THEMA: "Wir halten auch für Gnus" - 3 Wochen Namibia 2015
12 Sep 2015 18:58 #399017
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19. August 2015 – Fahrt zur Kalahari Red Dunes Lodge

Also dann – los geht es auf unsere erste Selbstfahrerreise durch Namibia! :woohoo: Um Stress auf der B6/B1 und durch Windhoek durch zu vermeiden wählen wir den Weg „hintenrum“ über Dordabis. Die ersten paar Meter verlaufen wirklich prima – clever wie wir sind B) haben wir uns gestern beim Abholen durch den Etangomitarbeiter genau eingeprägt, wie wir durch den Kreisverkehr und anschließend auf die B6 einfahren müssen. Renate sitzt am Steuer und wir lotsen – Teamwork ist alles! Leider erweisen sich die anschließenden Gravelroads als sehr ruppig, unser Audole (= kleines Auto) und seine Insassinnen werden ziemlich durchgeschüttelt :S .

Tja, und dann werde ich zum ersten Mal Zeuge der super Trackereigenschaften meiner beiden Mitreisenden: einfach so entdecken sie gleich in der ersten Stunde der Reise eine Giraffe!



Mensch Leute, dafür hab ich 2011 mehrere Tage gebraucht :blush: !!! Auf dem Foto kann man halbwegs erkennen, wie weit weg sie war (eben weil das Bild so schlecht ist....) – und trotzdem haben die beiden sie sofort erkannt (ehrlich gesagt weiß ich nicht mehr, ob es Renate oder Irmela war – aber gell Renate, du weißt das sicher noch und kannst es ergänzen – danke!....)

Was Sichtungen allgemein anbetraf gab es durchaus Vorgaben oder auch Wünsche von Renate: Erdmännchen und Feenkreise standen ganz oben auf der Liste.

Irmela war am Anfang ganz bescheiden – „Hauptsache ich bin in Afrika“ - aber das sollte sich bald ändern!

Irgendwann rennt ein Pavian vom Straßenrand weg und Irmela wird ganz fuchsig, dass sie ihn nicht gesehen hat. Anhalten und Zurückfahren ist jetzt aber keine Option für Renate.... Also macht Irmela unmissverständlich klar, dass wir ab jetzt auf Paviansuche sind.

Okay, ich hatte ja schon bei der Planung der Reise meinen Sichtungslevel quasi plattgemacht und bin mit einer völlig neuen Einstellung losgefahren – auch für mich fängt alles wieder bei Null an und ich freue mich so richtig darauf, Namibia durch die Augen von Irmela und Renate zu sehen :) . Aber müssen es denn ausgerechnet Paviane sein, die ich sehen soll :sick: ???? Naja, zu diesem Zeitpunkt weiß ich nicht, dass es noch schlimmer kommen wird..... :evil:


Trotzdem genießen wir das Auf und Ab durch die Berge und Täler der roten Dünen. Wow – diese Farben!








Nach mehreren Stunden anstrengender Fahrt erreichen wir die Red Dune Lodge. Diese Lodge hatte mich interessiert, seitdem ich vor ein paar Jahren Fotos vom Bau der Chalets im Internet gesehen hatte. Dazu kam, dass seit ein paar Jahren ein zahmes Erdmännchen namens Toffee dort leben soll (es/er wurde zusammen mit seiner Schwester von Hand aufgezogen, das Mädel ist aber seit 2 oder 3 Jahren verschwunden). Da die Chancen auf eine Erdmännchensichtung in freier Wildbahn bekanntermaßen gleich Null sind, hatte ich diese Lodge ausgewählt, um gleich mal eine der Vorgaben von Renate abhaken zu können. Nur gab es leider das Restrisiko, dass Toffee entweder bis zu unserer Anreise verschwunden oder verstorben sein könnte oder er einfach keine Lust hat, sich uns zu zeigen (das kommt wohl öfters vor, wie ich auf Tripadvisor gelesen hatte, und auch Melanie (Freak) aus dem Forum hat so etwas erwähnt).

So bin ich nun also mehr als gespannt, ob wir Glück haben werden. Zuerst kommt uns aber erst mal ein Eland vom Wasserloch her entgegen!




