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06.01.2016 – Abschied vom KTP und zurück nach Namibia
Nach einer geruhsamen Nacht wurden wir bereits kurz vor fünf vorm Wecker wach… Heute hieß es Abschied nehmen vom KTP und wir genossen bei einem Tee den letzten Morgen mit Ausblick auf’s (ruhige) Wasserloch. Punkt halb sechs starteten wir unsere letzte Pirschfahrt. Wir wollten noch einmal bis zum Wasserloch Craig Lockhart fahren, bevor wir letztendlich den Park verlassen mussten. Meine Stimmung war bereits auf dem Tiefpunkt – zu schwer fiel mir der Gedanke, bereits wenige Stunden später durch das Gate fahren zu müssen… Erste Gnu Herden kreuzten unseren Weg, auch Giraffen und Oryx standen bei Sitzas bereits parat. Um kurz nach sechs ging die Sonne über dem Auob Tal auf. Ein Glanzstarling präsentierte sich im schönsten Morgenlicht. Am Wasserloch Craig Lockhart versammelten sich Gnus, Red Hartebeest, Oryx und ein Schabrackenschakal. Das Red Hartebeest sah sehr abgemagert aus und wir hofften erneut inständig, dass die Regenzeit bald beginnen würde… In der Nacht hatte es bereits ein wenig geregnet und die Gnus genossen sichtlich den noch leicht feuchten Boden und vollführten ihre Morgentoilette… Ich wäre am liebsten einfach dort stehen geblieben und hätte das Schauspiel ewig weiterbeobachten können, doch Markus drängte zur Weiterfahrt. Während ich die letzten Minuten noch intensiv die Stimmung aufnehmen wollte, wollte er nun doch noch ein Wasserloch weiterfahren… Allerdings lohnte es sich nicht wirklich. Dafür entdeckten wir auf der Rückfahrt zwischen C.L. und Sitzas tatsächlich – wie schon am Ankunftstag – eine Wildcat. Dieses Mal jedoch in direkter Nähe zur Pad… und gerade rechtzeitig, denn Schwups war sie im einem Satz wieder im Dickicht verschwunden und nur noch schwer zu entdecken. Ein entgegenkommender Fahrer erzählte uns von einer Löwensichtung, wir dankten ihm und machten ihn auf die Wildcat im Baum aufmerksam, worüber er sich sehr freute! Die Löwen hingegen waren einfach auszumachen… …zumindest kündigten die vielen Autos bereits eine „größere“ Sichtung an. Etwas abseits im Dickicht sahen wir die drei Löwen mit Riss. Leider war die ganze Szene etwas verdeckt, aber durchs Fernglas erkannten wir, dass es sich um ein „Wildebeest-Frühstück“ handelte. Eine gute Stunde vorher hatten wir und auch andere noch nichts davon gesehen. Während sich das Familienoberhaupt vom Riss entfernte, genossen die beiden Damen das Mahl – ein Schakal lauerte bereits in Wartestellung. Eine Dame folgte dem Pascha recht bald und beide liefen quasi parallel zur Pad – sehr Tourifreundlich! Kurze Rast, ein bisschen Posen…rechts, links, fertig – Danke! Dann wurde in Löwenart genüßlich das Revier markiert. Bei Sitzas stillten nun Oryx ihren Durst. Und Giraffen entdeckten wir ebenfalls im Schatten eines großen Camelthornes. Es handelte sich um eine richtige Giraffen-Herde! In den letzten Tagen hatten wir hier im Park viel mehr gesehen und erlebt, als wir im Vorfeld jemals erwartet hatten! Es waren traumhafte Tage gewesen und auch beim letzten Drive gab die Tierwelt nochmal alles… was nicht gerade dazu beitrug, dass wir uns auf den bevorstehenden Check-out freuten! Ein letztes Mal inspizierten wir auch die Gegend um den „Geparden-Baum“ ganz genau. Am Vortag hatten wir an dieser Stelle gleich zweimal Glück gehabt und drei bzw. fünf Cheetahs gesehen. Und kaum zu glauben, aber wahr… auf den letzten Metern vorm Camp sahen wir die Familie vom Vorabend wieder! Mittlerweile war es kurz vor acht und da wir gegen neun das Camp verlassen wollten, machten wir uns schweren Herzens auf den Heimweg. Wir frühstückten gemütlich und packten unsere Sachen zusammen. Ein Schabrackenschakal kam nochmal bis zu unserer Terrasse vor, um sich zu verabschieden. Ein letztes Täubchen… … und dann ging es für uns schnurstracks zum Mata Mata Camp. Dort tankten wir nochmal auf und erhöhten unseren Reifendruck wieder. Währenddessen trafen wir ein deutsches Pärchen, dass heute Morgen eingetroffen war. Sie fluchten noch über die Einreiseprozedur – während wir von den Erlebnissen der letzten Tage schwärmten. Besonders die junge Frau war sich überhaupt nicht sicher, ob die Idee, den KTP statt des Etoshas zu buchen, eine gute war… Wie gerne hätten wir mit den beiden getauscht und nochmal fünf Tage dran gehängt! Während Markus sich um die Reifen kümmerte, quatschte ich die beiden zu, wie schön alles war und was wir wo gesehen hatten. Wieder „Wiedereinreise“ in Namibia verlief problemlos und wieder fielen uns die extremen Unterschiede in der Bekleidung der Offiziellen auf! Wie gerne hätte ich von dem jungen Burschen in Uniform (mit kurzer Hose) und gewienerten Stiefel ein Foto gemacht… Auf der C15 ging es Richtung Stampried, dabei fiel uns auf, dass es an diesem Teil des Auob Rivers viel grüner war, als es im KTP der Fall gewesen ist. Anscheinend