Bei unserer Ankunft in Urikaruus wurden wir von Jacques begrüßt und eingewiesen. Wir hatten die rechten beiden Häuschen (denke Nummer 3 und 4).
Ganz genau begutachteten wir die Eingangsstufen (v.a. die unterste Stufe) nach Puffottern, die Küche nach Mäusen, das Bad nach Schlangen und die Decken nach Fledermäusen - NIX - die Luft war rein! Um auf Nummer sicher zu gehen, fragten wir auch noch Jacques - natürlich ganz nebenbei - , wie es denn so mit Schlangen aussehe: Also er hätte dieses Frühjahr noch gar keine gesehen; vor Oktober muss man nicht mit ihnen rechnen.
Aaaaaaah soooooo
Schlüssel bekamen wir auch ausgehändigt - es sollte sich später herausstellen, dass sie nur zum Teil passten.










Beruhigend fand ich, dass die Unterkünfte auch untereinander mit Holzstegen verbunden sind. Das war mir vorher nicht so ganz klar gewesen und ich konnte es auch auf den Bilder im Forum nie so genau erkennen. Ich hatte mir schon Gedanken gemacht, wie unsere Tochter abends im Dunkeln nach dem Braai sicher in ihr Häuschen gelangen sollte ohne den „Sicherheitsbereich“ verlassen zu müssen. Meine Bedenken waren, wie Ihr noch sehen werdet, nicht ganz unberechtigt.






Nach dem Verstauen unseres Krempels zogen wir los. Es war unser dritter Tag im KTP und allmählich wäre es mal Zeit für Löwen, Geparden, Leoparden, Eulen, Schildkröten - habe ich noch was vergessen? Ah ja, Hyänen v.a. natürlich die Braune wäre auch ganz nett (man darf ja wohl noch träumen)

Muss ich mich wiederholen????? Steine mit Hörnern, schwebende Steine, Oryxe.....
Das volle Programm
Jedes stehende Auto (bzw. natürlich die Insassen - soooo verzweifelt waren wir dann doch noch nicht) quatschten wir mittlerweile in unserer Verzweiflung an - nichts, es war wie verhext!

Wir beschlossen, Auchterlonie anzusteuern, um uns dort ein wenig die Füße zu vertreten. Das Museum gefiel uns sehr gut; unvorstellbar dort zu leben, schon gar nicht vor über 100 Jahren. In „Ingrids-Welt“ gibt es einen schönen Artikel über die geschichtlichen Hintergründe von Auchterlonie (www.ingrids-welt.de/...ktp_auchterlonie.htm) - ich hoffe, ich darf das hier verlinken!














Auch hier gab es weit und breit keine Katzen - allerdings waren wir dieses Mal ganz froh darum, denn der komplette Rastplatz inkl. Toilettenhäuschen und großzügigem Museumsgelände waren nicht eingezäunt. (Ab und zu umschauen kann also nicht schaden). Einzig ziemlich dreiste Raben versuchten ihren Anteil am Picknick der menschlichen Gäste zu erbeuten.







Nach diesem geschichtlichen Exkurs waren wir es irgendwie leid, nach Tieren Ausschau zu halten, die es hier eh nicht gab bzw. die beschlossen hatten, auf keinen Fall von uns gesichtet zu werden (Wahrscheinlich lagen sie alle einträchtig nebeneinander hinter irgendeiner Düne und lachten sich halb tot über uns - manchmal war es mir doch wirklich, als ob ich lautes tierisches Gelächter vernommen hätte)
Wir wollten zurück nach Urikaruus und einfach ein bisschen den Rest-Nachmittag auf der Terrasse genießen und die Seele baumeln lassen.

