THEMA: Namibia bei Nacht
01 Jun 2015 13:57 #386549
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  • weitwinkelkarli am 01 Jun 2015 13:57
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Rückblick:

Die Reisevorbereitungen auf diesen extrem anstrengenden und arbeitsreichen Ausflug waren aufgrund meiner Unwissenheit bzgl der Astrofotografie mehr als chaotisch.
Zuerst kaufte ich mir die Sony A7s, da die Werbung dem Kunden suggerierte, sie wäre die ultimative Kamera für Nachtaufnahmen. Als ich dann dahinter kam, dass die A7s einen Bug bei Langzeitbelichtungen aufwies und sie damit an der Nachführung unbrauchbar war, verkaufte sie wieder.

Dazwischen lagen viele Wochen des Testens in dunklen Nächten hier in Österreich. Als ich mich dann schweren Herzens zu einer Nachführung durchringen konnte, wurde mir klar, dass beides keinen Sinn macht. Entweder verwende ich eine Nachführung, dann brauche ich meine hohen ISOs mehr, oder aber ich mache einzelne Aufnahmen mit max 30 sec Belichtungszeit, dann würde ich die hohen ISO in guter Qualität brauchen.

Danach kaufte ich die neue Nikon D4s plus einer D810 und dachte damit ein perfektes Bundle für meine anstehende Reise zu haben. Kaum hatte ich die D4s gekauft kamen mir aber immer größere Bedenken, dass ich mit dieser Kamera nur eine höherwertigere Sony A7s gekauft hatte und mich offenbar immer noch nicht geistig von einem High-Iso fähigen Modell trennen wollte/konnte.
Wozu aber, fragte ich mich nach und nach, bräuchte ich eine EUR 6000.- teure Kamera, wo ich doch mit Nachführung in der Nacht arbeiten würde und die ISO max. auf 800 oder vielleicht 1600 voreinstellen werde?

Kleiner techn. Exkurs in die Benutzung einer Nachführung:

Genau wie ich haben fast alle Amateure eine Heiden Angst vor der Nutzung einer sogenannten parallaktischen Montierung. Hört sich kompliziert an und ist es auch.

Ich will und kann euch nicht die Angst davor nehmen, denn für einen unbedarften Fotografenanfänger stellt eine neue DSLR schon eine große Hürde dar. Gehen wir aber davon aus, dass ihr euch sehr gut mit eurer Kamera auskennt und diese blind in einer dunklen Nacht bedienen könnt.

Was bringt so eine Nachführung überhaupt und wann könnte ich sie einsetzen?

Das ist einfach erklärt.

Je dunkler die Nacht, desto länger könnt ihr belichten, also theoretisch, denn die Brennweite eurer Optik limitiert die maximal mögliche Belichtungszeit bis Sterne nicht mehr Punktförmig abgebildet werden und zu unschönen Star-Trails, zu Deutsch Strichspuren werden.

Im Internet wird dazu gerne die 500er Regel aus der Zeit der Analogfotografie zitiert, welche besagt, dass man 500 dividiert durch die Brennweite als längste Verschlusszeit nehmen kann. Das ist Unsinn.

500 durch sagen wir mal 14mm an KB ergibt 35,71 sec!

In der Praxis ist es aber vielmehr so, dass schon ab < 5sec Belichtungszeit Striche und nicht Punkte abgebildet werden. Mir ist aber bewusst, dass der Betrachtungsabstand sowie die Ausgabegröße der Datei hier eine große Rolle spielt.

Sieht man sich seine 36MP Fotos nur in 1280 Pixel lange Seite am Monitor an, wird einem der 7 Pixel lange Strich seiner 30sec Aufnahme fast wie ein Punkt erscheinen. Legt man aber etwas mehr Wert auf runde Sterne benötigt man schon bei einer 30 Sekunden andauernden Aufnahme eine automatische Nachführung welche die Erdrotation ausgleicht.

Aber werde ich das Einnorden schaffen……. Fragt jeder Anfänger sofort ängstlich???

Einnorden bedeutet nichts anderes, als das korrekte justieren seiner Montierung. Denn auch die beste Nachführung kann nur korrekt arbeiten wenn ihre Rektaszensionsachse exakt parallel zur Erdachse verläuft und damit zum himmelsnordpol weist.

Wer jetzt mit Sternbildern nicht wirklich etwas anfangen kann und Polaris auch bei besten Sichtverhältnissen nicht vom Mond unterscheiden kann wird zugegebenermaßen ein kleines Problem haben. Auf der Nordhalbkugel ist dieses Problem allerdings mit etwas Studium der Sternenkarten und einer App fürs iPhone in wenigen Minuten bewältigbar.

Was aber wenn ich Brillenträger und auch sonst eher schasaugert bin und mir die Justierung samt bestem Polsucher trotz alledem nicht zutraue?

Auch dann kann man mit etwas Beharrlichkeit durchaus gute Ergebnisse erzielen. Ich hatte dies bewusst vor meiner Abreise nach Namibia simuliert, dass Sigma Octantis nicht sichtbar ist und daher die „Einsüdung“ in der südlichen Hemisphäre deutlich schwieriger ist als hier bei uns.
Ich ging an einem leicht dunstigen Abend raus und versuchte trotz schlechter Sicht meine Nachführung Einzunorden, sprich ich konnte Polaris nicht sehen und versuchte nur mit meinem Handy und der App von iOptron und den dort angegebenen Winkeln die Einstellung vorzunehmen.

Angezeigt wurden folgende Werte:

Longitude: 016° 21‘ 37“E
Latitude: 48° 14‘ 00“N

Das heißt nichts anderes als das man die Nachführung ca. 48° nach oben neigen muss und dann noch mittels dem iPhone Kompass 16° Richtung Osten einstellt. Das ist in 5 min passiert und ermöglicht bereits schöne Kreisrunde Sterne mit einem 14 mm bei bis zu 5 min Belichtungszeit und bis zu 120 sec mit einem 600mm Superteleobjektiv.

Und passt es einmal nicht so gut und die Sterne sind Striche, kann man ein wenig feinjustieren und erhält nach meiner Erfahrung bereits nach ein oder zwei Versuchen – nach kleinen Korrekturen – akzeptable Ergebnisse.

Natürlich ist nichts besser, als eine perfekte Einnordung, keine Frage, aber es geht eben auch mit einer nur halbwegs hingeschusterten Einnordung ganz gut. Je nachdem welchen Anspruch man erhebt. Und eines ist ganz sicher so, besser als ohne Nachführung werden eure Fotos in jedem Fall!
Die Investition der Nachführung ist also nie rausgeworfenes Geld wenn ihr vorhabt Sternenfotos zu machen. Vielleicht bleibt es euch verwehrt eine ganze Stunde lang zu belichten, die Frage ist nur wer dies braucht….?