war hier bereits mehr Regen runtergekommen… Gegen zwölf machten wir am Straßenrand eine kurze Snackpause und aßen mit wenig Appetit unsere belegten Brote. Wieder war es einfach viel zu warm…. Dabei fiel mir auf, dass in der Innenverkleidung der Radaufhängung auf der Beifahrerseite ein großes Loch klaffte… Wir konnten uns nicht erklären, wo wir uns so ein riesiges Stück Kunststoff abgerissen hatten... Aber gut, wir blieben recht entspannt, schließlich hatten wir das Rund-um-Sorglos-Paket gebucht und befürchteten nix schlimmes bei der Autoübergabe. Auf dem weiteren Weg liefen etliche herrenlose Pferde rechts und links der Pad entlang… Weiter ging es Richtung B1 und kurz nach Stampried hatten wir seit dem 25.12. das erste Mal wieder Asphalt unter den Rädern. Nach ca. 380 km - es war übrigens unsere zweitlängste Etappe während des gesamten Urlaubes - trafen wir gegen halb drei in Kalkrand ein. Im Ort ging es einmal rechts, über die Schienen und schon standen wir vor der Rezeption/Restaurant der Teufelskrallen Lodge. Wir wurden freundlich in Empfang genommen und erhielten an der Rezeption einen Willkommensdrink sowie die Schlüssel zum gebuchten Zelt Nr. 05. Markus hatte im Vorfeld das Zelt 06 buchen wollen, da es ganz am Ende liegt. Dieses war jedoch bereits von anderen Gästen gebucht worden. Um zu den Unterkünften zu kommen, fährt man am Gelände wenige Kilometer entlang, bis man zu einem verschlossenen Gatter kommt. Nach weiteren 2-3 km Fahrt über das Gelände kommt man bei den Zeltunterkünften an. Die Zelte sind sehr hübsch und auf Holzstelzen gebaut, in das ausgelagerte „Badezimmer“ gelangt man über einen Holzsteg. Nach den letzten Tagen in staatlichen Camps kam uns die Einrichtung geradezu luxuriös vor! Nachdem wir unsere Sachen ausgeladen hatten, genossen wir die Aussicht und gönnten uns nach der langen Fahrt erstmal ein kühles Savanna… Wahrscheinlich taten wir der Unterkunft wirklich unrecht, aber ein wenig störte uns, dass der Blick von der Terrasse aus quasi auf die „Stadt“ geht. Diese liegt zwar etliche Kilometer entfernt, aber man konnte sie deutlich sehen. Wären wir unser Tour in anderer Richtung gefahren, hätten wir es wohlmöglich gar nicht so empfunden und die Ruhe und Stille genossen… Den Nachmittag verbrachten wir, mit den einzigen anderen Gästen, am Pool und genossen die Erfrischung des kühlen Wassers. Noch immer war es sehr heiß und man hielt es in der Sonne kaum aus. Gegen fünf zog es sich dann jedoch zu und es wurde richtig stürmisch! Wir packten unsere Sachen zusammen und fuhren zurück zum Zelt. Mittlerweile war es bereits so windig, dass wir noch nicht mal die Eingangstür öffnen konnten, um für Durchzug zu sorgen. Ein Sandsturm peitschte förmlich über die Dünen! Unser halboffenes Bad war bereits total versandet… Auch auf der Terrasse konnten wir nicht mehr sitzen, da uns dort der Sand um die Ohren flog. Sogar die Hängelampe an der Eingangstür zerbrach, da der Wind sie so doll hin und her schaukelte. Wir entdeckten etliche Millipedes im Sand. Überall sah‘ man ihre Spuren und eine richtige Kolonie hatte sich gegen Abend unter dem Zeltaufbau versammelt. Zum Größenvergleich habe ich mal einen Flip Flop daneben gelegt. Das waren ganz schöne Brummer, wenn man bedenkt, dass ich Schuhgröße 41 habe… Wir hatten das Essen dazu gebucht und machten uns gegen sieben auf den Weg zum Restaurant. Zu gerne wäre ich nach der langen Fahrerei den Weg zu Fuß gelaufen, aber bei dem Sandsturm war daran nicht zu denken. Dafür war das Essen köstlich! Zur Vorspeise gab es einen griechischen Salat, als Hauptgang Beef mit Kartoffeln, Gem Squash und in Zimt gebratenen Süßkartoffeln und als Dessert Crepe mit einer Apfel-Caramelsirup-Füllung. Dazu eine gute Flasche Chardonnay. Mmmmh…. Leider haben wir vom Essen keine Bilder gemacht. Alles war sehr gut, aber viel zu viel. Abgefüttert gönnten wir uns noch einen schnellen Gin Tonic auf der Terrasse, aber leider konnten wir den Abend draußen nicht weiter genießen. Zwar waren die Temperaturen seit Tagen endlich mal erträglich, aber dafür war es immer noch total windig und ungemütlich. Bereits gegen 21.00h verkrochen wir uns also in unser hübsches Himmelbett! Tageskilometer: ca. 387 (ab Mata Mata) Katzensichtung: 3 Löwen, 5 Cheetahs, 1 Wildcat
Anhang:
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2015 - 3 wunderbare Wochen im südlichen Namibia; 2016 - Krüger total - unsere Tour von Nord nach Süd; 2016 - KwaZulu-Natal - Ein Urlaub mit Höhen und Tiefen; 2017 - Zu viert durch die Karoo und Kap-Region; 2018 - Let's do it rustic - Kruger NP im April; 2018 - Winter in der Karoo - Frühling am Kap - Herbst 2018; 2018 - Unterwegs im Norden Namibias - Dezember 2018
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07.01.2016 – von der Teufelskrallen Tented Lodge/Kalkrand geht’s nach Windhoek - heute mal mit wenig Bildern und viel Text!
