THEMA: CuF mäandern durch den Norden Namibias v. O nach
26 Okt 2015 10:31 #404969
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22. bis 23. August Drotzky`s Cave/Botswana

390km
Beim Frühstück sahen und hörten wir noch einmal den Halsbandbartvogel. Während C. in der Lodge unsere Rechnung bezahlte und den Wassertank auffüllte, kopierte F. im Büro schnell noch das Heft ‚Die deutschen Namen der Vögel im südlichen Afrika‘ der S.A Ornithological Societty (ist schon lange nicht mehr erhältlich) für Otto, weil er so an den deutschen Namen interessiert war. Die nette Rezeptionistin sprach auch einige Brocken Deutsch und erzählte, dass 85% der Gäste Deutsche wären. Das konnten wir kaum glauben.

Nun zum eigentlichen Ziel in Botswana: Drotzky’s Cave.
Wegen der Kontrolle am Grenzübergang von Tsumkwe/Dobe haben wir die Route, wie bisher beschrieben, gewählt.
Empfehlenswert ist der Abzweig ca. 10 km nördlich von Tsao; ca. 57km südlich von Nokaneng. Die nördliche Zufahrt ist verkehrsreicher (LKW).
An den beiden Einmündungen von der löchrigen Teerstraße A35, mit den scharfkantigen, ausgefranzten Rändern steht folgendes Hinweisschild: („Drotzky`s Cave“ in der Landessprache)



Die südliche Pad ist m.E. reizvoller, aber auch anspruchsvoller und bedarf mitunter konzentriertes Fahren.
Unterwegs zu Drotzky`s Cave sahen wir die ersten Singhabichte dieser Reise, Tokos, Webervögel und einen Schwarzbrust-Schlangenadler (Black-chested Snake-Eagle), den wir aufgrund seines cremeweißen „Bauchs“ bestimmen, leider aber nicht fotografieren konnten.



Wir stiegen am Nordeingang der Höhle ein, versehen mit Stirn-und Taschenlampen. Es sieht dort aus, als hingen lauter vergammelte Schinken von der Decke und es staubt enorm. Wir krochen dort eine Zeitlang herum, fanden ein paar Stachelschweinborsten und Vogelfedern und stiegen wieder aus.



































Vor dem Südeingang beschlossen wir, dort nicht mehr einzusteigen, weil wir uns auf die Suche nach der von Buschleuten selbstverwalteten Campsite machen wollten. Auf dem Weg zur Höhle waren wir schon an einer Campsite verbeigekommen, die mit ihren dort aufgestellten Schrottcontainern und abgeladenem Müll (s.o. Rules: Do not litter.) alles andere als einladend aussah. Nach weniger als einem Jahr schon wieder dem Verfall preisgegeben, das ist Afrika!





Wir trafen an einem Wasserhochbehälter drei Männer beim Betanken ihres
Wasserfasses, die uns auf die bereits frequentierte Campsite verwiesen, weil die andere „under construction“ sei. Da es schon spät war, beschlossen wir, auf dem Platz vor dem Südeinstieg der Höhle zu kampieren. Von dort hatten wir einen schönen Blick über die Ebene und auf den Sonnenuntergang, nach dem scharenweise Fledermäuse aus der Höhle geflogen kamen. Nachts riefen Eulen, aber ansonsten war es wunderbar still.







Das Warnpiepen der zweiten Batterie für den Kühlschrank hatten wir abgestellt.
Übrigens war nicht zu übersehen, dass doch gelegentlich auch Besucher hierher kommen. Zu erkennen war das an den überall verstreuten Papiertaschentüchern. Wir empfehlen hier mal das Büchlein „How to sheet in the wood“!!! Das könnten auch Reiseveranstalter in ihr Angebot mit aufnehmen zzgl. einer Schachtel Lion-Zündhölzer….

Anhang:
Letzte Änderung: 26 Okt 2015 11:04 von CuF.
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28 Okt 2015 10:12 #405271
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23. bis 24.August Maori Camp, Grootfontein[

395 km
Die Fahrt zur Grenzstation Dobe schien endlos – zuerst Sandpiste,



an der entlang sich ein Warzenschwein mit uns ein Wettrennen liefern wollte, dann Gravel ab Xai Xai entlang der Aha-Hills bis Dobe. Man ist dabei, eine breite Teer-Straße??? zu bauen, zwischen Dobe und Nokaneng.Es gab nur eine Fahrbahn, alle paar Meter waren große Kieshaufen aufgeschüttet – was hatten wir für ein Glück, am Sonntag unterwegs zu sein, denn sonst wären wir durch den Baustellenverkehr noch sehr viel langsamer als ohnehin durchgekommen.



