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21.12.2015 – Vom Desert Camp nach Gunsbewys
Da wir „nur“ einen Reisetag vor uns und auch keinen Breakfast Basket sondern stattdessen das Frühstück in der Sossusvlei gebucht hatten, ließen wir den Tag ruhig angehen und standen erst um kurz vor sechs auf. An den beiden letzten Nachmittagen hatten wir sie uns, aufgrund der Hitze erspart, doch zum Abschluss wollten wir vor dem Frühstück noch die ausgewiesene „Hausrunde“ laufen. Die Sonne war bereits aufgegangen und der Tag warf seine Schatten voraus… Aus unerfindlichen Gründen war der Walking Trail an diesem Morgen jedoch gesperrt und wir fragten einen netten Mitarbeiter an der Rezeption gegenüber, der uns das „go“ gab. Unsere direkten Nachbarn waren bereits alle unterwegs und somit stand nur unser Auto einsam und verlassen vor dem Zelt 201. Außer uns, hatte sich auch ein Oryx Bulle auf den Weg gemacht und verließ diesen auch nicht mehr… Entspannt graste er am Wegesrand und ließ uns recht nah rankommen. Da er jedoch keine Anstalten machte, den Weg zu räumen, entschlossen wir uns schließlich, einen kleinen Umweg zu nehmen und ihn quasi weitläufig zu überholen – man weiß ja schließlich nie, wie Oryx Bullen so früh am Morgen drauf sind… Der Weg war nicht wirklich spannend, sondern führte mal mehr, mal weniger erkennbar, einmal um den Hausberg rum, so dass wir schließlich am relativ neu eröffneten Desert Quiver Camp auskamen. Dort schlugen wir den Trampelpfad Richtung Desert Camp ein, wo wir nach einer guten Stunde die Rezeption wieder erreichten. Auch hier hatte man übrigens bereits für etwas Weihnachtsstimmung gesorgt. Wir packten unsere Sachen zusammen, gaben die geliehene Box mit Geschirr etc. wieder an der Rezeption ab (und erhielten anstandslos unsere 300 N$ zurück), checkten aus und auf ging es zum Frühstück in die Sossusvlei Lodge. Das Frühstück war ordentlich, unserer Meinung jedoch nicht vergleichbar mit der Auswahl beim Abendessen. Gestärkt bestiegen wir noch den Aussichtsturm der Lodge, um den Ausblick auf das Wasserloch und die Landschaft zu genießen. Von dort oben gab es auch die erste „Katzensichtung“ des Urlaubs… Über die C27 ging es Richtung Süden und ich durfte für den ersten Teil der Tagesstrecke das Steuer übernehmen. Die Straßenschilder halten ja im allgemeinen nicht immer, was sie versprechen… … aber manchmal halten sich die Tiere auch daran und so hatten wir Glück und sahen ein paar Kilometer nach dem Zebra Schild tatsächlich eine größere Gruppe Zebras (die freundlicherweise auch nicht so weit entfernt waren, wie ihre Kollegen zwei Tage zuvor…). In Betta machten wir eine kleine Pause und wollten uns bei der Hitze im Schatten der Bäume ein kühles Getränk aus unserer Kühlbox gönnen. Markus hatte es an diesem Morgen jedoch besonders gut gemeint und den Reißverschluss der „Schutzhülle“ unserer Kühlbox komplett zugezogen. Allerdings war bereits zu Reiseantritt ein Schiebergriff abgebrochen, so dass man ihn nur sehr schwer zu und in dem Moment gar nicht wieder aufziehen konnte, da die Spannung zu groß war… Toll! Die Stimmung kippte leicht und auch meine glorreiche Idee, an der Tankstelle nach Hilfe zu fragen, brachte nix. Also ging es ohne gekühlte Getränke weiter... Den Abzweig auf die D707 kann man quasi nicht verfehlen – ein wahrer Schilderwald steht dort an der Kreuzung! Immer wieder waren Köcherbäume auf den Hügeln rechts und links zu sehen. Vorbei ging es an teils riesigen Rinderherden. Die D707 gefiel uns ausgesprochen gut, der Wechsel der Farben ist gigantisch und die roten Dünen im Westen bilden einen tollen Kontrast zu den Tirasbergen im Osten. Auch eine kleine Oryxfamilie entdeckten wir am Wegesrand. Nach 265 km erreichten wir unser heutiges Tagesziel: die Farm Gunsbewys! Die Farm liegt liegt in etwa auf halber Strecke zwischen Sossusvlei und Lüderitz und ist eingebettet in der Ebene zwischen den Tirasbergen im Norden und den roten Dünen im Süden. Nach der Toreinfahrt sahen wir bereits einige Strauße auf dem Gelände und an der Farm angekommen, begrüßten uns Pferde an der hausnahen Tränke. Sehr hatten wir uns auf die Besitzerin der Farm, Frau Gräbner, gefreut. Leider war sie jedoch über Weihnachten für mehrere Monate in Deutschland und somit begrüßte uns Naomi. Sie wohnt und arbeitet seit einigen Jahren, mit ihrem Mann Sydney, auf der Farm und die Gästebetreuung liegt mittlerweile ganz in den Händen des Paares. Da wir an diesem Tag die einzigen Gäste waren, zeigte sie uns