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BMW schrieb:
sehe auf Fotos viele geöffnete Auto-Türen......... da sind offenbar NOCH keine Affen....... .wird sich später ganz sicher noch ändern.... Ich muss das unbedingt kommentieren, aber das geht nicht so schnell, weil ich bestimmte Vorkommnisse rückblickend und vorgreifend erzählen muss. Hier ist UNSERE Affengeschichte: sie begann schon langer vor unserer Reise. Sensibilisiert durch mein recherchieren im Forum und dem lesen der vielen Horrorgeschichten über Raubzüge bandenmässig organisierten Affenhorden, beschloss ich, MICH für alle Eventualitäten auszurüsten. Ernst sah die Dinge nicht so dramatisch und belächelte meine Aktivitäten. Im Forum las ich, dass die effektivste Waffe gegen Überfälle dieser Art eine Steinschleuder oder in schlimmen Fällen Pfefferspray wäre. Also ging ich mutig in ein Waffengeschäft und fragte nach einer Zwille. Der freundliche Verkäufer wusste was ich wollte, griff in die Vitrine und legte mir ein Ding auf den Tresen. Ich weiss ja wie eine Steinschleuder aussieht. Mein Grossvater hatte mir einmal eine aus einer Astgabel geschnitzt und Omas Einweckgummi daran montiert. Funktionierte super. Jedoch dieses Hightechding, was da lag war wohl der Requisitenkammer von Star Wars entlehnt und ähnelte eher einer mutierten Armbrust. Auf meine Frage, ob's denn kein einfacheres gäbe, meinte er milde lächeln "das ist das einfachste". Nun, ich kaufte dieses und noch ein Pfefferspray. Auf meine naive Frage, ob man dafür nicht einen Waffenschein brauche, antwortete er salbungsvoll "aber nein, würde ihnen aber raten, diese nicht im Handgepäck zu transportieren. Könnte zu Missverständnissen führe". Ernstens Kommentar zu meiner Aufrüstung möchte ich hier lieber nicht publizieren. Jetzt komme ich aber zum wesentlichen Punkt meiner Replik und damit zu der grundsätzlichen Frage: Wo waren diese durch alle Camps ziehenden kriminellen Affenbanden? Keine Affensichtungen in Khama Rhino, auf Kubu Island, 3-rd Bridge, Xakanaxa und Savuti. Dann endlich auf Linyanti. Mit lautem Gekreische und Gezetere kündigte sich eine Gruppe an. Ich machte mich kampfbereit. Ernst meinte grinsend, es fehle nur noch die Kriegsbemalung und machte es sich auf dem Zuschauerstuhl mit einer Flasche Bier bequem. Als erster kam der Kundschafter. Er bedachte uns mit routiniert abschätzenden Kontrollblick und wir wurden als uninteressantes Objekt eingestuft. Er schnatterte etwas zu der ihm folgenden Grossfamilie, was sich anhörte wie: Leute, weiterlaufen, hier ist nichts zu holen, und keine Angst vor dieser lächerlichen Affenscheuche, die blufft nur! Dann kamen sie zivilisiert und etwas scheu daher. Ein paar liessen sich kurz zur Fellpflege nieder. eine Mama zeigte stolz ihr Jüngstes und mal ganz ehrlich diesem netten Kerlchen unlautere Absichten zuzumuten, wäre doch wirklich eine böswillige Unterstellung! Nur der letzte drehte sich noch einmal um und ich fragte mich, ob Affen um die Bedeutung des auf gestreckten Mittelfingers wissen? Unsere Bedeutungslosigkeit hatte sich dann wohl in der Affengemeinde herumgesprochen. Auf jeden Fall wurden wir nachfolgend ständig sehr geringschätzig behandelt! So richtig Äktschen gab es immer nur bei den Nachbarn. Dies noch zum Schluss: das war UNSERE Affengeschichte. Für alle mitlesenden Erstlinge sei's gesagt: EURE wird sicher eine andere sein. |
Letzte Änderung: 12 Jan 2016 08:06 von Gromi.
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Heute muss ich euch die Vorkommnisse der nächsten zwei Tage etwas textlastig erzählen, da meine Tätigkeiten an diesem Tag in der Hauptsache von koordinierender, vermittelnder und motivierender Art waren und dadurch die Dokumentation ins Vergessen geriet.
