02.05.2015 Spitzkoppe – Mowani
Wir gewöhnen uns an den afrikanischen Tagesablauf und kommen mit den ersten Sonnenstrahlen und Vogelgezwitscher aus den Federn bzw. aus unserem Dachzelt.
Nach einem schnellen Frühstück und einer kurzen Morgentoilette wollen wir wieder auf Pad Richtung Norden.
Dieses Jahr ist die Spitzkoppe für uns nur ein schöner Zwischenstopp.
Doch fällt unsere Morgentoilette kürzer aus als geplant, da uns jetzt erst auffällt, dass wir unsere Handtücher vergessen haben.
Na ja, dann muss eine Katzenwäsche reichen.
Bereits um 7.30 Uhr (sagt die Uhr in unserem Auto, denn seit Ankunft in Windhoek sind unsere Uhren gut verstaut), verlassen wir die Spitzkoppe.
Wir nehmen erst die D1930 in Richtung Uis. Dort erstehen wir dann in einem sehr überschaubaren Supermarkt 2 handgenähte, schöne Handtücher.
Unsere Wahl fällt spontan auf diese, da es keine anderen gibt und somit haben wir auch noch die Frauen der Community unterstützt.
Weiter geht es ein Stück auf der C35. Wir sind früh an und haben alle Zeit der Welt. Somit verlassen wir die C35 und wechseln auf die D2359 Richtung Brandberg.
Hier haben wir ein sogenanntes deja-vu. Just an der gleichen Stelle wie bei unserem ersten Namibiaurlaub vor 6 Jahren, deuten uns ein paar Jungs an, dass wir bitte halten möchten.
Und genau wie damals versorgen wir alle mit Wasser und füllen ihre Flaschen auf. Natürlich bieten sie uns selbstgemachte Ketten zum Kauf an, doch ich bin noch nicht in Kauflaune. Die Sonne steht hoch und es müsste gegen Mittag sein und die vier geben uns zu verstehen, dass sie außer dem Frühstück noch nichts gegessen haben und Hunger hätten. Kein Problem, wer so nett und unaufdringlich ist, bekommt von uns auch Brot und Käse.
Wir biegen irgendwo vor dem Brandberg rechts ab und suchen uns eine Pad Richtung Mowani. Wo und auf welcher Pad wir uns befinden, wissen wir nicht genau, doch die Richtung stimmt.
Schöne Landschaften und zum Teil übelste Rüttelpiste lassen uns langsam auch gedanklich in Afrika ankommen.
Ganz langsam steigt die Tiefenentspannung auf. Und als wollte Afrika dies bestätigen, zeigen sich auch die ersten Tiere.
Springböcke, Strauße und Esel begleiten abwechselnd unseren Weg.
Dort irgendwo im „Wir wissen nicht wo wir sind“,
teilen wir wieder unser Wasser und halten eine Schwätzchen.
Die Kleine war ein richtiger Sonnenschein und kam schon strahlend und lachend auf uns zu.
Am frühen Nachmittag kommen wir auf der Mowani Campsite an. Die Zufahrt dorthin nervt allerdings erheblich, da etwa alle 100 m eine Straßenschwelle eingebaut ist.
Wir erhalten Campsite Nr. 3. Und bedingt durch das verlängerte Wochenende ist auch Mowani voll besetzt. Doch hier hatten wir im Voraus reserviert.
Das Thermometer zeigt 38° C und es ist windstill.
Hier werden wir von kleinen, schwarzen Mücken förmlich aufgefressen. Sie stechen zwar nicht, fliegen aber in alle Körperöffnungen. Wir kommen aus dem Wedeln gar nicht mehr raus.
Der Camp-Adjutant erzählt und, dass dies erst nach Sonnenuntergang besser wird.
Na, das sind ja Aussichten.
Auf unsere Frage nach den Wüstenelefanten erzählt er uns, dass diese momentan im Gebiet sind.
Also klappen wir unser Dachzelt wieder zu und fahren Richtung Aba Huab Dam.
Wir durchqueren den Aba Huab, der etwas tiefsandig aber total trocken ist und biegen dann rechts Richtung Airstripe ab.
Hier irgendwo müssten sie sein.
Wow, was für Glück haben wir denn?
Eine große Herde Wüstenelefanten mit Babys hat sich dem Gebiet verteilt. Was für ein schönes Schauspiel.
Die Kühe haben uns genau im Auge und passen auf ihre Kleinen auf.
Das ganze Spektakel dauert etwa ½ Stunde.
Langsam geht die Sonne hinter den Bergen unter und zaubert ein wunderschönes, kitschiges Afrikabild.
Gruppenweise verschwinden alle Elefanten innerhalb 10 Minuten und scheinen wie vom Erdboden verschluckt.
Was für ein Tag – was für ein Erlebnis!
Wüstenelefanten zu begegnen ist für uns ein ganz besonderes Ereignis. Diese leben nicht in einem Nationalpark, sondern leben
frei in diesem Gebiet.
Vielleicht ist es nur Kopfsache - doch für uns ist es etwas Anderes. Ein Stück "mehr" Afrika.
Mit dem letzten Licht treffen wir wieder auf unserer Campsite ein.
Es sind noch immer 30°C und wir genießen glücklich und zufrieden unseren Sundowner.
Gefahren: 261 km