Die Nacht über stürmte es weiter… Irgendetwas klapperte und raschelte die ganze Zeit… Markus schreckte irgendwann auf und meinte, dass draußen etwas/jemand wäre… Kaum zu glauben, da hatten wir gerade die Grenzen des „sicheren“ Parks verlassen und schon bekamen wir Paranoia… Letztendlich war es wohl nur die Zeltplane oder evtl. wirklich ein Böckchen oder Springbock (schließlich gab es auch ein Wasserloch in Sichtweite, aber wir hatten tagsüber und abends kein einziges Tier auf dem Gelände gesehen), trotzdem lagen wir eine Zeit lang wach und lauschten. Dementsprechend gerädert waren wir am nächsten Morgen. Um kurz vor sieben standen wir auf und ein Blick nach draußen verriet uns, dass alles ruhig und friedlich war. Auch der Sturm hatte sich gelegt… Auch die Millipedes hatten bereits wieder ihre zahlreichen Spuren im Sand hinterlassen. Zum Frühstück ging es wieder Richtung Rezeption und das Frühstück war ebenfalls super lecker! - eigentlich haben wir Bilder mit dem Handy gemacht, aber irgendwie finden wir sie nicht mehr - Danach packten wir gemütlich zusammen und verließen die Teufelskrallen Tented Lodge auf dem Weg zu unserer letzten Station der Reise… Windhoek! Außerhalb des Geländes tummelten sich Ziegen, Pferde und Rinder entlang des Weges… Die Pferde sahen ziemlich abgemagert aus – was sie jedoch nicht von der Reproduktion abhielt... Es standen knapp 200 Kilometer Strecke nach Windhoek an und die Fahrt entlang der B1 war ziemlich ereignislos. Es viel uns jedoch auf, dass die Landschaft nun bereits einen wesentlich grüneren Eindruck machte, als bei unserer Ankunft 3 Wochen zuvor. Umso näher wir Windhoek kamen, umso grüner wurde es… Später erfuhren wir, dass es noch gar nicht viel geregnet hatte, was so ein bisschen Wasser in diesem Land ausmacht ist schon faszinierend! Gegen Mittag trafen wir in der Pension Uhland ein, hier hatten wir uns für die letzten beiden Nächte unseres Urlaubes eingebucht. Ursprünglich wollten wir nur eine Nacht dort bleiben und wären dann evtl. zwei Nächte in Kalkrand geblieben. Da wir jedoch bei unserer Ankunft gar keine Zeit in Windhoek verbracht hatten, entschieden wir uns letzten Endes doch nochmal um. 2010 war ich vor Beginn einer Gruppenreise alleine eine Nacht in Windhoek gewesen und hatte am ersten Tag die Stadt, vom Safari Court Hotel aus, zu Fuß hin und zurück „erkundet“. Damals hatte mir Windhoek echt gut gefallen und ich Markus einige Ecken dort zeigen… Im Nachhinein stand ich da wahrscheinlich unter dem Einfluss meiner Euphorie, das erste Mal in meinem Leben „endlich“ in Afrika zu sein… Bei der Planung für unseren Windhoek Aufenthalt, war uns die Idee gekommen, einen Ausflug nach Katutura zu machen. Es gibt ja namenhafte Anbieter, bei denen man u.a. diese Touren buchen kann… Eine weitere Möglichkeit ist es, Katutura per Rad zu erkunden, allerdings starten die Touren relativ weit außerhalb und wir hätten die Fahrt dorthin und zurück organisieren müssen. Dann entdeckte Markus auf der Homepage der Pension Uhland unter dem Menüpunkt „my Katutura“, dass Mitarbeiter der Pension, Führungen nach Katutura machen und ihre persönliche Einblicke in den Stadtteil vermitteln. Zwei Drittel des Preises erhält der "Tourführer" und das letzte Drittel kommt einem sozialen Projekt zugute. Das sagte uns zu und somit verzichteten wir auf eine Buchung bei einem kommerziellen Anbieter. Bedingung dafür war jedoch, dass wir für die Tour ein eigenes Auto benötigten und somit verlängerten wir die Mietdauer vorab um einen Tag. An der Rezeption wurden wir herzlich von Charmaine in Empfang genommen, sie war wirklich gut drauf und scherzte mit uns rum… Statt eines Zimmers auf der Vorderseite, gab sie uns eins auf der Rückseite, dieses wäre viel, viel besser für Paare und ruhiger gelegen. Ok, sollte uns recht sein… Über den Pool sollten wir uns nicht wundern, dieser war kurzerhand in ein Bälleparadies umgewandelt worden – nun gut, für uns viel somit ein erfrischendes Bad aus, obwohl es bestimmt lustige Bilder ergeben hätte… Kurzum, das Zimmer war eine Mega-Enttäuschung! Im Vergleich zur Teufelskrallen Tented Lodge war es einfach und funktional eingerichtet – mehr hatten wir bei einer Standartzimmerbuchung natürlich auch nicht erwartet – allerdings war ich schon etwas angenervt, dass wir ca. 20 Mücken in dem Raum hatten. Diese flogen auf, sobald wir unsere Taschen abstellten. Ich machte kurzen Prozess und begab mich erstmal auf Mückenjagd. Nachdem wir die letzten Wochen – abgesehen von dem einen Bienenstich – unbeschadet überstanden hatten, hatten wir natürlich keine Lust, uns zum Abschluß noch „auffressen“ zu lassen… (die Bilder sind vom nächsten Morgen – so sahen die Betten bei unserer Ankunft selbstverständlich nicht aus…) Markus schlug vor, nach einem anderen Zimmer zu fragen, aber nun war ich beleidigt und meinte, dass es schon ok wäre, nachdem ich nun hoffentlich alle Mücken erwischt hatte… Unsere Stimmung war getrübt, so hatten wir uns das Ende unseres Urlaubes nicht vorgestellt…. Also machten wir uns erstmal auf den Weg Richtung City Centre. Allerdings wurden wir an der Rezeption von Charmaine auf meine Kamera angesprochen. Sie meinte, es wäre keine gute Idee, diese mit in die Stadt zu nehmen… Was war