THEMA: Namibia - dreieinhalb Wochen Lodgehopping
06 Jan 2016 16:29 #413696
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  • AndreasG2523 am 06 Jan 2016 16:29
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Hallo zusammen,

die Reise ist schon ein paar Monate her, aber ich habe nicht vergessen, dass ich versprochen hatte darüber hier im Forum einen Bericht abzugeben.
Dass dieser Bericht so lange auf sich warten lies, hat zwei wesentlichen Gründe: letztes Jahr hatte ich keine Muse dazu, und ich hab mehr als ein Jahr gebraucht mich nicht mehr über das eine oder andere Detail aufzuregen. Dazu später mehr.

Es war klar, dass es 2014 wieder nach Namibia gehen muss. Auch klar war schnell, dass der Oktober super geeignet ist, habe ich doch just in diesem Monat Geburtstag. Nach einiger Planerei kam dann diese Runde raus:



Am 30. September sollte es losgehen, und am 26. Oktober 2014 war die Reise schon wieder vorbei. Geplant war der Ablauf so:
  • 30.09.2014 Flug Stuttgart – Zürich und weiter Zürich – Johannesburg mit der Swiss
  • 01.10.2014 Flug Johannesburg- Windhoek mit South African Airways, 1 Nacht; Hotel Heinitzburg – Windhoek
  • 02.10.2014 1 Nacht; Bagatelle Game Ranch – Mariental
  • 03.10.2014 2 Nächte; Alte Kalköfen Lodge – Goageb
  • 05.10.2014 2 Nächte; Klein Aus Vista – Eagles Nest – Aus
  • 07.10.2014 3 Nächte; Wolwedans Dune Camp – Namib Rand NR
  • 10.10.2014 2 Nächte; Sossus Dune Lodge – Sossusvlei-Sesriem
    Sonnenaufgangsballonfahrt über Sossus
  • 12.10.2014 3 Nächte; Villa Margherita – Swakopmund
    Marine-Dune Day mit Sandwich Harbour 4×4
    Little 5 Desert Tour mit Living Desert Adventures
    Dinner im Tug
  • 15.10.2014 1 Nacht; Immenhof Hunting and Guest farm – Omaruru
  • 16.10.2014 2 Nächte; Dolomite Camp – Etosha Park-West
  • 18.10.2014 2 Nächte; Okaukuejo Camp – Etosha Park-Central
  • 20.10.2014 2 Nächte; Mushara Outpost- Etosha Park-East
  • 22.10.2014 2 Nächte; Okonjima Guest Farm Plains Camp – Otjiwarongo
  • 24.10.2014 1 Nacht; River Crossing – Windhoek – Farm
  • 25.10.2014 Flug Windhoek – Johannesburg mit South African Airways und weiter Johannesburg – Zürich mit der Swiss
  • 26.10.2014 Flug Zürich – Stuttgart mit der Swiss

Am Vortag des Abflugs war klar, dass Lufthansa den Flug Frankfurt - Johannesburg am 30.9. bestreiken wird. Daraufhin haben wohl sehr viele umgebucht auf den Swiss Flug ab Zürich, der Flieger war sowas von voll, es wurden 600€ für den geboten, der noch einen Tag warten kann.



Der Flug war insgesamt unspektakulär, alles Pünktlich und der Aufenthalt am OR Tambo dank der Hilfe/Info von Bele in der Bidvest Lounge sehr angenehm. Pünktlich ging es nach Windhoek weiter. Ankunft dank Ebola-Check etwas langsamer als beim letzten Mal, dafür das Gepäck sofort und vollständig. nach Geld holen am ATM (warum Rand, wir sind doch in Namibia?) und dem obligatorischen SIM-Karten-Kauf auf zu AVIS.
Hier die erste richtig positive Überraschung. Ein Fortuner statt des Hilux. SUV statt Pickup. Tolles Upgrade. Viel weniger Staub im Gepäck. Super. Das mit dem zweiten Ersatzreifen und dem Profil, das sollen wir nicht so eng sehen, es geht doch eh nichts kaputt.
An der Stelle wollte ich noch meine Vorhersage bei der Planung wiederholen: "Wenn wir einen Platten haben, dann sicher im Etosha neben einem Löwen"

Auf nach Windhoek zur Heinitzburg!
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06 Jan 2016 18:34 #413702
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Windhoek - Hotel Heinitzburg

Wir haben unser erstes Zimmer in Nambia dieses Jahr im Hotel Heinitzburg bezogen. Sehr groß, kostenloses WiFi, und ein tolles Restaurant. Unseren ersten Sundowner haben wir auf der Hotel Terasse genossen. Es gab Aperol Spritz und das allererste Savanna Dry, es wird nicht das letzte bleiben.



