THEMA: Namibia + KTP od. "Schlangen gibt´s erst ab Okt."
25 Okt 2015 17:43 #404873
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Das hier im Forum vielgepriesene Frühstück fanden wir qualitativ nicht besser als anderswo-
ABER :laugh: : es wurde so unglaublich liebevoll serviert (jeder hatte seinen eigenen Mini-Salz- und Pfefferstreuer, es gab eine Etagere mit Wurst und Obst etc., selbstgemachte Marmelade, kleine Gläschen mit Quarkspeisen... :kiss: ) und der Tisch sowie der ganze Raum waren so schön englisch/kitschig dekoriert, dass wir schon verstehen können, dass das ganze Frühstück hier so hochgelobt wird :) . Da sieht man mal wieder, wie viel das Ambiente ausmachen kann!
Wir haben es auf jeden Fall sehr genossen :laugh: und würden, falls wir noch einmal direkt in Keetmanshoop übernachten wollen, wieder in die Gessert’s gehen. Ich muss dazu sagen, dass wir eigentlich versucht hatten, im Mesosaurus-Camp ein Zimmer zu bekommen wegen der Köcherbäume/Landschaft; leider war es aber bereits 12 Monate vorher ausgebucht :( .

Sightseeing in Keetmanshoop geht relativ schnell :) v. a. an einem Sonntagmorgen. Wie es schien, war die Bevölkerung komplett auf die zahlreichen Kirchen verteilt - die Straßen waren menschenleer.
Wir schauten uns an (bedeutet: wir sind mit dem Auto hingefahren und haben Fotos von außen gemacht :huh: ):
- Kirche der Rheinischen Mission 1895



- Kaiserliche Postamt 1910





- Bahnhof (erste Eisenbahn von Lüderitz kommend 1908; Gebäude von 1928)





- Johanniterhaus 1913



- Schützenhaus 1907




Nach diesem kulturellen Highlight sind wir noch einmal ins Retail Centre gefahren - mein Mann blieb beim Gepäck und Auto, wir Frauen besorgten Geld und kauften eine SONNENBRILLE :silly: :silly: :silly: (!!!). (Jetzt durfte meine „Dental-Glue“-Brille endlich ihren Geist aufgeben ;) - ich muss aber zugeben, der Kleber hielt bombastisch).
Wir stöberten noch ein wenig in dem riesigen Drogeriemarkt im Centre. Da wir den heutigen Nachmittag der „Rundum-Erneuerung“ auf der Fish River Lodge widmen wollten, wäre eine Haarkur ein prima Utensil dafür. :whistle: Unsere Haare glichen nämlich z. Zt. eher dem Gras der Kalahari als den Models auf den Werbeplakaten :( . Trocken und strohig bis zum geht nicht mehr... :S Und dieser Laden war ein Paradies der Haarpflegeprodukte - nichts, was es nicht gab. Die Entscheidung war ganz schön schwierig und langwierig, einzig der Gedanke an unseren Autobewacher, der bestimmt schon ein Gesicht zog, verhinderte, dass wir den halben Laden leer kauften. :pinch:

Dann ging es auf die B4 Richtung Westen. Eine Strecke, die man ohne Weiteres auch ohne Lenkrad zurücklegen könnte: :lol:





Der Himmel war immer noch nicht richtig blau, es war eine Menge Staub in der Luft - Smog in Namibia.



26 km hinter Seeheim bogen wir ab auf die D463. Nachdem wir einige Farmen passiert hatten wurde die Landschaft steiniger und wilder





Felsenadler





Wie angekündigt auf der HP der Lodge, kam man nur sehr langsam voran, einige „Straßenabschnitte“ waren schwierig zu fahren, aber mit einem SUV kein wirkliches Problem. Ohne ein bisschen mehr Bodenfreiheit, stell ich mir das Ganze aber doch sehr, sehr haarig vor.