Und wer sich nun schon mit der Problematik des stackens von Lights und Darks beschäftigt hat weiß von welcher Challenge ich spreche. Arbeitet ihr ohne Nachführung passen die einzelnen Aufnahmen überhaupt nicht zusammen und können meist mehr schlecht als recht von Programmen wie dem DSS zusammengebastelt werden, oder eben nicht. Bei mit war’s immer NICHT!

Nutzt ihr aber eine Nachführung ist meiner Erfahrung nach nicht einmal wichtig, dass sie perfekt eingenordet ist, denn der Hauptvorteil beim Fotografieren von Sternen liegt ganz wo anders. Mit egal welcher DSLR müsst ihr in einer Nacht ohne Mondlicht extrem lange belichten und die Blende möglichst weit öffnen um das wenige Licht der Sterne einzufangen.

Soweit klar?

Dies bedeutet aber auch, dass bei offenblende die Abbildungsleistung sinkt, sprich Coma und Unschärfen im Bild stärker zum Tragen kommen als 2 Blenden abgeblendet. Auch kommt man selbst bei 30 sec Belichtungszeit nicht umhin die ISO auf 3200 oder gar 6400 zu erhöhen, möchte man ein halbwegs korrekt belichtetes Bild erhalten. Diese Faktoren zusammen ergeben ein leicht unscharfes, stark rauschendes Foto welches noch dazu strichförmige Sterne mit Halos zeigt.

Und auch wenn man 10 oder 25 gleiche Aufnahmen hintereinander gemacht hat, werden sie sich kaum deckungsgleich übereinanderlegen lassen (meine persönliche Erfahrung mit DSS).

Nutzt man jedoch eine Nachführung ist es fast unerheblich wie exakt man die Einnordung gemacht hat so man sich in einem Radius von 1 bis 3° bewegt, denn alle Fotos lassen sich im Anschluss am Computer tadellos selbst als Laie mittels der Ebenenfunktion im Photoshop stacken.

Dies ist mMn der weitaus größere Vorteil einer jeden Nachführung, denn auch wenn meine Einnordung mangelhaft ist und ich nur 30 sec belichten kann ohne Strichspuren zu erzeugen, kann ich doch 30 Fotos machen und diese im Anschluss perfekt übereinanderlegen und damit ein rauschfreies Ergebnis erzielen.

Gelingt es mir auch nur ein klein wenig sorgfältiger zu arbeiten und schaffe ich es die Einnordung mit 95%iger Genauigkeit hinzukriegen, werde ich schon 5 min problemlos belichten können (mit einem 14mm), was bedeutet, dass ich die Blende um ein oder zwei Stufen abblenden und/oder die ISO ein, zwei Stufen runterdrehen kann.

Beide Maßnahmen steigern die Bildqualität enorm und kosten im Vergleich zu einer hochgeöffneten Optik oder einer Nikon D4s fast nix, denn eine sehr gute Nachführung wie der Star Adventurer kostet samt allem erforderlichen Zubehör gerademal 400.- Euro!

Aber dies weiß anscheinend fast niemand…..

Fakt ist, dass eine Nachführung in 99% aller Fälle nur hilfreich sein wird und eurem Ergebnis nie schaden wird. Es kann fast nur besser werden, außer natürlich ihr könnt nicht einmal eure Kamera bedienen, dann hilft auch die parallaktische Montierung nix.

Nun aber weiter mit meiner Geschichte….

Also verkaufte ich die D4s schweren Herzens und war auch am überlegen, ob ich nicht die D810 gegen ein anderes Modell eintauschen sollte. Eigentlich wäre es nur logisch die neue Nikon D810A mitzunehmen, denn welche Kamera wäre wohl besser für meine Zwecke geeignet. Wie schon so oft, machte mir hier aber mein Abreisetermin einen gehörigen Strich durch die Rechnung, denn die Kamera erscheint erst jetzt nach unserer Rückkunft Ende Mai 2015 und unsere Abreise war mit dem 30. April dieses Jahres terminiert.

Sie kam auf gut deutsch zu spät heraus, wie schon 2007 die Nikon D3. Damals musste ich mit dem letzten DX Modell der Einstelligen vorlieb nehmen, was mehr als ärgerlich war (Nikon D2Xs).
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LG Wolfgang
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01 Jun 2015 15:56 #386586
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Abflug:

Die Abreise an sich gestaltete sich fast schon normal, immerhin war dies ja nicht meine erste Flugreise. Irgendwie ist es doch immer das Gleiche. Man checkt ein, geht durch die Passkontrolle, wartet aufs Boarding und irgendwann, nach einer gefühlten Unendlichkeit darf man an Bord gehen um sich wie eine Sardine in den viel zu kleinen Sitz quält und dort verharrt bis die Galeere den nächsten Hafen erreicht. Nur rudern muss man nicht….

Manche haben das Glück schlafen zu können, andere wiederum betrinken sich und die meisten würden am liebsten die schreienden Kinder aus dem Fenster werfen wenn sie es könnten. Aber alle wollen nur möglichst schnell wieder raus aus der Blechdose…..

In Dubai angekommen sind wir erst mal froh, dass alles planmäßig und ohne Delay abläuft und warten die vier Stunden auf den Anschlussflug nach Johannesburg. Spätestens bei der erneuten Sicherheitskontrolle und beim Boarding wird auch dem letzten Flugpassagier klar dass hier ausschließlich Idioten am Werk sind, denn wie sonst wäre es möglich, dass man sich – wenn man mit ein und derselben Airline fliegt – unterschiedliche Handgepäckbestimmungen, resp. deren Auslegung durch Mitarbeiter der Airline unterwerfen muss??

Wenn ich mit ein und demselben Handgepäck einmal eingecheckt habe, kann mir doch zum Teufel nochmal nicht plötzlich im nächsten Airport nicht jemand erklären es wäre zu groß und schwer oder sonst was, wenn ich daran in der Zwischenzeit gar nicht verändern konnte, da ich mich dazwischen NUR im Flugzeug befand. Ich würde mir die ganze Sache noch einreden lassen, wenn die Mitarbeiter am ersten Airport unachtsam waren und sich mein Handgepäck nicht angesehen hätten, aber wenn es abgemessen und gewogen und für okay befunden wurde, können mich die Komiker am nächsten Airport wortwörtlich kreuzweise am .....

Da meine Lebenszeit aber begrenzt ist und ich diese Patienten nicht für voll nehme, widme ich ihnen hier nur den nötigsten Platz und gehe nicht näher darauf ein was bei Emirates alles verbesserungswürdig ist. Belassen wir es einfach dabei, dass unser Flug nach JNB pünktlich abgeflogen ist und wir mit an Bord waren.

Dass ein neunstündiger Flug in so einer modernen Galeere in der Economy keine Hetz ist, ist jedem bekannt, trotzdem muss man sich dem Prozedere unterwerfen, will man um kleines Geld weit entfernte Ziele auf unserem blauen Planeten bereisen. Außer man stiehlt sein Geld irgendwo so dass es nicht auffällt, denn dann spielen die 3000.- Euro pro Person und Flugstrecke in der Business Class auch keine große Rolle mehr.

