THEMA: Von Kapstadt bis nach Windhoek durch den Kgalagadi
22 Feb 2016 21:43 #420674
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20. November

Der Wind hat sich zum Glück über Nacht etwas beruhigt und gestärkt nach dem leckeren Frühstücksbuffet fahren wir los, Richtung Fish River Canyon.



Bald haben wir den Hauptaussichtspunkt erreicht und staunen über dieses Naturwunder. Es hat sehr wenig Touristen und wir können ungestört aus allen Blickwinkeln die Eindrücke mit unsern Fotoapparate festhalten.


















Wir fahren von einem Aussichtspunkt zum andern und staunen jedesmal von Neuem. Der letzten 12 km am Canyon entlang, können nur mit einem 4x4 Auto befahren werden. Da ist die Fahrkunst des Chauffeurs gefragt, aber er meistert das ganz gut... ;)

Wir sehen auch etliche verdorrte Köcherbäume, ein trauriger Anblick. :( Wie wir erfahren konnten, wurde dies am letzten Klimagipfel thematisiert und mit der Stufe rot festgehalten. Man nimmt an, dass es mit der andauernden extremen Trockenheit der letzten Jahren zusammenhängt.
Es ist unterdessen schon Nachmittag geworden und das Licht im Canyon hat sich verändert, wir können uns fast nicht von diesen Formen und Farben trennen.









Auch wenn man zu dieser Jahreszeit nicht in den Canyon runter darf, aufgrund der grossen Hitze (50°), lohnt es sich doch zum Canyon zu fahren und er war für mich mindestens ebenbürtig eindrücklich wie sein grosser Bruder, der Gran Canyon in den USA.



Wir kommen erst am späten Nachmittag wieder zurück in die Canyon Lodge. Der Wind ist wieder stark und kühl ,so dass ich zum Nachtessen heute eine Jacke anziehen musste. Auch hier spielt die Natur etwas verrückt. Dieser Wind käme vom kalten Benguela-Strom, daher die kühle Temperatur.
Begeistert von unserem Ausflug in den Fish River Canyon gönnen wir uns nach dem Nachtessen noch ein, oder waren es zwei... ;) Amarula an der Bar und tauschen mit einem anderen Paar unsere Reiseerlebnisse aus.
Rundum zufrieden legen wir uns schlafen und nehmen unsere Eindrücke ins Traumland mit.
Letzte Änderung: 23 Feb 2016 20:11 von regsal.
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22 Feb 2016 22:39 #420677
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21. November

Es hat die ganze Nacht stark gewindet und beim Frühstück brannte sogar das Chemiée-Feuer im Speisesaal weil es sonst zu kalt wäre.... :(
Das ist für uns sehr ungewohnt im südlichen Namibia.
Als wir heute morgen zum Fenster raus schauten in unserem Steinhäuschen, graste seelenruhig ein Oryx vor unserer Haustür, wir hätten ihn fast berühren können...
Es heisst schon wieder Abschied nehmen und alles zusammenpacken, es geht heute wieder Richtung Nord-Westen, nach Klein Aus Vista.


Heute übernehme ich das Steuer (Frau)...Mann hat gestern abend wohl etwas zuviel vom Springbock-Fleisch vom Buffet geholt... ;) und hat jetzt einen etwas unruhigen Magen....
Aber das ist kein Problem für Frau... ich fahre auch ganz gern mit unserem Toyota, er läuft nämlich prima und auch die Reifen sind noch top in Form.



Beim Canyon Roadhouse machen wir noch einen kurzen Halt und begutachten die zur Schau gestellten alten Fahrzeuge - auch Erinnerungen an die Kolonialzeit...









Auf der B4 geht es dann zügig weiter westlich Richtung Aus.



Kurz nach Aus verlassen wir die B4, überqueren die Bahnlinie und wir sind in der Desert Horse Inn Lodge angekommen. (Wir haben sie Ferrari-Lodge genannt.. ;) )



Die leuchtend rötlichen Bungalows sind wunderschön und sehr gut eingerichtet. Wir sind sofort überzeugt, dass wir für unsere 2 Nächte eine tolle Unterkunft gewählt haben.







Wir machen es uns richtig gemütlich und die "Springbock-Magenverstimmung" von heute morgen hat sich bald wieder beruhigt an diesem schönen Ort. ;)
Auf der Terrasse unseres Bungalows geniessen wir den Rest des Nachmittags, und lernen unsere Bungalow-Nachbarn kennen, ein belgisches Ehepaar. Sie haben weniger Glück als wir mit den Autoreifen. Sie hatten schon 2 Reifenpannen, weil die Reifen schon bei der Übernahme in einem schlechten Zustand waren, und sie müssen heute noch in eine Garage, weil sie kein fahrtüchtiges Reserverad mehr haben :( .
Es zeigt sich hier einmal mehr, es lohnt sich bei der Übernahme des Autos, die Reifen genau anzuschauen und wenn nötig ein Reifenwechsel verlangen.