An der Grenzstation gingen die Formalitäten schnell über die Bühne, allerdings wurden wir nach Fleisch-und Milchprodukten durchsucht. Die weitere Strecke nach Grootfontein war so staubig, dass selbst die links und rechts auf ihren Warten sitzenden Gabelracken die Farbe verloren zu haben schienen.
Diese Fahrt kam uns besonders endlos, langweilig und öde vor
Am Nachmittag kamen wir im Maoricamp an. Am Abend tranken wir mit Peter ein kaltes Erdinger Weißbier – ein Genuss – und saßen noch mit einem Paar aus Bayern gemütlich am Feuer. Das gemütliche Beisammensein fiel leider einem Gewittersturm zum Opfer, das sich schon durch Wetterleuchten angekündigt hatte. Es regnete sogar ein paar Tropfen.

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28 Okt 2015 16:03 #405325
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Auf dem Weg in den Nordwesten!
Warnung! Jetzt gibt es weniger Tiere, dafür mehr Landschaften.

24. bis 25.August Grootfontein bis Ondangwa



313 km
Am Morgen des 24.August fuhren wir auf Rat von Peter erst einmal zu einem Autoreparaturbetrieb in Grootfontein, um unser Kühlschrankproblem beheben zu lassen. Dort konnte man uns aber nicht helfen und verwies uns zur Firma Diesel-Elektrik in Tsumeb. Das lag ohnehin auf unserem Weg. Also füllten wir erst einmal unsere Vorräte auf, packten dann im Camp unseren Kram zusammen, bekamen von Conni noch einen riesigen Sack mit Kinderkleidung für die Himbas, gegen eine geringe Spende und wieder einen ganzen Karton Zitronen von Peter geschenkt. Peter ist ein sehr hilfsbereiter Mensch, der sein großes Herz hinter Sprüchen und Witzen versteckt.
Telefonat mit Valerie, Rechnung cash, Betrag wird (und wurde) von Savanna nach Rückkehr sofort erstattet.
Bei Diesel-Elektrik in Tsumeb stellte man fest, dass die zweite Batterie (noname, made in Ch.) schon relativ alt war und nicht mehr lud. Eine neue einzubauen ging ruckzuck und siehe da, ganz schnell leuchteten auch die grünen Lämpchen an der Anzeige, das hatten wir bislang noch nie gehabt, ist halt eine Bo…-batterie.
Im Minenhotel aßen wir eine Kleinigkeit und fuhren dann bei trübem grauen Wetter weiter nach Ondangwa, wo wir auf dem staubigen Platz des Nakambale Restcamps ganz alleine waren. Das kostete 120 ND für uns beide, ablution block war ein bisschen weit entfernt, aber die näher stehende Toilette zur Benutzung nicht empfehlenswert…..
Auf dem Gelände gibt es noch ein Museumsdorf (Ndonga-Kral) und ein Museum mit Artefakten und Dokumenten zur Geschichte der Mission. Die Station wurde von einem finnischen Missionar gegründet, die Kirche, erbaut 1889 (od.1893 Iwano.) soll die älteste Kirche im Ovamboland sein.









Letzte Änderung: 28 Okt 2015 16:09 von CuF.
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29 Okt 2015 15:05 #405474
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25. bis 26.August Kunene River Lodge, Campsite
260km
Auf der C 46 fuhren wir über Oshakati, Uutapi und Ruacana zur Kunene River Lodge. Die Ansiedlungen gingen mehr oder weniger fast ineinander über und es herrschte hektischer Verkehr. In Uutapi wurden wir geblitzt und gestoppt. Der Polizist hielt uns triumphierend sein Messgerät vor – wir waren anstatt der erlaubten 60 km/h 63 km/h
gefahren, obwohl C. den Tempomat auf 60 km/h gestellt hatte.
Welches Gerät ist ohne Missweisung? 5% Abweichung!
Es gab eine lange, lautstarke Diskussion und Belehrungen, aber schließlich konnten wir unbestraft weiterfahren – durch trostlos ausgedörrte und überweidete Landschaft. Wir fragten uns, was die Ziegen, Esel und einmal sogar zwei Kamele in dem Staub wohl zu fressen finden mochten. An den Ufern des Kanals, der vom Kunenestaudamm gespeist wird, lag so viel Müll herum wie bei uns nicht mal an den Autobahnauffahrten. Kurz vor Ruacana fing es aus dem trüben Himmel auch noch zu regnen an. Unsere Stimmung verbesserte sich schlagartig, als wir das Kunenetal erreicht hatten – die grandiose rote Fels-und Berglandschaft und die sich ins Unendliche ausdehnenden runden Kuppen der angolanischen Berge sind überwältigend schön






Pachypodium lealii, bottletree

















Die Campsite der Kunene River Logde ist sehr idyllisch am Flussufer gelegen, bewachsen von hohen Bäumen und Bananenstauden, leider aber auch sehr beliebt bei Meerkatzen, so dass hier zum ersten Mal unsere Zwille in Einsatz gebracht werden musste. Die kennen das schon, denn jedes Mal, wenn einer von uns die ‚Waffe‘ ergriffen hatte, verzogen sie sich.