Wieder stand ein einsames Auto am Rand der Pad; eindeutig ließ sich ein Fotoapparat hinter der Windschutzscheibe erkennen - schnell schauten wir in die anvisierte Richtung - also wir sahen da nix außer Sandpiste.
Scheibe runterkurbeln und mein Mann fragte: „What do you see?“
Der schwarze Fahrer wollte sich halb kringelig lachen
Oh Gott, in diesem Moment bemerkten auch wir, was uns im Übereifer zuerst verborgen geblieben war:

Das war kein Tourist auf Safari, sondern eine GESCHWINDIGKEITSMESSUNG
Boden tu dich auf



Halb lachend, halb weinend fuhren wir weiter.
Und dann... ENDLICH... diesmal war es wirklich eine Sichtung, die weit oben auf unserer Wunschliste gestanden hatte!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!:










2 Blassuhus


mein Lieblingsbild:





Der Tag war gerettet

Nun freuten wir uns auf unseren 3. Braai (Lamm das Zweite); was soll ich sagen:



Das Essen schmeckte: NA JA - es gab sicherlich Steigerung nach oben!

Dieses Mal erschwerten uns zusätzlich diverse Falter, z. T. mit Monster-Anhängseln das Essen - sie waren überall; im Salat, auf dem Fleisch, im Rotwein etc. Entspanntes Essen war was anderes.
Beim Vorbereiten beobachteten wir noch meine Lieblingstiere (allerdings habe ich mehrere davon)

Hallo, Ihr Lieben!
Danke, für die netten Worte - ja, meiner Schulter geht's ganz gut. Die 3 Löcher, die der Chirurg da unbedingt reinmachen wollte, sind etwas blau, gut, dass ich nicht sehen kann, wie´s innendrin aussieht Ansonsten heißt es "schonen", dann tut´s auch kaum weh. Meine Familie hilft, wo sie kann - nur irgendwie kann sie wohl nicht bügeln; Wäsche stapelt sich-ich beneide Guggu, die hat ihre schon fertig

Aber jetzt weiter im Text:


Nach dem doch recht hektischen Abräumen der Essensreste - in der Hoffnung, dass die kleinen Monster sich dann verzögen - genossen wir noch den wahnsinnigen Sternenhimmel Afrikas. Wir testeten unser in Bagatelle erstandenes Wissen, fanden ohne weiteres das Kreuz des Südens und behaupteten nun auch zu wissen, wo Süden sei. Sollten wir also doch mal in der Kalahari verloren gehen, könnten wir jetzt wenigstens geradewegs nach Süden laufen - zumindest nachts und bei klarem Himmel - über den Sinn davon muss ich mir allerdings noch Gedanken machen .

Mein Mann testete seine neue App (Tipp vom Guide aus Bagatelle), mit der man ganz toll Sternenbilder und auch einzelne Sterne bestimmen kann: „google sky map“ - eine schöne kostenlose App, die außer GPS nichts benötigt.
Immer wieder schauten wir zum beleuchteten Wasserloch; wir sahen Eulen





und Fledermäuse; leider waren sie zu unstet, um sie zu fotografieren.
Dieser Kapfuchs schlich vorsichtig um unser Häuschen herum







Die Geräusche der Nacht waren unheimlich: das Heulen der Schakale aus verschiedenen Richtungen steigerte sich bis zum synchronem Finale, bevor es abrupt abbrach - danach Totenstille; bis das Ganze wieder von vorne losging.

Und dann plötzlich war sie da - ich dachte zuerst es sei ein Bär; aber Bären in Afrika????
Eine Tüpfelhyäne schlenderte vom Wasserloch direkt auf unsere Unterkunft zu. Und sie war sooooo riesig - eben wie ein Bär! Es war nicht unsere erste Hyäne, aber bisher haben wir sie nur in einiger Entfernung aus dem Auto heraus gesehen, da sahen sie immer normal groß aus. Diese schlich aber nun direkt um unsere Terrasse herum und schnüffelte lautstark an den Pfosten. Mit etwas Recken hätte man sie anfassen können! Wir rückten alle ein wenig vom Geländer ab - es wäre für sie wahrscheinlich eine Leichtigkeit gewesen, sich auf die Hinterbeine zu stellen, einen Fuß von uns durchs Geländer zu ergreifen und mal heftig zu ziehen. Das würde kein Hüftgelenk aushalten!
Viele Menschen finden Hyänen ja abstoßend und hässlich. Ich fand sie bisher auch nicht besonders attraktiv, diese hier war aber wunderschön - aus der Nähe dah man, dass der Kopf wohlproportioniert und ihr Fell richtig weich und kuschelig war. Sie schlich um unser Häuschen herum und verschwand sogar unter der Terrasse (dort wurden die Mülltonnen gelagert, allerdings sicher abgesperrt). Es schien, dass sie sehr hungrig war - buddelte nach Mäusen und verspeiste wohl einige Insekten als Abendbrot. Das war ein karges Mahl.
Unsere erste ängstliche Reaktion wurde sehr schnell durch Mitleid mit dem - so schien es uns - ausgehungertem Tier ersetzt.











