THEMA: Kavango, Kwando, Kalahari
03 Mär 2016 14:59 #421961
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15. Januar :

Heute also wieder ein Tag auf dem "Mighty Sambesi".
Nachdem mir letztes Jahr der Bootstrip so gut gefallen hat, haben wir direkt wieder eine Orni-boat-cruise gebucht. Start soll um 7.00 Uhr sein, Dauer vier Stunden.
So gilt der erste Blick natürlich dem Wetter, und glücklicherweise haben sich die Wolken von gestern ( fast ) alle wieder aufgelöst.
Die Sonne scheint, alles super.


Sambesi Sunshine

Und sogleich startet das bunte Vogelfeuerwerk.


Malachite Kingfisher


Brown-hooded Kingfisher-Braunkopfliest


Pied Kingfisher-Graufischer


Giant Kingfisher

Nachdem wir mit den verschiedenen Eisvögeln durch sind, folgt der Rest der Truppe, die man hier so erwarten darf.



African Finfoot-Binsenralle, ein Weibchen


Water Dikkop-Wassertriel


African Darter-Schlangenhalsvogel


Green-backed Heron-Mangrovenreiher

Viermal entdecken wir einen Trumpeter Hornbill, der völlig ungeniert den Fluß überfliegt und ohne Kontrolle in Angola einreist. Leider zu weit weg für ein Foto, aber was für ein Riesenviech. Einmal bekommen wir auch eine Kostprobe seines "Instruments", mächtig gewaltig.

Gegen 11.00 Uhr meldet sich das tägliche Gewitter, welches von Angola her aufzieht, und wir steuern wieder den sicheren Hafen an.


Gewitter über dem Sambesi

Wir fahren nach Katima Mulilo, um unsere Vorräte aufzufüllen und den Tank voll zu machen, und dann wollen wir mal schaun, ob wir die Turakos finden.


zuerst aber gilt es diesem Sunbird, der mich mal wieder vor Bestimmungsprobleme stellt. Eigentlich kann es nur ein Coppery Sunbird sein, aber wohl mal wieder so ein unausgefärbter Jungvogel. Da hat der Newman´s leider Lücken, die Jugendkleider fehlen fast durchwegs.


dann aber, ihr Krächzen verrät sie, finden wir die Turakos. Leider sitzen sie weit oben in dichten Baumkronen ( dunkel ) mit völlig abgesoffenem, überstrahltem Himmel ( hell ) dahinter. Denkbar schlechte Voraussetzungen für ein ordentliches Bild.

Die ebenfalls wieder anwesenden zwei Woodsford-Käuze sitzen aber noch schlechter zu fotografieren in einem Wirrwarr von Ästen, dass ich mir nicht mal die Mühe eines Versuchs mache.

Kurt kommt vorbei und fragt uns, ob wir einen Versuch wagen wollen, um die Pel´s Fishing Owl zu finden. Na klar, wenn es bis Sonnenuntergang nicht regnen sollte, werden wir es versuchen.


in die einbrechende Nacht tuckern wir los und umrunden Hippo-Island, um dann den Channel langsam zurück zu fahren.
Dabei leuchtet Kurt mit einem Strahler, gespeist von einer riesigen Autobatterie, das Ufer und besonders die grosskronigen Bäume direkt über dem Wasserrand ab.


mehrfach finden wir solche Schlafplatzgesellschaften von Little Bee-eaters, die sich ganz eng zusammen gekuschelt haben.


Finfoot, diesmal ein Männchen

Einem besonders ausladenden Baum schenkt Kurt besondere Aufmerksamkeit, denn hier sitzt die Fischeule wohl besonders gerne. Aber nichts ist zu sehen, keine Augen reflektieren das Licht.
Langsam tuckern wir weiter, und von hinten zünde ich nochmals mit meiner LED-Lampe ins Geäst--und da, tatsächlich, blitzen zwei knallrote Augen auf.
Kurt bringt das Boot in Position, und wir können die Eule auch sehen, aber wie wir es auch anstellen, immer ist ein Ast vor dem Vogel, richtig frei bekommen wir ihn nicht. Bild gibt es also keines, aber hey, wir haben sie gefunden.