Beim Einchecken gibt es den üblichen Smalltalk mit dem Mitarbeiter und ich erwähne möglichst gleichgültig und mit leicht fragendem Ton, dass es hier ja ein zahmes Erdmännchen geben soll (weil ich nämlich erstaunt und erschreckt bin, dass nicht darauf hingewiesen wird, dies aber natürlich nicht zugeben will). "Toffee??? Ach ja, Toffee, ich glaube der liegt draußen auf der Terrasse!" Wahhh, warum sagt er das nicht gleich? Wer weiß ob er immer noch dort liegt??? Vorsichtig schleichen wir uns raus – und tatsächlich: da liegt er! :kiss:



Was für eine Freude! Und er läuft auch nicht weg, sondern lässt sich ausgiebig streicheln und gurrt dabei genussvoll vor sich hin!



Achtung, es folgen einige Erdmännchenfotos !!! :silly:










:laugh: :laugh: :laugh:




Wir können uns kaum losreißen, melden uns dann aber doch schnell für die Sundowner-Fahrt an, die zu unserem Schrecken schon bald losgehen soll und ziehen in unsere wunderschönen Häuschen ein!

Nach einer kurzen Besprechung beschließen wir einstimmig: wir haben überhaupt keine Lust, jetzt gleich wieder losrasen zu müssen zwecks Sundowner-Drive, es ist einfach zuuuu schön hier, wir wollen auch noch Toffee genießen und eigentlich wollten wir auch eine kleine Wanderung machen, die hier möglich ist. Also melden wir uns wieder ab (auch wenn es uns ein bisschen peinlich ist :blush: ) und installieren uns am Pool..

Dort gibt es immer wieder etwas zu beobachten: Das hier dürfte ein Termitenschmätzer sein, aber ich bin mir alles andere als sicher (was sagen die Experten? Ich hab aber leider kein Foto aus einer anderen Perspektive)



Hier eine Muffindiebin – auch Kapsperlingweibchen genannt.



Toffee leistet uns Gesellschaft, was sicher nicht nur uns liegt, sondern an dem oben erwähnten Muffin, das ich zum Kaffee esse. Nicht nur Vögel, sondern auch er stibitzt immer wieder kleine Bröckchen. Hoffentlich bekommt ihm das (vermutlich schon, den er war am nächsten Tag immer noch quietschvergnügt).





Renate stürzt sich todesmutig ins kalte Wasser



und wir amüsieren uns nebenher mit dem witzigen Erdmännchen und genießen diesen herrlichen Start in unsere Rundreise.
Hier mein absolutes Lieblingsbild von Toffee





So gegen halb fünf trollt sich das Kerlchen in seinen ursprünglichen Lebensraum







und auch wir raffen wir uns auf zu unserer Runde durch die Savanne – ein wirklich schöner Spaziergang von ca. 2 Stunden.





Allerdings passiert dabei etwas Verhängnisvolles: wir biegen um eine Kurve und was steht da??? Aliens!!







Sie starren uns aus ihren leeren Augenhöhlen unheilvoll an.... :blink: und genau hier ist es wohl passiert: Renate und Irmela sind ab sofort fasziniert von GNUS!!!



Und das mit mir, die Gnus eher doof und nölig findet!!

Wir treffen auch noch auf Kuhantilopen




und werden am Ende der Runde auch noch mit einem traumhaften Sonnenuntergang belohnt











Als wir auf dem Weg zu unseren Chalets sind, wartet dort schon Toffee auf uns - wie nett!! Er scheint uns (oder mein Muffin) wirklich ins Herz geschlossen zu haben!





Das Abendessen ist, soweit ich mich erinnere, lecker – allerdings müssen wir über den leicht aufgesetzten Service etwas schmunzeln, die (meistens) korrekt auf den Rücken gelegte freie Hand beim Bedienen, die immer wiederkehrende Frage „Are you ready for....?“ – das sind Dinge, die wir weder gewohnt sind noch brauchen.... Etwas legerer und afrikanischer wäre uns lieber! Egal – wir verschwinden eh bald in unsere Betten – für morgen haben wir uns vorgenommen, vor Sonnenaufgang in die Dünen zu wandern!
Letzte Änderung: 28 Jan 2017 08:11 von Champagner.
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13 Sep 2015 08:51 #399046
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  • Rennade am 13 Sep 2015 08:51
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Die heutige Etappe zur Kalahari Red Dune Lodge mit ihren 253km war für mich als Namibianeuling ideal zum Einfahren. Das mit dem Linksverkehr war rein fahrtechnisch gar nicht so schwer, aber dass das ganze Auto quasi verkehrt herum :silly: war, hat immer wieder zu lustigen Handlungen geführt: Scheibenwischen anstatt Blinken, Einsteigen auf der falschen Seite: "Also eine sollte dann schon mal auf die Fahrerseite rüber :huh: " , und der Schaltknüppel auch auf der falschen Seite :unsure:
Da ja nicht soll viel Verkehr herrschte, habe ich 's dann doch ganz passabel hingekriegt. Und nebenher auch noch Landschaft bewundern, Tiere entdecken (Strauß, Giraffe, Pavian und Klippschliefer gleich auf den ersten paar Kilometern :ohmy: ) Wow!

