Hallo,
es gab in der Tat ein paar Nachfragen, die ich gerne beantworte.
Achso vielleicht erst einmal voraus. Es war für uns zwar das erste Mal "Namibia", aber "Afrika" ist kein Neuland für uns. In Summe gut 15 Monate Aufenthalt in 17 Staaten (darunter auch quer durch Zaire, heute Kongo, Zentralafrika, usw.) unterwegs in den verschiedensten (meist eigenen) Fahrzeugen vom simplen PKW, über Motorräder und Allrad - KFZ hin bis zum 6,5 Tonnen Unimog.
Sandwich Harbour! (war definitv eines MEINER persönlichen Highlights)
(Vorauszuschicken wäre sicher. Allradanfänger nehmen besser eine geführte Tour! Und das Folgende ist KEINE Empfehlung die Tour selbst zu fahren, sondern lediglich eine Idee
Bei steifer Brise oder Sturm besser NICHT fahren, siehe Punkt 12))
Umbringen kann man sich auf der Tour zwar sicher nicht, aber gegebenenfalls das KFZ "versenken", das Risiko ist also am Ende auf Geld einzugrenzen
Sicherheitshalber genug Wasser mitnehmen.
1. Permit besorgen. Bekommt man in Swakopmund beim NWR. Geht ruckzuck. 90 NAD für 2 Personen
2. Tidenkalender checken. Hochwasser präferiert am Vormittag aussuchen.
3. Ca. zu dem Zeitpunkt des Hochwassers (oder auch etwas später) in Swakopmund losfahren.
4. Walfis Bay immer südlich an der Lagune entlang halten. Da sind im übrigen häufig Flamingos.
5. Richtung Pelikan Point fahren.
6. Direkt vor der Salzfabrik geht es rechts zum Pelikan Point ab, und gegenüber steht (oder auch nicht) ein Schild Sandwich Harbour. Links!
7. Dann geht es auch schon zur kleinen Düne. Ich habe davor den Luftdruck auf ca. 1,2 bar reduziert, weil ich unbedingt rauf wollte. Wer das nicht möchte kann auch drumherum fahren und den Luftdruck erst später reduzieren!
8. Dühne lohnt sich, netter Ausblick (auch die Abfahrt wieder zurück nach Norden ist "nett" zum üben)
9. Immer Kurs SSW, meist sind Spuren, z.T. auch Salzpiste
9a. Schild "Road closed" - ihr seid richtig!
10. Man kommt zwangsläufig an den Atlantik.
11. Nun gibt es im Prinzip drei Möglichkeiten
A. Man ist spät dran und kann direkt an der Wasserkante unten am Strand langfahren (das machen die meisten der Tourguides, die sind später dran, wer also eher alleine sein möchte ...früh fahren, s.o.)
B. Der Atlantik brandet noch an die Abbruchkante und man fährt einfach oben dran entlang
C. Es geht etwas ins Inland zurück (Spuren folgen) über Salzpfannen und kleine Dünengebiete (wäre meine Präferenz für die Hinfahrt) Nett zu fahren.
Für alle drei Strecken gilt immer Kurs S bis SSO.
Und alle drei treffen sich irgendwann wieder, und zwar an der Schlüsselstelle.
12. Irgendwann geht es nur noch zwischen Düne links und Atlantik rechts weiter. Wer die Variante C (Varinate B schwenkt auch kurz vorher auf die ein) gewählt hat kommt aus den Dünen sehr schön runter, das erkennt ihr dann schon mit Sicherheit. Aha, werdet ihr sagen, das meinte der "KoiAhnung".
Unten seht ihr eine dunkle Abbruchkante. Wenn die Wellen noch daran branden STOPP, Kaffee trinken, dann ist es noch etwas zu früh!
(Ich war zu früh dran, der Streifen zwischen Düne und Atlantik wurde immer enger, und Strand mit H²O ist WEICH!!. Umdrehen ging da logischerweise nicht, kein Platz, aussdem fällt der Strand zum Wasser hin ab, da fährst du dich mit recht großer Sicherheit fest. Also rückwärts mehre Hundert Meter zurück, Kaffee gekocht! s.o.) Allerdings: Festfahren macht auch nichts, es ist ja Ebbe, irgendwann wird der Sand hart und ihr fahrt einfach weiter.
13. Ihr passiert ein totes Walbaby (ok, das wird irgendwann weg sein), die verlassene Walfischstation und irgendwann seid ihr da, nicht zu verfehlen, Alternativen gibt es nicht, ausserdem steht dort ein Zaun, Weiterfahrt untersagt, Betreten erlaubt. Übernachten ebenfalls untersagt, aber was wäre eigentlich wenn man dort eine "Panne" hätte?
Unbedingt die Düne besteigen.
14. Rückfahrt immer unten an der Wasserkante entlang, da ist dann genügend Platz, ab und an durchs Wasser, macht Spaß! Robben, Seevögel, mit etwas Glück Schakale begleiten einen.
15. Abzweig ins Inland ist nicht zu verpassen, da steh eine Art Zaun, am Wasser durch und dann ca. 45 Grad ab ins Inland
16. Düne am Ende noch hoch und "runter", Luftdruck rauf, leider fertig!
Hinweis: Wir hatten einen Toyota Hilux 2,5 Diesel mit 2 Dachzelten, Bereifung 205 R 16 Goodyear Wrangler AT. Hinten (leider) nagelneue Reifen. Luftdruck 1,2 Bar (irgendwann reduziert auf 1,0 Bar)
Damit ging es, wenn auch hier und da nur mit Schwung im "Krebsgang" (Arsch gen Atlantik, Bug gen Düne).
ABER das Fahrzeug mit der Kopf- und Hecklastigkeit in Kombination mit den für Sand eher ungeeigneten "Baggerreifen" war auch eher "semioptimal".
Ergo, mit jedem Hilux mit nur einem Zelt und besseren, sprich breiterer und "abgelatschteren" Reifen, geht es ohne jede Problem, bei etwas Umsicht!
Viel Spaß, ich guck mal ob ich hier ein paar Bilder hinein bekomme!