Bei der Übergabe des Autos gab es diesmal sogar eine richtige Einweisung. Zwar ohne Film, aber mit Demonstration des Wagenhebers. Darauf wird ja im Forum gerne hingewiesen, beim ersten Mal gabs aber bei uns niente.

Zum Abendessen haben wir im Leos (Heinitzburg) reserviert. Nicht billig aber sehr gut. Es gab immer irgend einen Zwischengang. Das Personal war sehr aufmerksam. Würde ich immer wieder so tun.

Nach dem Essen haben wir die Skyline genossen:



Vom Pool der Heinitzburg aus, links das Restaurant "Leos"



Der Pool, schön beleuchtet.

Nach einer erholsamen Nacht gab es ein sehr guten Frühstück in der Heinitzburg.
Anschliessend sind wir in die Auas Valley Mall gefahren. Wenn der Umbau mal fertig wird, wird das sicher ein schöner Ort. Als wir da waren war es aber recht unvollständig. Wir haben trotzdem bekommen, was wir wollten.

Jetzt geht es auf Pad Richtung Bagatelle Game Ranch, und endlich Landschaft und Tiere.
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06 Jan 2016 21:21 #413732
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Bagatelle Game Ranch

Irgendwo hatte ich gelesen, dass die Parallelstrecke zur B1 Landschaftlich schöner wäre und man schon früher Kalahari Feeling bekäme. Da wir ausreichend Zeit hatten, sind wir also erstmal auf die B6 Richtung Flughafen gefahren. Abgebogen auf die M23 und weiter bis Dordabis.

Kurz nach der Einmündung in die M23 haben wir angehalten und die Aufschrift, die mein Schwager für mich gemacht hat, am Fahrzeugheck angebracht:



Erstmal gab es Asphalt ab der C15 dann Gravel Pad. Auf dieser sind wir bis nach Hoachanas gefahren. Hier haben wir den ersten Neuzugang in der Sichtungsliste:



Rock Monitor, er sah von weitem recht beweglich aus, hat sich aber fürs Foto sehr ruhig verhalten.
Weiter ging es über die C21 zur D1268 und schließlich zur Bagatelle Game Ranch.

Die Fahrt war abwechslungsreich, Landschaft und Dörfer waren sehr beeindruckend. Die Empfehlung „hinten rum“ zu fahren kann ich nur weitergeben.

Die Bagatelle Game Ranch liegt eingebettet in den roten Dünen. Wir kamen am frühen Nachmittag an und haben gleich eine Sundowner Tour gebucht. Man empfahl uns die Combination Tour mit Game Drive, Cheetah Fütterung (Waisen, die nicht in der freien Wildbahn überleben können) und dem obligatorischen Sundowner zusammen mit den Reitern.

Gefahren 271km

Vor der Tour hatten wir noch etwas Zeit und haben die Umgebung unseres Chalets untersucht.


Schnurrbärtchen


Laughing Dove


African Reed-Warbler?

Dann ging es endlich los, erst die Farmrundfahrt mit vielen alten Bekannten und ein paar neue Vögel:












Lilac Breasted Roller

Anschliessen sind wir in das Cheetah Gehege gefahren. Dort war schon ein zweites Fahrzeug.


Auch ein Zuschauer: Maus

Die Show begann mit dem Werfen von Fleischhappen. Ein Gepard durfte zerren wie ein Hund, ein zweiter ist mit seinem Stück davon. Der Dritte ist auch davon, hat aber leider sein Stück Fleisch verloren. Das haben die Guides wohl nicht bemerkt. Wir sollten dann aussteigen und zum ersten Geparden, der sich einige Meter von den Autos entfernt ins Gras gelegt hat um seinen Happen zu verspeisen. Als wir zu dem Tier hingelaufen sind, kam von hinten der Gepard ohne Fleisch an gesprintet:




Gepard im Anflug (links von dem Herrn mit blauen Shirt)