Und dann kam Toffee :cheer:
Letzte Änderung: 26 Sep 2015 22:04 von Rennade.
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13 Sep 2015 21:21 #399098
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20. August 2015 – Abschied von der Red Dunes Lodge


Um kurz vor 6 Uhr marschiere ich los, um Irmela und Renate zu unserem Sonnenaufgangsspaziergang abzuholen, den uns der sehr nette Mitarbeiter der Lodge empfohlen hatte.



Ein schöner Morgen bricht an



Oh – ein Tier- und noch mal ohhhh – ein Gnu :S !!









Meine Beiden sinnieren bei Sonnenaufgang, warum dieses aaaarme Gnu wohl so alleine unterwegs ist... :dry: (mir würden schon zwei Antworten einfallen B) : A.. Es ist zu blöd, um zu seiner Herde zurück zu finden :lol: oder B. Wer will schon mit einem Gnu spielen :P ?). Aber ich schweige – oder hoffe es zumindest (Renate???).

Wir genießen die schnell steigende Sonne bei den doch recht frischen Temperaturen (zum Glück haben wir alle unsere Softdaunenjacken dabei).



Dieses Gras – wie ich es liebe!



Renate mitten in der wunderschönen Landschaft



Zu unserer großen Freude entdecken wir (oder sagen wir lieber: Renate und Irmela :blush: ) weitere Lebewesen:

Kudus im Morgenlicht (Renate: "Was isch des da hinda mit den großen Ohren"?)



Ein Baum voller Geier



Unser erster Springbock



Und Bele in ihrem geliebten Gras (danke für das Foto, Renate!)



Nach einer starken Stunde sehen wir die Lodge wieder vor uns liegen und freuen uns auf ein leckeres Frühstück.



Aber zuerst werden wir wieder niedlich begrüßt – Toffee ist gerade schwer am Schaffen (das ist schwäbisch), als wir eintrudeln, unterbricht seine Grabungsarbeiten aber sofort, um mich zu meinem Chalet zu begleiten....







Beim Frühstück kontrolliert er die Lage draußen dann von seinem warmen Plätzchen auf der Fensterbank – ich habe jedes Mal ein breites Grinsen im Gesicht, wenn ich dieses Foto sehe – es war zu witzig, wie er da ganz wichtig und hochkonzentriert zum Fenster rausschaute.



Als wir später zu unseren Zimmer gehen, um zu packen, sage ich: „Das klingt hier genau so wie Toffee’s Gurren“ – und siehe da, er sitzt schon wieder vor uns auf den Holzplanken! Also wieder Knuddeln, vor lauter Begeisterung fällt er in den Sand und schaut uns etwas verdutzt hinterher.





Hier noch ein Foto von meiner Außendusche (ansonsten kann man sich die Fotos auf der HP anschauen, sie sind sehr realistisch)



Und hier das Eland, das sich immer in der Nähe der Lodge herumtreibt.



Als ich dann zum Auschecken Richtung Haupthaus gehe, sehe ich, dass Renate irgend etwas hochkonzentriert beobachtet (ähnlich wie Toffee kurz zuvor B) ).



Neee....oder... :blink: ????? Eine Herde Gnus kommt zum Wasserloch! Eine gaaaaaanze Herde – da kann man doch nicht einfach auschecken und abreisen :whistle: !!!! Also werden die (doofen) Gnus von vorne und hinten und links und rechts fotografiert....







Immerhin komme ich dadurch noch in den Genuss, eine Gruppe von Rotkopfamadinen (Red-headed Finch) zu beobachten - fotografieren war schwer, weil sie sich hinter den Zweigen versteckt haben.