Eine weitere, undokumentierte Szene passiert, als wir ein grasendes Hippo an Land entdecken. Ich bitte Kurt, etwas näher ran zu fahren, als es schon im selben Augenblick platscht, und zeitgleich Kurt dem Aussenborder die Sporen gibt. Wir hatten das noch ziemlich kleine Junge, welches sich unter Mami versteckt hatte, nicht gesehen, und die besorgte Mutter ging ohne Vorwarnung direkt zum Angriff über. Sie taucht genau da auf, wo wenige Sekunden zuvor unser Boot dümpelte, reisst das Maul auf und schreit uns ihren ganzen Unmut entgegen.

Wir beschliessen den Abend in der Lapa und stossen auf unsere Exkursionen an. Die Liste hat heute wieder ordentlich Zuwachs bekommen.

Der neue Tag sieht uns wieder am Sambesi, aber runde vierzig Kilometer stromab.

Dranbleiben,

Matthias
Letzte Änderung: 04 Mär 2016 09:47 von fotomatte.
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04 Mär 2016 10:47 #422060
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16. Januar :

Ein ziemlich grauer, wolkenverhangener Morgen. Wir frühstücken in aller Ruhe und brechen dann die Zelte ab. Wie wir zur Reception gehen, um zu zahlen, fragt Kurt, ob wir eine Puffotter sehen wollen.
Beim Säubern eines der grossen Hausboote wurde das junge Tier entdeckt, und da sie ganz klamm - sie kann eigentlich nur schwimmend an Deck gelangt sein- und ein Auge trüb ist, soll sie eine Weile zur Beobachtung in einem Terrarium bleiben.

Wir fahren die B 8 in südöstlicher Richtung, biegen aber schon bald nach links ab zur Kalizo Lodge. Schon die Anfahrt wird zum Gamedrive.


Stonechat-Schwarzkehlchen


Autumn-leaf Vagrant


Wasserböcke

Auf dem Gelände der Lodge können wir uns einen Platz aussuchen, wir sind die einzigen Camper.
Mittlerweile bläst ein ziemlich strammer Wind, und die Wolken reissen mehr und mehr auf.
Wir errichten unser Lager direkt am Steilabbruch mit Blick über den Fluss, und setzen uns dann in die kleine zugehörige Lapa, um etwas zu vespern.


White-crowned Plover-Langspornkiebitz




White-fronted Bee-eater-Weissstirnspint


Water Monitor


Brown Firefinch. Sein deutscher Name gefällt mir ungleich besser: Grosser Pünktchenamarant.

Beim Abglasen mit dem Spektiv entdecke ich mitten im Fluss ein dunkles Etwas, das ich zuerst für Treibholz halte, dann für ein Hippo. Das Etwas schwimmt aber zielgerichtet dem nördlichen Ufer zu, und ein Sitatungabock entsteigt dem Wasser und verschwindet im hohen Ried. Supi, ist das erste Mal, dass ich diese seltene und sehr scheue Drehhornantilope zu Gesicht bekomme.

Auf einer flachen, langgezogenen Sandbank direkt gegenüber liegt ein grosses Krokodil, dazu hat es die üblichen Vögel wie diverse Reiher, Grünschenkel, Bruchwasserläufer, Waffenkiebitze und... ich traue meinen Augen kaum: African Skimmer. Die habe ich nun wirklich nicht erwartet. Aber dank des niedrigen Pegels sind die Scherenschnäbel noch nicht abgezogen. Sie liegen ruhend auf der Sandbank, und nur selten hebt mal einer den Kopf, aber es sind sechs Altvögel und zwei Diesjährige zu unterscheiden.
Ein Ziel für die Sunset-Cruise, die wir schon gebucht haben, steht somit fest.


African Skimmer-Scherenschnabel

In einen toten Altarm des Sambesi fahren wir hinein, hier gibt es eine dichte Schwimmblattvegetation. Es fliegen einige Weissbartseeschwalben, ein paar schon im brillanten Brutkleid, umher sowie Marsh Harrier-afrik. Rohrweihen, die im Wind schaukeln. Kurz taucht direkt vor unserem Boot zweimal ein Otter zwischen den Seerosen auf.


