THEMA: Namibia bei Nacht
03 Jun 2015 14:54 #386831
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  • weitwinkelkarli am 03 Jun 2015 14:54
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lilytrotter schrieb:
Und bevor sich hier noch mehr Unbill über Düsternbrook fortsetzt –
hier eine kleine „Biostunde“ zum alten Düsternbrook-Leoparden:

Genau dieses Individuum (einfach zu erkennen an seinen individuellen Merkmalen) wird seit einem Jahrzehnt (oder noch viel länger B) ) von allen (Hobby-)Fotografen der Welt abgelichtet und verscherbelt! Er ist auf jedem dritten Kalender und in einigen Dokumentationen verbraten... :pinch: Dazu wird dann immer gern die „Billigunterkunft“ gebucht (jeder der dort hinfährt kann sich zuvor informieren und lässt es dann ggf. einfach sein).
Man kann dem Leoparden also quasi digital beim Altern zusehen... :laugh:
...und dafür muss man nicht einmal jemals auf Düsternbrook gewesen sein... :lol:

Den geäußerte Verdacht -
„Allen Raubkatzen wurden die Fangzähne in der Hälfte abgeschnitten (saubere Schnitte waagrecht, keine Bruchkanten!). ... kann aber mit Fotos belegen was ich behaupte.“
– kann man so nicht stehen lassen.
Die Fotos sind kein „Beleg“ für die o.g. Behauptung. Auf den Abbildungen sind die gewöhnlich abgenutzten Eckzähne eines sehr betagten Carnivoren zu sehen. (Das kann man sehr einfach mit den wissenschaftlichen Arbeiten von Desertlion abgleichen. Eckzähne von Carnivoren nutzen sich im Alter stark ab!)

Danke für die Belehrung!
Leider stimmen Deine Aussagen nicht mir dem überein was ich aus der Praxis weiß. Der berühmteste Leopard der Welt war Tjololo und als diesem starb hatte re berets win stattliches Alter erreicht, in Freiheit lebend und jagend wohlgemerkt! Und keiner seiner vier Eckzähne war auch nur annähernd so halbiert. Dies weiß ich deshalb so gut, weil ich 2007 für das Mala Mala Werbefotos von Tjololo gemacht hatte.
Ich sehe mir aber gerne die Von Dir angesprochenen Wissenschaftlichen arbeiten zum Thema an.......
LG Wolfgang
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03 Jun 2015 14:59 #386832
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  • lilytrotter am 03 Jun 2015 14:59
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Ausnahmen bestätigen die Regel.
Gruß lilytrotter


Always look on the bright side of life... :-)
Walvisbay boomt
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03 Jun 2015 15:05 #386834
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  • Montango am 03 Jun 2015 15:05
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Hallo Wolfgang,

könntest Du nicht die Seiten, die tatsächlich Reisebericht sind, als solche kennzeichnen ? Ist ja ein durchaus interessantes Thema.

Ich warte immer noch auf die Nachtaufnahmen, habe aber überhaupt keine Lust Eurem Geplänkel zu folgen.

LG

Montango
Botswana 2016
Sambia 2016
Zimbabwe 2016
KwazuluNatal 2015
KTP-Namibia-Kapstadt 2013
Zimbabwe 2012

Noch keiner hat am Ende gesagt "Ich hätte mehr Zeit im Büro verbringen sollen"
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03 Jun 2015 18:22 #386851
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  • weitwinkelkarli am 03 Jun 2015 14:54
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lilytrotter schrieb:
Ausnahmen bestätigen die Regel.

Da hast Du absolut recht, allerdings würde ich nach Deiner kleinen Biostunde doch recht gerne deine wissenschaftlichen Belege für Deine haltlosen Behauptungen sehen. Ein paar Links wären jetzt sehr hilfreich..... :whistle:
LG Wolfgang
Letzte Änderung: 03 Jun 2015 21:48 von weitwinkelkarli. Begründung: typo
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04 Jun 2015 14:23 #386941
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Spätestens nach dem Einchecken im Standard-Room in Okonjima war meiner Gattin klar gewesen, dass Düsternbrook unter „dumm gelaufen“ abzuhaken ist. Freundliche zuvorkommende Gastgeber die trotz eines viel höheren Gästeaufkommens eingestellt auf die Wünsche und Anliegen aller Gäste sind und wo selbst zu Mittag noch ein Gamedrive für selbigen Nachmittag buchbar ist.

Leider verabschiedete sich mein Laptop beim Öffnen des Bildschirms mit einem leisen Zischlaut – ein offensichtlicher Kurzschluss – und hauchte damit für immer sein Leben aus, Okonjima hab ihn selig. Dass ich damit arg in die Bredouille kam muss ich wohl nicht extra erwähnen, denn wie jeder andere Fotograf auch speichere ich all meine Aufnahmen auf externe 2,5“ Festplatten die ich mittels USB 3.0 genau wie den Card Reader an meinen Laptop an stöpsle, also normalerweise.