Der Empfang in der Lodge war herzlich und uns wurden die alles sehr genau erklärt; vor allem der Terror-Pass wurde uns als sehr eindrücklich und spannend ans Herz gelegt. Wir bekamen ein „Notfall-Körbchen“ mit Ohropax, Tröte und ich weiß nicht mehr, was da noch drin war - gebraucht haben wir nix davon. Die Aussicht von der Terrasse war einfach nur GIGANTISCH! Das allein ist ein Grund, die Lodge zu buchen!
Wir hatten den letzten Bungalow auf der rechten Seite (Nr. 20) und waren froh, dass uns mit dem Gepäck geholfen wurde; es gab nur Sandwege, da hätten uns unsere Rollen an den Koffern nichts genützt.
Bei dem Zimmer lass ich mal einfach Bilder sprechen:








Blick von unserer Terrasse und einige "Haustiere" :P :






Elefantenspitzmaus



Das Design gefiel uns ausgesprochen gut. Wir fragten uns aber schon, wie man oder wer den oberen Fenstersims putzen sollte; gut, dass das nicht unser Problem war - was wir aber schon vermissten, war:
- einen Kühlschrank (!) (vielleicht wegen Problemen bei der Energieversorgung?)
- einen 3. Stuhl auf der Terrasse (wir haben nun mal für 3 gebucht) - dieser wurde uns aber auf 2-malige
Nachfrage hin später gebracht
- auch ein 3. Handtuchpaket fehlte - das kam dann aber ganz schnell
- es gab zwar Teebeutel und Kaffeepulver, aber keinen Wasserkocher. Dafür musste man mit einer
Thermoskanne zum Haupthaus laufen und dort heißes Wasser holen. Etwas umständlich, v.a. weil wir
ziemlich weit weg wohnten und ich konnte das Prinzip auch nicht so ganz verstehen

Nachdem wir das Zimmer mit unseren Sachen verwüsteten (wenigstens dieses Mal haben wir vorher Fotos geschossen), packten wir einen bereit gestellten Korb mit einiger Schmutzwäsche - es war zwar eigentlich ganz praktisch, dass die Shorts mittlerweile alleine stehen konnten, aber es wäre auch schön, wenn man mal wieder erkennen würde, dass es sich um blaue (!) Jeans handelten.
Also zurück mit dem Körbchen über den Sand zur Rezeption. War ganz schön anstrengend der Weg, denn es war richtig warm! Vom vielgepriesenen Wind war nichts zu merken.
Mein Mann packte seine Fotosachen und verschwand Richtung Lodge-Terrasse - es sollte Kuchen geben und eine nette Tränke zum Vogelbeobachten.

Meine Tochter und ich wollten die Außendusche in Beschlag nehmen.



Das war schon ein tolles Erlebnis unter der Dusche zu stehen und in den Canyon zu schauen. Tja, bis, ja - bis sich afrikanische Bienen unsere Dusche mit uns teilen wollten. Sie waren wohl nicht wirklich hinter uns her, das Wasser zog sie magisch an - das Ergebnis war aber irgendwie das Gleiche. Blöd nur, dass die Haarkur auch noch einwirken wollte - egal, nichts wie runter mit dem Zeugs und ins Haus geflüchtet. Ein entspanntes Wellness-Programm sieht irgendwie anders aus!
Nachdem das Wasser draußen weggetrocknet war (was bei den Temperaturen sehr schnell ging),waren auch die Bienen weg - wie von Zauberhand.
Beim Zusammensuchen unserer hektisch zurückgelassenen Sachen bemerkten wir doch tatsächlich einen „Schlauch“, der aus der Natursteinwand der Dusche hervorkam, um dann blitzschnell auf der anderen Seite zu verschwinden. Das ging alles so schnell, so dass natürlich keine Zeit für Fotoapparat holen blieb. Wir tippen, die Schlange war unter 1m lang und von oliv-grüner Farbe. Mehr haben wir leider so schnell nicht sehen können. Wie lange sie uns schon beim Duschen beobachtete, wissen wir auch nicht.

