THEMA: Von Kapstadt bis nach Windhoek durch den Kgalagadi
18 Feb 2016 23:21 #420041
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10. November

Heute müssen wir schon wieder Koffern packen...es geht weiter Richtung Norden ins Weinland ins Dorf Tulbagh. Eigentlich wären wir noch gern auf den Table Mountain gestiegen, aber aufgrund des starken Windes war die Bahn nicht im Betrieb. Ein letzter Blick auf die Stadt und den "Lions Head" und schon geht's weiter Richtung Westen.












Richtung Paarl und über den "Du Toitskoof Pass" nach Worcester und dann nordwärts bis nach Tulbagh in die Villa Tarentaal. Eine Strecke von ca. 150 km, deshalb sind wir auch schon am frühen Nachmittag an unserem neuen Tagesziel angekommen.










Wir werden herzlich empfangen und erhalten ein wunderschönes Zimmer mit Wohnecke und eigenem Gartensitzplatz!





Wir sind fasziniert von der Bauweise der Häuser in diesem Winzerort
Im alten Dorfteil von Tulbagh erkennt man den typischen kapholländischen Stil der Häuser mit der ersten Kirche im südlichen Afrika von 1743 - Einzelne Häuser sind nach dem Erdbeben von 1969 zum Teil wieder neu aufgebaut worden und stehen heute unter Denkmalschutz....
















Unsere Nachmittags-Wanderung führt uns oberhalb des Dorfes, teilweise etwas durchs Gebüsch, durch die Obstplantagen und die Rebberge. Hans beschäftigt stets der Gedanke an Schlangen, deshalb wurde als Erstes ein Stock präpariert.... ;)







Tulbagh liegt in einer Talsenke und ist umringt auf drei Seiten von bis zu 2000m hohen Bergen.




Bevor wir uns in unsere Suite zur Nachtruhe begeben, haben wir ein delikates Abendessen im alten Dorfteil genossen und selbstverständlich den lokalen Wein etwas mehr als nur degustiert... Der Abendhimmel hatte wirklich diese Farben, es ist keine optische Täuschung nach einer Flasche Wein..... :)
Letzte Änderung: 19 Feb 2016 09:58 von regsal.
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19 Feb 2016 08:55 #420069
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Hanne schrieb:
hallo regsal,

bin auch zugestiegen - tolle Erinnerungen an Kapstadt werden geweckt - bin auf die Weiterreise gespannt.
Beste Grüsse
Hanne


...willkommen an Bord....es braucht etwas Geduld bis es in meiner Reise online weitergeht...ich bin nicht gerade die Schnellste im Schreiben des Reiseberichts....aber alle die einmal in Afrika waren, haben damit sicher kein Problem....die sind alle geübt im geduldig sein.... ;)
Lieber Gruss und bis bald
Regine
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19 Feb 2016 08:56 #420071
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Danke an alle, die uns bei unserem Reisebericht begleiten...es geht gleich weiter.. :)

11. November

Wir haben wunderbar geschlafen in der Villa Tarentaal und das Frühstück, serviert auf "unserer" Terrasse war einfach überwältigend - die frisch geschnittenen Früchte, gereift in dieser Gegend waren einfach köstlich...




Gestärkt und ausgeschlafen steuern wir unser nächstes Tagesziel an: Die Cederberge 200 km nördlich. - Es sollten dann etwas mehr werden... aber dazu später. ;)
Wir fahren Richtung Ceres und biegen auf die R303 ab - über Prince Alfred Hamlet nach Citrusdal. Eine wenig befahrene Strasse, und somit um so schöner..





Citrusdal verdient sein Name durch die vielen Plantagen von Orangen und Zitronen... frisch aufgelesene Orangen schmecken eindeutig anders als aus dem Supermarkt... ;)





Von Citrusdal geht es weiter bis nach Clanwilliam, diesmal auf der N7 - die
Verbindungsstrasse zu Namibia. Diese Schnellstrasse wird im Moment saniert..







Die Region von Clanwilliam ist bekannt für die grossen Rooibos-The-Plantagen.



Voller Vorfreude überqueren wir den Olifant River nördlich von Clanwilliam in Richtung unserer Lodge am Doring River in den Cederbergen. In diesem Tal lebten während der Pionierzeit Elephanten, die dem Fluss den Namen gegeben haben...