beide Zimmer, die im Gebäude des (sehr liebevoll eingerichteten) Informationszentrums untergebracht sind und wir durften uns eins aussuchen. Neben diesen beiden Zimmern, jeweils mit eigenem Bad, gibt es ein freistehendes Gästehaus sowie 2-3 Campsites. Eine voll ausgestattete Gemeinschaftsküche, mit anschließender Terasse, steht den Campern und Bewohnern des „Infocenters“ zur Verfügung. Es war sehr idyllisch. Und wir sahen sogar das kleine Fohlen, welches genau einen Monat zuvor geboren wurde. Leider machte die alte Mutterstute jedoch aufgrund der anhaltenden Trockenheit und dadurch sehr angespannten Futterlage, einen äußerst abgemagerten Eindruck auf uns. Ein besonderes Highlight der Farm ist jedoch die kleine Hündin „Slowly“, die die heißen Nachmittagsstunden im Gemüsebeet verbrachte und ihrem Namen bei der Hitze alle Ehre machte… Wir widmeten uns zuerst einmal unserem Gepäck und der Rettung unserer Vorräte aus der Kühlbox! Meine Idee, den Schraubenzieher als „Verlängerung“ zum Öffnen des Reißverschluß zu nutzen, hatte direkten Erfolg und somit sorgte „frau" in diesem Fall für kühle Getränke und einen entspannten Nachmittag auf der Terrasse. Während ich mich der Beobachtung der „Großtiere“ hingab, machte Markus sich auf einen Rundgang über die Farm und lichtete einige (für uns zum Teil unbestimmbare) Vögel ab. Scaly-feathered Weaver Wer kann uns hier weiterhelfen? (Burchell’s Courser?) Am späten Nachmittag ging es für uns auf Erkundungsfahrt über das Farmgelände und in Richtung der roten Dünen. Im Hintergrund ist die Farm zu erkennen… Wir fuhren einige Kilometer weiter und genossen das Farbspiel und einen vorgezogenen Sundowner in herrlicher Ruhe und traumhafter Kulisse. Obwohl die Sonne noch längst nicht untergegangen war, konnte man den Mond schon deutlich sehen… Auf dem Rückweg zur Farm sahen wir unseren ersten Secretary Bird in diesem Urlaub, bevor wir uns ein schnelles Abendessen, in Form von Pasta und Obstsalat zum Nachtisch, kochten. Lilliput lässt grüßen… Da wir uns mit Sydney am nächsten Morgen für 05:30h zum Dünenwalk verabredet hatten, ging es an diesem Tag mal wieder früh ins Bett: Gute Nacht Gunsbewys!
Anhang:
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22.12.2015 - Teil 1 – Dunewalk @ Gunsbewys
Nach einer geruhsamen Nacht, trafen wir uns um 05:30h mit Sydney. Einen Kaffee hatten wir morgens nicht gekocht und so musste ein Glas Saft nach dem Aufstehen erstmal reichen. Es war noch recht frisch und so trugen wir Sweatshirts bzw. Jacken und lange Hosen. Anders als erwartet, ging es nicht zu Fuss, sondern erstmal mit dem Sidney's 4x4 los. Slowly war im Vergleich zum Vortag nicht wiederzuerkennen und gaaanz aufgeregt! Riesig groß war ihre Freude, als sie zu uns auf die Ladefläche springen durfte und so ging es los, einmal übers Farmgelände… Ganz geheuer war uns die Fahrt nicht, da es ganz schön rumpelte und sie sich teilweise mit den Hinterbeinen auf die Rucksäcke stellte und das Ganze ziemlich wackelig aussah. Aber geübt ist geübt… sie war in ihrem Element, nicht zu bremsen und hielt die Nase mal rechts, mal links in den Wind… Wir fuhren ein paar Kilometer Richtung Süden, bevor der Wagen abgestellt wurde und es zu Fuss in die roten Dünen ging. Die Sonne war noch nicht aufgegangen und tauchte die Landschaft in ein zauberhaftes Licht. Wir marschierten durch die Dünenlandschaft und genossen die Ruhe und Schönheit der Natur – jeder auf seine Weise – Slowly mit der Nase am Boden und in deutlich höherem Tempo als wir… Sydney war zu Beginn etwas wortkarg, taute aber mehr und mehr auf und erzählte uns einiges über Flora und Fauna und die Umgebung. Sobald die Sonne aufgegangen war, begannen die Dünen zu leuchten und die Farben waren unglaublich! Lizzardspur Auf einer hohen Düne gab es eine Kaffepause. Sydney hatte alles mitgeschleppt, nur die Becher hatte er leider auf der Farm vergessen. Ihm war es mehr als unangenehm, aber wir fanden es irgendwie sympathisch und nahmen gerne den Zuckerbehälter als Becherersatz und wechselten uns mit dem Kaffetrinken halt einfach ab… so genossen wir die Aussicht in Richtung Tirasberge auf der einen und Richtung Dikwillem auf der anderen Seite. Man konnte weit entfernt sogar eine Salzpfanne erkennen. Es war unglaublich schön, so friedlich und ruhig… durch die Sonne wurde es jedoch auch direkt wieder warm, und die Jacken und Sweaties wanderten in den Rucksack. Die alten Zäune sind mittlerweile zum größten Teil von der Natur zurückerobert und durch