denn hier los?! Vor fünf Jahren war ich mutterseelen alleine hier unterwegs gewesen. Na gut, dann blieb die Kamera halt in der Pension… (dementsprechend gibt es auch kaum Bilder von unserem Ausflug, da mir das fotographieren mit dem Handy dann auch zu dämlich war!) Während ich die Kamera sicher verstaute, buchte Markus über Charmaine für abends einen Tisch im „Stellenbosch“. Es war ihre Empfehlung und da wir unser Auto nun ohnehin einen Tag länger hatten, wollten wir direkt am ersten Abend dorthin fahren. Joe’s Beerhouse stand dann also erst für den nächsten Abend auf dem Programm, das war ja auch fußläufig zu gut erreichen… Wir liefen Richtung Stadtmitte, noch immer hing die Weihnachtsbeleuchtung an den Straßen – aber auch das kannte ich aus 2010 – für mich gehört das also einfach zu Windhoek dazu… So richtig wohl fühlten wir uns in der Stadt nicht - wahrscheinlich lag das an der Einsamkeit der letzten Wochen… wir besorgten uns im Infocenter also einen Stadtplan und machten uns auf den Weg zum Craft Market, den hatte ich bei meinem ersten Besuch nämlich noch nicht gesehen. Witzigerweise trafen wir dort auch unsere „Nachbarn“ aus der Teufelskrallen Lodge… Wie klein ist doch die Welt! Aus den letzten Urlauben hatten wir uns immer jeweils ein geschnitztes Holztier mitgenommen, diese Sammlung sollte erweitert werden. Allerdings fanden wir nichts Richtiges – Elefanten und Nashörner hatten wir schließlich im Süden gar nicht gesehen, auch die Erdmännchen hatten wir nicht zu Gesicht bekommen und die Oryxauswahl überzeugte uns nicht. Da hatten wir auf der Reise schönere Modelle gesehen – aber leider nicht gekauft. Also kam mir die Idee, Kissenbezüge zu ergattern und wir durchforsteten die Stände. Ziemlich zum Ende wurden wir fündig und gönnten uns zum Abschluss einen Mittagssnack im Craft Market. Wir ergatterten einen Tisch in der Mitte der überdachten Terrasse und bestellten super leckere Milchshakes sowie Wraps bzw. Salat. Bis das Essen endlich kam, warteten wir bestimmt 45 Minuten und der Himmel zog sich deutlich zu. Schließlich begann es so stark zu regnen, dass wir selbst in der Mitte der Terrasse noch nass wurden. Zum Glück wurde ein Platz direkt an der Hauswand frei und wir zogen schnell um. Natürlich freuten wir uns über den lang ersehnten Regen, wussten allerdings noch nicht wirklich, wie wir bei dem Wetter wieder zur Pension kommen sollten. Und ein wenig ärgerten wir uns, dass wir zu Fuß unterwegs waren und unser Auto daheim stand. Irgendwie passte nix zusammen an diesem Tag… Trotz meines Gesichtsausdrucks schmeckte der Kefir mit Zitrone topp! Irgendwann hörte der Regen dann doch wieder auf und wir kamen halbwegs trocken wieder in der Pension an. Aufgrund unseres verspäteten Mittagssnack, um kurz nach vier, hatten wir eigentlich noch gar keinen richtigen Hunger, machten uns allerdings, angekommen in der Pension, quasi direkt wieder fertig. Nach 10 Tagen benutzte ich statt Kernseife erstmals wieder Shampoo – ein völlig neues Lebensgefühl! Obwohl ich mir die Kernseifenwäsche im KTP im Vorfeld wirklich schlimmer vorgestellt hatte… Da die Strecke zum Stellenbosch nur einige Kilometer betrug, fuhren wir um ca. viertel vor sieben los. Der Tisch war für 19.00h reserviert… Ok, links raus, dann rechts, wieder rechts… wir fuhren am Joe’s Beerhouse vorbei. Irgendwo in dieser Ecke hielt ein Auto vor uns links an und jemand stieg ein oder aus. Nachdem wir vorbei fuhren, fuhr auch das Auto wieder los – soweit so gut… Wir konzentrierten uns also, angekommen auf dem Sam Nujoma Drive, auf die im Internet angegebene Hausnummer des Stellenbosch'. Doch wir fanden die angegebene Nummer nicht… Irgendwann gab es eine „Lücke“ in der Numerierung und nach einiger Zeit ging es mit höheren Nummern weiter. Aber in der logischen „Lücke“ entdeckten wir nix, was annähernd einem Restaurant ähnlich sah. So fuhren wir ein ganzes Stück die Straße entlang und drehten irgendwann. Verwundert stellten wir fest, dass uns das Auto immer noch folgte und dabei fiel uns auf, dass es kein Nummernschild hatte. Was war da los?! Wir fuhren Richtung Stadt und drehten erneut… Das Auto drehte ebenfalls.... In dem Bereich der „Hausnummernlücke“ hielt Markus an und stieg aus, um sich die einzig mögliche Location näher anzusehen… Mir stockte der Atem, als der andere Wagen ebenfalls anhielt und ich dachte, jeden Moment springen drei Männer raus und es ist vorbei mit lustig… Aber zum Glück passierte nix und ich war heilfroh, als Markus wieder im Auto saß und wir weiter fuhren. Da uns das Auto wieder folgte, drehten wir erneut genervt um und sie taten es uns nach. Bei unserem zweimaligen Auf- und Abfahren hatten wir jedoch eine Polizeistation an der Straße gesehen. Dort hielten wir an und tatsächlich – unsere „Verfolger“ fuhren weiter und wir hatten endlich unsere Ruhe…. Leider konnten uns die Polizisten bezüglich des Stellenbosch auch nicht weiterhelfen – ja, was war denn hier los?! Das Restaurant stand bei Tripadvisor auf dem ersten Platz und wir fanden es nicht und niemand kannte den Weg?! Genervt fuhren wir zurück zur Pension – mittlerweile war es bereits deutlich nach sieben. Während Markus mit Charmain sprach und sie nochmal im Restaurant anrief, um unsere Reservierung