..Trotz GPS und Koordinaten der Oudrif-Lodge wird es eine schwierige Fahrt, es hat so viele, staubige, kleine Wege, - wir sind uns gar nicht sicher, ob wir in die richtige Richtung fahren .. Laut Reisebeschreibung sollten wir ein Schild finden, welches uns die Richtung zu der Lodge zeigen wird... nach ca. 30 km sandigem Pad treffen wir auf eine kleine Farm, wo Bauarbeiter die Fassade neu machen. - Diese Menschen können uns doch sicher weiterhelfen.....Aber es sind alles Arbeiter aus dem Norden und haben noch nie etwas von der Oudrif-Lodge gehört. Der Farmer war nicht da und wir wissen nicht mehr weiter. Der Nachmittag ist schon recht vorgerückt und wir machen uns langsam Sorgen, ob wir vor der Dunkelheit die Lodge noch finden werden....


Wir fahren den ganzen Weg wieder zurück und versuchen uns an einer Tankstelle auf der N7 Rat zu holen. Zum Glück fanden wir dort nette Menschen, sie versuchten die Lodge telefonisch zu erreichen, ohne Erfolg. Schlussendlich sollte uns ein ausgedruckter Plan von Google-Map durch dieses Wirr-Warr von Pad's weiterhelfen...Sie meinten jedoch, dass die Lodge sehr abgelegen sei.. Ja was hat uns denn da unser Reiseveranstalter eingebrockt...?
Guten Mutes machten wir uns wieder auf den Weg....die gleiche Strecke wieder zurück....es hat sich nämlich herausgestellt, dass wir in der richtigen Richtung gefahren waren - uff, das braucht wieder Nerven :(
Den Berg hinauf, staubig, holprig, sandig...zum Glück haben wir ein 4x4, sonst wären wir wohl auch noch stecken geblieben. Eine Schlange hätten wir auch noch fast überfahren, was wohl nicht ein gutes Zeichen gewesen wäre..
Es fing schon an zu dämmern, aus wir endlich mit grosser Erleichterung ein paar Häuschen in dieser verlorenen Gegend in den Cederbergen erblickten - Bill, der Besitzer der Lodge war sehr verwundert, dass wir von unserem Reiseveranstalter keinen genauen Plan erhalten haben, der GPS würde manchmal wegen der nahen Berge nicht genau anzeigen und er gratuliere uns, dass wir den Weg so gefunden haben. Na dann sind wir ja richtige Profis für die Wildnis... ;)
der mühsame Weg hat sich trotzdem definitiv gelohnt - ein mit Strohballen gedecktes und gemütlich eingerichtetes, rustikales Häuschen aus Holz und Stein , wunderbar integriert in die Natur, wartet auf uns.











Wir sind heute die einzigen Gäste ausser dem Geschäftspartner von Bill und Janine. Es wird ein sehr gemütlicher Abend - am grossen Tisch geniessen wir alle zusammen ein liebevolls, von Janine auf der offenen Feuerstelle im Freien zubereitetes, gesundes Abendessen. Wie am Familientisch haben wir bis spät in die Nacht angeregte Gespräche geführt und sehr viel über den Aufbau dieser Lodge in einer etwas verlassenen Gegend erfahren. (das meiste wurde selber aufgebaut)
Janine und Bill sind sehr liebevolle Menschen. Ihr Wissen über die Natur und die Geschichte dieser Gegend ist eindrücklich. Glücklich, dass wir trotz einiger Schwierigkeiten an diesem speziellen Ort im Nirgendwo angekommen sind, gehen wir schlafen und freuen uns auf die morgige Wanderung mit Janine zu den Felsmalereien.

Letzte Änderung: 19 Feb 2016 12:30 von regsal.
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19 Feb 2016 12:52 #420120
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12. November

Wir haben wunderbar geschlafen, unsere Reisestrapazen von gestern sind wie weggeblasen...
Janine hat bereits ein leckeres Frühstück vorbereitet und gestärkt machen wir uns auf die geführte Wanderung. Ausser Janine kommen noch ihre 3 Hunde und ihre 2 Katzen mit....sie gehören zur Familie und das ist spürbar... :)





Wir überqueren den Doring-River. Er führt erstaunlich wenig Wasser für diese Jahreszeit weil es in der Regenzeit von 2014/2015 sehr wenig geregnet hat. Es ist sehr spannend was uns Janine über die Büsche, Blumen und Kräuter erzählt. Alles hat seine Aufgabe und in der Heilmittelkunde eine Wirkung. Ihre Aussage - die Natur ist eine Apotheke und eine Kunstgalerie - bringt es auf den Punkt.





Weiter geht es in eine Schlucht mit kuriosen Felsformationen und wir entdecken eine Echse, die laut Janine immer auf demselben Stein liegt, wie wenn sie auf die Wanderer warten würde..






Im hinteren Teil der Schlucht entdecken wir schöne Felsmalereien. Auch darüber erzählt uns Janine spannende Geschichten. Erstaunlich, was vor über 1000 Jahren die Menschen für Kommunikationstechniken hatten.







