28. August
Nach einem ausgiebigen Frühstück, ein paar kleineren Einkäufen, Diesel- und Wassertank auffüllen und uns auf der Bank mit Pula versorgen (im Tausch von US$), machten wir uns schleunigst Richtung Khama Rhino auf den Weg.
Am Mittag kamen wir dort an und wurden freundlich empfangen.
Die zwei geplanten Nächte hatten wir schon im Voraus reserviert und bezahlt. Doch die nette Receptionistin erstattete uns die Kosten einer Nacht in Form eines Gutscheins (im campeigenen Restaurant und Shop einzulösen) zurück. Das nennt man Kulanz!
das Badehüsli
Küchenmanschaft war auch schon angetreten
Durch unsere Verspätung blieb uns nur noch der Nachmittag zur Rhinosuche.
Aber diese straften uns mit Abwesenheit.
Offensichtlich waren wir zwar immer zur richtigen aber mit zu wenig Zeit am falschen Ort.
So als unbedarfte Frischlinge in Sachen Game Drive mussten wir noch viel lernen!
Unsere Sichtungen hielten sich somit in Grenzen:
Ein (an uns) desinteressierter Spring? Impala? Bock
bewacht argwöhnisch seinen Harem
ein paar Wildsäu waren auch noch mit von der Partie.
Etwas enttäuscht trotteten wir zurück ins Camp, denn dort wartete auf uns die nächste grosse Herausforderung mit Titel
"DACHZELTMONTAGE"!
Für alle, welche das auch noch nicht machen mussten, werde ich mal das Prozetere in einzelnen Schritten (zum mitschreiben) ausführlich beschreiben. Solche die sich jetzt, als alte Routiniers, ein gelangweiltes müdes Lächeln abringen, können sich ja mit einem Savanna (im Kühlschrank wo Freshy draufsitzt) die Zeit verkürzen .
Voraussetzungen für eine reibungslose, speditive und unfallfreie Montage sind:
1. vorteilhaft zwei wagemutige und schwindelfreie Personen mit technischen Verständnis,
2. bequeme Kleidung,
3. bis aufs Minimum gekürzte Fingernägel
4. genug Schweisstücher
5. Zeit und Geduld
Und so geht das:
Schritt 1: Ernst Stägeli uf aufs Dach
Ich von vorn unelegant und unbeholfen auf die Kühlerhaube (kein Foto!!)
Schritt 2: Befestigungslaschen der Abdeckung lösen (Achtung Punkt 3),
Abdeckung entfernen.
Schritt 3: auf der nach oben gewanden Unterseite des nun sichtbaren Zeltbodens sehen wir eine 2-teilige Metallleiter welche wir nun versuchen aus diversen Arretierungen zu lösen und auseinander zu schieben, das nicht immer auf Anhieb wegen Verformungen gelingt. Da kommt Punkt 5 zum Zug.
Schritt 4: Ernst Stägeli ab (kein Foto. sieht gleich aus wie uf) und das äussere! vorstehende Leiterende vorsichtig nach unten ziehen und wenn man bis dahin alles richtig gemacht hat und früh genug seine Finger aus der Klapprichtung gezogen hat! tatatata
Klappt das Zelt zu seiner vollen Grösse auf!
Schritt 5: Ich wieder sehr unbeholfen aber erleichtert von Motorhaube herunter (kein Bild!!)
Schritt 6: Ich die fest am Boden stehende Zeltleiter vorsichtig hinauf (kein Bild!!) um im Zelt für Ordnung zu sorgen. Das heisst: geteilte Matratze auseinanderklappen, Wolldecke als Unterlage legen, mitgenommenes Fixleintuch montieren, Kopfkissen und Schlafsäcke parat legen. Rückwärts Leiterli ganz vorsichtig wieder hinunter (kein, ihr wisst schon was)
Schritt 6: Schweiss trocknen, gemeinschaftliches Begutachten des Gesamtwerkes und gegenseitiges Schulterklopfen
Schritt 7: Wir belohnen uns mit einen kräftigenden Schluck Savanna dry oder (wie Elija immer sagte) Tschinntonik.
Das Ganze dauerte, fürs erste Mal sensationelle 45 Minuten.
Vorausschickend erwähnt: nach ca. 5-maligen Auf-und Abbauen konnten wir es dann innert schlapper 10 Minuten!
Im Restaurant gab es dann noch ein etwas frugales aber ausreichendes Nachtessen und dann kletterten wir müde und zufrieden in unser "Schlafzimmer".
Am nächsten Morgen, nach unserem ersten selbst gemachten Frühstück und Ernstens feinen Espresso, packten wir alles wieder zusammen.
Übrigens, die Demontage des Dachzeltes geht in umgekehrter Reihenfolge der obigen Anleitung vor sich. Allerdings wenns am Morgen sein sollte, vorzugsweise OHNE Schritt 7!
Wir versorgten uns noch mit Holz und Tranksamen im Campshop und dann machten wir uns gegen 10 Uhr auf in Richtung Kubu Island.
Khama RhinoSanctuari Camp BP 438,-/Nacht,
Soweit der aktuelle Stand der Dinge!
Und wie es uns weiter so ergangen ist und was wir dort erleben durften erzähle ich euch das nächste Mal.