Erst hat dieses Tier versucht, dem ersten Geparden sein Fleisch zu stehlen, was dieser mit deutlichem Missmut abgelehnt hat. Dann hat der Gepard die Menschen um sich herum wahrgenommen und beschlossen, dem Herrn in Grau hier auf dem Bild links:


Klopf ich mal mit der Tatze auf die Sandale und fauche dabei ganz schön. Nicht, dass das nur ein einmaliger "Angriff" war, das ging gefühlt ewig so weiter. Wie eine mit einem Spielzeug spielende Hauskatze.... Ich stand ungefähr 1m hinter diesem Herrn. Die Guides haben nur panisch „Don‘t move!“ gebrüllt, was wir auch taten. Irgendwann hat ein Guide es zum Auto geschafft und mit Hilfe dieses Autos hat er dann den aufgebrachten Geparden abgedrängt, so dass wir einsteigen konnten. Es ist niemanden etwas passiert, aber der Adrenalinspiegel war ganz schön hoch.

Anschließend ging es zu einem sehr Alkoholreichen Sundowner:


Sundowner


Nacht in Richtung Dune Chalets

Das Abendessen war gut, aber das Gesprächsthema war immer noch die Gepardenfütterung.




Am nächsten Morgen haben wir noch an einem Bushmen Walk teilgenommen, sehr beeindruckend und interessant:


Mit Zeichensprache und Lauten, die ich nicht ansatzweise Verstand wurde vorgeführt



Ein Straußenei als Wasserspeicher im Sand vergraben.


Eine Hütte der San aus Gras.

Danach sind wir zur, „Alte Kalköfen Lodge“, aufgebrochen.
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07 Jan 2016 16:57 #413830
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Alte Kalköfen Lodge

Von der Bagatelle Lodge haben wir noch einen jungen Angestellten mit nach Mariental mitgenommen. Den Halt haben wir genutzt, um uns ein Lunchpaket zu kaufen und das Auto zu tanken. Es kam mit den üblichen 10l Diesel auf 100km aus.

Da heute eine ziemliche Strecke vor uns lag, haben wir beschlossen die Hauptstraße und nicht die Nebenstrecke nehmen. Das schien uns besser, um noch bei Tageslicht anzukommen, schließlich wollten wir noch den Köcherbaumwald besichtigen.

Die B1 mag zwar für Namibia sehr wichtig sein, ist zum Fahren aber sehr langweilig. Links und rechts in großer Entfernung Berge, ansonsten nur flach und karg.

Bei Keetmanshoop sind wir dann zum geschützen Köcherbaumwald (ca. 250 Bäume) bzw. dessen Eintrittsgebäude gefahren und haben ihn besichtigt. Er ist morgens und abends am schönsten, aber man kann auch am hellen Nachmittag diese einmalige Ansammlung besichtigen.









Anschließend sind wir weiter Richtung Alten Kalköfen Lodge (an der B4 Richtung Lüderitz) gefahren. Unterwegs kam die Überquerung des Fish Rivers. Eigentlich war diese Lodge als Startpunkt für die die Besichtigung eben dieses Canyons gewesen. Vielleicht lag es an dem leicht trüben Wetter, dem Fehlen von Wasser im River, oder den Nachwirkungen der Gepardenfütterung, was auch immer wir hatten keine Lust mehr, am nächsten Tag viele Kilometer runterzureissen um zum Aussichtspunkt zu fahren. So wurde beschlossen, es gemütlich weitergehen zu lassen.

Die Lodge liegt etwas abseits der B4 am alten Bahnhof Simplon. Es sind nette kleine Chalets, die von weitem sehr klein aussehen, aber eigentlich geräumig genug sind. Die Aussendusche haben wir dank der etwas frischen Temperaturen nicht genossen. Wir haben aber den sehr erfrischenden Pool ausprobiert und anschließend ein sehr gutes Menü zum Abendessen auf der Veranda serviert bekommen.




Chalet Francisci, unser "Zimmer"




Der Pool


Am Ende eines Tages

Am Abend haben wir noch von unserem Chalet aus das Treiben am beleuchteten Wasserloch beobachtet.


Nicht ganz am Wasserloch, aber doch ganz nett, ein Lizard, aber was für einer?

Gefahren 400km


Nacht über dem Chalet

Auf dem Gelände und in den Zimmern ist liebevoll viel altes Eisen dekoriert und in Gebrauch. Z.B. sind die Aschenbecher alte angerostete Konservendosen. Lampenfassungen sind alte Blechschüsseln, im Speisesaal hängen alte (Tee-, bzw. Kaffee-) Kannen. In einer davon hat ein Vogel (ev. ein Familiar Chat) sein Nest gebaut.