Lesser Jacana-Zwergblatthühnchen. Leider etwas zu schnell für mich auf dem schaukelnden Boot.


über dem Seitenarm spannt ein Regenbogen.


Malachit-Eisvogel auf einer Waterlily ansitzend.


Jacana-Gelege


kleineres Krokodil

Zum Kochen haben wir heute keine Lust, und so suchen wir das Restaurant der Lodge auf. Heute gibt es Brathähnchen mit Reis, danach einen mehr als üppigen Schokokuchen.

Kosten Camping Kalizo Lodge: 140.- Nam$ pP
Kosten Sunset Cruise: 250.- Nam$ pP
Kosten Dinner: 200.- Nam$ pP

Der nächste Tag gilt unserem vorläufig letzten Camp in Namibia,
bis dahin.

Matthias
Letzte Änderung: 04 Mär 2016 11:17 von fotomatte.
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04 Mär 2016 15:01 #422108
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17. Januar :

Der Morgen ist trüb und grau, und da ja auch Sonntag ist, lassen wir es gemütlich angehen.
Nach einem entspannten Frühstück mit Blick über den "mighty ol´river" starten wir einen Gang übers Gelände der Lodge. Der Wasserstand ist seit gestern etwas gestiegen, und die flache Sandbank, wo gestern noch die Skimmer ruhten, ist verwaist. Glück gehabt.


inmitten einer Fläche mit abgeschobenem Mutterboden wachsen hier auf pappigster Black-Cotton-Soil diese Blumen, die ich als Sumpfgladiolen eingeordnet hätte. Ob´s stimmt?




Grau-Bülbül

Wir packen zusammen und rumpeln langsam zurück zur B 8. Es zieht immer mehr zu, und bald fängt es an zu regnen, nein, zu pladdern. Wir fahren langsam Richtung Ngoma Bridge. Trotz des Regens sind viele Menschen auf der Strasse in ihrem Sonntagsstaat unterwegs.
Vor der Grenze nehmen wir die grossflächig unter Wasser stehende Zufahrt zum Camp Chobe nach links, und mehr schlittern wir als dass wir fahren. Das wäre definitiv nichts geworden mit dem Condor.
Wir erreichen Camp Chobe, und als wir nach einer Campsite fragen, werden wir sehr mitleidig angesehen. Der Manager meint, dass das kein Spaß sei bei dem Wetter, und so wie es aussähe, würde es wohl weiter regnen. Aber er würde uns ein Off-Season-Special für ein Chalet machen. 25 Prozent off, inklusive Halbpension.
Nun gut, angesichts des Wetters sagen wir zu und beziehen eines der wirklich sehr schönen Zeltchalets.
Müßig zu sagen, dass es aufgehört hat zu regnen, als wir unseren Krempel reingetragen haben.
Bald kommt auch die Sonne wieder raus, und wir starten einen Gang durch die Pampa.


dies ist sicher kein Meisterwerk, aber es ist mein einziges Foto einer African Crake, also eines hiesigen Wachtelkönigs.
Die sind genau wie ihre europäische Verwandtschaft äusserst fotoscheu.


Blick zurück auf Camp Chobe.

Der "Fluss" hat extremes Niedrigwasser, und aktuell können keine Bootstouren mehr angeboten werden.
Ist aber egal, denn Säugetiere sind sowieso Mangelware. Keine Elis, keine Giraffen, keine Antilopen zu sehen, lediglich eine Horde Affen patroulliert am Waldrand längs.


Magpie Shrike-Elsterwürger


Blue Waxbill-Angola-Schmetterlingsfink

Die Sonne sticht, wir kehren um, setzen uns auf unsere Veranda und beobachten das Kommen und Gehen der Vögel in den Bäumen vor uns.


Malachit-Doppel
Über den Wiesen beobachten wir zwei jagende Lanner, und später verfolgen wir die Jagdflüge von Rotfuss- und Amurfalken im Spektiv.