Ab jetzt würde ich in jeder Lodge verzweifelt um Erlaubnis bitten müssen auf dem PC des Managements meine Karten auf meine Harddisk transferieren zu dürfen, wurde mir schlagartig klar. Eine etwas verzwickte Situation wenn man als Fotograf fernab der Heimat unterwegs ist.

Wir saßen also bereits vier Stunden nach unserer Ankunft am offenen Landy und konnten uns nach einer knapp 2 stündigen Pirschfahrt und vielen Tiersichtungen zu Fuß drei Geparden näheren welche wir dann aus nur 3 Metern Entfernung ablichten durften. Ein sehr eindrückliches Erlebnis für Stadtmenschen wie uns.

Allerdings gefiel mir persönlich die halbstündige Erklärung wieso die Halsbänder der Raubkatzen nicht, denn auf der einen Seite zu erklären man müsse die Tiere Monitoren, dies aber dann nur halbherzig mit Radiosignalen zu machen ist Unfug. Wenn schon, dann gehören hier GPS Sender her mit denen man wirklich nachvollziehen kann welches Gebiet das Tier beansprucht und wo es sich zu jeder Zeit aufhält.

Die Küche auf Okonjima ist sehr gut, auch wenn mir die Garagenartige Konstruktion des Haupthauses, welche gar keinen Charme ausstrahlt, nicht gefiel. Aber das ist nur meine persönliche Meinung. Witzig in diesem Zusammenhang fand ich auch den Souvenirshop in dem einige Großformatige Löwenbilder hingen, obwohl es auf Okonjima doch gar keine Löwen gibt!
Am nächsten Tag verließen wir Okonjima schon wieder Richtung Namutoni Gate, da wir Onguma The Fort für die beiden darauffolgenden Nächte anstatt CCF-Babson House gebucht hatten. Da dort der Belebeno Drive aber nicht mehr stattfindet interessierte es mich nicht EUR 850.- für Erklärungen über Geparden zu zahlen.

Nach einer anstrengenden Fahrt über kleine Nebenstraßen – selber schuld, danke Google Maps – kamen wir gegen 13.30 Uhr etwas entnervt und müde im Fort an. Managerin Kristina aus Finnland begrüßte uns persönlich und nachdem ich ihr meinen Schmerz über meinen verschiedenen Laptop und der damit fehlenden Möglichkeit der Abspeicherung meiner Fotos erzählt hatte nahm sie mir sofort alle Sorgen ab und ließ mich ihren Firmen-Computer in Beschlag nehmen.

Dort habe ich dann in den nächsten zwei Tagen gut 500 GB an Daten von meinen Speicherkarten auf die externe Festplatte überspielt.

Das Hotel sowie dessen Lage sind absolut unglaublich schön und die eigenständigen Häuschen – Bungalow wäre eine Beleidigung – bieten jeden nur erdenklichen Luxus. Nur auf den Aufgang zum eigenen Turm wurde vergessen, dies soll aber im nächsten Jahr nachgeholt werden, dann hat jedes der 12 Häuser einen eigenen Hochstand, sozusagen.

Leider war noch immer fast Vollmond und zwar die ganze Nacht über und so blieb mir nicht übrig, als mich auf die Fotografie der Tiere zu verlegen.

Obwohl Onguma ein riesiges Grundstück besitzt würde kein Mensch nach Onguma kommen wenn der NWR nicht so unfreundlich und inkompetent wäre (sprach das Management und sie sollte recht behalten).

Beim nachmittäglichen Game Drive hatten wir dann unglaublich großes Glück, denn wir fanden mitten am Weg eine Gepardenmutter mit ihren zwei Jungs unter einem Baum, und das nur wenige Minuten vorm Sonnenuntergang. Eine wahrhaft himmlische Szene. Zwei Giraffen in der unmittelbaren Umgebung rundeten diese Szenerie ab und nach 15 min fuhren wir zum obligatorischen Sunset Gin-Tonic auf eine Lichtung in der Nähe.

Unnötig zu erwähnen, dass es dann zum Abendessen kaum etwas schöneres gibt, als im Fort auf der Terrasse ohne Geländer zu sitzen, die Löwen am Wasserloch zu beobachten, während man den Tag mit einer guten Flaschen Südafrikanischen Rotwein zum 4-gängien Menü ausklingen lässt.

Klingt dekadent, ist es auch, aber man gönnt sich ja sonst nichts…..

Leider gingen die 2 Tage in Onguma The Fort viel zu schnell zu Ende und schon mussten wir wieder abreisen. Zum Glück nur innerhalb des Grundstücks, denn wir hatten die Etosha Aoba Lodge für weitere drei Nächte gebucht. Dort begrüßte uns Nelson herzlich und erklärte uns bei einem Welcome Drink alles Wichtige. Da wir die einzigen Gäste waren lernten wir Sarah und alle Angestellten sehr rasch kennen und buchten umgehend die Morning Gamedrives in den Etosha Nationalpark mit Alfred, einem hier geborenen Heiko.