Vogel in Kanne (Familiar Chat?)









Ausserdem haben die Farmbesitzer grüne Daumen und hegen und pflegen viele Kakteen und andere einheimische Pflanzen, viele davon in Eisen- und sonstigen alten Behältnissen. In einem Gebäude sind lebende Steine untergebracht.


Lebende Steine

Den Vormittag haben wir genutzt, uns zu erholen und Bilder und unseren Urlaubs-Blog zu aktualisieren, sowie mal kurz nach Bethanie zum Tanken zu fahren und Vorräte aufzufüllen.
Am Nachmittag hatten wir eine Farmtour mit Sundowner gebucht. Eigentlich haben wir angesichts der Kargheit der Umgebung nichts außergewöhnliches erwartet. Aber es wurden 2,5 unvergessliche Stunden auf der ca. 21000ha großen Farm.

Zuerst ging es in den Wald. Camel Thorns bis zu 500 Jahre alt, immer wieder die Tiere der Farm dazwischen: Oryx, Springbock, Gnu, Strauß und Kudu, immer auf der Flucht. Es ging durch eine trockene Zone zum ältesten Kalkofen Namibias. Wohl Ende des 19. Jahrhunderts gebaut. Weit weg von jeder Straße.



Daneben hat ein Vorbesitzer Palmen gepflanzt, die seit 14 Jahren nicht gegossen wurden, aber immer noch gut aussehen. Es gibt wohl Grundwasser hier.
Anschließend ging es zu einem Aussichtspunkt zum Sundowner. Die Anfahrt war Offroad vom feinsten, obwohl es Fahrspuren gab. Die Aussicht umwerfend, ein liebevoll gedeckter Tisch, der Sonnenuntergang schön spektakulär. Ausser dem Wind keinerlei Geräusche, unfassbar für uns Europäer.





Auf dem Rückweg gab es noch eine Abkürzung: Einfach auf die Gleise der Bahnstrecke. Richtig gefährlich ist das nicht, da wir in der gesamten Zeit keinen Zug gesehen haben. Fährt da überhaupt noch einer? Die Antwort, nein, die Strecke war noch im Bau bzw. in Reperatur.

Es lässt sich mit wenigen Worten zusammenfassen: Was haben wir für ein Glück.



Himmel vor dem Zimmer, was will man mehr?

Gefahren 92 km
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Letzte Änderung: 08 Jan 2016 21:48 von AndreasG2523.
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08 Jan 2016 21:09 #414016
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Klein Aus Vista – Eagles Nest – The Wall

Am Morgen haben wir noch einmal das tolle Frühstück in der Alten Kalköfen Lodge genossen, das Gewächshaus mit den Lebenden Steinen ausgiebig besichtigt und der Vogelmama beim Füttern ihres Jungen in der Kanne zugeschaut. Danach hatten wir Afrika live, die Verbindung des Kreditkartenlesegerätes zur Bank ging nicht, wohl in der ganzen Region nicht. Also bar bezahlen. Kein Problem, hat doch erst gestern der Geldautomat (ATM hier in Namibia) gestreikt.


Gewächshaus


Arrangement mit Teekanne fürs Vögelchen im inneren des Restaurants der alten Kalköfen Lodge

So fahren wir also mit ca 200 Namibianischen Dollar (ca. 15€) Restbargeld los. Würden wir wie geplant weitermachen, käme der nächste ATM erst in ein paar Tagen wieder, also Planänderung, wir werden am Montag nach Lüderitz fahren, statt einen Ausflug mit den Lodge Betreibern zu machen, um Geld zu holen und die Stadt anzusehen.

Gefahren sind wir über die D462 zur D463 und von da auf die C13. Die D-Pads waren sehr ordentlich, die C13 sogar asphaltiert. Die D463 ist eine wunderbare Pad, sie hat alles: Wasserdurchfahrt, loser grober Splitt, tiefer Sand und natürlich Steigungen und Gefälle, die man auf öffentlichen Straßen nicht erwartet. Insgesamt recht gut zu fahren, wir haben ja ein kräftiges SUV mit Allrad.