Um die Mittagszeit sind wir wieder zurück in der Lodge, beeindruckt von dieser unberührten Natur.



Nach einer hausgemachten Zitronenlimonade und einem gesunden Lunch-Brot mit Salat und Käse (sogar da Brot bäckt Janine auf dem offenen Feuer in einem speziellen Behälter) machen wir es uns in unserem Häuschen gemütlich und lassen einfach die Seele baumeln. Hier gibt es wirklich Erholung pur....Elektrizität gibt es nur für das Licht, es hat keine Steckdosen, kein Wlan, kein Handy-Empfang....dies für alle, die sich einfach einmal zurückziehen möchten und nicht in unserer digitalen Welt immer und überall erreichbar sein. ;)




Am späteren Nachmittag machen wir noch einen kleinen Spaziergang zum Fluss hinunter, dort wo das Wasser auf natürlich Weise gestaut ist, und als natürlicher Swimmingpool benutzt werden kann. Ein kurzes Bad im Doring-River wirkt sehr erfrischend.. :)



Kurz vor Sonnenuntergang sind wir zurück, gerade rechtzeitig zu einem Glas Wein zum Apréro, offeriert von Bill. Janine ist schon wieder am Kochen und zaubert wieder ein sehr geschmacksvolles Nachtessen auf den Tisch. Verschiedene frische Gemüse und Salate, Kartoffeln und ein grilliertes Rindsteak. Auch heute wird wieder angeregt diskutiert am Tisch. Heute sind noch 3 weitere Gäste dazugekommen.

Wir sind fast ein wenig traurig, dass wir morgen wieder diese Oase verlassen müssen und sind uns sicher, dass wir hierher wiederkommen werden und zwar wenn die Felder Ende August/Anfang September ein farbiger Teppich sein werden.. Zu diesem Zeitpunkt gibt es die Wüstenblüte im ganzen Namaqualand. Entsprechende Temperaturen und Regen vorausgesetzt, entfaltet sich hier binnen weniger Tage aus dem scheinbar leblosen Wüstenboden eine millionenfache Blütenpracht. Es muss wunderbar sein. Janine hat uns Fotos gezeigt.

so sieht es im November aus...

....und so im August.. :)
Letzte Änderung: 19 Feb 2016 20:14 von regsal.
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19 Feb 2016 20:24 #420198
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13. November

Richtig erholt und ausgeruht verabschieden wir uns von Janine und Bill von der Oudrif Farm. Bill hat uns einen genauen Plan für die Rückfahrt auf die N7 gemacht, damit wir uns nicht verirren... :)



Wir geniessen richtig die Rückfahrt - heute auch bei strahlendem Sonnenschein.





Bald sind wir wieder auf der N7 und fahren weiter Richtung Norden nach Springbok. Bald haben wir keine Lust mehr auf der schnurgeraden asphaltierten N7 weiterzufahren und biegen ab, quer durch das Bushmansland, obschon wir so ein Umweg machen werden.



Das Bushmansland im Norderncap ist eine unendliche Weite, viele hundert Kilometer eingezäuntes Weideland an den Schotterpisten entlang, die teilweise recht sandig sind. Wir sehen aber keine Menschenseele weit und breit, da durch die anhaltende Trockenheit die Farmer die Rinder verkaufen und die die Farmen verlassen mussten. Es bleiben nur noch einige trockene Grasbüschel für die Schafe.









Hier hat uns unser GPS nicht im Stich gelassen und wir sind nach einer
langen Fahrt an unserem Tagesziel, dem Städtchen Springbok in Annie's Cottage angekommen.





Man merkt, dass Springbok eine Durchgangsstadt zu Namibia ist, es patrouillieren in jeder Strassenecke Polizisten. Die lange Reise hat uns hungrig gemacht und wir finden auch da ein Steakhouse und lassen uns ein zartes Rindsfilet servieren mit der obligaten "Beilage" - eine Flasche südafrikanischen Rotwein... ;)
Zufrieden von unserer heutigen Fahrt schweben wir in unserem Himmelbett ins Traumland über.
Letzte Änderung: 19 Feb 2016 21:00 von regsal.
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19 Feb 2016 20:49 #420203
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Hallo regsal,

ich steige auch noch dazu, um mitzufahren.
Freue mich schon auf die weiteren Stationen :)
Die Zufahrt zur Oudrif Farm erinnert mich an einige Pads von Namibia.

Liebe Grüße
Hilde
Eines Tages wirst Du aufwachen und keine Zeit mehr haben für die Dinge, die Du immer wolltest. Tu sie jetzt.
Paulo Coelho
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