aufrecht zu halten, bemerkte ich über die Wlan Verbindung, dass wir einen Zahlendreher in der Hausnummer hatten. Trotz allem hatten wir es bei mehrfachem Abfahren nicht entdeckt. Wir machten uns also erneut auf den Weg und hielten in Höhe der angegebenen Hausnummer auf einem Parkplatz am Straßenrand an. Ein Security Guy konnte uns schließlich weiterhelfen und wer das Stellenbosch schon einmal besucht hat, weiß natürlich auch, dass es etwas versteckt in einem Caree liegt und die Einfahrt nur über eine Seitenstraße zu erreichen ist… Nun war es schnell gefunden und wir wurden herzlich begrüßt und erhielten einen ruhigen Tisch am Rande des hübschen Innenhofes. Auch das Essen war köstlich und nach den vielen Steaks der letzten Wochen gab es ein Fischgericht für Markus und ein Curry für mich. Wir genossen die fast mediterrane Atmosphäre. Dazu eine gute Flasche Chardonnay und wir waren wieder versöhnt, mit uns, mit Windhoek, mit der Welt… Fahrtstrecke: ca. 200 km |
2015 - 3 wunderbare Wochen im südlichen Namibia; 2016 - Krüger total - unsere Tour von Nord nach Süd; 2016 - KwaZulu-Natal - Ein Urlaub mit Höhen und Tiefen; 2017 - Zu viert durch die Karoo und Kap-Region; 2018 - Let's do it rustic - Kruger NP im April; 2018 - Winter in der Karoo - Frühling am Kap - Herbst 2018; 2018 - Unterwegs im Norden Namibias - Dezember 2018
Letzte Änderung: 07 Mai 2016 11:25 von Fortuna77. Begründung: Textergänzung
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08.01.2016 – Windhoek/Katutura Tour
Aufgrund der „Verfolgungsfahrt“ am Abend vorher, schliefen wir lieber mit geschlossenen Terrassentüren – und wieder einmal war es ziemlich warm. Obwohl die Tage während unseres Aufenthalts in Windhoek deutlich kühler waren, als z. B. im KTP oder Fishriver Canyon, war durch den Niederschlag die Luftfeuchtigkeit höher und somit schwülwarm. Zwar hatten uns die Mücken wider Erwarten nicht genervt, dennoch fragten wir an der Rezeption, ob wir für die letzte Nacht ein anderes Zimmer bekommen könnten… Glück gehabt! Ein Upgrade war möglich und sie wollten die Sachen rüber bringen, während wir unterwegs waren. Unsere zweite Kamera, die Ausweise und andere wichtige Dinge deponierten wir währenddessen an der Rezeption. Dann frühstückten wir in aller Ruhe. Charmaine hatte uns am Abend vorher zwar gesagt, dass wir auch in Katutura frühstücken könnten, aber darauf wollten wir uns nicht komplett verlassen… Bevor es losging packten wir noch unsere Einkaufstasche und verstauten alle restlichen haltbaren Lebensmittel darin, wie Kekse, Kaffee, Tee, div. Dosen, Cracker. Falls möglich, wollten wir sie jemandem zukommen lassen, bevor wir alles entsorgten… Pünktlich um halb zehn erschien Chanelle und wir starteten unsere Tour. Markus saß auf der „Papa side“, sie auf der „Mama side“ und ich – auf der Rückbank! Nachdem die neuen "Richtungsnamen" erläutert waren, verließen wir die Stadt Richtung Katutura. Auf dem Weg erklärte Chanelle uns einiges, an dem wir während der Fahrt vorbeikamen und es war sehr unterhaltsam. Ich machte währenddessen ein paar Bilder, was aufgrund der neuen Situation aus dem „background“ gar nicht so einfach war… Bald kamen wir an einer Hauptstraße in Katutura an und alles wurde etwas chaotischer. Doch dann ging es rechts ab und wir fuhren einen Feldweg entlang. Zuerst waren wir etwas überrascht, doch Chanelle zeigte uns das Areal des Penduka Projects (www.penduka.com). Witzigerweise startet ab hier auch die geführte Fahrradtour durch Katutura, über die wir uns im Vorfeld informiert hatten… Frauen haben in Namibia einen niedrigen sozialen Status und dadurch oft schlechte Chancen, eine Arbeit zu finden. Das führt dazu, dass sie und ihre Familien in Armut leben – ein Teufelskreis, der durch gesundheitliche Probleme häufig verstärkt wird. Viele von ihnen leben mit Krankheiten wie Tuberkulose oder HIV/AIDS oder einer Behinderung. Penduka versucht, diesen negativen Kreislauf zu durchbrechen und diesen Frauen zu helfen, ein besseres Leben zu führen: Die Organisation schafft Arbeitsplätze und gibt ihnen eine Perspektive. Die Frauen bekommen ein regelmäßiges Einkommen und können für ihre Familien sorgen. Das verschafft ihnen Respekt in ihrem sozialen Umfeld – so wächst ihr Selbstbewusstsein / und steigert ihr Selbstvertrauen. Penduka ist eine nichtstaatliche Entwicklungsorganisation, die mit und für die Frauen in Namibia arbeitet. Sie hat ihren Sitz in Katutura, dem ehemaligen schwarzen Township von Windhoek, der Hauptstadt Namibias…. Idyllisch gelegen befinden sich hier neben der Werkstatt und einem Souvenirladen, auch ein Konferenzraum und verschiedene Unterkünfte. Fast bedauerten wir es ein wenig, dass wir nicht hier unsere letzte Nächte in Windhoek verbringen konnten. Das war doch gleich viel afrikanischer und ruhiger, als das Hotel Uhland! Zumindest das letzte Panoramabild des Urlaubes gehört diesem Ort… Chanelle erzählte uns, dass auf diesem Steg Hochzeiten gehalten werden und wir konnten es uns bildlich vorstellen. Ein schöner Ort, so nah an der wuseligen Stadt. Diese Ground agama lief uns bei unserem Rundgang über den Weg. Das „Flaschenhaus“ konnten wir leider nicht besichtigen, da es zu dem Zeitpunkt vermietet war (ein wenig erinnerte uns