Dünensand ganz oder teilweise verdeckt. Slowly nutzte mittlerweile jeden Stopp für eine kurze Verschnaufpause im Schatten. Es war trotzdem nicht so einfach, sie zu fotographieren, denn sobald man in die Hocke ging, schoß sie im nächsten Moment für eine Streicheleinheit auf einen zu. Auf dem Rückweg sahen wir in der Ferne einen (sehr scheuen) Oryx, der in den Dünen graste. Leider verschwand er, sobald wir uns näherten… Sein scheues Verhalten war vielleicht gar nicht so unberechtigt… Wenig später entdeckten wir das Skelett eines seiner Verwandten. Ob dieses Oryx eines natürlichen Todes gestorben war, konnten wir nicht erkennen, die Knochen lagen über den Hügel verteilt… Mein Verhalten ließ auch zu wünschen übrig, da ich plötzlich panisch rumsprang… Trotz meiner Stiefel und der langen Hose, „krabbelte“ etwas unterhalb meines Knies am Bein entlang und verschwand auch nicht, als ich die das Hosenbein ausschüttelte. Zum Glück hatte ich eine Zip-Hose an und zog voller Angst den Reißverschluss auf – ich rechnete fest damit, dass ein Skorpion oder irgendetwas ähnliche schlimmes in meine Hose gekrabbelt war und mir schossen tausend Gedanken durch den Kopf. Umso größer war die Erleichterung, dass es nur etwas vertrocknetes Gestrüpp war, welches durch die Laufbewegung immer weiter hoch „gewandert“ ist, durch das Schütteln jedoch nicht wieder unten rauskam… Aaaahhh… Seothyra Bau – leider ließ sich die Spinne nicht blicken Deutlich leichter und schneller als auf dem Hinweg, ging es die Dünen wieder hinunter zum Auto. Mit einem Satz war Slowly wieder bei uns auf der Ladefläche und knapp drei Stunden nach unserem Aufbruch, waren wir wieder auf Gunsbewys. Still und heimlich beneidete ich die Bewohner der Farm – nun kann ich nachvollziehen, dass Frau Gräbner es sich normalerweise nicht nehmen lässt, den Dünenwalk selber durchzuführen. Es ist einfach traumhaft, morgens in dieser Landschaft unterwegs zu sein… Wir frühstückten gemütlich und bepackten unser Auto. Da es für uns weiter nach Lüderitz ging und wir uns in den kommenden drei Tagen nicht selber verpflegen mussten/konnten, ließen wir diverses Obst und Lebensmittel bei Naomi und Sydney, bezahlten unsere Rechnung und füllten die Tipboxen. Da ihre Kinder und auch ein paar Neffen in den Weihnachtsferien zu Besuch vor Ort waren, überließen wir ihnen zudem unsere Chipsvorräte, die wir seit Swakopmund mit uns rumfuhren, jedoch bisher nicht benötigt hatten... Er freute sich sehr darüber und erklärte uns die Chips bis Weihnachten für die Kinder zu verwahren – das war so rührend und wir waren ganz ergriffen, da all‘ diese Sachen für uns im Alltag so normal sind. Blick auf das Informationscenter incl. Gästezimmer. Zum Abschied sahen wir, wie am Vortag, wieder Strauße - die Pferde ließen sich jedoch an diesem Tag nicht nochmal blicken.... Tschüss Gunsbewys – es war sehr schön und entspannend hier! Wer Ruhe und die Natur ohne viel Schnickschnack liebt, ist hier genau richtig aufgehoben… (witzigerweise trafen wir drei Abende später ein holländisches Pärchen in unser nächsten Unterkunft, die ebenfalls alleine auf Gunsbewys (im Dachzelt) genächtigt hatten und ebenso begeistert waren – wie klein die Welt doch manchmal ist…) |
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22.12.2015 – 2. Teil – weiter geht’s nach Lüderitz… (210 km)
Um Punkt 10.00h waren wir auf der Pad – also wieder auf der D707… Wir hatten am Vortag bei unserer Fahrt über das Farmgelände Luft aus den Reifen gelassen, behielten den Druck jedoch so bei, da der Bereich der D707 ebenfalls ziemlich sandig war. Karoo Korhaan An der Kreuzung C13/D707 machten wir einen Fahrerwechsel - von Süden kommend, ist die Beschilderung übrigens etwas dezenter… So richtig komfortabel sah das Nest (noch) nicht aus! Nach etlichen Tagen auf reinen Schotter- und Sandpisten erreichten wir die B4 und es ging wieder flotter voran. In Aus gab es einen kurzen Stopp auf dem Parkplatz vorm Ortseingang, um die Reifen wieder aufzufüllen. Mittlerweile lief das schon wie am Schnürchen… Ab Aus fuhr Markus weiter und nach ein paar Kilometern entdeckten wir die ersten „Wildpferde-Warnschilder“ … Hinter Aus sahen wir bereits einige Pferde, es handelte sich dabei jedoch um Pferde der umliegenden Farmen. Angekommen am Abzweig zum Viewpoint stieg die Spannung - wir sahen bereits vereinzelte Springböcke und Oryxe, als wir über die Schotterpiste fuhren… Von den Wildpferden Garub’s war weit und breit hingegen nix zu sehen. Aber zumindest Oryxe waren