30. August: Bei unseren netten Campnachbarn auf Kubu Island informierten wir uns noch nach dem Weg zur A3. Die meinten es wäre gut zu finden. Ihr müsst zum Gumba Vet Fence, danach links am Zaun entlang und dann immer gerade aus. Wir gaben der Tante den Auftrag uns diesen Weg nach Maun über Gweta zu zeigen und fuhren hoffnungsvoll los. An der ersten Weggabelung meinte sie wir sollen nach links fahren, was wir brav auch taten. Weil aber der Kompass in Richtung Süden zeigte, wurden wir stutzig und vergrösserten die Route. Tatsächlich wollte sie uns nach Süden, über die B300 schicken. Das war aber nicht der Auftrag! Wir machten kehrt und hofften, dass sie ihren Irrtum einsehen würde. Doch sie blieb stur und maulte ständig, wir sollen wenn möglich umdrehen! Wir erklärten ihr dann in aller Ruhe von Anfang an nochmals unser Anliegen. Das brachte sie zum Nachdenken. Jedenfalls schwieg sie, bis zur besagten Gabelung. Dort angekommen sahen wir, es gab drei Wege zur Auswahl. Wir entschieden uns für den rechten. Da flippte sie völlig aus und ihre Stimmlage kippte ins schrille." Fahren sie zurück!" und das in einer Endlosschleife. Leichte Missstimmung kam auf. Doch dann sahen wir einiges wohlgenähte Nutzvieh herumstehen. Die gehörten zu einer kleinen Ansammlung von Hütten. Aber das Dorf war menschenleer und einfach an eine Tür klopfen trauten wir uns nicht. Als wir weiter fuhren kam uns Hilfe in Gestalt eines munter dahin spazierenden jungen Mannes entgegen, welcher uns glücklich ob der Abwechslung und nach der obligaten Begrüssungszeremonie im rudimentären bis unverständlichen Englisch den Weg erklärte. Wir verstanden: erst nach rechts und dann kommt gleich der Vet Fence. Wir tauschten noch ein paar Freundlichkeiten aus und fuhren weiter. Die Tante wurde langsam hysterisch und wir mussten sie, um des lieben Friedenswillen abstellen. Nach einer gefühlten Ewigkeit sollte ja nun mal der Zaun kommen. Doch der kam nicht! Wahrscheinlich hatten wir den netten jungen Mann doch falsch verstanden. Also wieder umkehren. Fröhlich winkte er uns zu und deutete in die andere Richtung. Wir taten so, als hätten wir's nicht gesehen. Ein Stück weiter überkamen uns dann doch Zweifel und wir fuhren wieder zurück. Der nette junge Mann tanzte vor Wiedersehensfreude und winkte uns mit beiden Händen zum Abschied nach. So wappneten wir uns mit Geduld. die war auch nötig. Von wegen "gleich"! Am Zaun mussten wir auf den Torhüter warten, welcher langsam aus einer etwas entfernt stehenden dürftigen Hütte geschlendert kam. Nach Begrüssung und den Woherwohinauskünften, fragten wir ihn ob er denn da wohne. Da erklärte er uns etwas weinerlich, ja er wohne da ganz allein ohne Geld und ohne Einkaufsmöglichkeiten und er habe immer Hunger. Wir schenkten ihm unsere letzten Früchte und Schoggiriegel (welche im defekten Kühlschrank so kurz vor dem Schmelzpunkt waren). Naja, etwas dürftig, aber von Herzen. Doch er hatte offenbar mit etwas anderem gerechnet und der Dank kam etwas verhalten. Danach empfing uns wieder diese unwirklich und unendlich scheinende Salzpfannenlandschft. Nachdem vor Gweta die ersten verstreuten Dörfer auftauchten, beschlossen wir der Tante wieder eine Chance zu geben. Doch jetzt war sie total muff mit uns und sie gab vor kein Signal zu haben und uns nicht zu finden. Im Vorfeld von Gweta wurde für uns das unmarkierte Wegegewirr doch sehr unübersichtlich und wir baten Tante reumütig um Hilfe. Sie gab uns einlenkend eine akzeptabel aussehende Route an und wir fielen wieder auf ihr fieses Spielchen rein. Sie schickte uns kreuz und quer durch ein wirres Buschwegelabyrinth und immer wieder standen wir vor dem gleichen hohen Zaun eines Kraals! Da platzte dem Ernst nun endgültig der Kragen und er drückte unter nicht jugendfreien Flüchen den Ausknopf. Nachdem wir uns dann mühsam, immer wieder, in getarnte Bodenhöhlen von Grabtieren einsackend und unter schmerzhaften Gestöhne von Gemsbok auf die A3 durchgekämpft hatten, war es mittlerweile nach 15.00 Uhr. In Maun kamen wir um 17.45 an. Wir hatten Im "Sedia Hotel" für eine Nacht reserviert. Nach dem Zimmerbezug kümmerten wir uns erst mal um die Leerung des Kühlschrankes. Eine grauenhafte Gestankswolke schwoll uns da entgegen. Die Reste unserer diversen Lebensmittel waren leicht angekocht und stanken ekelhaft. Ein Joghurt war explodiert und hatte sich im ganzen Kühlschrank ausgebreitet. Da war erst mal putzen angesagt. Die vergammelten Lebensmittel entsorgten wir in einem Müllkübel mit stabilen Deckel. Nach ausgiebigen duschen verwöhnten wir uns mit einem ausgezeichneten Dinner (Lammchops und Salat vom Feinsten!) und einigen Gläschen Rotwein. Dann noch einen Schlummertrunk und kleinem Plausch mit der Barmäit und ab in die Heia. Sedia Hotel: Pula 615.-/Unit, Dinner 185.