23.12.2015 – Lüderitz - Teil 2 und ein bisschen Wind am Diaz Cross
Gegen Mittag ging es von Kolmanskuppe auf die Lüderitz Halbinsel Richtung Diaz Cross. Neben den ausgeschilderten D-Pads gibt es kleinere Loops und Abzweige, die man zusätzlich befahren kann. Für uns ging es vorbei an den ersten Flamingos unseres Urlaubes...
...durch eine Mondlandschaft...
...zum ersten Stopp an der Sturmvogel Bucht. Mit dem Auto ging es für uns nicht mehr weiter und wir gingen die letzten hundert Meter zu Fuß zum Meer. Dabei mussten wir aufpassen, dass uns die Türen beim Öffnen nicht aus der Verankerung gerissen wurden.
Wahnsinn, die Windkraft war wirklich beeindruckend!
Der Name Sturmvogel ist hier wirklich Programm! Wir folgten dem Weg weiter zum Leuchtturm, der immer mal wieder zwischen den grauen Hügeln zu sehen ist…
Die Umgebung um den Diaz Point sieht leider ziemlich verlassen aus…
Wir hatten uns darauf gefreut, im Diaz Cafe etwas zu trinken und ggf. zu essen, aber alles lag einsam und verlassen dar.
Auch der Campingplatz machte auf uns nicht den Eindruck, dass er noch regelmäßig genutzt wird. Schade eigentlich, um so ein schönes Fleckchen…
Schon vom Land aus kann man den Felsen sehen, auf dem sich die Robben tummeln.
Die Brücke bzw. der Steg zum Diaz Cross hat etwas gelitten, wir hatten jedoch Glück, dass das Wasser nicht so hoch stand und konnten uns einen Weg über die Steine suchen. Der restliche Aufstieg geht dann problemlos.
Blick vom Diaz Cross Felsen auf die Halbinsel.
Dort oben an dem Kreuz merkt man die Naturgewalten! Der Wind bläst so heftig um einen rum, dass man sich reinlegen kann, die Haare flogen mir um den Kopf, so dass ich kaum Bilder hinbekommen habe, es ist laut und man fühlt sich ganz klein. Ich fand es einfach herrlich!
Anscheinend hatten wir jedoch wirklich gutes Wetter – wie wir am nächsten Tag erfahren haben… Da war an einen Aufstieg wohl nicht zu denken.
Die Bucht um den Leuchtturm herum ist ein wahres Eldorado für Seevögel. Wir beobachteten noch einige Möwen (Kelp Gull und Hartlaub’s Gull), die in dem verquirlten Wasser auf Nahrungssuche waren. Außerdem sahen wir African Black Oystercatcher, Crowend Cormorants, Cape Teals und Ruddy Turnstones.
Immer wieder entdeckten wir neue Exemplare und bestimmt haben wir nicht alle aufgestöbert. Wer das Diaz Cross besucht, sollte auf alle Fälle ein wenig die Umgebung erkunden. Es ist wirklich schön!
Für Lüderitz' Verhältnisse hatten wir wohl top Wetter - der Stein bewegte sich kaum im Wind...
Wir fuhren weiter Richtung Guano Bay und entdeckten Flamingos direkt am Wasser.
Obwohl ich nur ein paar Minuten außerhalb des Autos war, war ich durch die Gischt und den Wind von einem Salzfilm überzogen und meine Klamotten klebrig feucht.
Wir fuhren ein paar Loops an, aber aufgrund der Bodenbeschaffenheit ließen wir die letzten Loops auf dem Weg zur großen Bucht weg, da wir keinen aufgeschlitzten Reifen riskieren wollten. Was uns ärgerte, war das es neben den ausgewiesenen Wegen, viele 4x4 Spuren quer durch die Landschaft gab… Auch wenn es wie eine Mondlandschaft aussieht, sollte man Respekt vor der Natur haben, aber einige Leute scheint nur ihr eigenes Vergnügen zu interessieren…
Auf dem Rückweg entdeckten wir eine kleine Sprinbockfamillie – die Ohren sind schon genauso groß wie bei Mama!
Zurück an der Lagune sahen wir weitere Flamingos.
Wieder in Lüderitz wurde erstmal vollgetankt. Die gute Dame an der Zapfsäule nahm ihr Aufgabe auch sehr ernst und wir wunderten uns, wieviel Sprit mit gutem Willen, nach dem automatischen Stopp, noch in den Tank rein ging.
Im Ort angekommen besorgten wir Postkarten, statteten dem Cymot Markt einen Besuch ab, zogen Geld und kauften Biltong und versorgten uns mit Getränken und haltbaren Snacks für die weitere Reise.
Gegen 17.00h kamen wir zerzaust wieder in der Alten Loge an und wurden mit großem Hallo begrüßt. Beate und Günter’s Söhne waren mit ihren Freundinnen angekommen und alle saßen gemütlich im Hof zusammen. Die vier waren von einer Kanotour vom Orange River gekommen und hatten viel zu berichten. Wir verabschiedeten uns jedoch erstmal kurz für eine erfrischende Dusche, da wir uns vorkamen, als hätten wir ebenfalls mehrere Tage kein fließendes Wasser gesehen…
Zum Abendessen hatten wir uns in der Loge angemeldet, da es jedoch erst sechs war, machte Günter uns einen kleinen Snack fertig – Kartoffelsalat und Calamaris mit ordentlich Knoblauch – mmmhhh…
Dazu gab es Gin Tonic.
Ein weiteres deutsches Pärchen (Alex und Daniel) waren an dem Tag angereist und wir hatten alle zusammen einen wahnsinnig interessanten, unterhaltsamen und lustigen Abend mit etlichen Gin Tonics und leckerem Weißwein…
Günter übertraf sich mit seinem Rinderfilet und wir spachtelten, als wenn es kein Morgen mehr geben sollte. Als Beilage gab‘ es Salat und eine Reispfanne und Brot mit ordentlich Knoblauchdip – ein weiterer Grund, das man immer für Nachschub an Kaltgetränken sorgen musste.
Alex und Daniel planten ihre Hochzeit im weiteren Reiseverlauf auf Goche Ganas und wollten uns überreden, als Trauzeugen dazuzukommen… Da wir zu dem Zeitpunkt jedoch im KTP unterwegs sein sollten, kam dies dann doch nicht in Frage…
Als wir gegen halb eins ins Bett gingen, erschien uns die Katamaranfahrt mit Heiko am nächsten Morgen noch sehr weit entfernt…
und wir schliefen glücklich und zufrieden ein!