vertreten und eine Gruppe Strauße kam auch ans Wasser. Wir waren der festen Überzeugung, dass die frechen Oryxe die Strauße verjagen würden… Aber nein, im Gegenteil, einer positionierte sich noch äußerst dekorativ im Vordergrund. Leider war es unmöglich, ein Bild hinzubekommen, bei dem alle die Köpfe oben hatten… Irgendwann wurde das Wasserloch jedoch zurückerobert und die Oryx-Herrschaft war wieder hergestellt. Na, wer hat die längste Zunge?! Weit entfernt entdeckten wir dann doch noch ein Wildpferd, aber es machte jedoch keine Anstalten, sich weiter in unsere Richtung zu bewegen. Dafür drohte „Gefahr“ von hinten… Ein Reisebus mit deutschen Touris fuhr bis kurz vor den Hide. Oh Gott! Wir grüßten noch freundlich und machten uns schnell von dannen… Immerhin 20 Minuten durften wir das Geschehen am Wasserloch alleine und in Ruhe beobachten – Glück gehabt! Weiter ging es, vorbei an leerstehenden Häuschen entlang der Bahnschienen. Durch die Sandverwehungen entstand ein difuses Licht. Teile der Bahnstrecke waren bereits komplett versandet. Die Strecke zog sich und es wurde immer karger und grauer – und häßlicher… War es wirlich so eine gute Idee gewesen drei Nächte in Lüderitz einzuplanen?! Irgendwann sahen wir von Weitem rechts und links der Straße Autos und mehrere Menschen stehen. Die Warnblinkanlagen waren teilweise angeschaltet und die Menschen winkten, wir sollen anhalten. Wir drosselten die Geschwindigkeit und Markus verriegelte zur Sicherheit die Türen manuell. Bis heute können wir die Situation nicht einschätzen und deuten, es wurde kein Reifen gewechselt und es war nix von einem Unfall zu sehen. Einer trat ans Auto und fragte mich: „how are you?“, zwei bis drei andere schauten bereits in unsere Kabine. Instinktiv tat Markus das wahrscheinlich einzig Richtige und fuhr einfach langsam weiter… Wie geschrieben, wir wissen bis heute nicht, was das für eine Aktion sein sollte – aber unheimlich war es im Nachhinein schon irgendwie. Unser schlechtes Gewissen, einfach Fersengeld gegeben zu haben, hielt sich in Grenzen, da die Wahrscheinlichkeit, dass drei Fahrzeuge auf einmal liegen bleiben nun wirklich nicht besonders hoch ist… Wir waren froh, dass nach der eintönigen Strecke schließlich die Felsenkirche zu sehen war und wir unser Ziel fast erreicht hatten. Ohne Probleme fanden wir die Mabel Street und unser Guesthouse, wo wir von der Besitzerin Beate, herzlich empfangen wurden. Wir bezogen unser Zimmer im Haupthaus und packten erstmal aus. Beate erklärte uns anhand eines Stadtplans den Ort und beantwortete alle Fragen. Kolmanskop stand für den nächsten Morgen auf dem Programm und die Fahrt nach Halifax hatten wir sicherheitshalber für den 24.12. schon vorab gebucht. Danach genehmigten wir uns (typisch deutsch) ein Bier und genossen die Aussicht vom Balkon. Das Wetter war traumhaft – Sonnenschein, nicht zu heiß… Perfekt! Nach kurzer Dusche machten wir uns auf den Weg in die „City“, um eine Kleinigkeit zu essen und uns einen Überblick zu verschaffen. Mabel Street Das Diaz Café wurde vor kurzem erst wieder eröffnet und liegt etwas versteckt im Hinterhof neben Krabbenhöft & Lampe. Wir hatten bereits im Vorfeld im Internet von der Neueröffnung gelesen und Beate erzählte uns, dass sie seit Neustem auch Austern etc. anbieten – allerdings hatte sie noch kein Feedback von Gästen erhalten. Die Einrichtung ist zugegebenermaßen etwas spartanisch, später kam der Chef vorbei und es wurde gewerkelt. Alles war etwas improvisiert, aber sehr trotzdem sehr nett und bemüht… Wir fragten nach Austern und bestellten je sechs Austern mit Chips – zugegebener Maßen eine etwas eigentümliche Kombi, aber allein von Austern wird man schließlich nicht satt… Was soll ich sagen, es waren die größten Austern, die wir im ganzen Urlaub bekommen haben. Und lecker waren die... Yummi!!! Gestärkt machten wir einen Rundgang durch Lüderitz, zogen mal wieder cash am Automaten und liefen bis zur Lüderitz Waterfront (schließlich musste die Wassertemperatur auch hier getestet werden-gefühlt noch kälter als in Swakop! ). Am späten Nachmittag ging es zurück zur Alten Loge und wir verabschiedeten uns für ein kurzes Schläfchen. Wir besprachen die „Versorgungslage“ für die kommenden Tage mit Beate und da sich ab dem nächsten Tag die Söhne incl. Freundinnen zum Weihnachtsbesuch angemeldet hatten, sollte auch groß gekocht werden. Also meldeten auch wir uns für die beiden folgenden Abende zum Essen an und beschlossen, unseren ersten Abend im Barrels