-/P 31. August Da mussten wir den Kontakt mit dem Autovermieter finden. Uns standen zehn Tage ohne Frischverpflegung bevor. Angstvisionen von Büchsenfutter, Jedentagpasta und das schlimmste: WARMES BIER! und SAVANNA! liessen uns erschauer. Eine säichwarme abendliche "Malariaprofilaxe"! der reinste Horror! Als erstes versuchten wir es über E-Mail, doch das im Zimmerpreis Inklusivwlan funktionierte nicht. Dann mit dem vom Vermieter gratis gelieferte Satellitentelefon. Das machte keinen Mucks. Logisch! wenn der Akku nicht geladen war! Schlussendlich gelang es uns über Ernstens Handy (mit Swiss Prepaid) ein SMS loszuschicken. Und es funktionierte! Carel gab uns eine Adresse in Maun an. Dort würde dem Kühlschrank geholfen. An besagter dieser erwartete uns ein riesiger technischer Gemischtwarenladen (vom Kitschautoschlüsselanhänger über Velo- und Autoersatzteile bis Highteccampingausrüstung ) und ein hilfsbereite Chef von diesem. Nach einem professionellen Blick auf unseren Patienten verkündete er uns, dass er das nicht reparieren kann; ABER er wüsste Einen, der uns vielleicht, möglicherweise unter Umständen helfen könnte (habt ihr meine konjunktive hoch drei-Schreibform bemerkt!!) Er verschwand geschäftig und kam nach kurzer Zeit zurück und drückte uns eine Adresse in die Hand. Dort würden wir in einer halben Stunde diesen Jemand treffen! Dieser hiess Kevin war alleiniger Betreiber einer Werkstadt für Kühl- und Klimaanlagen und pünktlich zur Stelle. Das machte wieder Hoffnung! Er kam nach erstem Augenschein zum Schluss, für eine definitive Diagnose müsse er den Kühlschrank in die Werkstatt nehmen. Die wäre gleich um die Ecke. Und das war sie tatsächlich! Wir sollten ihn am späten Nachmittag anrufen. Dann könne er uns sagen ob er: 1. den Kühlschrank über Nacht flicken könne oder 2. Ersatzteile muss bestellen. Das würde etwa ungefähr 2-3 Tage dauern. Wir waren ja bereits einen Tag im Verzug. Und dann noch mal drei weitere! Da kam schon mal leichte Panik auf! Wir beschlossen in der Nähe zu bleiben. Im "Queness Inn" einem SC Hotel mit neuwertiger modernen Ausstattung (grad um die Ecke) fanden wir eine sehr schöne Bleibe. (BWP 600.-/Unit) Später teilte uns Kevin am Telefon mit, dass er den Kühlschrank über Nacht flicken kann und wir ihn morgen früh gegen 9.30 abholen können. Freude herrschte!!! Den Abend verbrachten wir auf der Terrasse in angenehmer Gesellschaft mit einer Gruppe Südafrikaner, welche uns ein KALTES Bier offerierten. Unsere Dankbarkeit war grenzenlos! Wir revanchierten uns mit einer Flasche lauwarmen Rotweins, welcher der guten Stimmung aber keinen Abbruch tat. 01. September Nach einem kümmerlichen Frühstück checkten wir aus und begaben uns zu unserem Helfer. Der Kühlschrank laufe wieder, er kann uns aber keine Prognose geben, wie lange das hält, weil das offensichtlich schon mal repariert worden war. Mit grosser Dankbarkeit und nach der Begleichung der Rechnung von (im Schweizer Vergleich) lächerlichen 980 Pula, machten wir uns auf ins nächste Einkaufzentrum, um unser wieder auf Hochtouren laufendes Kühlgerät mit Labsale und Tranksame zu füllen! An dieser Stelle muss ich noch ein paar Worte über die Einkaufsmöglichkeiten in Botswana und später auch in Namibia verlieren. Wir waren immer wieder positiv überrascht ob des reichhaltigen und europäisch anmutenden Sortimentes der Supermärkte in den grösseren Ortschaften. Man bekam alles, was man brauchte. Problem bereitete uns immer nur das grosse Laufpensum durch die riesenlangen Regalstrassen und das Finden der Artikel. Wir fanden schlussendlich immer alles - ausser AROMAT!! Anschliessend bezahlten wir noch im Wildlife Office unseren Obolus für 9 Tage Moremi und Chobe von 2610 Pula und machten uns gegen Zwölf auf den Weg in Richtung 3rd Bridge. Das nun mal wieder der momentane Stand der Dinge. Ich wünsche allen, mit dieser kleinen "Endegutallesgut Geschichte" ein fröhliches Weihnachtsfest. |
Letzte Änderung: 23 Mär 2016 10:28 von Gromi.
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Hallo liebe Forumsgemeinde, ich hoffe ihr seid alle wohlbehalten ins neue Jahr hineingerutscht.
und zu diesem sag' ich's euch mal mit Wilhelm Busch: Will das Glück nach seinem Sinn dir was Gutes schenken, sage Dank und nimm es hin ohne viel Bedenken. Jede Gabe sei begrüsst, doch vor allen Dingen: das, warum du dich bemühst, möge dir gelingen. Nun, ich werde mich zumindest erst einmal um einen weiter fahrenden Bericht bemühen und hoffe er möge mir einigermassen gelingen. Also dann mal alle die wollen, einsteigen bitte - es geht weiter! In diese Richtung Es ist der 01. September Wir fahre in Richtung Moremi Game Reserve und da! unsere ERSTE SICHTUNG! Vor lauter Aufregung brauche ich eine Ewigkeit meine Kamera einzustellen. Ausserdem musste ich dann noch den Ernst aus der Schusslinie scheuchen (er war ja auch ganz aufgeregt). Somit gelang mir nur dieses abgängige Foto. Danach war ich gewappnet. Kamera und zweites Objektiv schussbereit auf dem Schoss, Ernst mit Gemsbok instruiert: bei "Achtung Irgendwas rechts oder links" sofortige ruhige Fahrweise bis Stillstand und freies Schussfeld! na bitte, ging doch. Gegen 14.50 Uhr erreichten wir das Wir wiesen uns als vorreserviert aus und trugen uns (d.h. ICH) in das Anmeldebuch ein. Apropos Anmeldung(en): die gingen immer im gleichen Schema von statten (auch in den "besseren" Etablissements): - freundliche bis herzliche Begrüssung durch die anwesenden Empfangsdamen (mehrheitlich) oder -herren. - Fragen nach unserem Wohlbefinden und Woherundwohin beantworten - die Präsentation diverser XXL-Anmeldebücher Da ich, als die des lesbaren Schreibens mächtigere bin, machte ich mich an die Aufgabe gefühlte hundert Tabellenfragen auszufüllen, dieweil sich Ernst der launigen Aufgabe des fröhlichen Plauderns mit den anwesenden (mehrheitlich) Empfangsdamen widmete (und das wenn rein und wenn raus). Die Erklärung, dass wir keine Wiedergutmachungsansprüche erheben, nach möglichen körperlichen und geistigen Schäden durch Wildtierkontakte, musste er allerdings selber unterschreiben. Danach verbummelten wir ziemlich viel Zeit bei Diesen und Jenen und bei Zebras in vorabendlicher Schmusestunde wir kamen auf diversen Holzwegen um 18.00 Uhr in an. Uns wurde CS5 zugewiesen in Nachbarschaft mit einer SA-Campergruppe. Wir richteten uns ein (siehe Artikel "Dachzeltmontage"), gingen zu Nachbars uns vorstellen, wurden herzlich