Für Otto-Normalverdiener kommt dies leider nicht in Frage und so kam es, das auch diese paar Stunden zwar nicht erfreulich, aber doch ohne gröbere Zwischenfälle irgendwann zu Ende gingen und wir wohlbehalten, aber komplett streichfähig in Johannesburg gelandet sind.

Wie vermutet wartete dort jemand auf uns und nachdem wir etwas Geld gewechselt hatten konnte der eigentliche Urlaub endlich losgehen. Geplant war ein günstiges Guesthouse namens „Sunrock“ direkt am Airport, aber irgendwie wollte ich meiner Frau dann doch etwas Schöneres bieten, immerhin war dies unser 20 jähriges Hochzeits-Jubiläum und so wurde das Sunrock Guesthouse kurzerhand durch das Hotel „The Residence“ mit einer Abholung durch einen Chauffeur im dunkelblauen Rolls Royce ersetzt.

Zuerst dachte ich dies müsse unglaublich teuer sein und so etwas könnten sich nur reiche Leute leisten, aber als ich hörte, dass es „nur“ 72.- Euro kostet war der Schrecken geschwunden und der Rolls gebucht.

Wenn ich mir im Vergleich dazu die Preise des Heathrow Express vom Airport in London bis zur Station Paddington mit 59 Pfund für 2 Personen One-way ansehe, fahre ich ab jetzt nur noch Rolls Royce (59.- Pfund = ca. 81.- Euro) Und von Paddington braucht man erneut die U-Bahn plus meistens einen Bus um in sein Hotel zu gelangen, wodurch nochmals 4,40 Pfund pro Person fällig werden, was die einfache Fahrt von London Heathrow zum Hotel für JEDEN Fluggast zum sehr kostspieligen Vergnügen macht.

Ich weiß dies, da ich gerade dort war. Für zwei Personen kommen da exakt 67.- Pfund, oder 93.- Euro zusammen! Damit kostet die billigste Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln in London weit mehr, als sich in Johannesburg Standesgemäß mit einem Rolls Royce abholen zu lassen.
Nach einer sehr angenehmen 40 minütigen Fahrt durch Johannesburg kamen wir dann in unserem Hotel unweit vom ehemaligen Haus Nelson Mandelas an und wurden herzlich von einer Mitarbeiterin des Hotels begrüßt. Die Penthouse Suite mit ihren fast 200 m² und der riesigen Terrasse war natürlich herrlich und im Jacuzzi konnten wir den Stress des letzten Tages binnen weniger Minuten im wahrsten Sinne des Wortes einfach wegsprudeln. Im Zimmer stand eine Flasche Sherry und ein Sektkübel mit einer Flasche Champagner – beide kostenlos - für uns bereit, was uns doch einigermaßen überraschte.

Auch das exzellente Abendessen im Restaurant des Hauses ließ keine Wünsche offen und so begann der Urlaub 2015 gänzlich anders als der letzte in 2012 als mein Gepäck nicht ankam.
Natürlich hätten wir auch mit Air Namibia über Frankfurt anreisen können, aber erstens fliege ich nicht gerne in die verkehrte Richtung und zweitens ist Air Namibia nicht für ihre Zuverlässigkeit berühmt. Ganz abgesehen davon, dass Air Namibia noch dazu teurer ist als meine Flüge mit Emirates samt Aufenthalt in diesem luxuriösen Hotel in Johannesburg! Da mache ich doch lieber einen angenehmen Zwischenstopp in Dubai oder „Joburg“ bevor ich mich auf das Wagnis dieser Dritte Welt Airline einlasse und um Tage verspätet ankomme oder gar abstürze.


Zum Vergleich:
Flug mit Lufthansa und Air Namibia über FRA: EUR 2456.- für 2 Pax

Flug mit Emirates und SAA ab JNB nach WDH: EUR 1791.- für 2 Pax
Hotel The Residence samt Abholung im Rolls : EUR 430.- für 1 Nacht beim Hinflug
Hotel Dubai International im Airport: EUR 177.- für 9 Stunden

Zusammen ergibt das eine Summe von 2398.- Euro für alle Flüge Hin und retour inkl. zwei Übernachtungen!

Am nächsten Morgen ging es dann nach einem herrlichen späten Frühstück gemütlich retour zum Airport wo unser Butler uns beim Einchecken behilflich war und wir nichts anderes zu tun hatten als uns höflich zu verabschieden und unsere Pässe wieder einzupacken. Der zweistündige Flug war nicht der Rede Wert und zu Mittag kamen wir entspannt in der Hauptstadt Namibias, Windhoek an.
Wie immer um diese Jahreszeit war es angenehm warm, aber nicht wirklich heiß. Wir wurden von einem Mitarbeiter von ASCO abgeholt und zur Autovermietung gefahren. Für mich ein bekanntes Prozedere, für meine Gattin aber war dies alles neu und aufregend, hatte sie doch noch nie Namibia gesehen und wusste nur aus meinen Erzählungen was auf sie wartete.

Die 35 min vergingen wie im Flug und schon begann die Einschulung für unseren Toyota Safari 4x4 welcher vollgetankt und gereinigt in der Garage von ASCO auf uns wartete. Frau Lersch war so nett gewesen und hat für uns alle Getränke besorgt und diese schon sicher im Kofferraum des Double-Cab verstaut, sodass wir nach der Erklärung des Navis und Kontrolle aller gemieteten Gegenstände losfahren konnten.

Da dies bereits meine dritte Reise nach Namibia war, war mir bekannt wie oft es passiert, dass arglos einkaufen gehende Touristen am Parkplatz des Supermarktes ausgeraubt werden. Viele denken dies passiere eh nur den anderen, was allzu oft aber nicht stimmt, denn die Dunkelziffer jener die ausgeraubt werden und es gar nicht bei der Polizei melden ist hier sehr hoch. Um zu verstehen wie verlockend es für Kriminelle ist Touristen auszurauben, muss man sich nur vor Augen führen was selbst der dümmste Verbrecher weiß.

Ein nicht unbeträchtlicher Teil der Touristen die nach Namibia einreisen machen mindestens zwei, meist aber drei oder mehr Wochen Urlaub und mieten zudem auch ein großes Geländefahrzeug samt Dachzelt. Klarerweise brauchen all jene Touristen dann umgehend, also sofort, einen Supermarkt in dem Lebensmittel für mindestens 1 Woche meist aber für die ganzen 3 Wochen eingekauft werden.

Dies bedeutet für die Kriminellen aber auch, dass exakt jene Touristen todmüde vom langen Flug, die Taschen aber voller Geld, unerfahren im Linksverkehr weil aus Deutschland kommend, schlaftrunken durch den Supermarkt stolpern und all ihr Gepäck sicher versperrt im Toyota am „bewachten“ Parkplatz wähnen.