zu verbringen. Beate versuchte, auf unsere Bitte, einen Platz für uns zu reservieren, aber das ging leider nicht. Also machten wir uns gegen halb acht auf den Weg und versuchten unser Glück… Alle Tische waren belegt und der Laden rappelvoll. Wir bekamen noch die beiden letzten Stehplätze am Ende der Theke und überbrückten die Zeit erstmal mit einem großen Bier. Der Laden ist wirklich urig und wir amüsierten uns über den Jägermeister- und Kümmerling-Konsum vor Ort. Etliche Menschen warteten auf einen freiwerdenden Tisch und so verging die Zeit und wir waren bereits beim 2. großen Bier, als uns ein älterer Südafrikaner fragte, ob wir zu ihnen an den Tisch kommen wollten. Aufgrund der vielen „Mitwartenden“ lehnten wir höflich ab. Das war ein grober Fehler wie wir kurz drauf feststellten! „Neue“ Gäste erhielten auf einmal einen frei gewordenen Tisch… Zudem hatte der Lokalbesitzer seine Vorliebe für deutsche Musik auf der Jukebox entdeckt! Nix gegen deutsche Musik – aber fern ab der Heimat war uns bestimmt nicht nach Helene Fischer und Andrea Berg in Dauerschleife… Markus‘ Beschwerde führte dazu, dass man uns nach insgesamt 1,5h Wartezeit anbot, im Frühstücksraum zu essen – wo immer der auch sein sollte – diese Möglichkeit hätte doch wahrscheinlich auch viel früher schon bestanden?! Wir ließen uns die Karte geben und ergatterten kurz drauf dann doch noch einen Tisch im Vorderraum. Unsere Idee, Pizza zu bestellen und nicht das angebotene Menü zu nehmen, führte natürlich dazu, dass wir nochmals warten mussten… Aber egal, nun saßen wir ja und letztendlich hat sich das Warten gelohnt, denn die Pizza war wirklich gut! Mit einem weiteren (kleinen) Bier spülten wir unseren Ärger hinunter und machten uns gegen halb elf auf den Heimweg.
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... und weiter geht's nach kurzer "Verschnaufpause"...
23.12.2015 – Lüderitz – Teil 1 - Kolmanskuppe Nach einer erholsamen Nacht ging es für uns gegen halb acht zum Frühstück. Es gab frisch gebackenes Brot und herzhafte Muffins, dazu Aufschnitt und Eiersalat. Gut gestärkt ging es wenig später los nach Kolmanskuppe. Warnschilder stehen überall entlang der B4 und natürlich auch am Abzweig nach Kolmanskuppe. Sichtungen dieser Art hatten wir leider keine zu melden… Um kurz vor neun stellten wir uns in die kurze Warteschlange vorm Eingang. Da wir bis zur Führung noch Zeit hatten, schauten wir uns vorab schon mal etwas um. Der Zugang zu den Toiletten wurde noch von der täglichen „Sandladung“ befreit. In der ehemaligen Turnhalle befindet sich der Treffpunkt für die Führungen. Um kurz vor halb zehn war auch schon ordentlich was los. Es gibt je eine englisch und deutschsprachige Führung und wir waren super überrascht, dass sich mit uns nur ein weiteres deutsches Paar für die deutsche Führung meldete. Während sich ca. 35 Personen in der englischsprachigen Gruppe tummelten, waren wir Teil einer mehr als überschaubaren „Kleingruppe“… Hinzu kam, dass unser Guide Gisela ein echtes Urgestein war! Resolut führte sie uns als erstes zum ehemaligen Haus des Ladenbesitzers und wies uns darauf hin, dass wir doch bitte später Fotos machen sollten. Aber gerne doch! Spezielle Dinge, wie Ofen, Kühlschrank, Fensterausblicke sollten wir hingegen direkt fotografieren! Jawoll!!! Das soll nicht kritisch klingen, wir amüsierten uns über ihre direkte und konsequente Art! Wir fanden die Führung sehr interessant, sie zeigte uns verschiedene Bereiche der Geisterstadt und erklärte uns, wie das Leben dort vor langer Zeit ablief und wie weit fortgeschritten die Entwicklung damals bereits war. Wahnsinn, welch ein Aufwand betrieben werden musste, um solch' eine Stadt in der Wüste aufzubauen... Nach einer guten Stunde endete die Führung mit Gisela wieder im Haupthaus und wir drehten die Runde nochmal alleine, um Bilder aufzunehmen und uns weitere Häuser anzusehen. Das rechte Haus wurde vor einigen Jahren "renoviert" - leider hat aber wohl ein fleißiger Maler die hübschen Bordüren im Innern überstrichen, die in vielen anderen Häusern noch zu sehen sind... Und noch ein paar "Kuppe"bilder.... Ein paar Tierchen gab's zur Abwechslung dann auch: So, genug Sand für heute... Uns hat der Aufenthalt in Kolmanskuppe ausgesprochen gut gefallen und das Wetter war auch perfekt! Kein Wölkchen am Himmel und Windstille - wie gemacht für einen Ausflug in die Geisterstadt. Gegen zwölf wurde es uns dann aber doch zu heiß und wir machten uns wieder auf den Weg Richtung Lüderitz...
