THEMA: Kavango, Kwando, Kalahari
20 Feb 2016 12:54 #420279
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08. Januar :

Wir haben herrlich geschlafen und sind wunderbar erholt. Schon im Morgengrauen sind wir zu Fuß unterwegs und stellen den Vögeln nach. Aber wie ich erst jetzt bemerkt habe, ist nicht ein einziges Foto entstanden, den ganzen Tag nicht. Manchmal ist mir halt nicht nach knipsen, und ich geniesse "nur" mit den Augen.
Nach unserem ersten Buschfrühstück und einer Dusche packen wir zusammen, geben den Braaikorb ab, und nach einem kleinen Plausch mit Irmela und Bruno übers Wohin, sind wir gegen kurz nach acht Uhr wieder auf der B 1. Hier lernen wir dann auch die Vorzüge der Automatik und vor allem des Tempomaten schätzen. So kann man, bei eingestellten 95 km/ h, wunderbar cruisen und nebenher den Luftraum beobachten, was denn alles so an Geiern und Greifen in der Luft ist.
In Otjiwarongo sind wir ziemlich genau gegen High Noon, und wir beschliessen, im Spar die heisse Theke zu besuchen.
Neben Samoosas und Lamb Chops finden wir auch noch alle restlichen Artikel, die wir entweder gestern vergessen hatten oder die nicht vorrätig waren, wie etwa unseren heissgeliebten Lemon Juice, der sich prächtig sowohl in Tee wie auch im abendlichen GT macht.
Hinter Otji halten wir im Schatten eines grossen Baumes und verzehren unser Mahl, während wir von Maskenwebern belagert werden, die der Meinung sind, es wäre doch genug für Alle da.
Schon gegen drei Uhr sind wir nach zweimaligen Fahrerwechseln ganz entspannt in Grootfontein, wo wir das erste Mal hundert Liter Diesel in die Tanks laufen lassen.
Ohne besondere Sichtungen, jedenfalls erinnere ich mich nicht an Herausragendes, erreichen wir den Vet Fence. Doch. Halt. Unmittelbar vor dem Kontrollpunkt steht links ein Eland, aber hinter dem Zaun einer Game Farm, und gezäuntes Wild "zählt" nicht.
Wir passieren den mutmasslichen Abdreh zum Mangetti NP, aber nach wie vor gibt es keinerlei Hinweise entlang der B 1. Ursprünglich wollte ich hier unseren ersten Game-Drive einlegen, aber nach Berichten von Leuten, die unmittelbar vorher dort waren und abgeraten haben, weil die Fahrspur sehr zugewachsen sein soll und man entsprechend wenig Aussicht hat, habe ich diesen Plan verworfen und den Tag dem Kwando zugeschlagen, was sich mehr als bezahlt machen wird.
Rundu lassen wir diesmal links liegen, und nach dem Ort rumpeln wir über die Pad, die ein paar Monate vorher einer gewissen Lehrerinnnen-Gang den Angstschweiß auf die Stirn getrieben hat, ganz easy Richtung (O)kavango zur Kaisosi River Lodge, wo wir uns einen schönen Stellplatz auf Gras unter einem Baum mit eigenem Ablution-Häuschen raussuchen können. Wir stellen die Zelte auf und erkunden dann erstmal den Uferbereich, was denn hier so alles kreucht und vor allem fleucht.
Auf Selberkochen haben wir nach dem langen Fahrtag keine grosse Lust, dank unseres Engels besteht auch keine Gefahr, dass uns die Boerewors schlecht werden könnte, und wir entscheiden uns für die offene Plattform des Restaurants der Lodge mit direktem Blick aufs Wasser und nach Angola. Hier fliegen ohne Unterbrechung die verschiedensten Vögel flussauf und ab, insbesondere erinnere ich mindestens einen Baumfalken, der über dem Wasser Libellen jagt. Derweil blitzt es im Norden in Angola ohne Pause, für einen hörbaren Donner ist das Gewitter aber ( noch ) zu weit weg.
Wir geniessen die ersten GT´s, darauf habe ich mich soo gefreut, und verspeisen einen Greek Salad und einen Cheeseburger mit Chips, alles frisch gemacht und lekker.
Hier kommen zur Dämmerung tatsächlich ein paar Mossies angesirrt, und wir hüllen uns das erste Mal in eine Wolke Peacefull Sleep, dann ist wieder Ruhe.
Sterne sind keine zu sehen, mittlerweile hat es komplett zugezogen.
Mitten in der Nacht fängt es zu regnen an. Blöd nur, dass ich wieder mal kein Überdach aufgezogen habe. Also muss ich raus in den pladdernden Regen, ans Auto und die zweite Haut rausholen und überziehen. Dann muss ich erstmal das Zelt trocken legen, dem Klopapier sei Dank. Total nass und mittlerweile durchgefroren krieche ich in den Schlafsack und schlafe sogar wieder ein.
Ein Kugelblitz mit gleichzeitigen Urknall weckt mich wieder auf. Der ist ziemlich direkt hier eingeschlagen, denn die Lodge liegt stromlos im Dunkeln.
Sonst verlief die Nacht störungsfrei. B)

