19. August 2015 – Etango und Mietwagenübernahme
Nach einer erholsamen Nacht in meinem geräumigen Zimmer werde ich von Vogelgezwitscher geweckt.
Also nichts wie raus, wo gerade die Sonne aufgeht und man nicht weiß wohin man schauen soll vor lauter Piepmätzen!
Renate und Irmela sind auch schon unterwegs und so genießen wir gemeinsam den ersten afrikanischen Morgen.
Zu meiner Freude sind die Rosenkopfpapageien da (2011 war ich für einen Tagesaufenthalt auf Etango und habe sie leider nicht gesehen).
Klar – die Vögel werden hier angefüttert, aber das stört mich heute nicht....
In meine Sichtungsliste kann ich noch einen Elsterdrossling eintragen
Die Guineataube habe ich schon.
Renate hat noch einen 3/4 Mahaliweber für meine Liste zu bieten, außerdem jagt sie - wie schon viele vor ihr - einem Rotbauchwürger hinterher. Ihre Fotos soll sie aber selber posten.....
Edit: sehe eben, dass ich den Mahaliweber selber habe
Ehrlich gesagt hatte ich Etango wirklich nur als praktische Möglichkeit zum Übernachten ausgesucht – aber der Aufenthalt dort wird zu einem perfekten Start in unseren Urlaub
.
Dazu trägt auch das oberleckere Frühstück bei – nie wieder auf unserer Reise haben wir einen so tollen Obstsalat bekommen (aber zum Glück viele andere gute).... ich weiß nicht wie viele Sorten Obst das waren – und ganz fein und klein geschnitten.....mjamm!
Tja, und dann geht es endlich los bzw. zurück zum Flughafen, um noch schnell Guthaben fürs Handy zu kaufen, welches uns Nature Trekking zur Verfügung gestellt hat - und um ziemlich genau 8.30 Uhr können wir dann stolz unser Auto in Empfang nehmen.
Während Irmela die Inspektion übernimmt, macht Renate ausführlichen Smalltalk
mit dem schicken Kerlchen von Europcar (so viel zum Thema „mein Englisch ist so schlecht“...
)
Alles am Auto scheint okay zu sein, auch wenn mir die beiden Vorderreifen nicht sonderlich gut gefallen – der Beautyboy meint dazu nur lapidar: einfach im Falle eines Plattens einen neuen Reifen kaufen und die Rechnung dann am Ende mitbringen, das wird ersetzt. Alles klar – da mir Armin (von Nature Trekking) versichert hat, dass mit Europcar alles easy abläuft, bin ich einigermaßen entspannt...
So, bevor wir jetzt einsteigen und starten muss ich doch noch ein paar Worte zu unserer Route verlieren: Von Renate und Irmela gab es wenig Vorgaben – von meiner Seite aus war klar, dass ich nicht bis zum Fish River runter will (zu kalt, zu steinig, zu graubraun), aber sehr wohl in die Sambesi-Region (Caprivi-Zipfel). Als Botswanafan (Freak Melanie meinte neulich zu meiner Belustigung „Du bist doch ein BOTSI“
) muss der (O)Kavango einfach dabei sein....
Bei der Planung gerade des mir völlig unbekannten Teils da oben rechts habe ich nicht viel Hirnschmalz investieren müssen, weil es ja schon einige sehr gute Vorlagen gab – an dieser Stelle herzlichen Dank an die entsprechenden Berichtschreiber und Informanten backstage, mir fallen jetzt spontan bayernschorsch, Löffels, Guggu, Hartwig(Tinochika), Konni (Daxiang), Melanie (freakxxxx) , Marina Butterblume und Matthias (fotomatte) ein, aber ich habe bestimmt viele vergessen. Nehmt’s bitte nicht persönlich – ich gehe auf die 60 zu, da ist ein gewisser Gedächtnisschwund nun mal unumgänglich....
An Hand eurer Berichte war mir so einigermaßen klar, welche Strecken machbar sind und welche Unterkünfte passend an der Strecke liegen. Zum Rest: Swakopmund hätte ich, wäre ich alleine unterwegs gewesen und ohne die Beziehungen zu den African Vocals, vermutlich links liegen lassen – aber so bekam es sogar 3 Nächte ab. Der Rest ist ebenfalls Standard – wobei ich nicht gedacht hätte, dass es sooooo schwer ist, sich dann definitiv für EINE Route zu entscheiden (ich hätte locker 5 Stück zusammen bekommen....). Warum wir noch in der Namib Desert Lodge Station gemacht haben nach 2 Nächten Sossusvlei Desert Camp werde ich an der entsprechenden Stelle erklären.
Ach ja, noch zu den Fahrern, Piloten, Copiloten oder was auch immer.... Renate war natürlich alles andere als die Copilotin – sie war die Chefpilotin!!! Ich hatte schon auf unserer Wanderreise im Wallis feststellen dürfen, dass sie eine tolle Autofahrerin ist!! Okay, sie ist nicht nur eine gute, sondern auch eine rasante Fahrerin
und seither wissen wir, dass Schweizer Strafzettel für Geschwindigkeitsüberschreitung seeeeehr teuer sind (wobei – gibt es etwas in der Schweiz, das nicht teuer ist???
) – auf mindestens einen namibischen Strafzettel warten wir auch noch (sie behauptet, sie wäre geblitzt worden....).
Egal - zum Glück hat sie in Namibia sofort das Steuer in die Hand genommen! Dass Irmela sich zu einer begeisterten Gravel-Fahrerin entwickelt, wäre mir vorher nicht in den Sinn gekommen – aber auch sie war kaum zu bremsen. Ich selber bin eher – freundlich formuliert – eine defensive Fahrerin, man könnte auch sagen, ich bin der Typ „Schisser“.... Da schlussendlich meistens Renate und zweitmeistens Irmela gefahren sind und ich nur selten ans Steuer durfte/musste, gleichzeitig Renate aber vorne sitzen – oder alternativ eine Tablette einwerfen muss, weil ihr sonst schlecht wird
, wurde ich zusammen mit meiner T4A-Karte nach hinten verbannt. Das hatte sicher auch den Vorteil, dass meine z.T. panischen Hinweise "
Stopppp-stopppp-eine-Stoppstelle“, „
Du bist zu weit links“, „
Du bist zu weit rechts“, „
Da kommt Gegenverkehr“, „
Achtung ein Schlagloch“ vorne nicht allzu deutlich zu hören waren....
Gut – ich glaube nun steht der Abfahrt nichts mehr im Wege – mal schaun, wann ich das nächste Kapitel schreiben werde, auf das ich mich selber schon sehr freue! Und ich hoffe, dass das Verhältnis Fotos/Text dann etwas ausgewogener wird!
LG Bele