Black-chested Prinia-Brustbandprinie ( ohne Brustband, also wohl wieder mal ein Jungvogel ).


Masked Weaver-Maskenweber
Zwei Männchen liefern sich hier direkt vor uns einen Wettbewerb im "Schöner Wohnen", und ab und an kommt das Weibchen vorbei, um sich das Ganze mal anzuschauen, dann flippen die zwei Kerle regelrecht aus und balzen, was die Stimmbänder hergeben.

Wir suchen das Hauptgebäude auf, nehmen einen GT mit Sicht auf den Chobe NP und verspeisen dann unser Drei-Gänge-Menu.
Den Abend lassen wir auf unserer Veranda ausklingen, und nach einer herrlichen, solargeheizten Dusche falllen wir in die sehr bequemen Betten. Wir haben sämtliche Rollos hochgezogen, und die leichte Brise sorgt für angenehme Schlaftemperaturen.

Nachts wache ich mal auf, als drüben im NP eine Hyäne schaurig-schön Meldung macht.

Kosten Camp Chobe Zeltchalet inkl. Halbpension: 750.- Nam$ pP

Der nächste Tag sieht uns die Grenze überqueren, wir fahren nach Botswana.

Heia Safari,
Matthias
Letzte Änderung: 04 Mär 2016 15:18 von fotomatte.
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07 Mär 2016 12:14 #422431
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18. Januar :

Im ersten Morgengrauen trällert und zwitschert es aus jedem Busch, und auch wenn die Wolken die Oberhand haben, starten wir zu einem Walk flussabwärts, denn Frühstück gibt es sowieso erst um 8.00 Uhr.


wieder mal ein allgegenwärtiger Perlkauz.

Immer wieder kichert eine Hyäne von der anderen Seite, und nach einer Weile finden wir sie auch mit dem Spektiv, es sind sogar drei Tiere, die durch die Wiesen patroullieren. Weitere Grosssäuger aber sind auch heute nicht auszumachen.


die Lodge, das grosse Gebäude ist die doppelstöckige Lapa mit Bar.

Bemerkenswert sind noch drei schaukelnde Wiesenweihen, die ich erstmals in Afrika sehe. Sie brüten auch in Deutschland und verbringen die Wintermonate lieber hier in der Wärme.

Nach dem ausgiebigen Frühstück packen wir zusammen und bezahlen. Geregnet hat es übrigens die ganze Zeit seit unserer Ankunft nicht mehr. Hätten wir auch zelten können, aber die Nacht in den wirklich ausgezeichneten Betten und die Vollverpflegung war ihr Geld wert.

Wir rumpeln über die Schlaglochpiste zurück zur B 8 und sind sogleich bei der namibischen Grenze. Das Prozedere ist das Gleiche wie am Flughafen, Meldezettel ausfüllen, mürrische Fragen beantworten, vor dem Schlagbaum müssen wir das Auto mal wieder in ein grosses Buch eintragen, dann aber hebt sich selbiger, und wir fahren über die Brücke auf die botswanesische Seite.
Hier begrüssen uns noch vor dem Grenzergebäude ein Trupp "neuer" Vögel.


Eastern Paradise-Whydah-Spitzschwanz-Paradieswitwe

Wir entern das Gebäude, und eine freundlich lachende Beamtin wünscht uns einen "Guten Morgen", sie fragt auch noch, wie man das in unserer Sprache sagt. Fast akzentfrei wiederholt sie es. So etwas ist mir in Namibia noch nie passiert, und wir unterhalten uns mit den beiden Damen eine Weile, um dann bei der zweiten Beamtin unsere Strassengebühren zu bezahlen. Die fälligen 150 Pula können wir mit 200 Rand bezahlen, und dann wünscht man uns einen schönen Aufenthalt in ihrem schönen Botswana. Ich bin geplättet von der Freundlichkeit, und man merkt deutlich den Stolz auf das eigene Land.
Ohne Kontrolle unserer Lebensmittel fahren wir weiter, und schon bald biegen wir nach rechts Richtung Kachikau ab.
Wir halten bei einem Rastplatz unter zwei riesigen Baobabs, und beobachten die hier ansässigen Büffelweber.