Also lieber Matthias, noch ´ne Geschuppte, wenn auch ohne Beweisphoto :dry:

Die Außendusche war ab da jedenfalls tabu! :sick:

Den restlichen Nachmittag und Abend genossen wir auf der Lodgeterrasse; der Sundowner war bei dieser Aussicht etwas ganz Besonderes, wenn es auch nicht wirklich klar war.
Jetzt müsst Ihr ganz viele Bilder über Euch ergehen lassen, ich konnte mich einfach nicht entscheiden:










Konkurrenz an der Tränke











mein Highlight :lol:



"Rudeltrinken" :laugh:


der hat sich irgendwie vertan :blink:

und jetzt noch ein bisschen Sundowner, dann habt Ihr´s geschafft









Beim Abendessen ging ein Guide von Tisch zu Tisch, um die Ausflüge zu organisieren. Wir meldeten uns für die Fahrt in den Canyon an, von dem wir hier schon so viel gelesen hatten. Ich hatte zwar ziemliche Bedenken aufgrund meiner blöden, sehr ausgeprägten, Höhenangst, wollte mir das Erlebnis aber auch nicht entgehen lassen. :unsure:

Wie wir den „Terror-Pass“ dann wirklich er- (und soviel sei vorweg zu nehmen) überlebt haben, gibt´s beim nächsten Mal...
Anhang:
Reisebericht Südafrika 2014: www.namibia-forum.ch...-juni-juli-2014.html
Reisebericht Namibia + KTP 2015: "Schlangen gibt´s erst ab Oktober": www.namibia-forum.ch...t-s-erst-ab-okt.html

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26 Okt 2015 21:18 #405074
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14.9.15 der Tag des Terror-Passes und ein Sorgentag

Ganz früh morgens wurde ich wach und haderte erneut mit der Fahrt in den Canyon. Was wäre, wenn ich doch Angst bekäme? :unsure: Ist der wirklich soooo schrecklich, wie beschrieben? Ich wollte meiner Familie auch nicht mit einem evtl. Abbruch den Tag versauen, aber eigentlich wollte ich doch gern mit. :S

:S
Zur Info/Erfahrungen für alle „Höhenängstler“:
-auf der Vingerklip konnte ich kein Abendessen auf dem Eagles Nest einnehmen - eiserne Treppe wackelte stark und war durchsichtig - sehr doof, aber nichts zu machen
-Probleme gab´s auch in Südfrankreich bei der Fahrt auf den Mont Ventoux - Serpentinen mit Steilwand nach unten gehen selbst im Auto nur gaaaanz, gaaanz schlecht. Da muss ich mich in irgendeinen Reiseführer vertiefen und darf gar nicht raus gucken. Oben Aussteigen ging auch nicht - Sitzenbleiben und Ablenken war die einzige Chance
-Wanderung an der Saarschleife (Saarland in Deutschland) von oben nach unten in einem Waldgebiet: Es ging auf einer Seite steil bergab, dann werde ich unsicher und die Angst steigt nach oben; je mehr Angst, desto schwieriger die Wanderung
-Rolltreppe fahren in Londons Tube ist für mich eine Herausforderung; ein Ende von dem Ding ist nicht zu sehen und sie geht wirklich gaaanz steil nach unten
:S

Das sind so einige Beispiele, die mir spontan einfallen. Ich erzähle das deswegen, falls es jemanden genauso geht, wie mir. Für ihn ist der Bericht vom Terror-Pass aus meiner Sicht vielleicht ein Hilfe, die Fahrt trotz Angst dennoch zu wagen. Ich denke sowieso, das größte Problem ist die Angst vor der Angst. :huh:
Daher habe ich meiner Familie eingebläut, mich in solchen Situationen gar nicht darauf anzusprechen (von wegen: alles ok? Geht´s denn?), sondern ganz normal weiterzugehen, mir einfach Zeit zu lassen, mir mit evtl. Gepäck wortlos zu helfen und mich evtl. abzulenken. Das klappt dann eigentlich ganz gut. :)

Trotzdem war ich schon extrem nervös. Abfahrt war um 9:00 Uhr, wir waren mal wieder die Einzigen auf der Tour. Meine Tochter fragte den Guide von sich aus (mit Seitenblick auf ihre Mama), welche Seite im Auto an der Bergseite sei, damit ich mich dorthin setzten könnte :kiss: (linke Seite beim Runterfahren :P )
Zuerst fuhren wir über die Ebene („Flokathi“ vor uns??? Wieder mal ein Forums-Mitglied :) ) und sahen diese seltenen Tiere:










Und dann ging es doch sehr holperig nach unten. Das Holpern und Schütteln macht mir aber so gar nichts aus (bin auch absolut seetüchtig!), so lange es nicht auf einer Seite senkrecht runter geht :lol: .