Sie trieb sich noch recht lange in der Nähe unseres Häuschen herum. Verschwand mal in der Dunkelheit, um wenig später plötzlich und wie aus dem Nichts heraus wieder vor unserer Terrasse zu stehen. Versteht Ihr jetzt, dass ich froh war, dass die Häuschen auch untereinander mit Holzstegen verbunden waren ? Ich hätte wirklich keinen Fuß mehr außerhalb des eingezäunten Bereiches setzen wollen - abends/nachts was aus dem Auto zu holen, halte ich in Urikaruus wirklich nicht für eine gute Idee!

Die Nacht war sehr unruhig - irgendwann wurde ich von einem Schakal geweckt. Sein Geheul klang anders als sonst, es wurde schriller und schriller bis es sich wie menschliche Todesschreie anhörte. Dann... totenstill - da hatte die Natur wohl ihren Lauf genommen (Jacques fragte uns am nächsten Morgen, ob wir den Schakal auch gehört hätten; er tippte auf Hyäne oder Leopard - in solchen Momenten wird mir immer ganz bewusst, dass wir nicht in einem Zoo sind )
An Einschlafen war trotzdem nicht zu denken. Irgendjemand oder irgendetwas kletterte auf unserem Dach /in der Zwischendecke /in unserem Zimmer?????
Taschenlampe an: nix zu sehen ! Es musste aber etwas größeres sein, kein kleines Mäuschen, so laut wie das war . Mit der Taschenlampe in der Hand schlief ich dann doch irgendwann ein.

11.9.15:
Frühstück: Es gab Spiegeleier und Toast. Endlich mal kein verbranntes Pfannentoast, denn in Urikaruus gibt es extra Toaster für den Gasherd
(Ich hätte dieses Gestell zwar niemals als einen solchen erkannt, aber wie gut, dass mein Göttergatte so welterfahren war.
Also als Tipp: ganz unten in einer Küchenschublade liegt ein Gestell, dass man auseinanderklappen kann - ich dachte, es wäre zum Grillen von ganzen Hühnchen da - so ähnlich wie diese Dinger sieht es aus. DAS IST EIN TOASTER )

Und beim Frühstück dieses große Kino:



der Zug der Urzeittiere


mit Kälbern




aber irgendwie lag eine gewisse Unstimmigkeit im Busch - und jetzt genießt nur die Bilder von dieser geballten Kraft und Wendigkeit (ok, ich mag Gnus )














irgendwann beruhigte sich die Herde dann doch und konnte, nur unterbrochen von kleinen Zickereien, das tun, was sie ja eigentlich vorgehabt hatte: Ihren Durst stillen

Unser letzter kompletter Tag im KTP!
Wir fuhren ohne große Erwartungen los (ich sag nur: Grzimek-Bilder). Wieder das Übliche: Steine mit und ohne Hörner, Oryxe...

Hier ein Beweisfoto für die „schwebenden Steine“:



und auch ein wunderschön in Szene gesetztes Oryx (übrigens auch eines meiner Lieblingstiere)







Wir wollten heute entlang des Auob bis nach Twee Rivieren fahren - dort tanken und uns mal den Shop anschauen - dann die knapp 110km hoch entlang des Nossob bis kurz vor Dikbaards kolk - und über die „Abkürzung“ durchs Hochland zurück zum Auob River. Mit Jacques war die Route abgesprochen, er meinte, die sei sehr gut an einem Tag zu schaffen, wenn es nicht zu viele interessante (!) Tiersichtungen gäbe - ok, die Gefahr bestand bei uns ja nicht.