Red-billed Buffalo-weaver


Baobab


auf der anderen Seite reicht der Blick weit über die Chobe Plains nach Namibia zurück. Hier erstreckt sich bei hohem Wasserstand der Lake Liambezi.

Was uns hier entlang kleinerer Streusiedlungen sofort positiv auffällt, ist die mangelnde, in Namibia leider allgegenwärtige, Vermüllung der Landschaft mit Plastiktüten. Die kleinen Anwesen sind alle gekralt und sauber gehalten.


malerischer Baobab

Direkt mit dem Ortsende Kachikau endet der Teer, und die Pad geht nahtlos in eine ausgefahrene Tiefsandspur über.
Nun geht es eher langweilig durch das Chobe Forest Reserve, wobei mit "Wald" die Vegetation nicht wirklich treffend beschrieben ist. Es ist eher öder, niedriger Mopanebusch, ab und an gibt es auch einmal Gruppen höherer Bäume.

Wir erreichen das Gocha Gate, zeigen unsere Reservierung, tragen uns ins Grosse Buch ein, und fahren weiter.
Kurz nach dem Gate kommt rechts eine kleine Pfanne im Busch. Hier halten wir und peilen die Lage. Säuger sind keine am Wasser, aber Vögel hat es eine ganze Menge.


Greater Spotted Cuckoo-Häherkuckuck. Eine der wenigen Vogelarten, bei denen die Jungvögel ( im Bild ) schöner aussehen als die Altvögel.


wir passieren die Gocha Hills, und die Landschaft wird abwechslungsreicher.


bei der Xakatsaa Pan finden wir diese junge Löwin vor einem Löwenbuschverhau ( danke, lilytrotter ). Zu gerne würde ich mal ins Innere dieser "Burg" blicken, denn man sieht, dass die Katze ein pralles Gesäuge hat, und ich bin mir sicher, dass die nächste Generation der legendären Savuti-Löwen dort versteckt ist.


wie eine Sphinx bewacht sie den heiligen Kral.


in einer der hier zahlreichen Pfützen schwimmen ein paar Knob-billed Ducks-Höckerenten, die sicher keinen Schönheitswettbewerb gewinnen.


sie putzen sich ausgiebig, dass es nur so spritzt.

Dann erreichen wir das Savuti Camp und tragen uns schon wieder in´s grosse Buch ein.
Wir beziehen unsere Campsite, schlagen die Zelte auf und genehmigen uns einen Lunch, bevor wir unseren Nachmittags-Drive starten.

Davon handelt der nächste Teil.

Kosten der Camps in Botswana: nach Preisliste. Ich habe alle Camps und die NP-Eintritte komplett über "Botswana Footprints" buchen lassen. Das hat bestens funktioniert, und ich habe für den hasselfreien Buchungsvorgang 500.- Pula und die Gesamtrechnung mit einmaliger Buchung per KK bezahlt. Absolut empfehlenswert.

liebe Grüsse,
Matthias
Letzte Änderung: 08 Mär 2016 11:05 von fotomatte.
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07 Mär 2016 16:02 #422473
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weiter 18. Januar :

Da es ziemlich bewölkt ist, fahren wir schon gegen 15.30 Uhr wieder los.
Zuerst schauen wir bei der Löwin nach, und sie liegt zusammen mit einer weiteren, älteren Löwin vor der Dschungelburg. Sie machen sich aber just in dem Moment auf und verschwinden in östlicher Richtung im Busch. Von den Kleinen ist nichts zu sehen.
Wir fahren Richtung Letajwa Pan und Quarry Hill.


Swainson´s Francolin kommt neu auf die Liste


Spur-winged Goose-Sporngans, wir nennen sie etwas despektierlich "Fettvogel".