Kosten: Camping 110.-Nam$ pP


Der nächste Tag sieht uns auf der B 8 Richtung Osten, und es gibt auch wieder Bilder zu sehen.

Grüsse, Matthias
Letzte Änderung: 20 Feb 2016 14:15 von fotomatte.
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20 Feb 2016 13:29 #420288
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"Claus, da musst du durch "
Liebe Gromi,
ertrage ich mannhaft! Hauptsache, es wird nicht so viel gekichert.....
Gruß
Claus
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20 Feb 2016 14:02 #420294
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09. Januar :

Andreas hatte zwar sein Überdach drauf, musste aber mitten in der Nacht, wohl nach mir, ich habe nichts davon bemerkt, trotzdem raus und sein Zelt umstellen, denn er lag in einem kleinen See und hatte Wassereintritt im Fußbereich. Sowas kann einem entspannten Schlaf hinderlich sein.
Am Morgen ist der Regen abgezogen, aber es ist stark bewölkt. Nach dem Frühstück gehen wir erst mal wieder Vögel beobachten, die es hier bei dem grossen Baumbestand der Lodge in Hülle und Fülle gibt. Wir spekulieren darauf, dass sich die Sonne durchsetzen wird, und wir unsere Zelte nicht nass einpacken müssen.
Zwar kommt die Sonne doch nicht so schnell durch, aber es wird auch ohne sie warm, und gegen 10.00 Uhr sind wird reisefertig.
Wir fahren zurück auf die B 8 und vertrauen uns dieser nun nicht durch spektakuläre Aussichten oder anspruchsvolle Fahrtstrecke berühmt gewordenen Strasse an.
Und so erreichen wir völlig ereignislos Divundu, biegen nach rechts ab und dann auf die Pad zur Mahangu Lodge. Fast ist es mir wie heimkommen, denn ich bin nun zum vierten Mal hier.
Wir checken für die nächsten drei Nächte ein und stellen unsere Zelte auf. Mittlerweile brennt auch unser Zentralgestirn wieder vom Himmel, die Temperatur nähert sich der vierzig Grad-Marke, und die ausgelegten Schlafsäcke trocknen schnell durch.
Beim Weg von der Reception zu den Campsites bemerken wir in einem Marulabaum ein winziges, aus Grashälmchen und Spinnweben geflochtenes Nest in zwei Metern Höhe. Vorsichtig ziehe ich den Ast etwas nach unten, es befinden sich drei winzige Eier darin. Die Frage nach dem dazu gehörigen Elternvogel klärt sich schnell, denn als wir zurück kommen, sitzt das Weibchen auf dem Nest, den Schnabel weit geöffnet, denn nicht nur uns ist es heiss.



Paradise Flycatcher








Nachdem wir uns im Pool erfrischt haben, schnappen wir im nun ansprechenden Spätnachmittagslicht unsere Optiken und erkunden etwas die Floodplains direkt vor der Lodge. Dazu hören wir wieder Hippos grunzen und Coucals singen. Das Leben ist schön.






Woodland Kingfisher-Senegalliest



Common Dotted Border

Es fängt wieder zu grummeln an. Von Botswana her zieht ein Gewitter auf. Wir gehen zurück zur Lodge und genehmigen uns unseren ersten Sundowner im Caprivi auf dem Beobachtungsturm.
Hier können wir auf der anderen Seite des Okavango, also im Bereich der Buffalo Core Area, einiges Wild beobachten, wie etwa Elefanten, Büffel, Wasserböcke, einen Buschbock, ein Rudel Kudus sowie ein Krokodil.



Regenbogen über dem Okavango



Sunset am Okavango. Die kleinen "Muckel" vor den Elis sind von hier recht klein scheinende Buffalos.