die Vorliebe zu Glas an das Owl House in Nieu Bethesda….) Es gab verschiedene Bauten, die für unterschiedliche Zeremonien genutzt werden/wurden. Einen Souvenierladen gab es auch - und ich ärgerte mich, dass wir unsere Kissenbezüge bereits am Vortag im Craft Market gekauft hatten. Hier gab es richtig viele schöne Dinge… Nun gut, zumindest ein weiterer bestickter Bezug musste also noch mit… Auch den Innenraum der Werkstatt konnten wir uns ansehen, hier wird z. B. Altglas zu neuen Glaskugeln geformt und verarbeitet. Daraus entstehen indivdiduelle Schlüsselanhänger, Ketten etc. Der Produktionsprozess ist auf den Außenwänden liebevoll dargestellt. Eine taubstumme Dame trafen wir bei der Arbeit an, ansonsten war es an diesem Tag sehr ruhig… Einen Brennofen gibt’s natürlich auch, in den Vertiefungen werden die neuen Glaskugeln gebrannt. Wir überlegten kurz, ob wir auf den letzten Metern noch auf einen Landy umsteigen sollten – ließen es dann aber doch lieber sein… Die Fahrt mit Chanelle ging weiter und wir fuhren zum „Soweto Market“… Wir parkten unser Auto und verschlossen die Türen, ohne irgendetwas Sichtbares im Wagen liegen zu haben – viel dabei hatten wir an diesem Tag ohnehin nicht… Sicherheitshalber fragte ich Chanelle, was ich mit der Kamera machen sollte, aber sie meinte, ich könne sie ruhig mitnehmen – Really?! Wieder etwas gelernt, in Windhuk City sollte man besser keine Kamera dabei haben, in Katutura war das wiederum ok! Aber gut, heute waren wir auch in Begleitung einer selbstbewussten einheimischen Dame unterwegs… Insgesamt machte der Soweto Market einen ziemlich ruhigen Eindruck auf uns. Nun gut, es war ein Freitagvormittag, aber viele Shops hatten noch geschlossen… Lediglich bei den Hairdresser war ordentlich etwas los – in fast jeder Hütte ließ sich ein Mädel Haare (ein-)flechten. Chanelle erklärte uns, dass dies ein Statussymbol für die schwarze Bevölkerung sei und viele Wert darauf legten. Sie selber trug ihre Haare jedoch seit Jahren lieber kurz. Außerdem erzählte sie uns von ihren drei Kindern und dass sie auf alle Fälle noch ein viertes haben wollte… Wie man bei uns Telefonkarten mit Guthaben erhält, kauft man hier Guthabenkarten für fließendes Wasser. Da viele hier über kein geregeltes Einkommen verfügen, gibt es keine Langzeitverträge für Strom und Wasser wie bei uns. Es war sehr interessant, einen Einblick in das tägliche Leben und die Umstände zu erhalten. Wohlbehalten kamen wir wieder am Auto an und setzten unseren Weg fort. Chanelle lotste uns zu einem Haus in einer Sackgasse, in dem ein Kinderhort untergebracht ist. Auch zwei ihrer Kinder gingen hierher, wenn sie und ihr Mann arbeiteten. Dort übergaben wir unsere „Spartüte“ einer älteren zahnlosen Dame, die sich herzlich für die wenigen Dinge bedankte. Uns war es fast ein wenig unangenehm, wie sie sich freute und in dem Moment verzichtete ich lieber darauf, Fotos zu machen… Ein allgegenwärtiger Handyladen… Entlang der Straße gab es viele Meat Cutter… Sie zerlegen gegen ein paar Dollar Entgeld fachgerecht Fleisch. Dies läuft nicht ohne eine offizielle Genehmigung. Auch hier hat alles hat seine Ordnung… Wer ohne Erlaubnis ein Gewerbe öffnet, dem wird es auch hier wieder schnell weggenommen. Unsere letzte Station der Tour war der Oshetu Community Market. Wieder parkten wir unser Auto an einem vermeintlich sicheren Platz und auch hier konnte ich meine Kamera mitnehmen. Es war deutlich mehr los, aber dennoch waren nicht alle „Stände“ geöffnet. Wir wunderten uns, dass die meisten Stände verlassen dalagen und wir entspannt durch die Reihen gehen und uns die Auslagen ansehen konnten (kein Vergleich z.B. zu arabischen Märkten, auf denen man von allen Seiten belagert und belabert wird…). Chanelle bot uns an, die Mopani Würmer später in der Pension für uns zubereiten zu lassen, doch wir lehnten dankend ab und verpassten somit ein wohlmöglich (einmaliges) Angebot?! Während im Inneren der Halle das Fleisch von ganzen Rindern zerlegt wurde und ohne Kühlung bei der Wärme und von einigen Fliegen besetzt rumlag, wurde am Rande fleißig gegrillt. An einem Stand "gönnten" wir uns trotz aller fehlenden Hygienestandarts zaghaft eine Portion Kapana (grilled meat). Es wird direkt vom offenen Feuer in einem Schälchen serviert und man kann im Stehen die Fleischstreifen in eine Pappbox mit einer Gewürzmischung dippen. Was soll ich sagen?! Das war so lecker, dass wir eine weitere, größere Portion orderten. Auch hier war es auffällig, dass wir als einzige Weiße weder komisch beäugt wurden, noch sich die „Nachbargriller“ in den Vordergrund spielten… Alles lief ganz relaxed ab. Mit unserer Portion Kapana ging es weiter zu einem Stand mit Erfrischungsgetränken. Wir suchten uns jeder ein gekühltes Getränk aus und Markus zahlte. Dann verschwand die Frau mit dem Geld. Ich hatte das gar nicht richtig mitbekommen und wunderte mich, warum wir dort weiter warteten. Nach einigen Minuten tauchte ein junges Mädchen auf und brachte tatsächlich Wechselgeld. Anscheinend hatte es da einen Engpass gegeben... Lachend verabschiedeten wir uns und verspeisten unseren Snack gemeinsam mit Chanelle während der Fahrt. Wir waren fast ein wenig enttäuscht, Katutura schon wieder zu verlassen, so langsam