Auch das Restaurant ist speziell, gebaut auf der Anhöhe und man hat eine wunderbare Aussicht auf die Umgebung. Das Abendessen ist köstlich und das Personal sehr freundlich.





Bald nach Sonnenuntergang gehen auch wir schlafen, wir wollen morgen früh Richtung Lüderitz und Kolmannskuppe fahren.

Letzte Änderung: 03 Mär 2016 22:13 von regsal.
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23 Feb 2016 07:30 #420693
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Hallo Regsal,

meine absolute Bewunderung für das Tempo das du vorlegst - da kommt man ja kaum hinterher ;-)
Ich möchte zunächst dir ein "Zwischen"- Danke aussprechen, es macht mir ganz viel Freude euren Bericht zu lesen!

Es ist immer interessant, wie verschiedene Leute die Touren aufsplitten: so haben wir einen großen Teil eurer Route auch schon besucht, aber in vier verschiedenen Urlauben. Momentan befinde ich mich aber exakt auf unserer Tour von 2011 die uns ebenfalls von Gesserts zur Canyon Lodge und danach nach Klein Aus geführt hat.

Es ist einfach schön, so die Erinnerungen wieder aufgefrischt zu bekommen.
Besten Dank dafür!
Nette
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23 Feb 2016 08:02 #420700
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Danke für das Kompliment! Es ist immer interessant, wie andere Reisende die selben Strecken oder Orte erlebt haben. Unsere Route war vielleicht etwas speziell. Da wir noch nie ganz inm Süden von Namibia waren, haben wir eben entschieden ganz im Süden(Kapstadt) anzufangen, und unbedingt ein paar Tage im KTP verbringen,da wir auf dem Forum schon so viel darüber gelesen haben... und es hat sich definitiv gelohnt!,
Lieber Gruss Regina
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23 Feb 2016 21:34 #420868
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22. November

Heute geht's von Aus Richtung Lüderitz an der Küste. Bald ist rechts und links der Strasse nur noch Sand. Der Wind bläst auch heute wieder, was zu kleineren Sandstürmen auf der Strecke führt.



Auch in der Geisterstadt Kolmannskuppe bläst heute ein kühler Wind wieder sehr stark und wir müssen uns warm anziehen, obschon wir in der Wüste sind.





Obschon der Sand in diesen verlassenen Häuser die Herrschaft übernommen hat, ist immer noch erkennbar, wie herrschaftlich und fortschrittlich diese Häuser gebaut wurden. Im Krankenhaus war damals der erste Röntgenapparat Südafrikas - nicht um Knochenbrüche zu diagnostizieren, sondern um den Diamantenschmuggel zu verhindern.... ;)















Wir schliessen uns keiner Gruppe an um eine Führung durch die Häuser zu machen.
Da wir kurz nach der Öffnung in Kolmannskuppe waren, konnten wir so unsere Fotos ohne "Hintergrund-Touristen" knipsen :)
Wir versuchten uns in diese glorreiche Diamantenzeit zurück zu versetzen....es musste schon sehr aufregend gewesen sein, Mitten in der Wüste luxuriös zu leben.
Irgendwie unrealistisch und doch zeigt diese "Geisterstadt", was mit Reichtum alles möglich gemacht werden kann - dies macht uns trotzdem etwas nachdenklich, während wir Richtung Lüderitz fahren



Auch in der Hafenstadt Lüderitz erinnern viele Gebäude an die Kolonialzeit. Wir versuchen uns bei einem Drink im Kaffeehaus der "Woermann-Linie" den regen Betrieb am Hafen vorzustellen, als Schiffe die verschiedensten Güter aus Europa hierher brachten.















Bevor wir wieder ins Landesinnere zurückfahren machen wir noch ein Abstecher zum Diaz Point an der Spitze der Lüderitzerbucht. Der Pad führt am Sperrgebiet entlang durch eine karge, wüstenhafte Landschaft, wir haben das Gefühl wir fahren in Mitten von Nichts...



Von Weitem erblicken wir den Leuchtturm und das stürmische Meer. Der Steg zum Diaz Point ist unpassierbar, er hat einem Sturm nicht standgehalten.







Der Wind ist so stark, dass ich kaum die Autotüre öffnen kann und ich muss mich richtig gegen den Wind stemmen, dass ich nicht umgeblasen werde...



Auf dem Rückweg nach Klein Aus haben wir das Glück ein Teil der namibischen Wildpferde zu beobachten. Die Tränke und der Unterstand für Beobachtungen ist in der Nähe von Garub und es wird noch heute gerätselt, ob die Pferde von den deutschen Schutztruppen zurückgeblieben sind, oder ob es sich um Nachfahren der Zucht von Hans Heinrich von Wolf vom Schloss Duwisib handelt. Wir staunen, dass diese Pferde in dieser Wüste überleben können.