Als es zu dämmern beginnt, verlassen wir den Turm und suchen die Lapa der Lodge, direkt über dem Fluss, auf und genehmigen uns wieder zwei heissgeliebte Kaltgetränke.
Normalerweise zeige ich keine Personenfotos, aber dieses hier muss einfach sein. Sieht er nicht einfach.... glücklich aus?



Gin Tonic. Einer geht noch.

Während wir so über dem Fluss sitzen und den Geräuschen der Nacht lauschen, fliegt eine Pennant-winged Nightjar, oder Ruderflügelnachtschwalbe, vorbei. So einen abgefahrenen Vogel habe ich noch nie gesehen. Leider kommt er nicht wie erhofft zurück.
Auf dem Rückweg zum Zelt finden wir noch im Kronenbereich eines Baumriesen einige Epauletten-Flughunde rumcruisen. Sind auch meine Ersten.
Dann grillen wir uns die Boerewors, schön mit angedünsteter Zwiebel und Knoblauch auf Reisbett, dazu ein Bierchen aus dem nie-müde-werdenden Engel. Habe ich schon geschrieben, dass ich "Winter" liebe...

Der nächste Tag gilt wieder mal dem Mahango Park,
dranbleiben,

Matthias
Letzte Änderung: 20 Feb 2016 14:15 von fotomatte.
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20 Feb 2016 14:10 #420296
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jetzt warte ich mal auf deine Geflügel-Fotos :)

Da sind sie ja schon - wir waren wohl gleichzeitig am Schreiben.... :)

Wahhh....diese Fotos von dem Paradise Flycatcher sind ja genial - und der Woodland Kingfisher auch! Ist der eigentlich auch nur zu "deiner" Zeit dort oder seh ich den nur nie??? :S

LG Bele
Letzte Änderung: 20 Feb 2016 14:43 von Champagner.
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20 Feb 2016 15:58 #420322
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  • fotomatte am 20 Feb 2016 12:54
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Hi Bele,

hättest den ursprünglichen Post ruhig stehen lassen können, wegen "Sissies" und so. Stört mich nicht. :blink:

Der Kingfisher ist tatsächlich nur im "Sommer" hier anzutreffen. Schade, dass du ihn nicht kennst. Ist nämlich einer der stimmgewaltigsten Vögel im Canopy-Bereich lichter Wälder. Und eigentlich allgegenwärtig.
Das Pärchen hier vor Ort brütete direkt neben der Leiter auf den Turm, und man konnte denen beim Füttern so aus zwei Meter Entfernung zuschauen. Foto? Nix da, da waren beide Eltern sehr scheu. Nur wenn man so richtig gelangweilt demonstrativ wegschaute, haben sie die Höhle angeflogen. Und beim rausfliegen waren sie zu schnell.

@ Claus: Genau, wer kichert, fliegt raus... :huh: :P

@ Rolf : Darfst gerne mitkommen, aber Reifenwechseln und Anschieben tut nicht Not, nicht dieses Mal. :laugh:

Schönes Wochenende,
Matthias
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20 Feb 2016 16:39 #420335
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  • Champagner am 20 Feb 2016 14:10
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fotomatte schrieb:
Hi Bele,

hättest den ursprünglichen Post ruhig stehen lassen können, wegen "Sissies" und so. Stört mich nicht. :blink:


Matthias

Mist, den hab ich nicht absichtlich rausgenommen, sondern wohl beim Zitieren versehentlich gelöscht! Hast du ihn noch - du hast doch sicher ein Abo, oder? Dann mail ihn mir bitte und ich setz ihn wieder rein :laugh: ! Sonst müsste ich jetzt mein Hirn zu sehr strapazieren.... :whistle:

LG Bele

Edit: so, hier der Sissy-Beitrag:

fotomatte schrieb:
Hier lernen wir dann auch die Vorzüge der Automatik und vor allem des Tempomaten schätzen.
Rundu lassen wir diesmal links liegen, und nach dem Ort rumpeln wir über die Pad, die ein paar Monate vorher einer gewissen Lehrerinnnen-Gang den Angstschweiß auf die Stirn getrieben hat,

Die waren meines Wissens auch nicht mit so einem Fahrzeug für Sissies (Hilux....AUTOMATIK :woohoo: ) , sondern ganz basic unterwegs :P . Aber ältere Herren brauchen etwas mehr Sicherheit und Komfort, schon klar :whistle:

Wie du siehst habe ich ihn noch etwas aufgewertet :laugh:
Letzte Änderung: 21 Feb 2016 11:19 von Champagner.
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