Also, alles in Ordnung und richtig nett! Unser Guide wußte super viel zu erzählen:
Wußtet Ihr z.B., dass die schönen kakteenähnlichen Pflanzen in Südnamibia (Euphorbia-Gewächse) extrem giftig sind? Daher wachsen sie auch so gut, denn kein Tier (außer Kudu und Nashorn) würde ihren Verzehr überleben. Es gibt jedes Jahr tödliche Vergiftungsfälle bei Touristen, die das trockene Geäst zum Anfeuern des Grills benutzen und dann das Gift über das Fleisch zu sich nehmen! :sick:
Also Selbstversorger ist definitiv nichts für uns! :whistle:

Auf unserem Weg begegneten wir Klippspringern, die graziös durch die Bergwelt hüpften: Achtet mal drauf, die stehen echt auf Zehenspitzen!






Zwischendurch machten wir Pausen:












den restlichen Weg nach untern schafften wir auch noch ohne Probleme -
und soll ich Euch was sagen?, die Angst vor der Angst war viel, viel schlimmer, als der eigentliche Weg. Da es immer nur stufenweise nach unten ging, war das wirklich nicht so schlimm. Ich würde es immer wieder machen und kann auch jedem nur raten, einfach mitzufahren.



Unten angelangt, schleppten wir alle zusammen das Picknick an einen kleinen Sandstrand (hartgekochte Eier, Sandwiches, Salat, Birnen etc). Der Guide hielt sich (leider) abseits und gönnte sich ein Nickerchen. Meine Tochter und ich zogen unsere Badeklamotten hinter einem Felsen an und kühlten uns im Fish River ab (mein Mann fotografierte lieber - weil Wasser ist nass und kalt - einfach schon aus Prinzip!) :)
Unglaublich schön!!!! Weil meine Tochter, ihrer Meinung nach, von Fischen angeknabbert wurde, verließ sie das grünliche Wasser recht schnell - :ohmy:





Ich hatte also das ganze Naturbecken für mich und schwamm in den Canyon hinein. Das war der Garten Eden!
Felswände schlossen sich über mich,
ich sah Vögel in steinernen Bruthöhlen ein und aus fliegen -
irgendwann und irgendwie kam mir der Gedanke: Wasserschlangen? Bilharziose? Wenn man einmal so etwas denkt, dann kann man/ich den Gedanken nur schlecht verdrängen; also nichts wie zurück!











Wir hatten gegessen, sind (jedenfalls teilweise) geschwommen und waren nun bereit, die Rückfahrt anzutreten. Auch das „Hochfahren“ war wirklich nicht so schlimm, wie angekündigt!



Auf der obersten Ebene angekommen, meinte meine Tochter, sie hätte so ein komisches Gefühl im Bauch;
hörte sich meiner Meinung nach an wie Sodbrennen. Evtl. war die Rüttelei ja Schuld daran, war wohl ein wenig Magensäure ist in die Speiseröhre gelangt.

15:00 Uhr auf der Lodge packten wir aus, bedankten uns noch wirklich herzlich beim Guide - der war richtig toll - und gingen in unser Häuschen.