waren wir mutiger geworden… Doch bei all dem friedlichen Anschein, den diese Stadt auf uns machte, beteuerte Chanelle, dass auch sie abends gewisse Ecken niemals betreten würde… Wir waren froh, diesen Ausflug mit ihr gemacht zu haben und einen (kleinen) Einblick in dieses Viertel bekommen zu haben, das Ganze war zudem auf eine sehr nette Art geschehen und wir bedankten uns bei unserer Heimkehr in der Pension herzlich und gaben ihr ein ordentliches Trinkgeld. Das hatte sie sich wirklich verdient! Gegen halb eins waren wir zurück in der Pension Uhland und unser Gepäck war inzwischen umgezogen. Wir hatten nun die Nummer 19 erhalten und das Zimmer war eine sehr positive Überraschung im Vergleich zur Nummer fünf vorher. Es gab sogar eine Klimaanlage und die lief auf Hochtouren – ich schaltete sie erstmal ab, als Markus kurz zu Toilette war. Doch leider wurde ich direkt erwischt! Das einzige Mal auf unserer Reise einigten wir uns also darauf, die Klimaanlage anzulassen… bezüglich der Temperatur versuchte ich jedoch alle Tricks, sie immer etwas höher zu stellen, damit es nicht zu kalt war. Bevor es zum "Temperatur-Stress" kam, stand nun jedoch erstmal die Autorückgabe an. Wir vergewisserten uns, dass wirklich alles ausgeräumt war – aber wie sollten wir die ganzen Sachen am nächsten Tag bloß wieder in unsere Reisetaschen bekommen?! Dann ging es, die uns nun bekannte Strecke, zur Pettenkofer Straße und somit zu AFRICAN TRACKS 4X4 CAR HIRE, zurück. Wiebke begrüßte uns wie beim Anreisetag und nach einem kurzen Check übergaben wir ihr die Schlüssel unseres treuen Hilux. 74.407 km hatte er bei unserer Abgabe auf dem Tacho – in den letzten 3 Wochen hatte er uns somit 4.420 km über Schotter-, Sand- und Steinpad gebracht und das ohne Murren oder einen Platten. Fast wehmütig ließen wir ihn nun dort stehen… Die Übergabe verlief fix – der Steinschlag und alle weiteren Kratzer wurden ohne Wimpernzucken aufgenommen – Dank unserer all-in Versicherung - und wir verabredeten mit Wiebke, dass uns am nächsten Morgen ein Fahrer um 9:30h abholen sollte und sie rief nach einem Mitarbeiter, der uns nun zum Hotel fahren sollte. Wir winkten jedoch ab und erklärten ihr, dass wir den Weg zurück laufen wollten, was sie wiederum erstaunt zur Kenntnis nahm. Ein wenig wollten wir dann doch noch von Windhoek sehen und so liefen wir in der Mittagshitze die B1 entlang bis zum Übergang und machten noch einen kurzen Abstecher zum Bahnhof. Aufgrund der brennenden Temperaturen ging es dann jedoch auf schnellsten Weg zurück. Da der Pool immer noch ein Ballparadies war, sahen wir erneut von einem erfrischenden Bad ab und gönnten uns dafür einen ausgedehnten Mittagsschlaf in unserer „Kühlkammer“… Für den Abend hatten wir einen Tisch im Joe’s Beerhouse reserviert, ich kannte es bereits von meinem letzten Namibiaaufenthalt und nun sollte auch Markus es kennenlernen. Da es fußläufig von der Pension zu erreichen ist, machten wir uns kurz vor sieben auf den Weg und kamen dieses Mal auch ohne Zwischenfälle an. Es war brechend voll und wir erhielten ein Tisch am Rand, was uns jedoch ganz gut gefiel, da wir so nicht inmitten des Trubels saßen. Ein letztes Mal gönnten wir uns Austern und Oryx Carpaccio zur Vorspeise sowie Steak und Oryx Steak als Hauptgang. Im Vergleich zu anderen Stationen dieser Reise war das Essen keine kulinarische Offenbarung, einem Abschlußabend war es mit etlichen Bieren und einigen Springböcken dann dennoch würdig. Auch der Kellner Horacio war sehr nett und wurde mit einem guten Trinkgeld belohnt. Vor lauter Freude klappte es dann jedoch mit dem Bezahlen nicht so richtig… was jedoch nicht an ihm lag, sondern an mir, da ich zweimal versuchte, Markus‘ PIN bei meiner Kreditkarte einzugeben… Glücklicherweise entdeckten wir den Fehler dann doch und alles lief glatt. Wieder in der Pension Uhland angekommen, tranken wir auf unserer Außentreppe das letzte Savannah und waren einerseits etwas traurig, dass der schöne Urlaub nun vorbei war… andererseits froh, dass alles so gut geklappt hatte und glücklich über die wundervolle Zeit und die tollen Sichtungen, die wir hatten… |
2015 - 3 wunderbare Wochen im südlichen Namibia; 2016 - Krüger total - unsere Tour von Nord nach Süd; 2016 - KwaZulu-Natal - Ein Urlaub mit Höhen und Tiefen; 2017 - Zu viert durch die Karoo und Kap-Region; 2018 - Let's do it rustic - Kruger NP im April; 2018 - Winter in der Karoo - Frühling am Kap - Herbst 2018; 2018 - Unterwegs im Norden Namibias - Dezember 2018
Letzte Änderung: 10 Mai 2016 22:57 von Fortuna77. Begründung: Bilder ergänzt
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09.01.2016 Abreise und Heimflug
