Klein Aus Vista – Eagles Nest – The Wall
Am Morgen haben wir noch einmal das tolle Frühstück in der Alten Kalköfen Lodge genossen, das Gewächshaus mit den Lebenden Steinen ausgiebig besichtigt und der Vogelmama beim Füttern ihres Jungen in der Kanne zugeschaut. Danach hatten wir Afrika live, die Verbindung des Kreditkartenlesegerätes zur Bank ging nicht, wohl in der ganzen Region nicht. Also bar bezahlen. Kein Problem, hat doch erst gestern der Geldautomat (ATM hier in Namibia) gestreikt.
Gewächshaus
Arrangement mit Teekanne fürs Vögelchen im inneren des Restaurants der alten Kalköfen Lodge
So fahren wir also mit ca 200 Namibianischen Dollar (ca. 15€) Restbargeld los. Würden wir wie geplant weitermachen, käme der nächste ATM erst in ein paar Tagen wieder, also Planänderung, wir werden am Montag nach Lüderitz fahren, statt einen Ausflug mit den Lodge Betreibern zu machen, um Geld zu holen und die Stadt anzusehen.
Gefahren sind wir über die D462 zur D463 und von da auf die C13. Die D-Pads waren sehr ordentlich, die C13 sogar asphaltiert. Die D463 ist eine wunderbare Pad, sie hat alles: Wasserdurchfahrt, loser grober Splitt, tiefer Sand und natürlich Steigungen und Gefälle, die man auf öffentlichen Straßen nicht erwartet. Insgesamt recht gut zu fahren, wir haben ja ein kräftiges SUV mit Allrad.
Zwei Gabar Goshawks
Nachdem wie in Aus angekommen sind, war der Weg leicht zu finden. Nach dem Check-In begüßte und Piet, der Manager und teilte uns mit, dass der Guide von Klein Aus Vista gerade frei hat, es gibt also kein geführtes Programm. Von daher ist der ATM-Ausflug nach Lüderitz gar nicht so schlecht. Piet hat uns dann noch den Tipp gegeben, heute im Restaurant zu essen und morgen zu grillen, da morgen zwei Busse zum Abendessen da wären. Und das wäre für uns dann doch zu viel. Wie recht er hat.
Das Abendessen war nichts herausragendes, nur deutlich teurer als zuletzt und wesentlich unpersönlicher. Man merkt deutlich, daß Klein Aus Vista gar nicht so klein ist.
Gefahren 330km
Die Umgebung ist zwar karg, aber es gab einige Vögel, laute Grillen, und wenig Nachbarn.
Rotstirnbartvogel
Cape Bunting
Einen schleichenden Plattfuss hinten rechts hatten wir dann doch. Ab hier alle zwei Tage aufpumpen....
Die erste Nacht im „The Wall“, wie unser Bungalow heisst, war etwas anstrengend. Der Wind, den es die ganze Zeit über gab, ist zum Sturm ausgewachsen. Es gab Gewitter und ein klein wenig Regen. Hauptsächlich aber Sandsturm und Windgeheule. Man wohnt schon sehr nah an der Natur. Wenn weder Wind noch Sand zu hören war, kamen die Mäuse. Es war immer was los.
Unser Ausflug nach Lüderitz startet nach dem Frühstück. Erster Halt Wasserloch Garub mit den berühmten Wildpferden. Beim Aussteigen war der typische Geruch sofort wahrnehmbar. Leider war es auch ziemlich windig, so dass ein längerer Aufenthalt von allein unwahrscheinlich wurde. Die Pferde waren im Gegenlicht nicht besonders gut zu fotografieren, hier trotzdem ein Beweisfoto
Pied Crow
Lüderitz selbst zeigte sich hochnebelig grau und mollige 15 Grad Celsius warm . Die Hauptaufgabe, einen ATM zu finden, war leicht. Nur dass der erste von der Bank Windhoek auch nicht funktionierte. Diese Bank hat gerade große Probleme mit der Technik. Dafür bin ich wenige Meter weiter zur Standard Bank, und hier ging die Technik, und es wurden 5000 NAD, statt der sonst üblichen 2000 NAD ausgegeben.
Wir sind noch kurz in den Spar und in den Waterfront-Komplex. Hat uns alles nicht wirklich gut gefallen, spannender war die Bahnhofbaustelle. Oder das was da mal fertig werden soll.
Der Ausflug zur Second Lagoon um Flamingos zu sehen, war von mäßigem Erfolg gekrönt, es gab Flamingos, aber wenige und weit weg. Alles bei supergrauem Himmel. Nichtmal ein Foto haben wir Lüderitz gemacht.
Auf der Rückfahrt durften wir wieder TAB (Thats Africa Babe) sagen. Baustelle, 3 km einspurig, mit wechselnden Freigaben. Bei uns gibt es da eine Ampel, fertig. In Namibia sitzt ein tief vermummtes Wesen (es ist schließlich sehr kalt), mit Handschuhen, wie im Kühlhaus, und redet per Funk mit der anderen Seite, wann das Stop-Schild auf GO gedreht werden darf. So weit so gut. An dieser Baustelle nun, wurden wir trotz Stop-Schild vorgewunken und uns dann erklärt, dass die Kommunikation unterbrochen wäre und wir einfach nach dem nächsten Auto losfahren sollen. Falls doch jemand entgegenkommt, einfach ausweichen.
Näher sind wir nicht hin
Zurück in Aus, hatten wir einen längeren Tankstopp, nicht nur, weil der Tank ziemlich leer war, sondern weil ein Laster (irgendetwas offizielles) sehr langsam getankt wurde (viele Ersatzkanister). Hierbei wurden wir zum ersten Mal auf den Rhino Poacher Aufkleber angesprochen. Es war ein einheimischer Fahrer eines Safari Busses. Er meinte, wo ich den Aufkleber herhabe und dass beim nächsten doch alles Weiß und die Buchstaben größer sein müßten. Am meisten hat der weitere Gesprächsverlauf imponiert: „Das müsste dann noch auf Chinesisch drauf stehen“, es scheint auch in Namibia einige sehr aufzuregen.
Am Abend haben wir gegrillt. Mit dem Braai-Paket der Lodge waren wir sehr gut bedient und leider blieb was übrig, so reichhaltig war das Ganze. Die Nacht war Windfrei und sowas von ruhig. Traumhaft, hier muss man auch wieder herkommen. Kein Handy, kein WiFi, einfach Natur.
Gefahren 250 km