empfangen und für einen späteren Toast eingeladen. Dann versuchten wir uns an einem Braai . Naja, -wir mussten noch viel lernen! Während des Bewachens des Grillfleisches erhielt Ernst, eine seinem Namen gerecht werdende erste Lektion in Sachen Wildtierbegegnung! Eine Hyäne! hatte den Braten gerochen und schlich um unsere Feuerstelle herum. Diese war offensichtlich schon bei den Nachbarn unverrichteter Dinge abgehauen und diese zündeten mit ihren scheinwerfermässigen Taschenlampen zu uns herüber. Als wir sie dann auch noch mit unseren läppischen Lampen anstrahlten, trollte sie sich davon. Beim späteren geselligen Beisammensein mit den SA-nern, wo sich herausstellte , dass ein Pärchen in dritter Generation deutschstämmig war und diese Sprache auch noch beherrschte, gab es noch viel Gesprächsstoff und einen feinen Toast. Die Nacht verbrachten wir, umtönt von wohlig schaurigen Hyppogeschnarche und Hyänengegickere fast schlaflos. Wir befanden uns ja immer noch in der "Annäherungsphase" und mussten uns erst mal mit den diversen Nachtgeräuschen anfreunden. Als ausgleichende Entschädigung wurde uns im Morgengrauen ein fantastisches Vogelstimmenkonzert geboten. Dieses morgendliche Highlite wird uns auf unserer weiteren Reise immer wieder faszinieren. 3rd Bridge: BWP 800.-/CS/N, 02. - 05.September: nach einem kräftigen Eier-Speck-Toast packten wir alles wieder zusammen, verabschiedeten uns von den netten Nachbarn und machten uns um 10.00 Uhr auf in Richtung Xakanaxa. Wir konnten uns Zeit lassen, denn es war ja "gleich um die Ecke". Nach einer Stunde gemütlichen fahrens standen wir vor unserer nächsten grossen Herausforderung: Selbstverständlich hatten wir uns im Forum durch einige Beschreibungen und Bilddokumente schlau gemacht, einschlägige Youtubevideos angeschaut und wussten also, was beim Durchqueren solcher Hindernisse zu beachten wäre: 1. einmal ein bisschen Zeit aufbringen um auf andere Fahrzeuge zu warten, welche man vorausschicken konnte 2. eine Umfahrung suchen 3. den Partner oder Partnerin mit aufgekrempelten Hosen zur Pegelstandsmessung ins Wasser schicken. nun, 1. wollten wir nicht und 2. gab es nicht, desshalb schaute Ernst prüfend auf's Wasser, dann aufmunternd auf mich und nochmal auf's Wasser. Mein Kommentar war kurz und bündig "vergisses!!" So fassten wir uns beide ein Herz und Ernst den Gemsbok etwas verkrampft am Lenkrad und fuhren ganz einfach durch! Erleichtert und mit etwas schiefen Grinsen fanden wir es hinterher fast lustig. Selbst Gemsbok war hocherfreut um die feine Unterbodenwäsche! Übrigens, dies war die erste und auch letzte Wasserdurchfahrt. Die extreme Trockenheit verschonte uns auf all unseren Fahrten vor diversen solchen. Gegen halb eins erreichten wir und wurden vom Empfangskomitee herzlich begrüsst, an diesem erst mal kein Vorbeikommen war. Unsere CS XA-6 war wundervoll am Wasser gelegen und das Badehaus war frisch renoviert und zog auch andere Interessenten, dankenderweise nur zum outsitigen Sandduschen an. An einen Blitzbesuch des stillen Örtchens war da aber nicht zu denken! Am Nachmittag hatten wir Gelegenheit zu einer Bootssafari im Delta. Dort erwartete uns eine fantastische Wasserlandschaft mit Unmengen Wasser- und anderer Vögel. Die ornithologisch Gebildeten unter euch bitte ich um Nachsicht: wir konnten nur wenige identifizieren. seine Heiligkeit der Ibis ein scheuer Seeadler ein paar weisse Schönlinge zwischendurch bezauberndes Art dèco Wasserliebende Säuger und anderer Reptilien glänzten leider durch Abwesenheit. Als Abschlussveranstaltung wurden wir noch mit einem fantastischen Sonnenuntergang verwöhnt. Die folgenden zwei Tage (und auch im Grossen und Ganzen alle folgenden) liefen ungefähr immer nach dem gleichen Schema ab: Nach Abhören des morgendlichen Abonnementskonzertes der vereinigten Vogelsolisten - ein kurzer Espresso mit Biskuits - nach Dachzeltdemontage Aufbruch zum morgendlichen Gamedrive dort begegneten uns: die allgegenwärtigen Impalas liebevoll auch Mc Donalds genannt Richtungsweisende und Schönlinge der besonderen Art machten Strassenbekanntschaften mit Diesen und Jenen entdeckten am Rande Merkwürdigkeiten - gegen Mittag ein ausgiebiger Brunch mit anschliessender Siesta, Haus- oder Büroarbeit umgeben von unseren Hausgenossen - am Nachmittag Abfahrt zum Abenddrive - nach Rückkehr Dachzeltmontage - Belohnung - Nachtessen in Varianten: Pasta, Salate, Folienkartoffeln, Rotwein, div. Braais (Ernst konnte seine Grillkochkünste enorm verbessern, nur das letzte Kudusteak war leicht ledersohlenartig ausgefallen oder hatten wir das falsche Fleischstück gekauft?) - Ernstens Gang zum abendlichen soziale Kontakte pflegenden Abwaschtreff - sein verschlungener und zeitintensiver Rückweg (wegen Schwatzstopps bei diesen und jenen) - spätestens ab 21.30 Uhr forderten die erlebnisreichen, konzentrations- und arbeitsintensiven Tagesabläufe ihren Tribut und wir krochen todmüde aber glücklich und dankbar unter unsere Decken. Erwähnenswert wäre noch die Tatsache, dass ich ja, von meiner sorgsamen Tochter ein e-Book-Reader dabei hatte ("Mutti, falls mal Langeweile aufkommen sollte"). Es stellte sich am Ende als eines der überflüssigsten Gepäckstücke heraus! Und so wären wir wieder einmal an den momentanen Stand der Dinge angelangt. Wie wir unsere Wege zum und im Chobe bewältigten und wie wir ungerechterweise einen berüchtigten Aztekenherrscher der Rachegelüste verdächtigten, erzähle ich euch das nächste Mal. Xakanxa CS US$ 60.-/N, Bootsfahrt BWP 175.-/P
Anhang:
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Hallo, Allerseits - es kann weiter gehen.