Letzte Änderung: 29 Okt 2015 15:22 von CuF.
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02 Nov 2015 09:47 #405855
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26.August bis 27. August Epupa Camp / Epupa Falls
158 km
Über das Dorslandtrekker-Memorial



(D3700 – 3701-3700 = C 43) fuhren wir unter trübem, diffusem Himmel, immer wieder die Landschaft bewundernd, hierher.









Vor der Campsite ist eine slumartige Siedlung mit Bergen von Müll, auf denen zerlumpte Kinder spielten und die allgegenwärtigen Kühe Kartons zermalmen. Auf der Campsite, die unter Selbstverwaltung der Community steht, war nur ein weiterer Platz besetzt. Unter Palmen, mit Blick auf den Fluss fanden wir eine schöne, wenn auch sandige Stelle. Dusche und Toilette sind urig gemacht und voneinander getrennt.
Wir buchten zwei Nächte (240 ND), blieben dann aber doch nur eine.











Nachmittags gingen wir zu Fuß durch den Slum zu den Falls. Ein kleines Mädchen sprang F. unvermittelt an und versuchte, ihr das Fernglas vom Hals zu reißen. Die Abwehr wurde, auch von herumlungernden Leuten, mit lauten Geschrei und Geschimpfe kommentiert, so dass wir uns eilends davonmachten. An den Falls gab es, der Jahreszeit entsprechend, wenig Wasser, schöne Flusskiesel, pfeilschnelle Schwalben und Schmetterlinge an Pfützen. In den trüben Gumpen badeten Menschen und wuschen ihre Wäsche.













Zurück auf dem Platz bereiteten F. das Essen für die nächsten beiden Tage zu:



Elandgulasch mit Möhren, Zwiebeln, Paprika, Tomaten und viel Knoblauch im gusseisernen Topf, den wir, als das Feuer runtergebrannt war, in die wenige Glut zum Garen stellten. Zwischendurch vertrieben wir uns die Zeit damit, die auf dem Platz herumwandernden und grasenden Kühe zu verjagen. Ein Glück, dass die nicht solche Fladen fallenlassen wie in Deutschland….
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Letzte Änderung: 02 Nov 2015 10:20 von CuF.
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02 Nov 2015 18:21 #405943
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27.bis 28.August irgendwo im Kaokofeld, südlich v. Marble Campsite
332 km
Am Morgen erlebten wir eine Überraschung: Der schwere gußeiserne Deckel war vom Topf gestoßen und der gesamte Inhalt aufgefressen worden. Auf dem erhöhten Feuerplatz und in der Asche fanden wir Trittsiegel von Kühen – solch ein leckeres Essen haben die bestimmt noch niemals gehabt! Man lernt daraus, dass Rinder in Afrika keine Vegetarier sind…
Früh fuhren wir los






und füllten unseren Tank zum Preis von 17 NAD/Ltr. in Okangwati auf, wo der Diesel in 20-Liter-Kanistern und 5-Liter-Wasserflaschen aus einer trüben Hütte geschleppt wurde. Um die adrette Betreiberin der Tankstelle herum, standen tatenlos Männer in seltsamen Gewändern mit Pseudoschwertern in der Hand – wie man uns sagte: Stolze Angolaner.
In Opuwo (11,7NAD/Ltr.) tankten wir noch einmal und ließen das total verdreckte Auto waschen. Und dann ging es 23km südlich von Opuwo auf der D3705



hinein ins Kaokofeld bis zum Hoarusib


(hier beginnt der Hoarusib riverbed 4WD-trail )

und weiter durch die gewaltige, zerscherbte Landschaft, die sporadisch von Giraffen, Straußen und Springböcken bevölkert war. Lange Zeit fuhren wir hinter einem Konvoi von LKWs, bis sie endlich eine Stelle gefunden hatten, wo sie anhalten und uns passieren lassen konnten. Wir sprachen mit dem ersten LKW-Fahrer, bedankten uns und erfuhren, dass sie das Team einer Brunnenbohrfirma aus Gobabis waren und im Kaokofeld Aufträge hatten. Bewundernswert, wie sie ihr schweres Gerät über die engen, felsigen Wege fuhren, die „Straße“ zu nennen ein Euphemismus wäre. Die Hangstraße war kaum breiter als die Trucks. Als abzusehen war, dass wir es vor Einbruch der Dunkelheit bis zur Marble Campsite nicht schaffen würden, suchten wir uns abseits der Fahrspur ein Plätzchen zum Übernachten. Ein Klippschliefer beobachtete uns scharf beim Zeltaufbau, bevor er mit Pfiff seine Sippe warnte und verschwand. Im Dunkeln fuhr noch ein Campingfahrzeug Hillux mit Dachzelt an uns vorbei, dann war Stille und wir bewunderten den Sternenhimmel, aus dem immer mal wieder eine Schnuppe fiel. Ein Nachtvogel rief und mithilfe der Vogelstimmenapp auf dem smartphone wussten wir, dass es sich um den Kap-Uhu (Cape Eagle Owl) handelte.
















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Letzte Änderung: 02 Nov 2015 19:42 von CuF.
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