Kori Bustard-Riesentrappe


dann wird es mal wieder Zeit für ein paar Säuger, wie diesen Impalabock.


diese alten Büffel sehen immer so griesgrämig drein, denen möchte man nicht zu Fuß begegnen.


einen Trupp Kudus finden wir am Fusse des Quarry Hills.


ebenso wie diesen weiblichen Klippspringer, den ich wirklich nicht in Botswana vermutet hätte. Eigentlich haben wir die Felsen ja abgeglast, um einen Leoparden zu finden, aber der , so er denn hier sein sollte, zeigt sich nicht. Wäre aber bestimmt ein schönes Bild gewesen...


dafür entdecken wir diese Gottesanbeterin, die versucht, sich unter den Mopaneblättern zu tarnen.

Wir umrunden den Quarry Hill und stossen wieder auf die zwei Löwinnen.


die Jüngere liegt da und hört sich neidvoll an, wie die Ältere auf etwas laut knackend rumkaut. Wir vermuten zuerst einen alten Knochen, denn ein grösseres Beutetier kann es nicht sein, das würden wir in dem Gesträuch, in das sie sich zurück gezogen hat, erkennen können. Aber als sie einmal den Kopf hebt, kann man sehen, dass die Lefzen blutverschmiert sind. Immer wieder knackt und kracht es laut, und schliesslich können wir eine grosse Pantherschildkröte ausmachen, die hier ihr Leben lässt.


die erfolgreiche Jägerin.

Während die Löwinnen links von uns liegen, kommt rechterhand eine ganze Herde Elefanten zum Saufen an ein Wasserloch, nunmehr bei schöner Abendsonne.



Das reicht dann auch mit Säugern, und wir wenden uns wieder den Vögeln zu.


Grey Lourie, wir nennen ihn den "Schwabenvogel". Vielleicht errät ja ein schwäbisches Fomi den Grund dafür? :silly:


Painted Snipe-Goldschnepfe. Ein Weibchen. Im schönsten Abendlicht stochert sie auf kurze Distanz vor uns im Schlick und lässt sich nicht stören. Schon zweimal haben wir diesen Vogel gesehen ( bei Rundu ), zweimal war er sofort geflüchtet.


auch der Senegal Coucal ist neu für uns.

Wir finden einen gemischten Trupp Rotfuß- und Amurfalken auf Insektenjagd, aber sie sind einfach zu schnell für mich.
Da es Richtung Sonnenuntergang geht, sind wir uns sicher, dass sie hier in der Nähe nächtigen werden, und wir wollen morgen früh gleich unser Glück probieren.

Wir fahren zurück ins Camp, entzünden ein schönes Feuer und geniessen den Abend, indem wir dem tiefen Bass eines Milchuhus zuhören.

Ob wir am nächsten Morgen die Falken wieder finden, gibt es im nächsten Kapitelchen zu lesen.

viele Grüsse,
fotomatte
Letzte Änderung: 07 Mär 2016 16:29 von fotomatte.
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08 Mär 2016 15:00 #422620
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19. Januar :



der neue Tag scheint ein schöner werden zu wollen, und nach einem heissen Kaffee und einer Katzenwäsche stehen wir pünktlich in den Startlöchern.


Zum Sonnenaufgang sind wir an Ort und Stelle, die Falken sitzen teils noch in den Bäumen, einige sind schon zur Jagd aufgebrochen. Es ist ein ständiges Kommen und Gehen.


rotfüssige Falken


im Sitzen sind die zwei Arten so einfach nicht zu unterscheiden, da auch viele "Halbstarke" dabei sind. Im Fliegen lassen sich wenigstens die adulten Männchen gut auseinander halten.


"wir halten auch für Gnus". Nicht, dass es noch heisst, wir wären der Säuger überdrüssig. :evil:


leider ist die Sonne schon etwas hoch für frontales Gegenlicht.


Ruffs-Kampfläufer. Vorne ein schon im Umfärben ins Prachtgefieder begriffenes Männchen, hinten zwei Weibchen.


Sacred Ibis, der ganz unheilig in der frischen Eli-Losung nach Recyclebarem sucht.


Rufous-naped Lark-Rotnackenlerche mit Reviergesang.