Einschub:
Ich möchte jetzt nicht den Eindruck erwecken, dass uns der KTP nicht gefallen hätte. Das stimmt WIRKLICH überhaupt nicht - wir fanden ihn TRAUMHAFT!
Wir waren schon im Etosha und im Kruger:
Der Kruger (6/14) war uns zu voll (nicht mit Tieren, sondern mit Touristen) (wir waren aber nur 3 Tage im südlichen Teil und hatten auch innerhalb nicht übernachtet (s. RB 2014) -...... bevor mich Kruger-Liebhaber lynchen)
Etosha 7. / 8. 2011 war unser erster NP im südlichen Afrika - da war alles toll - v.a. faszinierten uns damals die großen Herden, die zum Wasserloch gezogen sind: erst die Zebras, dann die Gnus, Impalas ... (an die Reihenfolge erinnere ich mich nicht mehr so und ist auch nicht ganz so wichtig) und auch die Touristen hielten sich in Grenzen. Da würde ich gern noch einmal hinfahren.

Wir haben die Landschaft am Auob richtig genossen, auch ohne tolle Tiersichtungen:









Wenn man aber so richtig ohne Erwartungen ist; so ganz demütig und so ganz unten, dann passiert einem vielleicht dieses!!!!!!!!!! Wir waren allein auf der Pad - kein Touristenrummel . und da lag er; auf der Anhöhe einer Düne am Rande der Pad!
UND DAS WAR UNSER HIGHLIGHT - daher müsst Ihr jetzt einige Bilder ertragen! Es gibt viele RB, die spektakulärere Fotos haben, von Babys, Rudeln, Rissen etc. p.p. -
damit können wir nicht konkurrieren; aber nichtsdestotrotz - unser Highlight:


















Danach war alles gut und ich war völlig relaxt!
Wir fuhren unsere Strecke, tankten in Twee Rivieren, schauten uns um im Shop (der wirklich viel, viel besser war als Mata Mata) und LÄCHELTEN
Auf der Strecke nach Norden sollte die Geparden-Mama mit ihren 4 Jungtieren gesehen worden sein. Als wir an die Stelle kamen, standen dort bereits ca. 10 Autos, auf unsere Nachfrage waren die Tiere gerade vor 5 Minuten hinter der Düne verschwunden, ok, kein Problem, bis sie wieder kommen würden, wollten wir nicht warten.
Also weiter, den Nossob entlang. - UND LÄCHELTEN
Nichts außergewöhnliches - das LÄCHELN blieb auf unseren Gesichtern.
Am Kreuzpunkt zur Abkürzung gab es einen Rastplatz mit Toiletten, den wir gerne als Pausenplatz nutzten.
Es gab keine Katzen (trotzdem LÄCHELTEN wir , aber dafür Vögelchen, die unsere kurzfristig bereitgestellteTränke nutzten...



























über die Hochebene fuhren wir zurück .





zum Sundowner trafen wir immer noch LÄCHELND in Urikaruus ein




und hießen auch "unsere" Hyäne beim Abendmahl willkommen - lautstark, wie in der letzten Nacht

Das Essen schmeckte: NA JA - es gab sicherlich Steigerung nach oben!
(Lamm, das Dritte und hoffentlich letzte!)











und LÄCHELND sind wir in dieser Nacht, trotz der komischen/lauten Geräusche in unserer Zwischendecke, eingeschlafen - waren das evtl. doch Fledermäuse??? Wir wissen es nicht...

12.9.15

Es hieß „zusammenpacken“: nach vielen Reisen „ aus dem Koffer“ ging dies immer besser und schneller. Wir verabschiedeten uns von Urikaruus und von Jacques - warfen noch einen wehmütigen Blick zurück





und fuhren Richtung KTC -
ja, wir mussten ja noch unserem genialem Guide die geniale Kaffeemaschine zurückbringen, wie versprochen!

Zum Abschied setzten sich noch viele gefiederten Freunde meines Mannes in Pose:











Diese Giraffe ließ sich am Wegesrand ihr Frühstück schmecken, ohne aufgrund unserer Ausreise auch nur eine Träne zu vergießen.....











Beim KTC war es wirklich ein herzliches Wiedersehen - ich glaube, unser Guide hat sich gefreut, dass er sich auf uns verlassen konnte.