Dass der Parkwächter nur Zierde ist, stellen viele dann gleich fest, wenn
ad1: ihr KFZ aufgebrochen wurde und alles weg ist, oder
ad2: der Dieb sie vor dem Auto stellt und ihnen alle Wertsachen abnimmt.
Deshalb gehe ich den wesentlich komfortableren vor allem aber sichereren Weg und lasse einkaufen, bevor ich ankomme. Das wird gerne für den zahlenden Kunden erledigt und ich spare Nerven und Zeit.

Die Fahrt nach Düsternbrook dauerte dann nur 45 min und so kamen wir bereits gegen 17:00 Uhr an und bezogen dort das von mir reservierte Felsenzimmer. Ich hatte im Vorfeld viel über Düsternbrook gelesen und war gespannt wie es mir dort – immerhin ist Düsternbrook die älteste Gästefarm Namibias – gefallen würde.

Vor allem aber war ich gespannt darauf ob ich trotz Vollmondes in der Lage sein würde Fotos von Sternen zu machen, oder sogar die Einsüdung würde üben können. Übrigens gibt es von Düsternbrook überhaupt keine Fotos in der Nacht. Also zu mindestens habe ich kein einziges bei Flickr gefunden. Das ist witzig, denn so malerisch wie es auf dieser Anhöhe am Fluss liegt, bietet es sich eigentlich an für schöne Fotos von der Landschaft bei Nacht.

Leider war das Zimmer an sich eine herbe Enttäuschung. Die alten Möbel wären nicht das Problem, denn auch alte Gegenstände lassen sich liebevoll arrangieren, doch uns kam es auch nicht besonders sauber vor. Das hätte mich nicht gestört, aber das Bad mit seiner Dusche und dem Waschtisch und seinem direkt darüber hängenden Holzkästchen ist eine Katastrophe. Von allen Unterkünften in Namibia – und ich keine schon gute zwei Dutzend – ist dies bis auf Mesosaurus Fossil Site das schlechteste Bad ever.

Mir ist aber bewusst, dass ich ein Luxustourist bin und mein Maßstab nicht für andere gelten muss, nur möchte ich gerade im Urlaub mich nicht mit weniger als zu Hause zufrieden geben. Und Einwände bezüglich der Lage in Namibia lasse ich vielleicht in extremen Lagen wie entlang der D707 gelten, diese treffen aber auf eine Lodge nahe Windhoek einfach nicht zu. Hier ist alles binnen einer Autostunde zu organisieren.

Und spätestens seit Billigunterkünfte (Düsternbrook hat offiziell 2 Sterne) richtig viel Geld verlangen – das Felsenzimmer kostet 2015 EUR 145.- pro Nacht inkl. DBB (bei Belegung mit 2 Pax).

Es wurde über Düsternbrook schon sehr viel geschrieben und Herr Vaatz ist nie müde Kritiken in Tripadvisor lautstark zu kommentieren. Als wir vor Ort waren, war er gerade auf Urlaub in Angola und die Lodge wurde von seiner Tochter geführt. Das Personal war sehr freundlich und zuvorkommend, von dieser Seite kann ich nichts negatives sagen, allerdings fanden wir die Einteilung der Gäste am Abend bzgl. der zwei verschiedenen Zimmer etwas seltsam, vor allem wurde niemand gefragt wo er denn sitzen möchte.

Meine Intention nach Düsternbrook zu fahren war, wie wahrscheinlich für die meisten Touristen, die inzwischen berühmten Geparden und Leoparden Beobachtungstouren mitmachen zu können. Am zweiten Tag haben wir dies am Nachmittag und am dritten Tag am Vormittag gemacht. Dabei ist uns folgendes aufgefallen:

Es werden kleine Kinder auf den offenen Jeeps mit in die Gehege genommen! Auf unserer ersten Tour waren 4 Kinder unter 10 Jahren mit dabei. Allen Raubkatzen wurden die Fangzähne in der Hälfte abgeschnitten (saubere Schnitte waagrecht, keine Bruchkanten!). Ich kommentiere dies bewusst nicht, kann aber mit Fotos belegen was ich behaupte. Vor allem aber sind die Gehege der Leoparden viel zu klein und sicher nicht Artgerecht für afrikanische Verhältnisse.

Was mir bei meinen Nahaufnahmen der beiden Leoparden weiters auffiel, sind die extrem kleinen Pupillen trotz liegen der Raubkatze im Schatten. Auf meine direkte Frage an unseren Ranger ob Tranquilizer in die Fleischstücke gemischt werden um die Tiere ruhigzustellen (was mMn bei den kleinen herumschreienden Kindern gar keine schlechte Idee wäre) lachte dieser nur und als ich nachhakte und ihn auf die Gefahr mit den Kindern ansprach verneinte er halbherzig.

Das Abendessen am ersten Abend war nicht schlecht, aber die herumgereichten Schüsseln reichten nur deshalb für all an jenem Abend anwesenden Personen, weil sich niemand viel nehmen traute. Eine etwas komische Situation wenn man tagsüber unterwegs war und wirklich hungrig Platz nimmt. Die Kritik vieler Gäste es läge viel Gerümpel und alte Gerätschaften herum kann ich ebenfalls nachvollziehen, denn nur wenige „Ausstellungsstücke“ aus längst vergangener Zeit sind bewusst schön drapiert und augenscheinlich für Fotografen postiert worden. Der Rest kugelt einfach irgendwo herum und rostet leise vor sich hin.

Lustig fanden wir, dass wir einem rührigen Mitte Sechziger aus Johannesburg trafen, der vor lauter offener Blasen an seinen Füßen kaum gehen konnte. Auf Düsternbrook wurde nämlich just in der Woche in der wir ankamen ein neuer 90 km (neunzig) Hike von 6 Profis aus den Johannesburger Hiking Club vorgenommen. Also, ob er auch „idiotproof“ wäre. Auch wenn dieser Wahnsinnstrip nur offiziell auf Düsternbrook beworben wird und querfeldein über Berg und Tal quer durch 3 angrenzende Farmen führt , rate ich eingehend davon ab!

Die von Hrn. Vaatz extra eingeflogenen Profis aus Südafrika haben die 90km in 6 Tagen mit Ach und Krach bewältigt und der Mann – dessen Namen ich mir nicht gemerkt habe – gab zu, dass selbst er neben der schweren Verletzungen beider Füße (trotz ärztlicher Betreuung unterwegs – die Füßen wurden komplett getapet), mehrfach kurz vor dem aufgeben war.

Wie man dies normalen Touristen als lustige Wanderung verkaufen, resp. empfehlen kann, ist mir schleierhaft.