05. - 07. September Savuti Am Morgen um 7.00Uhr hatten wir schon alles gepackt und wir machten uns auf in Richtung Savuti. Die 42 km bis zum North Gate konnten wir im "zügigen" Tempo innert 3 Stunden bewältigen. Dort gab es dann erst mal eine stärkende Kaffeepause. Anschliessen begaben wir uns auf dem Holzweg in Richtung Kwai. Ich wusste (lt. Forumsrecherchen), dass es dort eine gute Bäckerei mit sensationell (für Afrikaverhältnisse) gutem Brot geben musste. Und wir fanden sie auch Eine nette alte Dame am Verkaufsfenster zeigte, auf unserer Frage nach Brot, stolz hinter sich. Da sahen wir sie, die Einsortenbrote. Sie sahen gut aus, säuberlich in Frischhaltefolie verpackt und sie rochen auch gut. überschwänglich kauften wir zwei. Doch der Daumentest fiel leider wieder durchdrückend ernüchternd aus. Aber! wir waren ja schliesslich nicht wegen des Brotes nach Afrika gekommen! Im daneben befindlichen Gemischtwarenlädeli kauften wir noch diverse Gemüsebüchsen und Ernst versorgte uns im rückwärtigen Getränkedepot mit Alkoholhaltigem, dieweil ich die nebenstehende Baustelle bewunderte. Eine so großartige Strohdachkunst findet man selten. Nach einer Dreiviertelstunde feinster Gravelroadfahrt zeigte man uns, dass es noch waren. Wir bewältigten diese in einer halben Stunde! Nach eineinhalbstündiger Fahrt auf einem mehr oder weniger festen Sandweg standen wir dann vor dem Stein der weisen Entscheidung zwischen immerhin nur zwei Möglichkeiten: entweder nach links über die immer wieder verteufelte Sandridge oder durch den vertrockneten Schlammweg. Wir entschieden uns für Letzteren. Wir kamen auf einen im ersten Moment passablen Hartschlammweg. Für das was dann folgte, muss ich wieder etwas ausholend erklären und bitte nehmt mich nicht beim Wort (ich habs gegoogelt). Ihr wisst sicher wie schwer so ein Elefant werden kann, nämlich ca. 5 Tonnen. Aber wie gross seine Füsse werden können? nicht? ich sags euch: ca. 50cm im Durchmesser und wenn man mal die Tonnage auf die vier Füsse umrechnet, kommen dann noch ca. 1.25 Tonnen/Fuss zusammen. Jetzt stellt euch das Gebiet vor (oder ihr habt es selber schon erlebt) nach üppigen Regenfällen im Norden. Tiefschlamm! Und wenn dann so ein paar von diesen tonnenschweren Kolossen daher kommen (natürlich, wie es sich gehört) auf dem Fahrweg, drückt dann mal jeder so einige Zentimeter tiefe Löcher in den Boden und das mit Ausdauer über einige Kilometer! Und was produziert eine nachfolgend lange Hitzeperiode aus so einem tiefen Loch? Schlammbetonkübel! Nun, Gemsbok war kein Buggy und so versuchte Ernst im Schneckentempo um diese Kübel zu fahren. Ging nicht! Mindestens 3 Räder fuhren immer durch! Ausweichen war nicht möglich, denn nebenan war Böschung oder Gebüsch. So folterten wir uns unendlich lange dahin! Als wir dann endlich wieder auf der "normale" holprigen Hartschlammpiste ankamen, war es wie in ein weiches Daunenbett fallen! Wir checkten unsere gestauchten Knochen und Weichteile und die Hufe vom Gemsbok durch. Stellten aber keine bleibenden Schäden fest. |
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Die nachfolgenden unseren Weg kreuzenden Elefanten betrachteten wir dann aber eher mit nicht so freundschaftlichen Gefühlen.