Unserer Tochter ging es immer schlechter:
Schweißausbrüche wechselten mit Kälte-Zitteranfällen. Ich riet ihr während eines Hitzeanfalls zu einer kalten Dusche.
Das Ganze sah für mich zuerst mal nach einem Sonnenstich aus (obwohl der Wagen ein Dach hatte und wir ansonsten nur im Schatten waren). Nach der Dusche war es erst mal besser (ich schon erleichtert); bis es so richtig los ging:

Erbrechen .... halbe Stunde später kam der Durchfall. Wir hatten noch 3 Imodium aus unserem streng behüteten Vorrat; die Erste blieb noch nicht mal 2 Min. drin. Ich versuchte ein Buscopan-Zäpfchen (Wechselwirkung uninteressant, da die Imodium-Tbl. direkt zurück in die Schüssel ging), wirkte auch nicht - wie auch, wenn es nach 30 Sek. wieder ausgeschieden wurden. Die ganze Situation spitzte sich (nach erfolgloser Eingabe der restlichen Imodium) zu.
Ich lief mit der Thermoskanne zur Lodge, um heißes Wasser für Kamillentee zu holen (sagte doch schon, dass ich den fehlenden Wasserkocher auf dem Zimmer bemängelte).
Dort beriet ich mich mit einer ganz netten Angestellten, bekam noch eine Banane und lief zurück zu meiner mittlerweile wirklich kranken Tochter.
Jeder Teelöffel Tee, den ich ihr einflösste, kam in dreifacher Menge zurück. Dazu hatte sie mittlerweile richtigen unstillbaren Durst - am Abend kam die nette Angestellte, um nach ihr zu gucken. Sie war bepackt mit Medizin, die sie ihr eintrichterte. Da unsere Tochter von unseren Medikamenten ja so gar nichts in sich behalten hatte, war mir das nur Recht: es gab noch mal Imodium (davon hatten wir mittlerweile keine Tablette mehr), Probiotikum und das Dritte kannten wir noch nicht mal (wir vermuten ein Spasmolytikum);
(jetzt muss ich Euch einmal aufklären, dass wir Tierärzte sind - medizinisch also bewandert und im Normalfall durchaus befähigt, uns und unsere Lieben selber zu behandeln)
Auch diese Medizin blieb nicht im Körper unserer Tochter.
Sie lag in ihrem Bett und der einzige Wunsch, den sie hatte, war, dass sie endlich mal allein sein dürfte. Wir sollten essen gehen, falls was wäre, würde sie uns anrufen - ansonsten würde sie gern die (offene) Toilette benutzen.
Ich konnte sie vollauf verstehen, dieses Badezimmer/Klo ohne Tür ist ja doch sehr gewöhnungsbedürftig, schon gar, wenn man ein Magen-Darmproblem hat. Also zogen mein Mann und ich los zum Abendessen.
Dass das Essen uns nicht so ganz gemundet hat in Anbetracht der Sorge, die wir hatten, kann man ja wahrscheinlich verstehen. Hinzu kam, dass an diesem Abend die Lodge von „Fly Inn“ Besuchern nur so wimmelte; très chick, aber so gar nicht nach unserem Geschmack. Zwischen Hauptgang und Nachtisch ging ich noch einmal auf unser Zimmer, um nach unserer kranken Tochter zu schauen.
Wirklich ganz, ganz nett war, dass auch eine Lodge-Angestellte zwischenzeitlich schon bei ihr gewesen war. Ein junges Mädchen, die Design im Norden Namibias studierte und sich mit unserer „Studentin“ ausgetauscht hatte (dies wieder zum Thema, unsere Tochter hat viel mehr von den jungen Einheimischen erfahren als wir)
Viel besser ging es ihr immer noch nicht und so schlich ich bedröppelt zum Nachtisch zurück. Dort beredeten mein Mann und ich, wie es weiter gehen sollte/könnte. Unser Entschluss stand fest; falls in dieser Nacht keine Besserung, dann morgen zurück nach Keetmanshoop ins Hospital, da sie unserer Meinung nach dringend eine Infusion bräuchte.
Eagles Nest absagen / verschieben - ich brach das Gespräch frustriert ab, weil ich darüber so gar nicht nachdenken wollte - morgen ist auch noch ein Tag :blink: .
Nach dem Abendessen gingen wir direkt auf´s Zimmer, unserer Tochter ging es immer noch sehr schlecht - ich ließ ein Lämpchen an meinem Nachttisch an und schreckte bei jedem Klo-Gang hoch ( alle 15 Minuten). So um 2:00 Uhr morgens war endlich Ruhe!
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27 Okt 2015 19:18 #405185
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Am nächsten Morgen wachten wir mit einem unguten Gefühl im Bauch auf - Eagles Nest oder Krankenhaus in Keetmanshoop? :sick:
Im Badezimmer begrüßte mich dieses nette Tierchen:



Auch unsere Tochter war wach und hatte so richtig Durst. Wir mischten eine Elektrolytlösung (diese Beutelchen gehören für uns ABSOLUT in eine Reiseapotheke) an und ließen sie EINEN Schluck trinken. (Wenn´s nach ihr gegangen wäre, hätte sie die komplette Flasche in einem Zug geleert, so einen Durst hatte sie und so viel Flüssigkeit forderte der Körper ein. )
Um es abzukürzen: Die Flüssigkeit blieb drin, weder Magen( :) ) noch Darm rebellierten, so dass sie auch einen Bissen der Banane nehmen durfte.
Nachdem wir ihr Anweisungen zum Thema Trinken und Essen gegeben hatten, gingen wir zum Frühstück in die Lodge. Hier einige Bilder vom Sonnenaufgang:








Beim Frühstück beschlossen wir, dass wir es wagen könnten, zum Eagles Nest zu fahren - allerdings auf dem kürzesten Weg, d.h. weder über Rosh Pinah, noch die schöne Route über die D459; einfach nur direkt nach Aus. Wir hatten ein Liste von Ärzten und Krankenhäusern bereits in Deutschland ausgedruckt und hatten somit eine gewisse Sicherheit „im Nacken“. Eine Flasche mit angemischter Elektrolytlösung war im Auto griffbereit...

Diese nette Oryx stand zum Abschied noch auf der Strecke parat:



Die Fahrt war ok, mein Mann fuhr mehr als vorsichtig, als ob er rohe Eier transportieren würde - dabei war es NUR seine Tochter, die AUSNAHMSWEISE diesmal vorne sitzen durfte.

In Aus machten wir nach Rücksprache mit ALLEN Passagieren einen kurzen Abstecher zum Friedhof, tankten und fuhren dann zu Lodge.








Hinter den Eisenbahnschienen,



ganz kurz vorm Lodge-Gebäude hätten wir fast diesen netten Gesellen überfahren.:









Das Einchecken war sehr freundlich und unproblematisch, unser Braai-Paket stand bereit und wir fuhren die letzten Kilometer hinein ins große NICHTS...
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28 Okt 2015 18:12 #405351
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@Inga: Der große Supermarkt im Centre hatte sonntagmorgens geöffnet, die Uhrzeiten kann ich Dir aber leider nicht sagen. Mit Bottle Shops werdet Ihr aber kein Glück haben - es sei denn; Ihr wollt zu Sophia´s ;)
@Sonja: So ähnlich wie bei uns - aber doch nicht auch auf der Fish River Lodge? :unsure:
@Lil: ja, so was ist blöd, geht aber ja in den meisten Fällen auch ohne Arzt wieder weg - da sieht man wieder, dass die Reiseapotheke schon gewissenhaft gepackt werden sollte. Und bei Dir war es ja nicht am Fish River :)
@Nadja: Ich kann auch nicht sagen, was der Auslöser war. Wir haben alles das Selbe gegessen an diesem Tag. Einfach nur Pech gehabt :( Und Lil hatte es in Swakopmund. Auf Kanaan haben wir ebenfalls genau so einen Fall mit therapiert - aber davon später...


15.9.15 Eagles Nest (3 !!!! :laugh: :laugh: :laugh: Übernachtungen)

Unserer Tochter ging es zwar wieder relativ gut, sie war aber immer noch (verständlicherweise) sehr schlapp und müde :S . Auch etwas zu essen, traute sie sich nicht (und das soll schon was heißen :whistle: sie ist 19 ;) - also im Allgemeinen in regelmäßigen Abständen nahezu am verhungern :laugh: ), hatte noch so eine „Restübelkeit“ und immer noch extremen Durst, den wir weiterhin mit Elektrolyt-Lösung angereichert mit Unmengen an Kohletablette (kann ja nix schaden :) ) begegneten.
Eigentlich war geplant gewesen am nächsten Tag (16.9.) die Schiffstour in Lüderitz zu machen und dann dort die Fotopermits (aktueller Preis 220,-ND/Pers) für Kolmanskop in der Bismarck-Str.bei Marion Schelkle für den 17.9. abzuholen, da man diese spätestens 1 Tag vorher im Ladenkaufen musste. (Das sind die Permits, die einem erlauben, außerhalb der offiziellen Öffnungszeiten, Kolmankop zu betreten und Fotos zu machen, ohne dass einem ständig die lästigen Touris ;) über den Weg laufen - mein Mann hatte sich das gewünscht :) )