Nun ging es aber endlich los Richtung Namibia. In Mata Mata übernahm mein Mann das Tanken und den Reifendruck, während meine Tochter und ich noch einmal - und wohl für längere Zeit zum letzten Mal - den kleinen Shop betraten. (Wir waren ja schon länger nicht hier gewesen ) Wir kauften überflüssiges Zeugs und verabschiedeten uns von der netten Dame; dann hieß es Ausreisepapiere in Südafrika und Einreisepapiere in Namibia ausfüllen (wieder mal die Frage: Wieviel Geld möchten Sie in diesem Land ausgeben??? Ja, woher soll ich das wissen???)





Und das war´s dann mit dem KTP - keine Geparden , Leoparden und v.a keine Schildkröten - wir waren uns einig: wir werden wiederkommen!

Auf meiner Reiseroute stand:
Über Mata-Mata auf die C15; nach ca 66 km links auf die kleine D511 Richtung Wegdraai; dann auf die C17 Richtung Keetmanshoop
From the B1 turn into Sam Nujoma Drive heading to Keetmanshoop. Follow this road for about 3 kms and turn left into 19th Ave and then turn left again into 13th Street. Gessert´s Guesthouse is on your left.

Es sollte also nicht so schwierig sein, Keetmanshoop bzw. die Pension mit ihrem berühmten Frühstück zu finden.
Die Strecke durch die Kalahari war schön - es ging hoch und runter, wie auf einer Achterbahn! Ab und zu kam einem ein Auto entgegen - wenn es gut lief, auch auf der richtigen Spur - einige Schrecksekunden gab es aber immer mal wieder...







Irgendwann inmitten der Wüste lag ein schlauchähnliches Gebilde auf der Pad:
Es bewegte sich - daher nicht tot;
Füße hatte es keine und war bestimmt 2 m lang - SCHLANGE? – wieder so ein „gibt-es-nicht-Exemplar“...
Wir hielten an und beobachteten sie - eigentlich wollten wir auch gern Fotos von ihr machen; ABER:
- sie lag auf der linken Seite der Pad (d.h. auf meiner);
- wir konnten sie nicht bestimmen (wie immer)
- durch die Scheibe fotografieren ging von der Winkelung her nicht, dafür war sie zu nah
- ich traute mich nicht, die Scheibe runter zu lassen, was wäre, wenn es eine Speikobra ist???
Währenddessen schlängelte sich dieses Exemplar direkt auf unser Auto zu - von wegen: Schlangen haben Angst und kriechen weg ; davon war hier nix zu bemerken. Stattdessen richtete sie sogar noch ihren Oberkörper auf - ich ließ also die Seitenscheibe nur ein paar cm herunter, zog die Sonnenbrille an (sicher ist sicher ), streckte den Arm durch den Spalt heraus und knipste blind ein paar Bildchen mit meiner Lumix im „intelligenten Automatikmodus“ :









Nach späterer Bestimmung durch einige Guides, schien es wirklich eine ungiftige Sandschlange gewesen zu sein – hätten wir uns also gar nicht so anstellen brauchen; nur, woher soll man das wissen? Und fotomatte hat´s bestätigt: Kalahari Sand Snake

Weiter ging´s durch eine wundersame Berglandschaft









Es war ein Samstag, als wir in Keetmanshoop ankamen. Unser Plan war es, am Nachmittag im Supermarkt für die nächsten 5 Tage (Fishriver + Eagles Nest) einzukaufen - wir brauchten Wasser, Wein, Bier, eine Sonnenbrille ( ) und Kekse/Knabberzeug. Irgendwie war uns bei unserer Planung entgangen, dass in Keetmanshoop die Supermärkte bereits Samstagmittag schließen ; sonntags morgens sollten sie zwar offen haben, doch da hätte ja kein Bottle Shop mehr auf. Oh wie blöd - es war bereits 14:00 Uhr!