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23.12.2015 – Lüderitz - Teil 2 und ein bisschen Wind am Diaz Cross
Gegen Mittag ging es von Kolmanskuppe auf die Lüderitz Halbinsel Richtung Diaz Cross. Neben den ausgeschilderten D-Pads gibt es kleinere Loops und Abzweige, die man zusätzlich befahren kann. Für uns ging es vorbei an den ersten Flamingos unseres Urlaubes... ...durch eine Mondlandschaft... ...zum ersten Stopp an der Sturmvogel Bucht. Mit dem Auto ging es für uns nicht mehr weiter und wir gingen die letzten hundert Meter zu Fuß zum Meer. Dabei mussten wir aufpassen, dass uns die Türen beim Öffnen nicht aus der Verankerung gerissen wurden. Wahnsinn, die Windkraft war wirklich beeindruckend! Der Name Sturmvogel ist hier wirklich Programm! Wir folgten dem Weg weiter zum Leuchtturm, der immer mal wieder zwischen den grauen Hügeln zu sehen ist… Die Umgebung um den Diaz Point sieht leider ziemlich verlassen aus… Wir hatten uns darauf gefreut, im Diaz Cafe etwas zu trinken und ggf. zu essen, aber alles lag einsam und verlassen dar. Auch der Campingplatz machte auf uns nicht den Eindruck, dass er noch regelmäßig genutzt wird. Schade eigentlich, um so ein schönes Fleckchen… Schon vom Land aus kann man den Felsen sehen, auf dem sich die Robben tummeln. Die Brücke bzw. der Steg zum Diaz Cross hat etwas gelitten, wir hatten jedoch Glück, dass das Wasser nicht so hoch stand und konnten uns einen Weg über die Steine suchen. Der restliche Aufstieg geht dann problemlos. Blick vom Diaz Cross Felsen auf die Halbinsel. Dort oben an dem Kreuz merkt man die Naturgewalten! Der Wind bläst so heftig um einen rum, dass man sich reinlegen kann, die Haare flogen mir um den Kopf, so dass ich kaum Bilder hinbekommen habe, es ist laut und man fühlt sich ganz klein. Ich fand es einfach herrlich! Anscheinend hatten wir jedoch wirklich gutes Wetter – wie wir am nächsten Tag erfahren haben… Da war an einen Aufstieg wohl nicht zu denken. Die Bucht um den Leuchtturm herum ist ein wahres Eldorado für Seevögel. Wir beobachteten noch einige Möwen (Kelp Gull und Hartlaub’s Gull), die in dem verquirlten Wasser auf Nahrungssuche waren. Außerdem sahen wir African Black Oystercatcher, Crowend Cormorants, Cape Teals und Ruddy Turnstones. Immer wieder entdeckten wir neue Exemplare und bestimmt haben wir nicht alle aufgestöbert. Wer das Diaz Cross besucht, sollte auf alle Fälle ein wenig die Umgebung erkunden. Es ist wirklich schön! Für Lüderitz' Verhältnisse hatten wir wohl top Wetter - der Stein bewegte sich kaum im Wind... Wir fuhren weiter Richtung Guano Bay und entdeckten Flamingos direkt am Wasser. Obwohl ich nur ein paar Minuten außerhalb des Autos war, war ich durch die Gischt und den Wind von einem Salzfilm überzogen und meine Klamotten klebrig feucht. Wir fuhren ein paar Loops an, aber aufgrund der Bodenbeschaffenheit ließen wir die letzten Loops auf dem Weg zur großen Bucht weg, da wir keinen aufgeschlitzten Reifen riskieren wollten. Was uns ärgerte, war das es neben den ausgewiesenen Wegen, viele 4x4 Spuren quer durch die Landschaft gab… Auch wenn es wie eine Mondlandschaft aussieht, sollte man Respekt vor der Natur haben, aber einige Leute scheint nur ihr eigenes Vergnügen zu interessieren… Auf dem Rückweg entdeckten wir eine kleine Sprinbockfamillie – die Ohren sind schon genauso groß wie bei Mama! Zurück an der Lagune sahen wir weitere Flamingos. Wieder in Lüderitz wurde erstmal vollgetankt. Die gute Dame an der Zapfsäule nahm ihr Aufgabe auch sehr ernst und wir wunderten uns, wieviel Sprit mit gutem Willen, nach dem automatischen Stopp, noch in den Tank rein ging. Im Ort angekommen besorgten wir Postkarten, statteten dem Cymot Markt einen Besuch ab, zogen Geld und kauften Biltong und versorgten uns mit Getränken und haltbaren Snacks für die weitere Reise. Gegen 17.00h kamen wir zerzaust wieder in der Alten Loge an und wurden mit großem Hallo begrüßt. Beate und Günter’s Söhne waren mit ihren Freundinnen