Warens die? oder der? oder gar die? um 17.30 Uhr kamen wir an (nach insgesamt 10,5 Stunden Fahrzeit) und meldeten uns im Pförtnerhüsli an Uns war CV8 zugeteilt, etwas abseits vom ausgetrockneten Fluss gelegen, sehr grossräumig vom einzigen Nachbar entfernt. Wir installierten uns und machten einen Vorstellungsbesuch bei den nebenan wohnenden SA Ehepaar. Anschliessen gingen wir auf Erkundungstour. Vor allem das Waschhüsli suchen. Uns erwartete die savutische ABLUTIONFESTUNG Beeindruckt von dieser wehrschaften Festungsarchitektur umrundeten wir diese. Im Innenraum fehlten nur noch die Kanonen und die Wehranlage wäre perfekt. Die inneren Räumlichkeiten waren ausreichend, sauber und in einem sehr guten Zustand. Ich meinte einmal von einer Elefantenherde gelesen zu haben, welche eine Ablution zu Boden gewalzt hatte. Könnte wohl diese gewesen sein und man wollte kein Risiko mehr eingehen. Zurück am Platz genehmigten wir uns erst mal einen feinen Sundowner. Ernst einen besonders kräftigen, sein Nervenkorsett war doch heute erheblich strapaziert worden! Dann suchten wir an unserer Wasserstelle den dazugehörigen Hahn. Aufklärende Hilfe kam von der netten Nachbarin Affensicher! Man sollte aber tunlichst vor Gebrauch nach eventuell drinnen wohnenden Klein- und Krabbeltierchen Einschau halten. Nach einem, wieder sehr ledrigen Kudugrill und einer Flasche Rotwein war dann Nachtruhe angesagt. Doch erst einmal stellte sich unser Nachtwächter vor. Er kam leise knuspernd und vor sich hin brummelnd durch unser angrenzendes Gebüsch und sorgte noch für ein schönes Zubettgehgeschichtli. Am nächsten Tag gestatteten wir uns etwas später aufzustehen, in aller Ruhe ein reichhaltiges Frühstück (Eier,Speck, Schinken, Käse, Khwaibrot-Toast) einzunehmen, einen ausgiebigen Camprundgang mit Schwatz hier und da zu machen und nach anschliessender Büroarbeit (Tagebuch, Bilder sichern) eine pflegende Siesta abzuhalten. Gegen 16.00 Uhr machten wir uns dann auf zum Gamedrive. An einem Wasserloch verbrachten wir viel Zeit. Wir hatten uns mittlerweile mit diesen GROSSartigen Tieren wieder versöhnt und genossen ihr ruhiges miteinander Umgehen. Wir begegneten einer grossen Gnuherde durchmischt mit neugierigen Zebras. und fanden Verblichenes Übrigens: ich muss der Tante noch ein versöhnliches Kränzchen winden. Seit unserem letzten grossen Krach gab sie sich sehr zugänglich und führte uns über verkraftbare Umwege immer wieder zu den angegebenen Koordinaten. Aber eine sehr seltsam anmutende Angewohnheit konnten wir ihr nicht austreiben: ständig musste sie uns mit der Zurechtweisung "bitte fahren sie auf der LINKEN Seite der Strasse!" vor Rätsel stellen! Wisst ihr, was sie meinte? Apropos Koordinaten: den versierten Gamedriver unter euch sage ich sicher nichts Neues. Für die in den etwas unzugänglichen Gebieten liegenden Ziele hatte ich vorgängig in der Liste mit allen Telefonnummern und E Mail Adressen auch die jeweiligen Koordinaten angefügt. War immer sehr hilfreich. Wieder im Camp kauften wir noch ein paar Kleinigkeiten im Kiosk, machten uns einen, wir meinten verdient steifen Gintonic und ich kochte uns eine Rüeblisuppe mit Teigwaren. Dazu gab es eine Flasche Weisswein. Ich fühlte mich anschliessend nicht so gut und vermutete, dass ich wieder einmal (ich weiss es doch!) den Weisswein nicht vertragen hatte. Somit kletterten wir zur Nachtruhe. Wir lauschten noch lange dem Löwengebrüll, welches näher und ferner zu hören war. Mir wurde es immer übler. Naja, dann kam das unvermeidliche. Ohne der typischen Vorzeichen entleerte sich mein Magen explosionsartig. Ich kam nicht einmal dazu den Reisverschluss des Zelttores zu öffnen. Da hatte ich eine schöne S.....i produziert und wir mussten nun die restliche Nacht in dieser verbringen, denn die Löwen brüllten immer noch! Das Morgengrauen war es dann auch im wahrsten Sinne des Wortes. Nach einigermassen gründlicher Reinigung von mir und dem Schlafplatz war der Tag so gut wie gelaufen. Ich elendete und relaxte Tee trinkend und ohne Nahrungsaufnahme so vor mich hin. Ernst beschäftigte sich mit intensiver Körperpflege und dem Büro. Doch langweilig wurde es nie. Unsere wechselnden Mitbewohner sorgten immer wieder für gute Unterhaltung. warum guckt der immer so mürrisch? Ein paar Eligrüppchen, welche sich durch das Gebüsch mümmelten, sorgten immer mal für leichte Unruhe im Camp. Wir rätselten ob dem Nährwert des total vertrockneten Gestrüpps. Aber offensichtlich reichte es ihnen. Dies bezeugten jedenfalls die zahlreich im Gelände verstreuten Elibölle um die ich jedes Mal einen Slalomsprint zum Hüsli absolvieren musste. Am Abend ging es mir wieder besser. Aller Wahrscheinlichkeit nach hatte mich nur ein montezumaischer Streifschuss erwischt. Wir machten uns über dem Feuer einen feinen Käse-Schinken-Toast mit Zwiebeln und Tomaten und meinten, wenn der drin bleibt habe ich es überstanden. Und er blieb drin! In der Nacht erlebten wir ein schaurig schönes Hörfunkkonzert der Extraklasse. Ich habe in meinem Tagebuch vermerkt: Elefantentrompeten, Hyänenkläffgickern, Löwengebrüll und andere undefinierbare Geräusche. |