Zwei Gabar Goshawks

Nachdem wie in Aus angekommen sind, war der Weg leicht zu finden. Nach dem Check-In begüßte und Piet, der Manager und teilte uns mit, dass der Guide von Klein Aus Vista gerade frei hat, es gibt also kein geführtes Programm. Von daher ist der ATM-Ausflug nach Lüderitz gar nicht so schlecht. Piet hat uns dann noch den Tipp gegeben, heute im Restaurant zu essen und morgen zu grillen, da morgen zwei Busse zum Abendessen da wären. Und das wäre für uns dann doch zu viel. Wie recht er hat.

Das Abendessen war nichts herausragendes, nur deutlich teurer als zuletzt und wesentlich unpersönlicher. Man merkt deutlich, daß Klein Aus Vista gar nicht so klein ist.

Gefahren 330km

Die Umgebung ist zwar karg, aber es gab einige Vögel, laute Grillen, und wenig Nachbarn.








Rotstirnbartvogel


Cape Bunting


Einen schleichenden Plattfuss hinten rechts hatten wir dann doch. Ab hier alle zwei Tage aufpumpen....

Die erste Nacht im „The Wall“, wie unser Bungalow heisst, war etwas anstrengend. Der Wind, den es die ganze Zeit über gab, ist zum Sturm ausgewachsen. Es gab Gewitter und ein klein wenig Regen. Hauptsächlich aber Sandsturm und Windgeheule. Man wohnt schon sehr nah an der Natur. Wenn weder Wind noch Sand zu hören war, kamen die Mäuse. Es war immer was los.

Unser Ausflug nach Lüderitz startet nach dem Frühstück. Erster Halt Wasserloch Garub mit den berühmten Wildpferden. Beim Aussteigen war der typische Geruch sofort wahrnehmbar. Leider war es auch ziemlich windig, so dass ein längerer Aufenthalt von allein unwahrscheinlich wurde. Die Pferde waren im Gegenlicht nicht besonders gut zu fotografieren, hier trotzdem ein Beweisfoto




Pied Crow

Lüderitz selbst zeigte sich hochnebelig grau und mollige 15 Grad Celsius warm . Die Hauptaufgabe, einen ATM zu finden, war leicht. Nur dass der erste von der Bank Windhoek auch nicht funktionierte. Diese Bank hat gerade große Probleme mit der Technik. Dafür bin ich wenige Meter weiter zur Standard Bank, und hier ging die Technik, und es wurden 5000 NAD, statt der sonst üblichen 2000 NAD ausgegeben.

Wir sind noch kurz in den Spar und in den Waterfront-Komplex. Hat uns alles nicht wirklich gut gefallen, spannender war die Bahnhofbaustelle. Oder das was da mal fertig werden soll.

Der Ausflug zur Second Lagoon um Flamingos zu sehen, war von mäßigem Erfolg gekrönt, es gab Flamingos, aber wenige und weit weg. Alles bei supergrauem Himmel. Nichtmal ein Foto haben wir Lüderitz gemacht.

Auf der Rückfahrt durften wir wieder TAB (Thats Africa Babe) sagen. Baustelle, 3 km einspurig, mit wechselnden Freigaben. Bei uns gibt es da eine Ampel, fertig. In Namibia sitzt ein tief vermummtes Wesen (es ist schließlich sehr kalt), mit Handschuhen, wie im Kühlhaus, und redet per Funk mit der anderen Seite, wann das Stop-Schild auf GO gedreht werden darf. So weit so gut. An dieser Baustelle nun, wurden wir trotz Stop-Schild vorgewunken und uns dann erklärt, dass die Kommunikation unterbrochen wäre und wir einfach nach dem nächsten Auto losfahren sollen. Falls doch jemand entgegenkommt, einfach ausweichen.




Näher sind wir nicht hin

Zurück in Aus, hatten wir einen längeren Tankstopp, nicht nur, weil der Tank ziemlich leer war, sondern weil ein Laster (irgendetwas offizielles) sehr langsam getankt wurde (viele Ersatzkanister). Hierbei wurden wir zum ersten Mal auf den Rhino Poacher Aufkleber angesprochen. Es war ein einheimischer Fahrer eines Safari Busses. Er meinte, wo ich den Aufkleber herhabe und dass beim nächsten doch alles Weiß und die Buchstaben größer sein müßten. Am meisten hat der weitere Gesprächsverlauf imponiert: „Das müsste dann noch auf Chinesisch drauf stehen“, es scheint auch in Namibia einige sehr aufzuregen.
Am Abend haben wir gegrillt. Mit dem Braai-Paket der Lodge waren wir sehr gut bedient und leider blieb was übrig, so reichhaltig war das Ganze. Die Nacht war Windfrei und sowas von ruhig. Traumhaft, hier muss man auch wieder herkommen. Kein Handy, kein WiFi, einfach Natur.