Nichts desto trotz liegt Düsternbrook aber an einem Landschaftlich großartigen Flussarm der von Windhoek mit Wasser gespeist wird und der Lodge seinen tollen Charakter verleiht. Mit tollen Nacht Fotos und lustigen Klippschliefer Videos von sich im Sand badenden Tierchen verließen wir nach der zweiten Nacht die Lodge wieder und waren gespannt was Okonjima wohl bringen würde.
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Letzte Änderung: 04 Jun 2015 14:16 von weitwinkelkarli.
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Spätestens nach dem Einchecken im Standard-Room in Okonjima war meiner Gattin klar gewesen, dass Düsternbrook unter „dumm gelaufen“ abzuhaken ist. Freundliche zuvorkommende Gastgeber die trotz eines viel höheren Gästeaufkommens eingestellt auf die Wünsche und Anliegen aller Gäste sind und wo selbst zu Mittag noch ein Gamedrive für selbigen Nachmittag buchbar ist.

Leider verabschiedete sich mein Laptop beim Öffnen des Bildschirms mit einem leisen Zischlaut – ein offensichtlicher Kurzschluss – und hauchte damit für immer sein Leben aus, Okonjima hab ihn selig. Dass ich damit arg in die Bredouille kam muss ich wohl nicht extra erwähnen, denn wie jeder andere Fotograf auch speichere ich all meine Aufnahmen auf externe 2,5“ Festplatten die ich mittels USB 3.0 genau wie den Card Reader an meinen Laptop an stöpsle, also normalerweise.

Ab jetzt würde ich in jeder Lodge verzweifelt um Erlaubnis bitten müssen auf dem PC des Managements meine Karten auf meine Harddisk transferieren zu dürfen, wurde mir schlagartig klar. Eine etwas verzwickte Situation wenn man als Fotograf fernab der Heimat unterwegs ist.

Wir saßen also bereits vier Stunden nach unserer Ankunft am offenen Landy und konnten uns nach einer knapp 2 stündigen Pirschfahrt und vielen Tiersichtungen zu Fuß drei Geparden näheren welche wir dann aus nur 3 Metern Entfernung ablichten durften. Ein sehr eindrückliches Erlebnis für Stadtmenschen wie uns.

Allerdings gefiel mir persönlich die halbstündige Erklärung wieso die Halsbänder der Raubkatzen nicht, denn auf der einen Seite zu erklären man müsse die Tiere Monitoren, dies aber dann nur halbherzig mit Radiosignalen zu machen ist Unfug. Wenn schon, dann gehören hier GPS Sender her mit denen man wirklich nachvollziehen kann welches Gebiet das Tier beansprucht und wo es sich zu jeder Zeit aufhält.

Die Küche auf Okonjima ist sehr gut, auch wenn mir die Garagenartige Konstruktion des Haupthauses, welche gar keinen Charme ausstrahlt, nicht gefiel. Aber das ist nur meine persönliche Meinung. Witzig in diesem Zusammenhang fand ich auch den Souvenirshop in dem einige Großformatige Löwenbilder hingen, obwohl es auf Okonjima doch gar keine Löwen gibt!
Am nächsten Tag verließen wir Okonjima schon wieder Richtung Namutoni Gate, da wir Onguma The Fort für die beiden darauffolgenden Nächte anstatt CCF-Babson House gebucht hatten. Da dort der Belebeno Drive aber nicht mehr stattfindet interessierte es mich nicht EUR 850.- für Erklärungen über Geparden zu zahlen.

Nach einer anstrengenden Fahrt über kleine Nebenstraßen – selber schuld, danke Google Maps – kamen wir gegen 13.30 Uhr etwas entnervt und müde im Fort an. Managerin Kristina aus Finnland begrüßte uns persönlich und nachdem ich ihr meinen Schmerz über meinen verschiedenen Laptop und der damit fehlenden Möglichkeit der Abspeicherung meiner Fotos erzählt hatte nahm sie mir sofort alle Sorgen ab und ließ mich ihren Firmen-Computer in Beschlag nehmen.

Dort habe ich dann in den nächsten zwei Tagen gut 500 GB an Daten von meinen Speicherkarten auf die externe Festplatte überspielt.

Das Hotel sowie dessen Lage sind absolut unglaublich schön und die eigenständigen Häuschen – Bungalow wäre eine Beleidigung – bieten jeden nur erdenklichen Luxus. Nur auf den Aufgang zum eigenen Turm wurde vergessen, dies soll aber im nächsten Jahr nachgeholt werden, dann hat jedes der 12 Häuser einen eigenen Hochstand, sozusagen.

Leider war noch immer fast Vollmond und zwar die ganze Nacht über und so blieb mir nicht übrig, als mich auf die Fotografie der Tiere zu verlegen.

Obwohl Onguma ein riesiges Grundstück besitzt würde kein Mensch nach Onguma kommen wenn der NWR nicht so unfreundlich und inkompetent wäre (sprach das Management und sie sollte recht behalten).

Beim nachmittäglichen Game Drive hatten wir dann unglaublich großes Glück, denn wir fanden mitten am Weg eine Gepardenmutter mit ihren zwei Jungs unter einem Baum, und das nur wenige Minuten vorm Sonnenuntergang. Eine wahrhaft himmlische Szene. Zwei Giraffen in der unmittelbaren Umgebung rundeten diese Szenerie ab und nach 15 min fuhren wir zum obligatorischen Sunset Gin-Tonic auf eine Lichtung in der Nähe.

Unnötig zu erwähnen, dass es dann zum Abendessen kaum etwas schöneres gibt, als im Fort auf der Terrasse ohne Geländer zu sitzen, die Löwen am Wasserloch zu beobachten, während man den Tag mit einer guten Flaschen Südafrikanischen Rotwein zum 4-gängien Menü ausklingen lässt.

Klingt dekadent, ist es auch, aber man gönnt sich ja sonst nichts…..

Leider gingen die 2 Tage in Onguma The Fort viel zu schnell zu Ende und schon mussten wir wieder abreisen. Zum Glück nur innerhalb des Grundstücks, denn wir hatten die Etosha Aoba Lodge für weitere drei Nächte gebucht. Dort begrüßte uns Nelson herzlich und erklärte uns bei einem Welcome Drink alles Wichtige. Da wir die einzigen Gäste waren lernten wir Sarah und alle Angestellten sehr rasch kennen und buchten umgehend die Morning Gamedrives in den Etosha Nationalpark mit Alfred, einem hier geborenen Heiko.

Wobei ich nichts über diesen Volksstamm im Internet finden kann. In der Mitte von „Heiko“, so habe ich es verstanden befindet sich allerdings ein klicklaut. Er erklärte uns, dass sein Volk ursprünglich aus der Etosha Region stammt.

Was ich sagen kann ist, dass wir noch nie einen so guten Ranger (Tracker) hatten. Alfred sah Tiere in Entfernungen in denen ich samt 1200mm Teleobjektiv und max. Vergrößerung am Monitor meiner DSLR nicht erkennen konnte, einfach unfassbar was er uns alles zeigte.

Er sah Löwen die unterm Zaun von Onguma nach Etosha durchschlüpften und fand dieselbe Gruppe Löwen eine halbe Stunde später ganz wo anders im Park wieder.