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08. -10. September Linyanti
Nach dem Frühstück packten wir zusammen und fuhren zwanzig vor acht los in Richtung Linyanti. Auf uns wartete ein 38 km langer Tiefsandweg. Ernst meinte , er würde es erst mal ohne des immer wieder empfohlenen Reifendruckablassen versuchen. Mein Bauchweh war anschliessend von anderer Art als am Vortag. Doch Ernst und Gemsbok meisterten die Strecke mit Bravour und fast profimässiger Routine in dreieinhalb Stunden! Unterwegs mussten wir uns nicht mit Tierbetrachtungen aufhalten, denn kein Schwanz, Rüssel, Horn oder Schnabel liess sich blicken. Wir hatten uns die CS 1 (auf Empfehlung) reservieren lassen. Als wir den Platz fanden stand schon eine mittlere Wagenburg von SA Campern auf diesem. Ein freundlicher junger Mann klärte uns auf, dass es zwei Plätze mit dieser Bezeichnung gäbe, einmal CL1 (der ihre) und RSV1 der wahrscheinlich unsere. Er glaube es müsse der um die Ecke herum sein und erbot sich uns den Weg zu zeigen. Wir stellten Gemsbok am nahegelegenen Weg ab, die beiden gingen auf Platzsuche und ich blieb am Wagen. Nach sehr kurzer Zeit hörte ich wütendes trompeten und mir kamen die zwei Männer, gehetzt wild mit den Armen fuchtelnd entgegen. Ernst schrie "in den Bunker, schnell!" hechtete in diesen und knallte die Tür zu. Da sah ich IHN: ein Prachtexemplar von einem Elefantenbullen. Der wog sicher seine 5 Tonnen! und war gar nicht amüsiert! Er wedelte heftig mit den Ohren hatte den Rüssel in Trompetenstellung und schüttelte wild mit dem Kopf. Da verzog ich mich sicherheitshalber auch ins Fahrerhaus. Doch er riss einen staubaufwirbelnden Stopp und machte sich empört vor sich hin brummelnd davon. In der ganzen Hektik des Geschehens hatte ich meine Kamera völlig vergessen und kann es euch leider nicht dokumentieren. So konnten wir uns auf unserem Platz RSV1 gemütlich einrichten. Dann gingen wir auf Inspektionstour. Erst mal in Richtung Waschhüsli. Doch das war wieder einmal mehr mit einigen Hindernissen und Blockaden mit weiträumigen Umwegen verbunden. da hinten links war die Ablution. Diese stellte sich dann als recht alt, minimal aber doch erstaunlich sauber vor. Nebenan wurde noch an einem grösseren Haus gebaut. Sah aber aus, als würde die Fertigstellung noch eine Weile dauern. Zurück an unserem Platz hatten wir Besuch. Dieser wollte sich offensichtlich nur kurz vorstellen, machte einen kleinen Rundgang durch Küche und Lounge. Nachdem er alles begutachtet hatte trollte er sich zu seinem Kollegen ins Wasser. Zum Znacht gab es gegrilltes zähes Rindsplätzli, Zucchinigemüse und Rotwein. In der Nacht ereilte Ernst ein heftiger" tout vite". Ähnlich wie es mir ging, nur in die andere Richtung! So war ich am nächsten Morgen wieder mit der Säuberung von diversen Textilien beschäftigt. Als sich dann noch heftiges Erbrechen einstellte mutmassten wir, dass es wohl ein zünftiger Rachfeldzug sein würde. Ernst wehleidete den ganzen Tag (mit Recht). Zwei Elis (vielleicht die von gestern) machten uns noch ihre Aufwartung und liessen für kurze Zeit das Übelsein etwas vergessen. Sie hielten sich aber nicht lange auf, sonder hatten es eilig ins Wasser zu kommen. Der letze drehte sich aber noch einmal um und ich konnte mein schönstes Elefantenporträt schiessen. Ich machte uns ein feines Gemüsesüppchen und kochte in diesem die Reste des Rindfleisches weich. Wir grübelten immer noch an der möglichen Ursache unseres Übelseins nach und mussten feststellen, dass es keine so typische Reisediarrhoe war (wir hatten keine Krämpfe). Jetzt kurz noch eine kleine Abhandlung unserer Erfahrung in Sachen "Malariaprophylaxe". Dieses Thema wurde ja schon ausgiebig im Forum behandelt und wir hatten uns durch fast alle Diskussionen durchgelesen. Da unsere Tropenimpfungen schon alle verjährt waren konsultierten wir unsere Hausärzte (beide als ausgewiesene Tropenmediziner). Ernstens seiner war offensichtlich von der ganz vorsichtigen Sorte. Er impfte ihn gegen Tollwut, KInderlähmung, Hepatitis A+B und Wundstarrkrampf! Gab ihm Malarone zur sofortigen Einnahme bis zum Ende unserer Reise! Mein Arzt schaute kurz im Internet bei den Empfehlungen des EDA nach und impfte mich gegen Hepatitis A+B und Wundstarrkrampf. Er gab mir Malarone mit aber ich sollte es nur bei Anzeichen schwerer Erkältungssymptomen nehmen. Also einigten wir uns auf einen Kompromiss: wir nehmen sie nur während der Zeit durch die eher tropischen Regionen. Als wir dann die Packungsbeilage der Malaronetabletten lasen, ging uns ein ganzer Kronleuchter auf! Da waren genau diese Beschwerden unter "häufige Nebenwirkungen" aufgelistet. Wir stoppten sofort unseren Tablettenkonsum und wir hatten nie wieder irgendwelche Verdauungsprobleme! Jetzt begriffen wir die eher kontroversen Diskussionen im Forum! Erleichtert genehmigten wir uns dann noch zur Feier der Erkenntnis ein kühles Bierchen und liessen auch diese Schönchen mit teilhaben. Nach ausgiebiger Bewunderung des allabendlichen Sonnenuntergangsspektakels gingen wir dankbar schlafen. 