Zum Glück trotten die Gnööööööös bald wieder Richtung Kalahari-Dünen..... und somit können auch wir gen Westen zu den Namib-Dünen aufbrechen! (Ein letzter Knuddler muss aber noch sein!!!)



Fazit Kalahari Red Dunes Lodge: jederzeit gerne wieder – mit die schönsten Unterkünfte unserer Reise. Und Toffee...... der ist echt der Knaller :kiss: !
Letzte Änderung: 14 Sep 2015 17:49 von Champagner.
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14 Sep 2015 18:54 #399233
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20. August 2015 – Von Kalkrand zum Sossusvlei Desert Camp


Um halb 10 Uhr starten wir Richtung Sesriem über Kalkrand und Maltahöhe auf der C21. Unterwegs passieren wir die Brücke über den Fish River – ich bin ehrlich gesagt erstaunt, Wasser zu sehen.




Außer Wasser gibt es noch Graukopf-Rostgänse (Mann und Frau) und ein Graureiher (die beiden letzten Fotos sind von Renate).









Unser erstes Tanken in Maltahöhe ist nicht so einfach wie gedacht – wir suchen ewig nach der Entriegelung für die Tankklappe. Unsere wesentlich kleineren und älteren Autos daheim haben so etwas nicht.... :blush: :dry:

Danach geht’s in den ganz neuen WoermannSupermarket, der gleich bei der Tankstelle ums Eck ist - wir decken uns mit Getränken und Keksen ein. Es kommen sehr viele Kinder und betteln ganz direkt um Geld – sie nennen sofort genaue Summen, werden dann aber ziemlich schnell von einem Wachmann vertrieben. Solch eine Situation haben wir später nie wieder erlebt.





Weiter geht’s und schon entdecken wir das nächste Tier – ein Waran liegt mit hochgerecktem Kopf wie ein Ast auf der Fahrbahn. Als wir näher kommen, macht er sich ganz flach nach dem Motto „ich bin nicht da“ :laugh: und entfernt sich Richtung Straßenrand.







Unser Audole ganz allein auf weiter Flur.....



Beim Tsarispass muss ich an meine Reise 2011 im großen Regen denken – damals sah es so aus



Heute so (leider habe ich nicht genau den selben Standpunkt erwischt).



Es ist insgesamt sehr staubig – Gegenverkehr sieht man schon Stunden vorher und wehe, man wird überholt, dann ist die Sicht gleich Null. Da wir langsamer als gedacht voran kommen sparen wir uns den Umweg über die D827 zur C27 und fahren direkt die C19.



Erst kurz vor unserem Ziel machen wir wieder ein paar Fotos.








Dann sehen wir auch schon von weitem das Desert Camp – es liegt wirklich wunderschön, die Farbe der Zelthäuser ist sehr gelungen und wir packen schnell aus, damit wir bei dem schönen Wetter noch eine kleine Tour zu Fuß machen können.







Ursprünglich dachte ich mal, wir könnten noch zur Elimdüne oder zum Canyon fahren, aber da wir durch unsere Sunrise-Wanderung in der Red Dunes Lodge und durch die lange Fahrt (wir waren ca. 5,5 Stunden unterwegs) doch erst recht spät ankommen und es uns hier so gut gefällt, schmeißen wir diesen Plan einfach in die Tonne!

Renate hirscht erst mal dem Hausoryx nach - wir hatten unterwegs auch schon welche gesehen, unsere ersten Oryxe!! - aber die waren recht scheu. Der hier lässt sich gut fotografieren – die Bilder sind von Renate!





Bevor wir losgehen, haben meine Nachbarinnen noch Besuch von Siedelwebern, die es sich auf dem Grill gemütlich machen (wir wollen ja heute grillen, aber die haben bestimmt nur Knochen und wenig Fleisch, oder??? B) Also sind sie nicht in Gefahr!).



Los geht’s - unsere Runde dauert 1 Stunde 20 Minuten, gemütlich umrunden wir unseren Hausberg.












Dabei kommen wir auch an den Häusern des Quiver Tree Camps vorbei, das quasi als Ergänzung zum Desert Camp gebaut wurde. Ehrlich gesagt gefällt mir weder die Lage noch die Form und Farbe der Häuschen so richtig – alles natürlich im Vergleich zum Desert Camp.



Aber offensichtlich läuft das Geschäft mit den Selfcatering-Unterkünften so gut, dass hier noch mal gebaut wurde.