Gefahren 250 km



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Wolwedans – Teil 1


Abschied von Klein Aus Vista

Vom Eagles Nest sind wir erst nach ausgiebigem Frühstück gegen 10 Uhr gestartet. Die Pads Richtung Wolwedans waren fürs Durchschütteln bestens präpariert. Wir haben die wirklich schöne Strecke über die D707 genommen, für die wir etwas mehr als 2h gebraucht haben. Die Landschaft, die Farben einfach schön.


Gabar Goshhawk












Wir steuern auf der C27 nach Norden, irgendwo links von uns muss die Namibrand Nature Reserve sein. Aber nur Hügel und Reste von Weidezäunen. Dann, nach links die Einfahrt. Was für eine Pad!


Wir sind da!


Klare Anweisungen

Wir hatten im Vorfeld so viel von Wolwedans gehört und alle haben geschwärmt ohne Ende. Wichtig sei, im Dune Camp zu wohnen. Das Dune Camp besteht aus 6 Wohnzelten für Gäste, einem Hauptzelt mit Küche und den Personalunterkünften. Was uns hier wohl erwartet?



Schon auf dem Weg zur Rezeption, die Tiere hier haben einen viel geringeren Fluchtreflex

Gegen 15 Uhr kamen wir dann Richtung Wolwedans Rezeption. Und mussten erst mal die Augen reiben, kommt uns da nicht ein Porsche Cayenne entgegen? Ja, doch und mit Stuttgarter Kennzeichen! Und er war nicht allein, der Porsche Travel Club war mit ca. 20 Fahrzeugen auf dem Parkplatz das klar dominierende Bild. Am nächsten Tag waren die aber alle wieder weg. Sie wohnten auch in der Dune Lodge, das ist die "Massenunterkunft" mit 9 Chalets und einer Suite.


Die Heimat lässt Grüßen, oder wenn man nicht mehr weiss, wohin mit dem Geld, hier sind sie richtig.

Für Wolwedans bucht man immer ein All-Inclusive Paket, das auch einen Guide beinhaltet. Unserer hies Teresius und hat seinen Lieblingslandy Sophie meist dabei gehabt.



Teresius

Teresius hat uns in Empfang genommen, nach dem Willkommensdrink ging es dann direkt zum Dune Camp. Auf dem Weg versuchte Teresius, uns alle Optionen für die kommenden 2 Tage zu erklären. Das hat uns erstmal komplett überfordert.


Aussicht vom Bett - Warum hier wieder weggehen?


Aussicht von der Terrasse


Die Terrasse von Zelt Nr. 1

Abends ging es zur ersten Sundowner Tour.



Oryx sind überall auf Wolwedans, wirklich überall (selbst UNTER den Zelten)


Aus dem Auto heraus, haben sie praktisch keine Scheu, nur wenn man aussteigt, werden sie nervös.


Aussicht vom "Marriage Point" einer schönen Düne


Tok-Tokkie Käfer, oft zu sehen, schlecht zu fotografieren


Endlich Sundowner


Einhorn (männlich, Horn im Kampf verloren) im letzten Tageslicht

Anschliessend Abendessen mit allen anderen, die im Dune Camp übernachten (max. 12 Personen) an einem großen Tisch.
Heute waren wir 14, weil ein amerikanisches Paar, das eigentlich Dune Lodge gebucht hatte, wegen dem Porsche Travel Club nach in ein Reservezelt im Dune Camp wohnen durfte. Sie haben das sehr genossen. Die Tischnachbarn waren alles freundliche nette Zeitgenossen, wobei irgendwann raus kam, dass man auch mit dem Flugzeug aus Windhoek anreisen kann, oder als Schweizer Bänker einfach die Frau fahren lassen kann und selbst ein Buch lesen. Nach reichlich Amarula ging es in das Traumzelt.



P.S. musste zwei Bildunterschriften korrigieren. Marriage Place kommt erst noch und der Tok-Tokkie auch....
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