5 Tage Savuti+ Linyanti US$ 510.- 10. - 13. September Senyati Heute erwartete uns eine insgesamt knapp 80 km lange Tiefsandpiste. Ernst lies den Reifendruck nun doch vorsichtshalber auf 1,8 bar ab und dadurch schnurrte unser Gemsbock wie auf Schienen problemlos dahin. Nun ja, abgesehen vom zeitweiligen Gefühl sich auf hoher See zu befinden. Die 39 km bis Goha bewältigten wir in knapp zwei Stunden, die anschliessenden 40 km bis Kachikau ebenfalls. Wir wussten, dass uns ab Kachikau bis Ngoma Bridge eine Waschbrettgravelroad vom feinsten erwartete. Also schauten wir, dass alles soweit befestigt war und ergaben uns dem Unvermeidlichen! Doch es gibt noch Zeichen und Wunder in dieser afrikanischen Welt! Diese brandneue Superpiste erwartete uns! Asphalt, mit Busbuchten und Trottoire in den Dörfern! So kamen wir komfortabel in eineinhalb Stunde nach Kasane. Wir versorgten uns am Automaten mit 3000 Pula, im Spar mit Nahrhaftem und im Bottlestore mit Weingeistlichem. Nach einem Fastfoodstop im KFC gaben wir der Tante die Koordinaten vom Sanyati Camp ein. Wir hätten ja den Weg auch ohne ihr gefunden, (immer auf der A33 erst Richtung Kazungula, dann weiter Richtung Francistown) aber wir wollten sie auch mal wieder zu Wort kommen lassen und bereuten es im Handumdrehen! Sie ignorierte die A33 und wies uns querfeldein über eine mühsame Naturstrasse. Nach längerem rätseln und zweifeln standen wir dann plötzlich vor der Einzäunung des Flugplatzes und sie meinte stur, wir müssten da durch fahren! Und schon hatten wir wieder den grössten Krach, welcher mit dem Ausknopf endete. Also wieder zurück auf die A33 und um halb Fünf kamen wir an. Die Campsites waren für unsere Begriffe sehr luxuriös. Eigene Ablution mit DU /WC getrennt und eigenem Abwaschplatz (was Ernst gar nicht unterhaltsam fand). Ab 17.00 hatte man an der Bar ein etwas müdes WLAN zur Verfügung. Wir genehmigten uns dort noch einen Schlummertrunk und warteten noch ein Weilchen auf die Elifamilien. Doch die hatten es offenbar nicht so eilig ans Wasser zu kommen, wie wir es eilig hatten ins Bett zu hüpfen. Im Office lieferten wir noch unseren recht ansehnlichen Wäschesack ab und machten uns müde und dankbar unter die Decke. Am nächsten Tag nach einem gehaltvollen Müesli fuhren wir nach Kasane. Gemsbok brauchte Diesel, unsere Gasflasche Nachschub und wir hatten für 16 Uhr einen Bootstrip gebucht. Hinter dem Einkaufcenter war die Bootsanlegestelle und wir fanden uns mit noch einem Ehepaar pünktlich ein.Unser Bootsführer und Guide brachte noch eine grosse Getränkebox ins Boot und es ging los. Erst aber gab es noch einen Zwischenhalt, wo wir noch auf drei Leute, zwei Frauen und ein Mann warten mussten. Letzterer machte sich, gerade einmal hingesetzt, über die Biere in der Kühlbox her. Unser Guide fuhr uns durch eine wunderbare Wasserlandschaft mit unglaublich schöner Vegetation und die unterschiedlichsten wasserliebenden Tieren. Weissstirnspin ...wer ist der schönste im ganzen Land? Weisskopfseeadler der Allesseher Goliathreiher finding David? Plauderstündchen endlich fertig mit dem ewigen Trockenfutter! ein Schelm, wer mir Böses unterstellt und hier mein absolutes Lieblingsfoto der sexieste Shootingstar vom Chobe Während unser Mitreisender nun alle Biere intus und langsam aber sicher die tolerierbare Promillegrenze überschritten hatte, quatschte er dummes Zeug und dem Guide ständig in seine guten und informativen Erklärungen. Was nicht gerade für eine gute Stimmung sorgte. Aber ein fantastischer Sonnenuntergang entschädigte uns für die unangenehmen Ruhestörungen. Dann wurde unseren Alkoholiker an seinem Hotelsteg abgeliefert und wir sahen ihm zu, wie er den Sprung ans Festland bewältigte (hofften schadenfreudig auf ein ernüchterndes Wasserbad) aber er hatte Glück. Wir dankten und belohnten unseren Guide, fuhren mit etwas Bauchweh wegen der schon eingesetzten Dunkelheit ins Camp zurück, denn die Zufahrt zum diesem war ganz schön tiefsandig. Aber alles lief gut. Gemsbok und Ernst bewältigten das wieder bravurös! Nach einem einfachen Käsebrot mit Rotwein machten wir uns satt, zufrieden und dankbar ins Bett. Ich bitte um eine kurze Verschnaufpause. Bin mit der Entsorgung der weihnachtlichen Dekoration etwas im Verzug |
Letzte Änderung: 12 Jan 2016 08:11 von Gromi.
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