So war es auch mit Frau Schelkle per email von Deutschland aus abgesprochen.
Schon beim Einchecken in der Lodge waren wir übereingekommen, dass die Schiffstour am nächsten Tag bestimmt keine gute Idee sei.
Nur wie kämen wir an die Foto-Tickets? Die Schiffstour morgen ohne unsere Tochter machen? Mein Mann überlegte, allein nach Lüderitz zu fahren, nur um die Permits abzuholen? :sick:
Kurzerhand rief er in Lüderitz an und siehe da, Frau Schelkle war sehr verständnisvoll und würde dem Skipper Heiko Metzger Bescheid geben, dass wir die Tour erst am 17.9. machen würden. Mit den Permits, das würde sie schon regeln. Wir sollten einfach nach dem Schiff bei ihr vorbeikommen, dann könnten wir nachmittags schon nach Kolmanskop. :cheer:
SUPER- alles also kein Problem und wir hatten uns in unserer deutschen Gründlichkeit schon wieder unnötig Gedanken gemacht. ;)

Nachdem das alles geregelt war - der morgige Tag also auch noch ein Gammel- und Erholungs-Tag werden sollte :P , hatten wir einen traumhaften (unsere Tochter im wahrsten Sinne des Worte - sie schlief :pinch: ) Nachmittag und Abend in unserem wunderschönen „Nest“ :silly:
Und weil das wirklich einfach nur SCHÖN ist, lasse ich Euch teilhaben am Eagles Nest, der endlosen Weite, den Tieren vor unserer Haustür, dem Abtauchen der Sonne und dem unvergleichlichen Sternenhimmel Namibias...


"unser" Nest






der Weinkeller










guckt Euch mal den Fensterrahmen genauer an!

























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Begleitet von den Rufen der Barking-Geckos schliefen wir alle prima und friedlich in dieser Nacht...
Der Morgen war genauso traumhaft wie der Abend zuvor





Wir frühstückten auf der Terrasse - es gab sogar eine italienische Kaffeemaschine mit echten Kaffee bereitgestellt in einer Dose. Milch hatten wir auch noch - der Tag fing gut an!
Wir beobachteten ein Felsenadler-Horst hinter unserem "Nest" an der Felswand. Mit Fernglas und Tele konnte man erkennen, dass ein Jungvogel anwesend war - leider hatten wir die ganzen Tage nicht das Glück, die Altvögel oder gar die Fütterung zu beobachten.





Es ging uns so gut, dass wir bereit waren, die Umgebung ein wenig auszukundschaften. Was wäre da besser für geeignet als die Wildpferde von Garub?
Durch Oryx-Gebiet nach Garub:






Dieser Kudu sprang direkt vor unserem Auto leichtfüßig und aus dem Stand über einen ca. 2 m hohen Zaun-UNGLAUBLICH; welche Kraft dahinter steckt!
Mal wieder waren wir ganz allein an der Wasserstelle. Wir hatten gehofft, ein paar wenige Tiere zu sehen, aber dieses Schauspiel, das sich uns bot, das hätten wir in unseren kühnsten Träumen nicht erwartet.
Mehrer Pferdetrupps hatten sich am Wasserloch versammelt, dazwischen Herden von Oryxen. Es gab Machtkämpfe innerhalb und auch zwischen den Tierarten:












und ganz süß war natürlich der jüngste Spross der Truppe:










Der Papa (denken wir jedenfalls) hatte mächtig viel zu tun, seine Herde beisammenzuhalten, seine Macht zu demonstrieren und auch gegen die Oryxe noch eine gute Figur zu machen.











