Alte Kalköfen Lodge
Von der Bagatelle Lodge haben wir noch einen jungen Angestellten mit nach Mariental mitgenommen. Den Halt haben wir genutzt, um uns ein Lunchpaket zu kaufen und das Auto zu tanken. Es kam mit den üblichen 10l Diesel auf 100km aus.
Da heute eine ziemliche Strecke vor uns lag, haben wir beschlossen die Hauptstraße und nicht die Nebenstrecke nehmen. Das schien uns besser, um noch bei Tageslicht anzukommen, schließlich wollten wir noch den Köcherbaumwald besichtigen.
Die B1 mag zwar für Namibia sehr wichtig sein, ist zum Fahren aber sehr langweilig. Links und rechts in großer Entfernung Berge, ansonsten nur flach und karg.
Bei Keetmanshoop sind wir dann zum geschützen Köcherbaumwald (ca. 250 Bäume) bzw. dessen Eintrittsgebäude gefahren und haben ihn besichtigt. Er ist morgens und abends am schönsten, aber man kann auch am hellen Nachmittag diese einmalige Ansammlung besichtigen.
Anschließend sind wir weiter Richtung Alten Kalköfen Lodge (an der B4 Richtung Lüderitz) gefahren. Unterwegs kam die Überquerung des Fish Rivers. Eigentlich war diese Lodge als Startpunkt für die die Besichtigung eben dieses Canyons gewesen. Vielleicht lag es an dem leicht trüben Wetter, dem Fehlen von Wasser im River, oder den Nachwirkungen der Gepardenfütterung, was auch immer wir hatten keine Lust mehr, am nächsten Tag viele Kilometer runterzureissen um zum Aussichtspunkt zu fahren. So wurde beschlossen, es gemütlich weitergehen zu lassen.
Die Lodge liegt etwas abseits der B4 am alten Bahnhof Simplon. Es sind nette kleine Chalets, die von weitem sehr klein aussehen, aber eigentlich geräumig genug sind. Die Aussendusche haben wir dank der etwas frischen Temperaturen nicht genossen. Wir haben aber den sehr erfrischenden Pool ausprobiert und anschließend ein sehr gutes Menü zum Abendessen auf der Veranda serviert bekommen.
Chalet Francisci, unser "Zimmer"
Der Pool
Am Ende eines Tages
Am Abend haben wir noch von unserem Chalet aus das Treiben am beleuchteten Wasserloch beobachtet.
Nicht ganz am Wasserloch, aber doch ganz nett, ein Lizard, aber was für einer?
Gefahren 400km
Nacht über dem Chalet
Auf dem Gelände und in den Zimmern ist liebevoll viel altes Eisen dekoriert und in Gebrauch. Z.B. sind die Aschenbecher alte angerostete Konservendosen. Lampenfassungen sind alte Blechschüsseln, im Speisesaal hängen alte (Tee-, bzw. Kaffee-) Kannen. In einer davon hat ein Vogel (ev. ein Familiar Chat) sein Nest gebaut.
Vogel in Kanne (Familiar Chat?)
Ausserdem haben die Farmbesitzer grüne Daumen und hegen und pflegen viele Kakteen und andere einheimische Pflanzen, viele davon in Eisen- und sonstigen alten Behältnissen. In einem Gebäude sind lebende Steine untergebracht.
Lebende Steine
Den Vormittag haben wir genutzt, uns zu erholen und Bilder und unseren Urlaubs-Blog zu aktualisieren, sowie mal kurz nach Bethanie zum Tanken zu fahren und Vorräte aufzufüllen.
Am Nachmittag hatten wir eine Farmtour mit Sundowner gebucht. Eigentlich haben wir angesichts der Kargheit der Umgebung nichts außergewöhnliches erwartet. Aber es wurden 2,5 unvergessliche Stunden auf der ca. 21000ha großen Farm.
Zuerst ging es in den Wald. Camel Thorns bis zu 500 Jahre alt, immer wieder die Tiere der Farm dazwischen: Oryx, Springbock, Gnu, Strauß und Kudu, immer auf der Flucht. Es ging durch eine trockene Zone zum ältesten Kalkofen Namibias. Wohl Ende des 19. Jahrhunderts gebaut. Weit weg von jeder Straße.
Daneben hat ein Vorbesitzer Palmen gepflanzt, die seit 14 Jahren nicht gegossen wurden, aber immer noch gut aussehen. Es gibt wohl Grundwasser hier.
Anschließend ging es zu einem Aussichtspunkt zum Sundowner. Die Anfahrt war Offroad vom feinsten, obwohl es Fahrspuren gab. Die Aussicht umwerfend, ein liebevoll gedeckter Tisch, der Sonnenuntergang schön spektakulär. Ausser dem Wind keinerlei Geräusche, unfassbar für uns Europäer.
Auf dem Rückweg gab es noch eine Abkürzung: Einfach auf die Gleise der Bahnstrecke. Richtig gefährlich ist das nicht, da wir in der gesamten Zeit keinen Zug gesehen haben. Fährt da überhaupt noch einer? Die Antwort, nein, die Strecke war noch im Bau bzw. in Reperatur.
Es lässt sich mit wenigen Worten zusammenfassen:
Was haben wir für ein Glück.
Himmel vor dem Zimmer, was will man mehr?
Gefahren 92 km