Zur Etosha Aoba Lodge selbst haben wir gemischte Gefühle. Obwohl die Lodge bei Tripadvisor hervorragende Reviews vorweisen kann, liegt sie doch ziemlich versteckt im Dickicht des Busches. Wer dies mag wird hier glücklich werden.
Ich persönlich empfinde die Weite von The Fort oder des Wasserlochs von Okaukuejo jedoch als wesentlich schöner und entspannender. Über die EUR 500.- die The Fort kostet müssen wir natürlich nicht diskutieren, dass ist verflucht viel Kohle, ganz klar, aber sooo viel billiger ist Etosha Aoba auch wieder nicht. Oder anders gesagt, dass was wir für 2 Nächte The Fort bezahlt haben, haben die 3 Nächte in der Etosha Aoba Lodge auch gekostet.

Damit beläuft sich der Mehrpreis auf 50% von unten gerechnet.

Am zweiten Abend war geplant, dass wir mit Nelson und Alfred in der Nacht rausfahren um die Sterne zu fotografieren, aber eine fast durchgängige Bewölkung machte unser Vorhaben zunichte.

Am darauffolgenden Tag ging es dann schon weiter nach Okaukuejo. Dazu sollte ich vielleicht sagen, dass ich/wir noch nie in Etosha waren, da ich 2007 als Fotograf im Mala Mala und Sabi Sabi eingeladen war und 7 Wochen lang am offenen Jeep saß und für Werbeprospekte fotografierte. Mein Bedarf an Tiersichtungen ist also für 2 Lebenszyklen gedeckt.

Hier machten wir die Erfahrung, dass es etwas völlig anderes ist selber im KFZ fahren und fotografieren zu wollen, als hinten in erhöhter Position auf einem Land Rover mitfahren zu dürfen. Selber ist man durch die Beengtheit der einen umgebenden Karosserie und dem blöden Fenster extrem behindert, möchte man mit einem 600mm Objektiv fotografieren und die niedrigere Position macht Tiersichtungen auch nicht einfacher.

So beschlossen wir nach dem dritten Wasserloch, das wir anfuhren den Etosha Nationalpark nur zu durchfahren und uns am Anblick der Tiere entlang der Straße zu erfreuen. In Okaukuejo angekommen machten wir dann die Bekanntschaft mit überaus „freundlichen“ vor allem aber zuvorkommenden NWR Mitarbeitern beim Check-Inn.

Meine Gattin war da ein wenig schockiert und erinnert mich daran wie es in Vietnam gewesen war. Der Vergleich war im Nachhinein gesehen sehr treffend, obgleich Namibia offiziell nicht kommunistisch ist, glaub ich jedenfalls.

Das große Familien Chalet welches wir für den ersten Tag anstatt eines gebuchten Premier Waterhole Chalets zugewiesen bekamen gefiel uns überhaupt nicht und es war sehr muffig und dunkel, aber was kann man machen, es waren alle Zimmer ausgebucht und irgendjemand hat halt einen Fehler gemacht.
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LG Wolfgang
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Da wir in der letzten Woche genügend viele Gamedrives gemacht hatten ließen wir es in Okaukuejo ruhig angehen und konzentrierten uns, wie so viele andere auch, auf das Wasserloch. Spannend anzusehen war eine Löwin, die offensichtlich irgendeine Verletzung an ihrem vorderen Bein zu haben schien, denn sie könnte fast nicht mehr laufen. Dies hielt die anderen Tiere aber nicht davon ab sofort Reißaus zu nehmen und für viele Stunden dem Wasserloch fernzubleiben. Die offensichtliche Panik vor dem Raubtier wurde durch dessen Verletzung nicht geringer und muss tief im Bewusstsein aller anderen Tier verwurzelt sein, denn die Löwin hätte nicht einmal einem Touristen zu Fuß schaden könne, so schlecht war ihr Zustand.

Kurz vor Sonnenuntergang kam dann wie bestellt ein Elefant welcher sich Sekunden vor dem Verschwinden der Sonne dazwischen schob und mir damit ein paar unvergessliche Aufnahmen bescherte. Einfach herrlich so eine surreale Szenerie mit wilden Elefanten aufgewirbelten Sand und der tiefroten Sonne im Hintergrund.

Die Mahlzeiten in diesem staatlichen Camp lassen sich am ehesten als Kantinenessen eines billigen Buffets beschreiben. Nicht besonderes, aber auch nicht eklig. Wir fanden die Bedienung ok, wenn auch nicht zuvorkommend freundlich. Uns wird Okaukuejo auf jeden Fall nicht wieder sehen, tolles Wasserloch hin oder her.

Am zweiten Tag zogen wir dann um ins Premier Waterhole Chalet Nr.: 24, welches das schönste von allen ist wie wir erfahren sollten, denn der Fotograf vom NWR war an jenem Tag früh Morgens mit seiner Kamera samt Assistentin dabei den festlich geschmückten Bungalow für ein neues Prospekt abzulichten.

Die Sicht ist zwar durch die Bäume etwas eingeschränkt, aber der Bungalow by itself absolut schön.
So verbrachten wir auch den zweiten Tag am Wasserloch und ließen den lieben Gott einen guten Mann sein. Während rings um uns herum alle ein und auscheckten und bei grellstem Sonnenlicht die armen Tiere zu Tode fotografierten, saßen wir im Schatten bei einem kühlen Bierchen und warteten geduldig bis die Erde sich weit genug um ihre Achse gedreht hatte damit die Sonne wieder hinterm Horizont verschwinden konnte.

Das ist übrigens die einzig vernünftige Sache zu der ein Horizont taugt, für alles andere ist er völlig wertlos vor allem aber unerreichbar ;)

Pünktlich wie immer erschien dann eine große Herde Elefanten, die sich stampfend im staubigen Sand vor der blutroten Sonne selber zum perfekten Motiv machten. Ich wusste kaum wohin ich zuerst sehen sollte und schaffte es in gut 15 min über 1000 Fotos und damit viele Gigabyte an Datenmüll zu produzieren.

Danach kamen dann auch noch Giraffen, Zebras, Kudus und Springböcke und wie jeden Abend nach Sonnenuntergang die Nashörner. Heute hatten zwei Bullen aber schlechte Laune und mussten dies schnaubend direkt vor den Augen hunderter Touristen austragen was interessant anzusehen ist, aber unmöglich fotografiert werden kann bei solch schlechten Lichtverhältnissen.

Spät am Abend nahm ich dann noch mein Stativ und zog aus um ein paar Bungalows samt dem herrlichen Sternenhimmel einzufangen, was bei der ganzen Lichtverschmutzung in den Camps gar nicht so einfach ist, denn die Bungalows müsste man am Stativ nicht mit ISO 6400 fotografieren sondern könnte sogar bis auf ISO 64 runtergehen, aber will man auch die Sterne halbwegs mit draufhaben sind ISO 800 – 1600 bei f/2.8 – 4.0 und 30sec praktisch in jeder Lodge ideal.