angekommen und alle saßen gemütlich im Hof zusammen. Die vier waren von einer Kanotour vom Orange River gekommen und hatten viel zu berichten. Wir verabschiedeten uns jedoch erstmal kurz für eine erfrischende Dusche, da wir uns vorkamen, als hätten wir ebenfalls mehrere Tage kein fließendes Wasser gesehen… Zum Abendessen hatten wir uns in der Loge angemeldet, da es jedoch erst sechs war, machte Günter uns einen kleinen Snack fertig – Kartoffelsalat und Calamaris mit ordentlich Knoblauch – mmmhhh… Dazu gab es Gin Tonic. Ein weiteres deutsches Pärchen (Alex und Daniel) waren an dem Tag angereist und wir hatten alle zusammen einen wahnsinnig interessanten, unterhaltsamen und lustigen Abend mit etlichen Gin Tonics und leckerem Weißwein… Günter übertraf sich mit seinem Rinderfilet und wir spachtelten, als wenn es kein Morgen mehr geben sollte. Als Beilage gab‘ es Salat und eine Reispfanne und Brot mit ordentlich Knoblauchdip – ein weiterer Grund, das man immer für Nachschub an Kaltgetränken sorgen musste. Alex und Daniel planten ihre Hochzeit im weiteren Reiseverlauf auf Goche Ganas und wollten uns überreden, als Trauzeugen dazuzukommen… Da wir zu dem Zeitpunkt jedoch im KTP unterwegs sein sollten, kam dies dann doch nicht in Frage… Als wir gegen halb eins ins Bett gingen, erschien uns die Katamaranfahrt mit Heiko am nächsten Morgen noch sehr weit entfernt… und wir schliefen glücklich und zufrieden ein! |
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24.12.2015 – Heiligabend in Lüderitz
Heute hieß es früh aufstehen, da es extra bereits um 7.00h Frühstück gab, schließlich hieß es um 8.00h „Leinen los!“… Unser Appetit war nach dem reichlichen Gin Konsum am Abend vorher jedoch noch etwas gedämpft… Gemeinsam mit Alex und Daniel machten wir uns zu Fuß auf den Weg zum Bootsanleger. Da Beate uns gewarnt hatte, dass Heiko um Punkt acht ablegt, legten wir die letzten Meter im Laufschritt zurück und waren froh, als wir an Bord waren. Endlich angekommen, saßen wir mit gemischten Gefühlen auf dem Katamaran – Markus‘ war es flau im Magen, da er kein Freund von Seefahrten ist und ich litt unter (selbstverschuldeten) Kopfschmerzen! Um Punkt acht legte Heiko ab und es ging los Richtung Halifax! Das Wetter war mal wieder traumhaft – die Sonne schien und das Meer war ruhig… Den Robbenfelsen sowie das Diaz Kreuz sahen wir an diesem Tag von der Seeseite. Von diesem Exemplar hätte man tolle Bilder machen können – allerdings hatte ich die Reaktionszeit einer Schnecke an diesem Tag… Vor Halifax machten wir eine Pause und es gab heiße Getränke nach Wunsch – Kakao für Markus und Kaffee für mich – leider machte er mich auch nicht frischer… Bei guter Verfassung und entsprechendem Equipment sind auf der Tour bestimmt super Bilder drin – schließlich sieht man nicht überall Pinguine und Flamingos an einem Platz. Meine sind leider nicht der Hit geworden, aber als Beweis müssen sie nun doch herhalten… Halifax Island ist eine Felseninsel, 240 Meter vor der Küste der Lüderitz-Halbinsel in Namibia. Die Insel ist relativ flach und bildet den westlichen Abschluss der Guano Bay in der Lüderitzbucht. Sie gehört zur Inselkette der Penguin Islands und ist bekannt als Guanoinsel, da hier noch bis 1949 Guano abgebaut wurde. Eine Station auf der Nordostseite der Insel zeugt noch von dieser Vergangenheit. Heute dient die Insel Wissenschaftlern als Stützpunkt. Die Pinguine waren wirklich Zucker! Noch einmal ließen sich kurz Delfine blicken, aber aufgrund des aufkommenden Windes und der unruhigen Wasseroberfläche waren sie laut Heiko nicht in „Spiellaune“. Auch an Bord war der Wind zu spüren… Nach guten 2 h kamen wir wieder im sicheren Hafen an – Markus war froh, wieder festen Boden unter den Füssen zu haben und ich gefrustet, wegen meiner Fotoausbeute. Trotzdem war es alles in allem ein schöner Trip und ist unbedingt empfehlenswert! Zu Fuß ging es wieder „heim“ in die Alte Loge. Dort angekommen, packten wir (sicherheitshalber) die Badesachen