18.12.2016 Swakopmund – Teil 1 – Eco Dune Tour
Für den heutigen Tag stand eine Living Desert Tour an, die wir über unsere Unterkunft schon von Deutschland aus reserviert hatten.
Ab 7:00h gab es Frühstück, der Wecker stand deshalb auf 6:30h – da wir am Vorabend jedoch so früh im Bett waren, war Markus bereits um 5:30h wach und es gab erstmal Kaffee am Bett, als ich die Augen aufschlug. Willkommen in Afrika – herzlichen Dank – das ging ja schnell mit der Zeitumstellung…
(Pirschfahrten standen doch noch gar nicht an!)
Das Frühstück war gut mit verschiedenen Brot-, Aufschnitt-, Käsesorten, Müsli, diversen Marmeladen, Müslisorten, Fruchtsäften und Obstsalat. Am Tisch wurden wir gefragt ob wir Eier (in jeglicher Form) haben wollten.
Pünktlich um 08:00Uhr wurden wir wie vereinbart von einem Mitarbeiter von „Batis Birding Safari" abgeholt. Wie sich herausstellte war Dayne unser Guide für heute. Dayne ist der Sohn von Steve Braine (bekannter Vogelexperte in Namibia). Das „Familienunternehmen“ bietet seit einigen Jahren in Swakopmund u.a. eine Desert Tour an.
Wir hatten uns im Vorfeld bewusst für Batis und gegen die "Nr.1 vor Ort" entschieden, da wir die Tour nicht mit einer riesigen Gruppe und wohlmöglich mehreren Fahrzeugen machen wollten. Diese Entscheidung war goldrichtig...außer Dayne war nur noch ein weiterer Gast an Bord.
Zu viert konnte es also losgehen. Kurz hinter Swakopmund bogen wir auch schon links ab, in die geschützte Dünenlandschaft.
Unser erster Stopp war der Pferdefriedhof in den Dünen. Für mich als Pferdefreund ging der Tag "gut" los, als ich erfuhr, dass an dieser Stelle 1915 mehr als 2.000 Pferde und Maultiere aufgrund einer hochinfektiösen Rotz-Epidemie erschossen wurden.
Der Himmel war noch wolkenverhangen und die Temperaturen recht frisch. Dayne erklärte uns die Entstehung und Ausdehnung der Wüsten entlang der Küste Namibias, anhand einer Karte und seiner "Sandskizze".
Aufgrund des diesigen Wetters wurde uns deutlich gemacht, wie Leben in dieser Wüstenlandschaft überhaupt möglich ist. Einige Dollarbüsche waren durch die Sandverwehungen stark in Bedrängnis…
Die erste „Spur“ führte uns zu dieser Sand Viper.
Dayne hatte die Hoffnung, uns bei diesem kalten Wetter Skorpione zeigen zu können und suchte die alte Eisenbahntrasse ab.
Skorpione wollte sich jedoch nicht finden lassen, dafür eine weitere Viper…
Als nächstes entdeckte er ein kleines dunkles Namaqua Chamäleon.
Die verteilten Mehlwürmer vertilgte es mit regem Appetit und wir amüsierten uns über seine lange und flinke Zunge.
Der Jagdtrieb war geweckt! Aber bloß nicht den Halt verlieren…
Nachdem alle Mehlwürmer vertilgt waren, machte es sich das Chamäleon wieder schön gemütlich im „sicheren“ Busch. Essen macht glücklich! Das sah‘ man ihm an der Farbe an…
Neben einem Tok Tokkie fand Dayne für uns einen Fitsimmon’s Burrowing Skink und zeigte uns zwei Namib Sand Lizards aus der Nähe.
Im Vorbei fahren war der Massenauflauf beim Sandboarding zu sehen. Erschreckend fanden wir die vielen Fahrspuren abseits der eigentlichen Pad und den Müll, den der Wind immer wieder aus der Stadt in die Wüste bläst.
Vom Auto aus sahen wir ein zweites Namaqua Chameleon, welches ebenfalls eine Portion Mehlwürmer abbekommen sollte.
Eine richtige rot-gelbe Kriegsbemalung hatte er aufgelegt. Faszinierend war das Augenspiel während der Futteraufnahme zu beobachten.
Der kleine Kerl war zu drollig!
Dayne demonstrierte uns mit etwas Sprühwasser, wie schnell sich die Samen"räder" des Dollerbusches bei Feuchtigkeit zusammenziehen.
Auch die Nara Pflanzen mit ihren grünen und grauen Zweigen, Blüten und Früchten waren oft anzutreffen.
Ein kleiner Vogel erweckte mit seinem Gezwitscher unsere Aufmerksamkeit und Dayne holte lachend seine verbliebenen Mehlwürmer hervor. Der kleine Kerl war wohl des Öfteren hier anzutreffen und kannte die Prozedur des Chameleon Fütterns wohl schon und bestand auf seine Portion.
Ich muss sagen, dass wir uns mit Vogelbestimmung bisher kaum beschäftigt haben – seit dem Urlaub sind wir jedoch mit einem Sasol und Newman’s bestückt – und wohl noch nicht schlauer…
Wir tippen mal auf einen Namibschmätzer (Danke, Guggu!), sind aber für jede Vogelbestimmung bzw. –korrektur im weiteren Reiseverlauf sehr dankbar!
Nach abgeschlossener Fütterung war er auf alle Fälle noch sehr kooperativ und zeigte sich von seinen besten Seiten…
Es gab eine Pause mit Getränken und ein paar kleinen Snacks und pünktlich zum Dünenaufstieg ließ sich auch die Sonne mal zwischen den Wolken blicken.
Das Farbspiel der Dünen aufgrund von Lichteinfall und Mineralien war traumhaft. Dayne erklärte uns die unterschiedlichen Mineralien und demonstrierte mit Hilfe eines Magneten den Quarzgehalt des Sandes.
Nach interessanten Stunden in der Namib Wüste ging es heim Richtung Swakopmund und wir wurden gegen 12:30h wieder am Guesthouse abgesetzt.
Es war ein toller Vormittag mit wüstenfreundlichem Wetter und einen super Guide! Auch wenn wir einige Wüstenbewohner leider nicht entdeckt haben, hat uns die Tour total gut gefallen, da man merkte, dass Dayne mit Enthusiasmus bei der Sache ist, jede Frage beantwortet und sich gemeinsam mit uns über jedes entdeckte Tier gefreut hat.