Der Abschied am nächsten Morgen fiel uns schwer, zu sehr hatten wie die schönen Stunden am Wasserloch genossen, als das wir schon abreisen wollten. Auf der anderen Seite war Okaukuejo nicht gerade eine der freundlichsten Unterkünfte gewesen und so machten wir uns nach dem Frühstück daran langsam alles zu packen und in unseren Toyota zu verfrachten.

Nachdem wir gepackt hatten ging es zum auschecken, wo diesmal zum Glück keine lange Schlange an den drei Schaltern war und ich sofort dran kam. Mit geheuchelter Freundlichkeit von beiden Seiten war der Schlüssel schnell abgegeben und wir fuhren prompt beim falschen Gate hinaus um Sekunden später wieder hineinzufahren. Diesmal fanden wir den Ausgang – Richtung Anderson Gate und fuhren auf der asphaltierten Straße bis wir eine Routinekontrolle unseres Toyotas über uns ergehen lassen mussten, suchten die Wildhüter doch nach abgetrennten Nashörnern.

Kontrolliert wurde allerdings nur unsere bis auf den Eiskasten leere Pickup-Ladefläche. Die beiden riesigen Reisetaschen auf den Rücksitzen unseres Hilux blieben uninspiziert! Afrikanische Logik wahrscheinlich!?

Ich muss allerdings zugeben, dass ich aufgrund der vielen äußerst positiven Berichte von der Vingerklip Lodge im Allgemeinen und dem Heaven‘s Gate im Speziellen sehr enttäuscht waren, also rückblickend gesehen.

Gleich nach unserer Ankunft nahmen wir im Speisesaal linker Hand Platz um die Aussicht auf die Felsformationen beim Essen genießen zu können was aber leider durch starken Dieselabgasgestank etwas getrübt wurde. Ein Generator unweit der Küche lief die ganze Zeit und wir mussten die Fenster schließen um nicht Kopfweh von den Dämpfen zu bekommen.

Der Aufstieg zum Heaven‘s Gate in brütender Mittagshitze war dann auch nicht gerade das was man sich als kleinen Nachmittagsspaziergang so vorstellt und wir waren verwundert, dass niemand etwas darüber schreibt. Sind denn wirklich alle Touristen bestens trainierte Sportler die bei 36°C im Schatten diese Tortur leichtfüßig hinter sich bringen?

Das ich unsportlich bin war mir ja bereits vorher klar, aber meine Gattin ist passionierte Schwammerlsucherin und ständig auf den Beinen, aber spätestens an der Stahltreppe angekommen war sie völlig geschafft und rang selber nach Luft.

Abgesehen davon, dass die Holzstufen nach dem letzten Treppenabsatz fast lose und viel zu kurz sind, ist es lebensgefährlich dies in der Nacht zu machen. Am Abend konnten wir dann natürlich als einzige lachen, denn während wir entspannt bei einem Gin-Tonic da saßen, quälten sich all die anderen die im Eagle’s Nest ihr Dinner gebucht hatten mühselig den Berg und die Stufen hinauf und niemand, aber auch gar niemand fand den Aufstieg einfach. Alle keuchten sie und waren froh dies endlich hinter sich zu haben, soviel jedenfalls unsere Beobachtung der zwei Tage oben im Heaven‘s Gate.

Auch taten uns die beiden Angestellten unendlich leid, die jeden Tag das Frühstück für uns sowie das Abendessen für bis zu 20 Gäste selber rauftragen mussten, weil der Lastenaufzug seit langem kaputt ist und einfach nicht repariert wird!

Das Essen ist im Übrigen oben nicht besonders gut, fand jedenfalls meine Gattin und die ist gelernte Köchin! Für mich war‘s okay, denn ich dachte immer an die Strapaze der armen Jungs die alles rauftragen mussten.

Am zweiten Tag ließen wir das Mittagessen ausfallen, da wir nicht zweimal täglich rauf und runter latschen wollten und am Abend vor hatten den Vingerklip samt Sternenhimmel zu fotografieren.
Der Abstieg nach dem Abendessen war recht einfach, da die Sonne nicht mehr schien und binnen 15min waren wir am Parkplatz bei unserem KFZ angelangt. Die Fahrt dauert ja nur wenige Minuten und so konnte ich nach wenigen Metern zu Fuß ein Foto von der Vingerklippe samt Milchstraße machen. Leider ist man als Fotograf in der Nacht immer damit konfrontiert seine Kamera gen Süden ausrichten zu müssen, da sich die Milchstraße nur dort präsentiert. Im Fall der Vingerklippe ist das nicht gerade vorteilhaft, aber was soll ich machen, ich möchte die Aufnahme nicht erst nachträglich am Computer faken, denn dann hätte ich gleich eine Aufnahme nehmen können die ich untertags gemacht habe.

Beim anschließenden Aufstieg hab ich dann alle verbliebenen Sünden in den 30 min abgearbeitet die ich noch hatte und kam quasi jungfräulich – meine Sünden betreffend – oben völlig KO an. Zum Glück hatte ich die Sterne bereits in der vorherigen Nacht gemacht, dachte ich, als ich mein Stativ auf der Terrasse aufbauen wollte, mir aber orkanartige Böen fast das 5 kg schwere Gitzo aus der Hand rissen. Da war heute doch wohl nix mit fotografieren, dachte ich und genoss noch ein Bierchen vor dem zu Bett gehen.

Ich möchte auch kurz auf die Unzulänglichkeiten des Heaven‘s Gate eingehen.
In unserem Fall betraf dies die Probleme mit der Wasserversorgung, denn am zweiten Tag am Nachmittag sowie am dritten Tag in der Früh gab es überhaupt kein Wasser, was etwas unangenehm ist wenn man vor dem auschecken noch schnell mal duschen möchte, man sich aber nicht einmal die Zähne putzen kann.

Hinzu kommt, dass der Wasserbehälter welcher sich etwa 10 m Entfernung vom Bungalow oben am Berg befindet bei den Anschlüssen so undicht ist, dass täglich tausende Liter Trinkwasser sprichwörtlich den Berg runter laufen. Dies ließe sich binnen weniger Stunden von einem Installateur mit dem richtigen Werkzeug abdichten lassen, was aber offenbar – wenn man sich den Berg von der Aussichtsplattform des Restaurants aus ansieht – niemanden interessiert, denn dort sind schon nachhaltige Spuren des abfließenden Wassers erkennbar.

Es müssen also schon Millionen Liter des kostbaren Nass, welches minütlich unter Einsatz von Strom hinaufgepumpt werden muss, den Weg durch das poröse Gestein gesucht und heruntergeflossen sein.

Ohne auch nur ein Wort sagen zu müssen gab uns die nette Dame an der Rezeption dann einen 15%igen Abschlag auf unsere Gesamtrechnung, was ich Anbetracht der Tatsache, dass wir so oft kein Wasser hatten, okay fand.

Rückblickend würden wir wohl wieder kommen, allerdings sicher nicht hinauf ins Heaven’s Gate und schon gar nicht ins Eagles Nest gehen.

