum ist die Entscheidung getroffen, rückt von rechts eine Elefantengruppe an. Die Leitkuh macht unmissverständlich klar, wer hier der Chef ist, und in meiner ganz persönlichen Vorstellung vom Königreich der Tiere erobert sie damit als neue, uneingeschränkte Herrscherin den Thron, der seit meiner Kinderzeit vorbehaltlos von einem prächtigen Löwen besetzt war.





Mit wehenden ... äh, Ohren und lautem Trompeten rückt sie den Löwen zu Leibe, die sich zwar widerwillig, aber uneingeschränkt trollen.









Die Elefanten nehmen ihr frisch erobertes Territorium genüsslich in Beschlag, ...







... und erst als sie wieder abgerückt sind, kommen die gestürzten Herrscher wieder aus ihren Verstecken gekrochen.









Wir beschließen, noch einmal zum Chudop-Wasserloch zu fahren. Unterwegs treffen wir diese überhaupt nicht schüchterne Tüpfelhyäne.





Am Chudop entspannen die beiden Löwen vom Vortag in der Abendsonne.





Sie blockieren sozusagen das Wasserloch, sehr zum Verdruss der wartenden Zebras.









Vorsicht ist hier tatsächlich geboten, denn in der vergangenen Nacht hat das Duo offenbar wieder zugeschlagen. :(



Oooops, wir müssen auf die Tube drücken, um es rechtzeitig zum Gate zu schaffen; fast hätten wir die Zeit vergessen.



Wie wir später beim abendlichen Austausch mit anderen Gästen erfahren, jagten sich an diesem Nachmittag an vielen nah beieinander liegenden Schauplätzen die Highlights. "Unsere" Löwen und die Elefanten bei Klein Okevi, die Löwen mit Riss bei Chudop, bei Koinachas wurden drei jagende Geparde gesichtet. Wir finden ganz erstaunlich, was der Etosha in diesem Teil des Parks zu bieten hat. Aber so ist das eben, man kann nicht überall sein, und wir sind mit unserem Los in der Sichtungslotterie an diesem Tag komplett zufrieden.



Am nächsten Tag geht's nach Halali - und hoffentlich so weiter.
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13 Mai 2016 16:56 #430977
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15. November, vormittags: Wer zu spät kommt...

Unsere Zeit ganz im Osten des Parks geht auf die Zielgerade, am Morgen verlassen wir überpünktlich das Onguma Bush Camp. Klasse Buschatmosphäre, wunderschöne Chalets, ein toller Pool für entspannte Mittagspausen, freundliche Mitarbeiter, gutes Essen und die unmittelbare Nähe zum Gate - wir kommen auch ein drittes Mal wieder.

Obwohl erst 6.45 Uhr, können wir am Gate schon passieren und freuen uns über die geschenkte Zeit.

Adler - aber was für einer?


Kampfadler






Die uns allerdings nichts nutzt. Wir schauen nach dem Löwenrudel bei Okevi. Ein Fehler, wie sich herausstellt. Gähnende Leere, also geht's weiter zum Chudop. Dort war bislang immer was los.

Schon auf der Zufahrt sehen wir, wie sich gerade ein mittelgroßer Verkehrsknoten auflöst. Wir fragen nach, was war los, die erschütternde Antwort: Hier waren gerade zwei Leoparden. Waaaaas??!! Per Fernglases erspähen wir sehr weit hinten noch zwei gefleckte Gestalten, dann sind sie weg. Au Mann, so ein Pech. :(

Am Chudop verabschiedet sich gerade eine große Elefantengruppe.



Na toll! Klar, ist alles eine Lotterie und einfach Pech, aber ich ärgere mich. In erster Linie darüber, dass ich mich so ärgere. Trotzdem: Unser Timing an diesem Morgen ist hundsmiserabel. :angry:

Hyänen und Schakale machen sich derweil über den Giraffenkadaver her, den die Löwen am Vorabend noch so eifersüchtig bewacht haben.







Von den Katzen ist weit und breit nichts zu sehen. Zum Glück für dieses Kudu-Kalb. Es steckt im Wasserloch fest und die ersten Kandidaten wittern schon fette Beute.



So eine Situation haben wir noch auf keiner Safari erlebt. Das arme Tier, auweia, das kann doch nicht gutgehen. Entweder kommen die Löwen noch aus dem Gebüsch gekrochen oder das Kudu geht in seiner aussichtlosen Lage ein, es wirkt bereits arg entkräftet und die Temperaturen klettern auch schon wieder.

Immer wieder strampelt sich das Kalb ab, macht eine lange Pause, dann strampelt es wieder verzweifelt, versucht zu springen, wirklich vom Fleck kommt es aber gefühlt nicht.

Es scheint, als wollten die anderen Antilopen gut zureden, das mag aber auch eine allzu vermenschlichte Sicht auf die Dinge sein, zugegeben.









Die Tiere sind allesamt hypernervös. Bei jeder kleinsten Bewegung stieben sie auseinander, es liegt eine ungeheure Spannung in der Luft.









Knapp eine Stunde sind wir hier, dann passiert das scheinbar Unmögliche: Ein paar letzte verzweifelte Sprünge und Strampler, und das Kalb purzelt an Land. Es passt sicher nicht in diese Umgebung, ist der besonderen Situation aber dennoch angemessen: Aus den Autos gibt's Szenenapplaus.