Wobei ich nichts über diesen Volksstamm im Internet finden kann. In der Mitte von „Heiko“, so habe ich es verstanden befindet sich allerdings ein klicklaut. Er erklärte uns, dass sein Volk ursprünglich aus der Etosha Region stammt.

Was ich sagen kann ist, dass wir noch nie einen so guten Ranger (Tracker) hatten. Alfred sah Tiere in Entfernungen in denen ich samt 1200mm Teleobjektiv und max. Vergrößerung am Monitor meiner DSLR nicht erkennen konnte, einfach unfassbar was er uns alles zeigte.

Er sah Löwen die unterm Zaun von Onguma nach Etosha durchschlüpften und fand dieselbe Gruppe Löwen eine halbe Stunde später ganz wo anders im Park wieder.

Zur Etosha Aoba Lodge selbst haben wir gemischte Gefühle. Obwohl die Lodge bei Tripadvisor hervorragende Reviews vorweisen kann, liegt sie doch ziemlich versteckt im Dickicht des Busches. Wer dies mag wird hier glücklich werden.
Ich persönlich empfinde die Weite von The Fort oder des Wasserlochs von Okaukuejo jedoch als wesentlich schöner und entspannender. Über die EUR 500.- die The Fort kostet müssen wir natürlich nicht diskutieren, dass ist verflucht viel Kohle, ganz klar, aber sooo viel billiger ist Etosha Aoba auch wieder nicht. Oder anders gesagt, dass was wir für 2 Nächte The Fort bezahlt haben, haben die 3 Nächte in der Etosha Aoba Lodge auch gekostet.

Damit beläuft sich der Mehrpreis auf 50% von unten gerechnet.

Am zweiten Abend war geplant, dass wir mit Nelson und Alfred in der Nacht rausfahren um die Sterne zu fotografieren, aber eine fast durchgängige Bewölkung machte unser Vorhaben zunichte.

Am darauffolgenden Tag ging es dann schon weiter nach Okaukuejo. Dazu sollte ich vielleicht sagen, dass ich/wir noch nie in Etosha waren, da ich 2007 als Fotograf im Mala Mala und Sabi Sabi eingeladen war und 7 Wochen lang am offenen Jeep saß und für Werbeprospekte fotografierte. Mein Bedarf an Tiersichtungen ist also für 2 Lebenszyklen gedeckt.

Hier machten wir die Erfahrung, dass es etwas völlig anderes ist selber im KFZ fahren und fotografieren zu wollen, als hinten in erhöhter Position auf einem Land Rover mitfahren zu dürfen. Selber ist man durch die Beengtheit der einen umgebenden Karosserie und dem blöden Fenster extrem behindert, möchte man mit einem 600mm Objektiv fotografieren und die niedrigere Position macht Tiersichtungen auch nicht einfacher.

So beschlossen wir nach dem dritten Wasserloch, das wir anfuhren den Etosha Nationalpark nur zu durchfahren und uns am Anblick der Tiere entlang der Straße zu erfreuen. In Okaukuejo angekommen machten wir dann die Bekanntschaft mit überaus „freundlichen“ vor allem aber zuvorkommenden NWR Mitarbeitern beim Check-Inn.

Meine Gattin war da ein wenig schockiert und erinnert mich daran wie es in Vietnam gewesen war. Der Vergleich war im Nachhinein gesehen sehr treffend, obgleich Namibia offiziell nicht kommunistisch ist, glaub ich jedenfalls.

Das große Familien Chalet welches wir für den ersten Tag anstatt eines gebuchten Premier Waterhole Chalets zugewiesen bekamen gefiel uns überhaupt nicht und es war sehr muffig und dunkel, aber was kann man machen, es waren alle Zimmer ausgebucht und irgendjemand hat halt einen Fehler gemacht.
Anhang:
LG Wolfgang
Letzte Änderung: 04 Jun 2015 14:24 von weitwinkelkarli.
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04 Jun 2015 15:16 #386948
  • Jens_Dietzel
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  • Jens_Dietzel am 04 Jun 2015 15:16
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weitwinkelkarli schrieb:
...

Allerdings gefiel mir persönlich die halbstündige Erklärung wieso die Halsbänder der Raubkatzen nicht, denn auf der einen Seite zu erklären man müsse die Tiere Monitoren, dies aber dann nur halbherzig mit Radiosignalen zu machen ist Unfug. Wenn schon, dann gehören hier GPS Sender her mit denen man wirklich nachvollziehen kann welches Gebiet das Tier beansprucht und wo es sich zu jeder Zeit aufhält.

Aha. Und wie uebertraegst Du die Daten? Oder willst Du die Tiere zum regelmaessigen Download betaeuben mussen??
GPS und Handynetz funktioniert leider nicht immer und ueberall...

Wir sind nicht in Europa

LG Jens
Letzte Änderung: 04 Jun 2015 15:17 von Jens_Dietzel.
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