Noch einmal frühstückten wir im Hotel Uhland, bevor uns pünktlich um 09:30h, der Fahrer von African Tracks abholte. Nach 3 Wochen ging es im humanen Tempo wieder zurück zum Flughafen und wir konnten in aller Ruhe einchecken. Mit South African Airlines ging es gegen 12:40h von Windhoek nach Johannesburg. Hier hatten wir einige Stunden Aufenthalt, die ich jedoch zum größten Teil mit gemütlichen Rumstöbern in diversen Souvenirläden verbrachte… Das ein oder andere Teil fand so also noch den Weg in den Lufthansa Flieger. Während die Stunden vergingen, schien die Welt in Johannesburg unterzugehen! Es regnete wie aus Kübeln und der Flug hatte letzten Endes auch noch Verspätung. Irgendwann ging es am Abend dann doch los und ohne weitere Zwischenfälle landeten wir am Sonntagmorgen gegen halb sechs in Frankfurt. Dort ging es, wie auf dem Hinweg, mit der Bahn weiter zu meiner Schwester, wo wir mal wieder ein frühes Frühstück bekamen und von dort unseren Heimweg mit dem Auto fortsetzten… Unser Fazit: Alles in allem war es ein super Urlaub , ohne Pannen und größere Zwischenfälle! Die Landschaft hatte uns - trotz der extremen Hitze und Trockenheit - sehr beeindruckt und die Menschen waren allesamt freundlich gewesen. Weder mit dem Auto noch mit den Tankmöglichkeiten hatten wir irgendwelche Probleme gehabt und auch Bargeld hatten wir immer ausreichend dabei. Ja, und was die Sichtungen anging, waren wir auch hier sehr verwöhnt worden und höchst zufrieden!!! Bezüglich der einzelnen Stationen, hier noch ein kurzes Feedback: • Swakopmund-Namib Guesthouse : nettes B&B, sauber und modern eingerichtet, gutes Frühstück, nicht im Zentrum, aber alles alles fußläufig zu erreichen. • Swakopmund – Batis Birding Safari: toller Guide und ein super Ausflug – würden wir jederzeit wieder buchen! • Sesriem- Desert Camp: Zeltfeeling, sehr authentisch, super sauber, tolle Lage! Frühstückskorb als auch das Essen in der Hauptlodge ist empfehlenswert. • Tirasberge - Farm Gunsbewys: recht einfache Unterkunft, aber ein wunderschönes Fleckchen Erde! Wir waren etwas traurig, Frau Gräbner nicht kennengelernt zu haben; auf alle Fälle sollte man den Morning Walk mitmachen! • Alte Loge – Lüderitz: Guesthouse mit Familienanschluß! Wir hatten extrem viel Glück, dass wir die Weihnachtstag mit Beate und Günther und ihrer Familie verbringen durften und zudem weitere nette Gäste dort kennengelernt haben. Besser hätte das Weihnachtsfest in der Ferne nicht sein können! • Fishriver Canyon - Canon Lodge: tolle Lodge; kleine, aber feine Chalets (hohe Nummer buchen!), Landschaftlich ist es ein Traum, 2 Tage hätten hier evtl. auch gereicht • Mesosaurus (Keetmanshoop): einfache Unterkünfte, aber es gibt alles, was man braucht. Unbedingt die Tour zu den Fossilien und den Köcherbäumen machen! • KTP – Kalahari Tented Camp: Die Zelte sind sehr geräumig und sauber; wie bei Sanparks gewohnt, ist in der Küche alles vorhanden, was man benötigt. Man sieht seine Nachbarn nicht groß, aber wenn man Pech hat, kann man sie hören… Sicht zum Wasserloch: die Nr. 7 ist besser als die am Rand gelegene Nr.2. • KTP-Kieliekrankie: tolle Unterkunft in den roten Dünen, die Ausstattung ist für ein staatliches Camp geradezu luxeriös; netter und fürsorglicher Guide; abgesehen von unserem Bienenproblem – Top! • KTP-Nossob: nie wieder 5b – alles andere können wir nicht beurteilen; das Wasserloch war sehr ergiebig und mit dem kleinen Shop, der Tankstelle und dem recht schönen Pool, ist ansonsten alles vorhanden, was man braucht. • KTP-Urikaruus: unser neues Lieblingscamp! Teilweise ist es etwas in die Jahre gekommen, aber die Erlebnisse und Sichtungen haben das alles mehr als wett gemacht… sehr netter Guide! • Kalkrand Teufelskrallen Lodge: Die Zeltunterkünfte sind sehr hübsch, das Essen im Haupthaus ist gut; bei uns ist der Funke nur nicht so richtig übergesprungen, aber das lag wohl an den Erlebnissen im KTP. Wäre es die erste oder zweite Unterkunft unserer Reise gewesen, wären wir sicherlich begeistert(er). • Windhoek – Pension/Hotel Uhland: hmmm, das ist wohl die einzige Unterkunft unserer gesamten Reise, die wir nicht nochmal buchen würden. Und wenn, dann nur das zweite Zimmer! Zu 99% würden wir jedoch beim nächsten Mal eine Unterkunft weiter draußen mit mehr Flair bevorzugen. Empfehlenswert ist allerdings die Tour mit einem Mitarbeiter nach Katutura! • Auto-African Tracks: unkompliziert, alles prima, super Reifen, keine Probleme, gerne wieder! Etwas unglücklich war unser spät gebuchter Rückflug über Johannesburg, dadurch haben wir künstlich einen Tag mehr in Windhoek verbracht und waren auf dem Rückweg (gefühlt) ewig unterwegs. Bezüglich der Flüge an sich, gab es jedoch nix zu meckern. ... So, dass war es nun… Wir bedanken uns an dieser Stelle nochmal ganz herzlich bei allen Mitreisenden und deren Feedback, Danke-Button-Drückern und auch bei den stillen Mitlesern. Es ist toll, dass ihr uns so tapfer begleitet habt, denn oftmals hat uns euer Feedback beim (Weiter-)Schreiben motiviert... Die Reise beim Schreiben quasi nochmal zu erleben, hat einen unfassbaren Wert – und trotzdem bin ich froh, dass es nun geschafft ist!!! Mein persönliches Zeitlimit habe ich zum Glück gerade noch so einhalten können und nun gibt es auch schon eine neue Aufgabe: Taschen packen… Am Freitag geht es nämlich (endlich) wieder los!!! Viele liebe Grüße ins Land, Markus & Nadja |
2015 - 3 wunderbare Wochen im südlichen Namibia; 2016 - Krüger total - unsere Tour von Nord nach Süd; 2016 - KwaZulu-Natal - Ein Urlaub mit Höhen und Tiefen; 2017 - Zu viert durch die Karoo und Kap-Region; 2018 - Let's do it rustic - Kruger NP im April; 2018 - Winter in der Karoo - Frühling am Kap - Herbst 2018; 2018 - Unterwegs im Norden Namibias - Dezember 2018
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