Rechtzeitig zum Sonnenuntergang erreichen wir wieder unser Camp.







Tja, und nun kommt unser recht unrühmlicher erster und letzter Versuch des Selfcaterings per Braai Grillen :whistle:




Nach zwei Tagen Fleisch hatten wir Lust auf Vegetarisch und haben uns Grillkartoffeln und Salat bestellt sowie Feuerholz. Letzteres habe ich auch gleich auf meiner Grillstelle in Brand gesetzt und eigentlich war es ein wunderschönes Feuer (ich zündel ganz gerne :silly: B) ) – nur waren wir dermaßen hungrig, dass uns einfach die Geduld in Sachen „richtige Glut“ ausgegangen ist und wir die Kartoffeln sehr früh reingeworfen und ein paar von ihnen auch recht schnell wieder rausgeholt haben, um wenigstens das weiche Äußere zu essen. Kulinarisch war das eher nichts.... :sick: Naja, da ist noch Luft nach oben – aber wir sind zumindest nicht verhungert :laugh: ! (Und ich hatte eine später eine herrliche Glut in meiner Schale - hat toll geleuchtet in der Nacht, aber ich hab dann doch irgendwann gelöscht, weil es recht windig war.... :ohmy: ).

Morgen werden wir dann Richtung Sossusvlei NP aufbrechen – bis dahin liebe Grüße von Bele
Letzte Änderung: 22 Jan 2016 19:27 von Champagner.
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17 Sep 2015 20:37 #399721
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21. August 2015 - Der Sossusvlei-Fluch (Teil 1) :woohoo:

Keine Sorge – es wird heute nicht das 2534. Foto der toten Bäume im Dead Vlei geben, auch keine scharfen Dünenkämme mit Licht/Schatten-Effekt zum 5476. Mal – das Wetter hat andere Pläne mit uns :unsure: – wobei wir immerhin durch die Anwesenheit eines Sonnenscheins der etwas anderen Art versöhnt werden :) !

Für heute haben wir geplant, die frühmorgendliche Ralley nach hinten ins Sossusvlei zum Sonnenaufgang nicht mit zu machen, sondern uns in Ruhe den bestellten Picknick-Korb abzuholen und dann bis zur Elimdüne zu fahren und dort beim Frühstück die Morgensonne zu genießen.

Der Plan geht fast auf – nur das mit der Sonne ist so eine Sache.....! Schon beim Aufstehen sehe ich keine Sterne (ich bin ja meistens schon vor 6 Uhr wach und geh dann erst mal raus zum Kucken!). Mist.... was soll das? Aber noch bin ich optimistisch, dass das Ganze bei Tageslicht besser aussieht.

Weit gefehlt – es ist großräumig bedeckt und recht frisch. Und es sieht auch nicht so aus, als ob sich das bald ändert. Man freut sich schon, wenn sich ein paar Sonnenstrahlen durch die Wolkendecke quälen – so richtig geschafft haben sie es aber den ganzen Tag über nicht! Arrgghhh, das kenn ich doch schon irgendwo her :evil: ! 2011 hatten wir auf der Fahrt nach Sesriem den großen Regen und am nächsten Tag war das Wetter auch nur durchwachsen. Ich hätte ja schon gerne mal die Dünen morgens im Sonnenlicht gesehen... :(



Aber wenn wir es positiv sehen wollen: wir haben immerhin den Sonnenaufgang wegen unseres gemütlichen Starts nicht verpasst – grad so als ob wir das gewusst hätten!

Also suchen und finden wir die Elim-Düne (das Hinweisschild sieht man erst, wenn man schon die richtige Abfahrt, nämlich erste Möglichkeit nach Einfahrt in den Park - mal abgesehen von der Zahlstelle - rechts genommen hat) und genießen es, dass wir ganz alleine dort sind. Zuerst wird das Frühstücksbüffet im Audole gerichtet – jetzt haben wir doch ganz schön Kohldampf.



Nein, die beiden haben keinen Krach, sondern nur sehr unterschiedliche Vorstellungen von einem gemütlichen Frühstücksplätzchen :laugh: .



Wir lassen uns viel Zeit - wann wir losmarschieren ist eh wurscht - Licht und Temperatur scheinen sich heute nicht wesentlich ändern zu wollen. Kein Stress mit aufkommender Hitze, hartem Licht – hey, uns geht es echt gut! :angry:

Ja, und bevor wir in tiefe Depressionen verfallen, schickt uns die Natur unseren heutigen Sonnenschein in Form eines Oryx (mit zwei verschieden langen Hörnern) vorbei!