Dem Kudu scheint es gut zu gehen. Es ist erschöpft und wackelig auf den Beinen, kann sich der enttäuschten Schakale aber erwehren, die sich mit den neuen Umständen noch nicht abfinden wollen. Das ist gerade nochmal gut gegangen, und nach dem Fehlstart sind wir mit dem Morgen noch einigermaßen ausgesöhnt.



Wir machen uns auf in Richtung Halali, wo wir auf ähnliche Sichtungsmöglichkeiten wie in diesem Teil des Parks nur hoffen können. Was wir hier auf kleinstem Raum erlebt haben - und wir haben längst nicht alle Möglichkeiten ausschöpfen können/müssen - war in unseren Augen schlichtweg großartig.

Letzte Änderung: 13 Mai 2016 20:17 von Beatnick.
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16 Mai 2016 13:54 #431150
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15. November, nachmittags: Premiere in Halali

Die Strecke nach Halali ist keine Herausforderung, viel zu sehen gibt es allerdings auch nicht. Es ist schon wieder sehr heiß, viele Wasserlöcher sind ausgetrocknet und die Tiere haben sich in den Schatten zurückgezogen. Kuhantilopen und einige neugierige Zebras begegnen uns.







Wir haben noch nie in Halali übernachtet und auch nicht nur Gutes gehört. Obwohl relativ zeitig angekommen, dürfen wir unser Chalet schon beziehen. Klarer Pluspunkt! Es ist geräumig, sehr sauber und riecht streng nach Desinfektionsmitteln. Ich bekomme ein unangenehmes Kratzen im Hals, aber für eine Nacht wird es schon gehen. Unsere Unterkunft liegt etwas abgelegen ganz außen auf dem Gelände, was wir erst einmal nicht schlecht finden. Beim obligatorischen Tür- und Fenstercheck bemerkt Thomas allerdings, dass versucht worden war, über eine Glasschiebetür ins Häuschen einzubrechen. Abdeckung und Zylinderschloss sind zerstört und selbst für Thomas, dessen kriminelle Energie sich nachweislich auf überschaubarem Niveau bewegt, ist es ein Leichtes, mithilfe eines Taschenmessers binnen Sekunden geräuschlos einzusteigen.

Wir überlegen, was zu tun ist, wohl ist uns damit jedenfalls nicht. Ich laufe vor zur Rezeption, sie werden jemanden schicken, wird mir gesagt, hm, das kann dauern. Doch tatsächlich taucht innerhalb weniger Minuten ein Angestellter auf, schaut sich das Malheur an, besorgt einen anderen Schlüssel und wir ziehen ins benachbarte Chalet. So einfach kann es gehen, wir sind dankbar und erleichtert.

Am "hauseigenen" Moringa-Wasserloch ist nicht viel los, kein Wunder, ziemlich weit im Hintergrund hat sich ein Löwenrudel niedergelassen. Wir halten in unserer neuen Unterkunft, in der es zum Glück nicht so beißend nach Desinfektion riecht, eine kleine Siesta. Dann starten wir erwartungsvoll unsere Nachmittagsrunde.

Beim Rhino Drive ist leider der Name überhaupt nicht Programm, überhaupt sind kaum Tiere zu sehen. Wir haben viel von Rietfontein gehört und gelesen und verbringen dort eine Weile. Doch an diesem Nachmittag bleibt es trotz wiederkehrender Versuche unsererseits ziemlich verwaist.

Bei Charitsaub werden wir aber schließlich fündig! Diese vier kleinen Racker hat ihre Mutter, die versteckt hinter einem Busch liegt, im Schatten unter dem einzigen, großen Baum weit und breit "geparkt".









Sie sind noch kein Jahr alt, ziemlich agil und unsere persönlichen Stars des Tages.





Zwischendurch kommt ein Spitzmaulnashorn oben zum Trinken ans Wasserloch und wir wechseln die Position.







Als es wieder verschwunden ist, kehren wir noch einmal zu den vier Musketieren zurück, die mindestens ebenso neugierig sind wie wir.





Wir bleiben lange, schließlich werden aber sogar die Löwenkinder müde.






















Wir verlassen sie schweren Herzens und fahren noch an den weiten Ebenen entlang.





Wir sind zufrieden mit unserem Zwischenstopp in Halali und beschließen, auch das nächste Mal eine Nacht hier einzulegen. Ja, das Camp ist ein Massenbetrieb, das Essen nicht der Rede wert, doch die Lage mitten im Park hat es uns ähnlich wie im Fall von Okaukuejo angetan. Dorthin zieht es uns am nächsten Tag und wir sind gespannt, was uns erwartet. Im Forum haben wir gelesen, dass es einige Tage zuvor einen großen Stromausfall gegeben hat, nichts ging mehr. Ob wir dort überhaupt bleiben können?

Auch darüber unterhalten wir uns mit anderen Gästen abends am Moringa. Ein Fernsehteam rückt in der Dämmerung an, bleibt aber beschäftigungslos, die Löwen weit hinten halten andere Tiere weiterhin vom Trinken ab. Früh verabschieden wir uns ins Bett - voller Vorfreude auf die nächsten Tage.
Letzte Änderung: 16 Mai 2016 14:17 von Beatnick.
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