Lange blieben wir in dem überdachten Hide.
Anschließend wollten wir auch noch die Bahnstation Garub besichtigen; Photos machen vom alten Bahngebäude, vielleicht gäb´s ja noch einen Fahrplan, alte Bänke etc.
- dass wir dort allerdings nicht allein sein würden, damit hätten wir nicht gerechnet... :huh:






Es sah aus, als ob sie alle auf den nächsten Zug warten würden :laugh: . Überall Pferde!!! Sie lungerten auf den Schienen herum, lagen im Schatten des Bahnhofsgebäudes und beäugten uns neugierig als wir vorsichtig mit dem Wagen auf das Gelände fuhren.





Ein ganz Vorwitziges stellte sich uns sogar einfach in den Weg, kam immer näher, beschnupperte die Windschutzscheibe, um sich dann ausgiebig am Außenspiegel (natürlich mal wieder auf meiner Seite und meine Scheibe war ganz unten! :sick: ) zu schubbern (der hielt ein Segen) - mit leichter Hysterie in der Stimme (beißen die?? :unsure: ) bat ich meinen Mann, den Motor anzumachen, damit ich die Seitenscheibe hochfahren könnte. Ganz lässig meinte er, ich solle mich nicht so anstellen, sei doch nur ein Pferd :blink: - er hat die Vorsilbe „Wild“ irgendwie nicht verinnerlicht :evil: ; außerdem war der große Kopf ja auch bei mir :whistle: Schlüssel gedreht, Scheibe hoch - besser so :)







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29 Okt 2015 20:01 #405529
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Diese nette Namatrappe :) beobachtete uns sehr genau auf der Rückfahrt - soll nur aufpassen, dass sie nicht vor die gelbe Linie rutscht :unsure:



Heimkehr zum Eagles View am späten Vormittag -





Wir relaxten





und ich knipste noch ein paar tapfere Pflänzchen mitten in der Wüste - natürlich nur im „intelligenten Automatikmodus“ - (d.h. nicht ganz so schön und scharf wie von meinem Mann gewünscht), sowie einen Mini-Termitenbau:















Am Nachmittag war es uns doch ein wenig langweilig - dabei gab es so schöne Wanderwege in der Umgebung! Wir beschlossen also, zur Geisterschlucht zu fahren, uns den Wagen anzuschauen und dort ein wenig zu wandern. Unsere Tochter war immer noch ein wenig müde, wollte lieber auf der Terrasse relaxen und lesen - mein Mann und ich fuhren los.
Die Geschichte des „Gangster-Autos“ hatte mich vorab schon fasziniert und so freute ich mich auf den Ausflug und die Wanderung.




Der Wagen erinnerte an Bonnie and Clyde, durchlöchert von vielen Schüssen, sehr dramatisch und beeindruckend - wenn man so ein bisschen Phantasie hat.


Lannerfalke ?




Unsere Wanderung beschränkte sich auf den direkten Umkreis der Schlucht; weil:
-es war heiß
-es könnte Schlangen geben (obwohl, eigentlich hatten wir noch nicht Oktober)
-der Fotorucksack war schwer
-wo ist der Weg
-wo willst du hin
-die Sonne geht bald unter...










Wofür hatten wir (bzw. ich, wie ich gerade sehe, hat mein Mann nur Sandalen an :( -war das geplant? :unsure: )überhaupt unsere Trekking-Schuhe angezogen?
- aber dennoch (mal wieder) ein Grund, noch einmal hierhin zu kommen!
Und, wenn ich ganz ehrlich bin, war ich auch froh, zurück in unserem „Nest“ zu sein!

Der abendlich Braai verlief wie immer - Fleisch recht zäh, Kartoffeln halb-roh - aber dafür leistete dieser kleine Geselle uns die ganz Zeit Gesellschaft:






nun müsst Ihr nur noch einmal das Abendrot über Euch ergehen lassen und die Oryx bestaunen, die an unserer privaten Wasserstelle ihren Durst stillen wollte...








Morgen, in aller Herrgottsfrühe geht´s dann nach Lüderitz!
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