Nach einem weiteren kurzen Stop am südlichen Rande der riesigen Namibwüste fahren wir zurück und es wartet auch heute ein sehr geschmackvolles und vielseitiges Buffet zum Abendessen auf uns.
Etwas müde aber glücklich über diesen erlebnisreichen Tag ziehen wir uns frühzeitig zurück in unseren Bungalow und träumen von Sandstürmen, Diamanten, Seefahrern und wilden Pferden... ;)
Letzte Änderung: 23 Feb 2016 23:32 von regsal.
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24 Feb 2016 12:26 #420946
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23. November

Nach dieser "erholsamen" Nacht geniessen wir beim Frühstück noch einmal die schöne Aussicht vom Restaurant. Wir wären gerne noch länger hiergeblieben, aber unsere geplante Reise geht heute weiter in die Tiras-Berge. Wir beneiden alle Formis, die den Zeitdruck nicht haben und einfach weiterreisen können, wenn sie Lust haben. Dies geht natürlich nur, wenn die Übernachtungen nicht vorgebucht werden müssen. Wenn man noch berufstätig ist und halt "nur" 3 Wochen Ferien beziehen kann, ist Vorprogrammieren einer Route zwingend. Die Möglichkeit einmal unbeschwert und ohne Zeitdruck ins südliche Afrika zu reisen, wird wohl für uns erst in einigen Jahren in Frage kommen.... ist ja auch schön, Zukunftsträume zu haben... ;)

So packen wir unsere 7 Sachen wieder in unseren Toyota und nehmen Kurs Richtung Helmeringhausen bevor wir auf die so umschwärmte D707 abbiegen.



Wir haben zwar schon viele Berichte darüber gelesen und Bilder gesehen, aber diese Strecke selber zu fahren ist ein unvergessliches Erlebnis!!!
Auf diesem Pad, am Rande der Namib sind wir einfach sprachlos :) . Diese unendlichen Weiten in den Farbtönen von orange - rot - gelb bis braun sind einfach traumhaft!! Diese Eindrücke können in keinem Fotoapparat verpackt werden.. ;) - und es ist für uns ein Geschenk, dass wir dies mit unseren Augen und Herzen sehen dürfen, denn die Gefühle, die wir in solchen Momenten empfinden erinnert mich an das Zitat vom kleinen Prinz - „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“
Selbstverständlich haben wir trotzdem Bilder gemacht..... :)









Leider hatten wir nicht die genaue Beschreibung der Route zur Fest Inn Fels-Lodge und haben vorerst die Namtib-Farm angesteuert... :dry: Dann hiess es halt wieder zurück auf die D707 und noch ca. 50 km weiter fahren...




Obschon wir ja nahe an der Namib sind, ist die Trockenheit in dieser Region extrem, es gibt nicht einmal mehr dürres Steppengras. Alles schreit fast nach Wasser. Da überleben nur noch die Oryx..





Und endlich sehen wir die Fest Inn Fels Lodge, total harmonisch in die Felsen integriert, der Name ist genau treffend. Die Nachmittagshitze ist hier noch ausgeprägter, da die Felsen die Hitze speichern.


Unser Bungalow ist ebenfalls integriert in die Felsenlandschaft eingebaut, nicht nur in der Form, sogar im Inneren ist die Einrichtung auf die Felsen abgestimmt, was eine riesige Herausforderung beim Bau gewesen sein muss. - Wirklich traumhaft und ausser dem Wind ist hier totale Stille - ein Ort mehr, wo man der Natur hautnah spüren kann.







vor dem Bungalow hat es eine kleine Terrasse mit Tisch und Bank und die Aussicht ist einfach phantastisch.





Nur ein paar neugierigen Klippschleifer und 2 Klippspringer bringen noch etwas Bewegung in diesen Nachmittag der Stille.





Das Nachtessen wird im Hauptgebäude serviert. Auch dieses Gebäude und vor allem das Restaurant ist auch ein Kunstwerk, von der Konstruktion her. Der ovale Bau mit den grossen Fenstern gibt einem das Gefühl in einem 3D-Kino zu sitzen ;)





Das Essen ist auch hier ein Genuss und die Bedienung ist sehr herzlich. Leider ist der Besitzer im Moment in Deutschland. Wir hätten ihn gerne kennengelernt, um von ihm etwas mehr über die Idee eine solche spezielle Lodge zu bauen zu erfahren. - Vielleicht wird dies bei einer nächsten Reise nach Namibia möglich sein.
Gut genährt und rundum zufrieden legen wir uns bald zum Schlafen. Leider sind wir nur eine Nacht an diesem schönen Ort, wir würden sehr gern die Umgebung bei einer Wanderung erkunden...
Letzte Änderung: 03 Mär 2016 22:46 von regsal.
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