Er schaut uns prüfend an und quert dann hinter unserem Auto in aller Seelenruhe den Weg. Oryxe, die namibischen Wappentiere, haben mir schon immer sehr gut gefallen – und Irmela und Renate scheint es nicht anders zu gehen. Dünen im Sonnenschein, pffff..... :whistle: wer braucht das schon, wenn er einen Oryx hat!




Leider hat Sonnenscheinchen wohl vor, sich aus dem Staub, oder sagen wir mal besser ab in den Sand zu machen – er fängt an, die Düne hoch zu klettern. Tschüss hübscher Kerl – war nett mit dir!







Eigentlich haben wir ja einen ähnlichen Plan – also raffen wir uns endlich auf, die Elim-Düne, die recht klein und flach erscheint, zu erklimmen – allerdings an einer wesentlich seniorenfreundlicheren Stelle (rechts im Bild).



Was soll ich sagen - dieses Ding ist ziemlich tückisch: immer wenn man meint, oben zu sein, kommt eine kleine Kuhle und dann geht es dahinter noch weiter hoch. Meistens ist es aber gut zu gehen, da die Düne ja bewachsen ist. Wir sind noch gar nicht lange unterwegs, da – welch Freude - entdecken wir ihn wieder:



Es sieht aus, als ob er auf uns gewartet hat. Tatsächlich marschiert er dann auch grob in unsere geplante Richtung und wir folgen ihm mit etwas Abstand – scheu ist er allerdings nicht sonderlich.







Irgendwann heißt es dann aber tatsächlich tschüss zu sagen – denn bis nach oben wie wir will er wohl nicht, Fressen ist wichtiger als Aussicht!






Unterwegs bleiben wir immer wieder stehen und genießen dir wunderschönen verschiedenen Grüntöne des Bewuchses, die Ausblicke und manchmal sogar die Andeutung eines Sonnenstrahls, der auf Dünen trifft.















Und dann sind wir ganz oben und blicken fasziniert über die weite Ebene da unter uns.






Juhu, ich habe meine zweite Aufgabe gelöst – Feenkreise finden! Marina (Butterblume) und Claudia (Clax) und vielleicht noch mal jemand, den ich vergessen habe (sorry, falls es so sein sollte....) haben mir Hoffnung gemacht, dass man sie von dort aus sieht, und daher war die Elim-Düne auch so fest in meine Planung einzementiert. Denn sowohl Irmela als auch Renate hatten diesen Wunsch für die Reise – und ehrlich gesagt hatte ich bisher auch keine gesehen, zumindest nicht bewusst.





Huch – sind das viele!! Das haut meine Beiden dann doch um! :silly: :silly:





Irmela hisst die weiße Flagge – da es schon warm ist, hat sie ihre LU (Lange Unterhose im Gegensatz zu meiner altbekannten und bewährten TU, die allerdings nicht mit nach Namibia durfte), die sie in letzter Minute zuhause aus der eigenen Altkleidertüte gerettet hatte, ausgezogen und versucht nun, den roten Sand auszuschütteln. Prompt fliegt das Leichtgewicht (die LU, nicht Irmela) davon und kann gerade noch von einem Dünenkamm etwas weiter unten gerettet werden. :laugh:



Renate, unsere Bergführerin (sie ist eine echte Allgäuer Bergziege, geboren in Wangen) entscheidet, dass wir direkt den steilen Abstieg runter zu den Feenkreisen nehmen, da wir uns nicht darauf einigen können, wie groß sie tatsächlich sind und dies also vor Ort nachgeprüft werden muss..... Sie düst schon mal los....



...und Irmela und ich mit wehenden Fahnen hinterher!




Die Fee und ihr Kreis



Als wir zurück zu unserem Parkplatz gehen, sehen wir von Weitem schon unseren Sonnenschein, der geduldig auf uns wartet:















Was für eine nette Überraschung!

Insgesamt waren wir nun mehr als 3 Stunden hier an und auf der Elim-Düne – ich fand es wunderschön. Danke noch mal an Marina und Claudia für den Tipp!

Wir hatten in unserer ursprünglichen Planung vorgesehen, die Mittagshitze und das grelle Licht in unserem Camp gemütlich in der Sonne am Pool zu verbringen und erst nachmittags nach hinten ins Sossusvlei zu fahren.