In der Pension Gesserts begrüßten uns der Hausherr und Toffee, der Haus-Jack Russel und zeigten uns unser Familien-Zimmer.
Ich kann nur sagen: „Mädchen-Zimmer“ - sehr englisch mit rosa Blümchen, Kissen, Deckchen etc. p.p. - meine Tochter und ich fanden es sehr niedlich - mein Mann fing einfach nur an, seine Kamera-Ausrüstung vom Sand zu befreien, ob mit oder ohne englische Röschen, war ihm ziemlich egal :


















Unser Herbergsvater wusste für unser Einkaufs-Problem Rat und beschrieb uns den Weg zu einem kleinen Shop, in dem wir sicherlich noch Bier kaufen könnten (ich stellte mir darunter einen kleinen Mini-Supermarkt vor, wie in Windhoek gegenüber von Caprivi Car Hire ). Außerdem gab er uns direkt einen Tipp fürs Essengehen am Abend (vom Schützenhaus riet er ab ) - direkt am großen Einkaufszentrum (Retail Centre) das Steakhouse „Spur“.
Nach der Kamera-Reinigungsaktion zogen wir los:
erst einkaufen, dann Giants Playground, dann zum Sonnenuntergang Köcherbäume und anschließend „Spur“.

Direkt der erste Punkt auf unserer Liste erwies sich als sehr schwierig. Die „Stadt“ war wie ausgestorben, die uns im Gedächtnis gebliebene Wegbeschreibung zum kleinen Shop differierte sehr stark (hier rechts - nein, doch erst die nächste - hatte er nicht links gesagt?? ). Um es kurz zu machen: In kürzester Zeit hatten wir uns verfahren und wussten überhaupt nicht mehr wohin. Nun ist Keetmanshoop ja wirklich nicht so eine Riesenmetropole, in der man in Panik geraten müsste, wenn man nicht genau weiß, wo man ist. Irgendwann kommt man ja doch immer wieder auf den Sam Nujama Drive. Wir fuhren also ganz entspannt umher, befanden uns mittlerweile bereits östlich der B1; die Häuser wurden schäbiger und die Straßen schlechter. Da!, ein Supermarkt, der geöffnet war! Nichts wie hin! Die Kunden und das Personal waren ausschließlich Schwarze, der Laden klein, aber ganz gut bestückt. Wir kauften Wasser und Kekse, Bier und Wein waren abgesperrt. Auf unsere Frage, ob wir nicht doch 2 Sixpacks haben könnten, wurde der Kopf geschüttelt, aber um die Ecke, bei „Sophias“ (???), da würden wir fündig werden.

Diesmal fanden wir den Laden direkt. Er sah „ganz normal“ aus, der Eingang war breit, ansonsten nicht einsehbar. Ein paar Schwarze lungerten mit Bierflaschen bewaffnet auf dem Vorplatz. Wir beschlossen, dass einer im Auto bleiben sollte - aus unserer Erfahrung heraus am besten der Mann - wir 2 Frauen wollten schnell reingehen und kaufen und dann wieder raus. Auf dem Weg über den Vorplatz wurden wir beide schon von allen Seiten angequatscht-scheinbar waren weiße Menschen hier doch so eine Attraktion. Bevor die „Herren“ näher kommen konnten, legten wir einen Schritt zu und strebten Richtung Eingang. In Supermärkten fühlten wir uns im Normalfall immer sicher. ABER - an dieser Tür blieben wir erst mal abrupt stehen: Ein höllischer Musik-Lärm schwoll uns entgegen, es war fast stockdunkel; ein Billardtisch nahm fast den ganzen Raum ein; ein wenig Licht erzeugte eine Musikbox, die - oh je, man glaubt es kaum - vor einer vollständig vergitterten Theke am Ende der Kneipe auszumachen war - ein Shop war das mit Sicherheit nicht! Außer im Fernsehen hatte ich so etwas noch nie gesehen (Blues Brothers??)!
Meine erste Reaktion war: Nix wie weg, rette deine Tochter! Aber von hinten kamen die „vertrauenserweckenden“ Herren grölenderweise auf uns zu.
Rund um den Raum waren Holzbänke aufgebaut auf denen 2 zahnlose ältere Frauen saßen und uns zulächelten. Sie winkten uns hinein.

Ich hatte nicht viel Zeit zur Entscheidung:
- zurückgehen?, das kam mir als erstes in den Sinn, doch da waren die „Herren“ und mein Mann im Auto konnte von seinem Platz aus, die Situation gar nicht erkennen
- reingehen?, in die „Höhle des Löwen“?, mit meiner hübschen, blonden, jungen Tochter?