Die Fahrt nach Twyfelfontein war sehr angenehm weil nicht allzu lang, nur hatten wir beileibe nicht mit solch extremen Temperaturen Mitte Mai gerechnet. Als wir zu Mittag ankamen hatte es schlanke 37°C am Thermometer und das bei Zimmern ohne Klimaanlage.

Obwohl mir bekannt ist, dass andere Lodgebesitzer den Bau von der Twyfelfontein Countrylodge als Verbrechen an sich erachten – weil dort angeblich etliche Felszeichnungen vernichtet wurden die sich am Standort des Hauptgebäudes befunden haben sollen, hat uns unser Aufenthalt samt allen Entbehrungen sehr gut gefallen. Dies aber nicht wegen der Lodge, oder ihrer Lage, sondern wegen dem fröhlichen singenden Personal.

Keine Minute verging wo nicht irgendeine Dame vom Küchenpersonal lautstark ein Liedchen trällerte und andere sofort miteinstimmten. Auch der Besuch des Damara Living Museums am nächsten Tag gefiel uns sehr gut, denn durch meine Art der Fotografie konnte ich die Jungs zu allerlei Unsinn begeistern und wir hatten eine rechte Hetz für die Stunde die wir vor Ort waren.
Meine Gattin lernte ein paar Worte Damara und verliebte sich sofort in die Klicklaute dieser ungewöhnlichen Sprache.

Am Ende aller Erklärungen und der Tanzvorführung waren unsere Bedenken ob es gut ist diese Touristen Vorführung zu unterstützen zwar nicht restlos ausgeräumt, aber wir kauften einige Souvenirs und hatten so wenigstens das Gefühl direkt geholfen zu haben. Als wir dann am Abend in der Lodge am Souvenirshop der Twyfelfontein Country Lodge vorbei gingen fiel ich fast aus den Schuhen, als ich eben jene Frauen in ganz gewöhnlicher Straßen Kleidung wiedererkannte, welche mit Mobiltelefonen ausgestattet ihre selbst hergestellten Produkte in der Lodge abgaben.

Die spielen das Theater auch nur für uns blöde Touristen, dachte ich mir und grüßte freundlich.
Aber egal ob das alles nur Theater dort ist oder nicht, sie lernten dafür ein Kunsthandwerk, bringen uns ihre längst vergessene Kultur ein Stück näher und wir Touristen haben etwas zum Fotografieren und staunen, besser geht’s doch gar nicht, oder? Eine klare win win Situation würde ich meinen.

Leider sind die Zimmer, besonders die zur Sonne gewandten extrem heiß und die Moskitos fressen einen in der Nacht wegen dem fehlenden Mosquitonetz richtiggehend auf. Wir behalfen uns in der zweiten Nacht – wir waren übrigens die einzigen die zwei Nächte blieben – mit nassen T-Shirts die wir in den Spalt der Türen legten.

Am zweiten Tag machten wir dann den obligatorischen Spaziergang zu den Felszeichnungen von Walt Disney und nach dem diese Kletterei zum Wave Rock endlich beendet war, lösten sich unterm gehen von beiden Timberland Wanderstiefeln die Plastiksohlen, was auf dem felsigen Untergrund mir seinen hunderten Stufen weniger lustig war als es sich jetzt anhört.

Für den Abend hatte ich dann geplant den Wave Rock samt Milchstraße abzulichten, was unter den Angestellten des halbstaatlichen Parks für etwas Aufregung sorgte, denn offenbar hatte sie noch nie ein Tourist mit dieser Bitte konfrontiert.

Nachdem ich aber bereit war nochmals Eintritt zu bezahlen und versprach dem Security Guide ein anständiges Trinkgeld zu geben, falls er mich bei meiner nächtlichen Kletterpartie begleiten würde, gaben sie sich geschlagen und stimmten zu.

Nach dem Abendessen war es dann soweit, der Mond war untergegangen und ich fuhr die paar Kilometer zum Rock Engravings Unesco World Heritage. Dort hat der Parkwächter sein kleines Häuschen und leuchtete mir schon von weitem mit seiner Taschenlampe.

Als er sagte ich dürfe hineinfahren und die schwere Stahlkette aufmachte stieg meine Laune erheblich und wir fuhren gemeinsam bis zur Ruine des ersten Südafrikanischen Siedlers. Dort stellte ich meinen Toyota ab und gemeinsam bestiegen wir den Berg mit Stirnlampen, meinem Fotorucksack und einem großen Gitzo bewaffnet bis hinauf zum Wave Rock.

Etwas verunsichert hat mich der Wachmann aber dann doch, als er meinte er hätte für mich gebetet. Auf meine Frage wieso, erklärte er mir, dass er sich in der Nacht hier selber fürchten würde, da es sehr viele Giftschlangen und andere gefährliche Tiere gäbe. Danke für diese Information, dachte ich mir und fühlte mich gleich viel besser, habe ich doch selbst in der Nacht genügend Angst in der Wildnis Afrikas.

Oben angekommen brauchte ich eine Minute um zu verschnaufen, bevor ich die paar Meter hinunterklettern konnte. Der Standpunkt aus von dem man den Wave Rock fotografieren kann liegt nämlich in einer kleinen Senke fast direkt unterhalb der Felsformation, direkt am Felsabhang inmitten unzähliger Felsspalten.

Nachdem ich in völliger Dunkelheit alles aufgebaut hatte ging es daran den roten Felsen mit meinen mitgebrachten Taschenlampen so zu beleuchten, dass am Ende der 30 sekündigen Aufnahmedauer ein korrekt belichtetes und hübsch anmutendes Ergebnis hinten am Monitor sichtbar wird.

Dies gelang im Fall des Wave Rocks erst nach gut einem Dutzend versuchen, denn ich befand mit wegen dem Fisheye dass ich für die Milchstraße verwenden musste einfach zu nah dran.
Irgendwann aber gelang es mir die Steinwelle indirekt nur so wenig zu beleuchten, dass es halbwegs ansehnlich war und wir konnten vollzogener Dinge von Dannen ziehen. Am Toyota angekommen spendierte ich meinem Guide erstmal ein gut gekühltes Bier – welches er NICHT neben meinem KFZ stehend – sondern nur im Auto trinken wollte. Fragt mich aber bitte nicht wieso er dort solche Angst hatte, ich weiß es nicht und er verriet es mir auch nicht.

Ich war so glücklich diese tolle Aufnahme im Kasten zu haben, dass ich an jenem Abend gar nicht mehr daran dachte weitere Sternenfotos zu machen, was für mich sehr unüblich ist, denn ich hatte in den vorhergegangen Nächten fast jede Nacht stundelang fotografiert wenn immer der Mond es durch seine Abwesenheit erlaubte.

So gingen auch diese zwei Nächte in der Twyfelfontein Country Lodge relativ rasch vorüber und gleich nach dem Frühstück brachen wir Richtung Ameib auf.

Fotos folgen in Kürze…..
LG Wolfgang
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