Wattled Starling-Lappenstar


"Suicide Chick" im schönsten Morgenlicht


neu auf die Liste kommt der Bradfield´s Hornbill.

Auf dem Rückweg schauen wir noch bei Löwens vorbei, und heute liegt die Ältere vor dem Löwenbusch, und davor tummeln sich vier winzige, kleine, miauende Fellknäuel. Während die Alte unsere Anwesenheit nicht juckt. verschwinden die Kleinen einer nach dem anderen im schützenden Dunkel des Busches, und da wir so das Gefühl haben zu stören, fahren wir gleich weiter. Aber zuu süss, die Lütten.

Wir packen zusammen und machen uns auf die lange Tour über die Sandridge Road Richtung Mababe Gate.
Die Pad ist mit Wasserlöchern übersät, ein Dipp folgt auf den Nächsten. Ich empfinde diese Fahrerei als sehr ermüdend, zumal der Mopanebusch nach und nach wieder dichter wird und wenig Aussicht erlaubt.
Zweimal passiert es uns, dass wir ums Eck kommen und direkt mitten in einer Herde Elefanten stehen. Die allermeisten Dickhäuter sind völlig entspannt, aber ein halbstarker Bulle attackiert uns unvermittelt mit wedelnden Ohren und laut posaunend, dass ich mich genötigt sehe, einen Kavalierstart hinzulegen. Der war richtig mies drauf. Er setzt sogar noch einmal nach.

Kurz bevor wir ans Gate kommen, wird die Landschaft wieder offener, und neben hunderten Elis, die überall verteilt in der Landschaft stehen, kreisen hier zahllose Geier, Greife, Störche und Marabus.


Woolly-necked Storks-Wollhalsstörche


Weissstörche

Wir passieren das Mababe-Gate mit allen üblichen bürokratischen Gepflogenheiten ( ob jemals irgend jemand diese ganzen Eintragungen in den riesigen Ein- und Ausgangsbüchern kontrolliert?? ) und nehmen die neue, dennoch ziemlich zugewachsene Route Richtung Khwai. Mehrmals muss Andreas aussteigen und Äste zur Seite halten, damit wir das Auto nicht total zerkratzen.
Irgendein Vogel schreit lauthals, und wir steigen aus und suchen den Kerl, den diesen Sound haben wir noch nie gehört. Ein lautes, mehrfach wiederholtes Pfeifen. Ich vermute den Kerl in den Baumkronen, aber Andreas entdeckt einen der Schreihälse, es sind mindestens zwei, auf dem Boden.


Red-crested Korhaan-Rotschopftrappe, diesmal das Männchen. Sie liefern sich offensichtlich einen Revierstreit.

Schliesslich verlassen wir den Chobe NP und fahren nun nahtlos im Moremi W.R. weiter. Hier gibt es nun Bäume, die dem Namen Wald dann auch gerecht werden, und mehrfach entdecken wir hier überwinternde Schreiadler.


letztjähriger Schreiadler

Wir kommen an die Brücke vor Khwai Village, und hier gefällt es uns richtig gut.




Neben einigen Klaffschnäbeln, Kingfishern, Schlangenhalsvögeln und Riedscharben tummeln sich zwei Pärchen der überaus hübschen Zwerggänse auf dem Wasser.


in den Schilfhalmen hält sich eine junge Little Bittern-Zwergdommel versteckt. Leider hält sie so gar nichts von einem Posing-date.


Open-billed Stork-Klaffschnabel

Wir passieren das Dorf Khwai, rumpeln über die Knüppelbrücke beim North Gate und erledigen ein weiteres Mal das Buch-eintrag-Prozedere.
Dann suchen wir unsere Campsite auf, bauen die Zelte auf und entnehmen erstmal ein kaltes Getränk unserem fleissigen Engel, der es schafft, bei wieder vierzig Grad im Schatten auf vier Grad gekühlte Drinks bereit zu stellen. Danke, Engel. Das nenn ich Luxus.

Den abendlichen Gamedrive am Khwai River entlang gibt es im nächsten Kapitel.

bis dahin,
Matthias
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