Schlussendlich entschied ich mich für „Augen zu und durch“ - ich hatte mich eigentlich noch nie einschüchtern lassen und hatte auch dieses Mal nicht vor, es zu tun; v.a. nicht vor meiner Tochter - ich wollte ihr nicht beibringen, dass man sich als Frau zurückziehen müsse.

Also - ich flüsterte ihr zu: Kopf hoch, arrogant gucken, Widerworte geben oder ganz ignorieren und rein!!
Geholfen haben bei dieser Entscheidung die beiden wirklich liebevoll lächelnden „Alten“, die uns wohlwollend beobachteten.
An der Theke bestellten wir 2 Sixpacks; das junge Mädchen (!!!!) dahinter war sehr freundlich und beschimpfte auch die immer zudringlicher werdenden männlichen Gäste. Ich war ihr sehr dankbar! Sie reichte uns unsere Ware durch ein "Guckloch" hindurch.
Bezahlen war ein bisschen schwierig: Geld heimlich rausgeholt und abgezählt; Bauch an Bauch (Mutter und Tochter in Eintracht ), in der Hoffnung, es greift keiner zu- wir haben ein schönes Trinkgeld dort gelassen, weil wir einfach nur raus wollten.
ENDLICH, heil im Auto - mein Mann verstand die ganze Aufregung, nachdem wir nur sagten: "Fahr los!", so gar nicht, der Laden sah doch prima aus!
Wir sind eigentlich wirklich nicht ängstlich und haben oft eine "große Klappe" - aber das brauche ich nicht noch einmal!! Beim nächsten Mal planen wir besser!

Weiter geht`s mit Giants Playground, Köcherbäumen beim „Sundowner“ und Abendessen in Keetmanshoop...

Ich hoffe mal, heute klappt das mit dem Hochladen besser als gestern

Auf der Farm Gariganus besorgten wir uns die Tickets für den „Spielplatz“ und den Köcherbaumwald. Wir empfanden die Atmosphäre auf der Farm als sehr distanziert und auch nicht gerade freundlich - übernachten hätten wir hier nicht gewollt!

Zuerst fuhren wir die paar Kilometer weiter zum Giants Playground, denn die Köcherbäume wollten wir gern beim Sonnenuntergang fotografieren - da gibt´s ja hier im Forum sooo tolle Bilder!

Nun aber erst mal unsere Foto-Ausbeute der Gesteinsbrocken (übrigens waren wir mal wieder ganz allein auf dem ganzen Gelände; das finde ich Namibia immer so toll - selbst an den typischen Touri Orten ist es nie überlaufen ):















Den ganzen Tag über war es schon sehr windig - aber statt dass er die Dunst-Wolken wegpustete, brachte er immer nur mehr und neue mit
Also nix mit Köcherbäumen im tollen Abendrot

Wie hat Applegreen zu schön geschrieben? „Dunst-Downer“ war angesagt
Ein paar schöne Aufnahmen sind uns trotzdem gelungen und wir waren wieder einmal fast die ganze Zeit ganz alleine dort :












- das "Gold" ist wirklich echt - ich hab den Baum nicht angemalt, Ehrenwort






da laufe ich doch tatsächlich dem Fotografen durchs Bild, ts, ts, ts


Abendessen im „Spur“ war ganz nett - Amerika in Namibia





- die Karte ist umfangreich und es gab auch etwas anderes als Steaks (ich konnte wirklich nicht schon wieder ein Steak mit Folienkartoffel essen).
- Viele Familien mit Kindern, für deren Unterhaltung gab es tatschlich ein Spielzimmer mit Nanny und PC´s (echt jetzt)
Für die Erwachsenen war natürlich auch für Unterhaltung gesorgt: ein riesiger Fernseher zeigte die Übertragung eines Rugby- oder Footballspiels (ich kann mir den Unterschied nie merken ) - was haben die Menschen bloß vor der Erfindung der Elektronik gemacht?

Anschließend hieß es für uns Bettzeit - morgen stand Sightseeing Keetmanshoop und Fahrt zum Fish River auf dem Programm - natürlich erst nach einem ausgiebigen Frühstück...