ein und wir fuhren direkt weiter Richtung Agate Beach. Entlang der Straße stadtauswärts Richtung Norden sahen wir viele bunte Häuschen. Eine große Flamingoansammlung war von der Straße aus zu sehen. Auch Oryxe und Springböcke liefen uns über den Weg. Angekommen am Agate Beach war an baden leider nicht zu denken – es war mittlerweile so windig geworden, dass wir uns überwinden mussten, überhaupt bis zum Meer zu laufen. Der Sand flog uns förmlich um die Ohren! Auf dem Rückweg sahen wir unseren ersten Kill des Urlaubs – ein Rudel Straßenhunde hatte ein Springbockjunges erlegt und zerrte es förmlich auseinander. Aufgrund des ausgefallenen Badevergnügens fuhren wir zum „anderen Ende“ von Lüderitz, nach Shark Island und auch zur Felsenkirche, die wir zu dem Zeitpunkt jedoch leider nicht besichtigen konnten. Die Häuser auf der Nachtigall Street geben hübsche Motive ab und der blaue Himmel sorgte für eine klasse Kulisse! Zurück in der Unterkunft gönnten wir uns zuerst einmal eine kurze Dusche, um uns von Salz und Sand zu säubern. Mit dem Nachmittagsschlaf klappte es irgendwie nicht so richtig, deshalb verzogen wir uns auf die Terrasse bzw. in den Leseraum und schrieben ein paar Postkarten an die Daheimgebliebenen – Weihnachtspost sozusagen – auch wenn sie in diesem Fall erst an Weihnachten geschrieben und ca. 5-6 Wochen später ankamen… Spontan reiste noch ein Pärchen an, die beiden waren mit dem Dachzelt unterwegs und suchten für 2 Nächte eine feste Unterkunft – da es so stürmisch war. Wie sich später herausstellte, waren die beiden Holländer auf Hochzeitsreise, hatten sich am 12.12. das Jawort gegeben und sind direkt vom Standesamt weiter zum Flughafen gefahren. Der heilige Abend wurde somit wirklich zum Fest der Liebe – Pascal und Stephan im Honeymoon und Alexandra und Daniel in Vor-Hochzeitsstimmung! Was will man mehr an einem solchen Tag?! Um 18.00h trafen wir uns alle in der open-air Küche von Beate und Günther. Die beiden bruzelten bereits fleißig und es waren eine Menge Langustenschwänze im Spiel… Bevor es ans Essen ging, schafften wir immerhin noch ein paar Gruppenfotos mit den Gästen und einem Teil der Familie! Beate und Günther hatten für jedes Paar eine Pfanne mit Langustenschwänzen vorbereitet, dazu gab es eine leckere Reispfanne, sowie ordentlich Aioli und Tzaziki mit Brot… Mmmmh… Wir stellten die Pfannen jedoch einfach nacheinander auf den „Gästetisch“, da wir alle direkt auf einer Wellenlänge waren und genossen das gemeinsame Essen und den Wein in vollen Zügen (ok, Markus und ich traten beim Alkohol an dem Abend ein wenig auf die Bremse, da uns am nächsten Tag eine ordentlich lange Strecke bevorstand ). Immer wieder kam Günther mit Nachschub an und es gab Langusten bis zum Umfallen… Weihnachtsfest mal ganz anders – aber durchaus annehmbar… Es wurde wieder ein super lustiger Abend, mit netten Gesprächen und regem Austausch. Niemals hätten wir damit gerechnet, ein so herzliches Weihnachtsfest in der Ferne zu erleben… Zum Nachtisch gab es noch selbstgebackenen Weihnachtskuchen von Beate. Alex und Daniel’s „Reise-Weihnachtsbaum“ sorgte für die nötige Stimmung! Zur späteren Stunde machten wir noch ein Bild von der Felsenkirche in der Ferne. Gegen elf verabschiedeten wir uns ins Bett und ließen die Familie für sich. Ein weiterer toller und super lustiger Abend ging somit zu Ende… Herzlichen Dank nochmal an die Gastgeber und die tollen Gäste!
Anhang:
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2015 - 3 wunderbare Wochen im südlichen Namibia; 2016 - Krüger total - unsere Tour von Nord nach Süd; 2016 - KwaZulu-Natal - Ein Urlaub mit Höhen und Tiefen; 2017 - Zu viert durch die Karoo und Kap-Region; 2018 - Let's do it rustic - Kruger NP im April; 2018 - Winter in der Karoo - Frühling am Kap - Herbst 2018; 2018 - Unterwegs im Norden Namibias - Dezember 2018
Letzte Änderung: 02 Mär 2016 22:07 von Fortuna77. Begründung: Bilder ergänzt
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