Soviel zur Theorie – natürlich sind wir bei gleichbleibend trübem Himmel gleich nach hinten gefahren



An der Düne 45 hat es dann dermaßen gestürmt, dass ich bockig war und nicht mal ausgestiegen bin :angry: .

Am Parkplatz sind wir gleich in ein Shuttle umgestiegen – wir waren mit dem Fahrer und seiner kleinen Tochter (oder Nichte oder so...) alleine – unterwegs hat er dann schnell zwei festgefahrenen Autos geholfen – kurzerhand hat er sich selbst ans Steuer gesetzt und hat die Familie schieben lassen.









Am Vlei angekommen die nächste Überraschung : wieder wartet ein Oryx auf uns.






Da wir ein kleines Stück die Big Mama hoch möchten, müssen wir an ihm vorbei. Renate – leichtfüßig wie ein Reh :silly: (*autsch* :ohmy: ) versucht sich an ihm vorbei zu schleichen, aber er fühlt sich dennoch gestört und macht sich vom Acker.








Wir knipsen noch ein bisschen rum und wollen dann eigentlich wieder mit dem Shuttle zurück fahren - allerdings müssen wir ewig auf den nächsten warten.





Unterwegs hält der Fahrer sogar wegen dieses attraktiven Oryx an – später beim Fotosichten muss ich allerdings erkennen, dass er sehr mager ist, der Arme!



Zurück im Desert Camp nutzen wir die Zeit für Duschen, Chillen, Wäschewaschen, Lesen und Im-Internet-Surfen. Außerdem haben wir ja noch den Picknickkorb und können so in Ruhe die Reste wegfuttern (Renate steht vorallem auf die roten Reiscrispies - siehe Foto oben - vermutlich sind die verwandt mit ihren Sternchen und Goldstücken und was weiß ich :sick: ).

Am Abend fahren wir dann zur Sossusvlei Lodge, wo wir uns wie geplant mit Jutta, Hans-Robert (JuRo aus dem Forum) und ihren Söhnen zum Essen treffen. Es wird ein sehr netter Abend – jeder erzählt von seinen bisherigen Erlebnissen und wir schauen fasziniert zu, welch große Fleischportionen die Jungs verdrücken! Nebenher sind wir fast gerührt davon, wie begeistert vor allem der jüngere der beiden Brüder von den Tieren am Wasserloch ist – es hält ihn kaum auf seinem Platz und ständig berichtet er, welche Antilope gerade gekommen und welcher Schakal gerade gegangen ist....!

Als wir uns verabschieden, wissen wir nicht, ob wir uns noch einmal treffen werden!

Fazit des heutigen Tages: trotz der Enttäuschung über das Wetter war es ein erlebnisreicher und schöner Tag – wenn auch anders als ein „normaler“ Tag im Sossusvlei NP - und ich muss ganz ehrlich sagen: mir gefällt die bewachsene Elim-Düne zehnmal besser als ihre nackten Schwestern!
Letzte Änderung: 18 Sep 2015 14:52 von Champagner.
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Vielen Dank für Euer vielfältiges Lob und die moralische Unterstützung in Sachen fehlender Sonne - das tut gut :) (und werden wir auch weiterhin ab und zu benötigen :angry: ).

Jetzt aber zu dem denkwürdigen Anblick der gehissten LU: dieses Foto hat Renate gemacht, nicht ich - ich gebe also hiermit sämtliches Lob an sie weiter!!! Leider ist sie momentan sehr mit pieksenden Bienen, bunten Vögeln und gefährlichen Schultütenräubern beschäftigt und hat mir daher gestern die Erlaubnis erteilt, Fotos bei ihr zu klauen (das Klauen ist sie ja gerade von ihrem Theaterstück her gewohnt... :silly: :whistle: ). Leider hab ich vergessen, das Foto entsprechend zu kennzeichnen :blush: - sorry. Ich muss mal noch schauen, ich glaube, da sind noch ein paar mehr von ihr dabei.....

..... so, hab nachgeschaut: das Picknick-Korb-Foto ist von ihr und natürlich die Fotos mit mir drauf ;) . Und dann hab ich eben noch dieses in meinem Ordner zum Hochladen gefunden - das mag ich sehr gerne:





LG Bele
Letzte Änderung: 18 Sep 2015 14:51 von Champagner.
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