THEMA: Mit Peanut und Glück auf Namibia-Tour
11 Feb 2015 21:23 #373081
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Nach meinen Besuchen des Landes 2008 und 2011 jeweils mit einer geführten Motorradtour, war es im Jänner 2015 wieder soweit. Diesmal allerdings drei Wochen mit einem 4×4 und Camping-Equipment. Zudem kam natürlich diesmal meine Frau Nicole mit. Und natürlich nicht zu vergessen, Peanut, unser Elefant.
Sehr spannend, lehrreich und intensiv. Mit vielen, vielen Tiersichtungen und vielen Erlebnissen.

Die Route
Geplant hatten wir eine Route, die uns von Windhoek zuerst Richtung Süden nach Sossusvlei zu den Dünen führen sollte. Danach wollten wir einige Tage in Swakopmund verbringen, um dort einige Ausflüge zu unternehmen. Nach dieser – eher “touristischen” – Woche stand das Damaraland und das Kaokoveld auf dem Programm, wo wir in den trockenen Flussbetten auf die Suche nach den legendären Wüstenelephanten gehen wollten. Den Abschluss sollte ein Besuch im Etoscha-Nationalpark sowie eine Gepardenfarm mit zahmen Geparden bilden.



Das Auto
Gemietet hatten wir zu diesem Zweck einen 3.0 Liter Toyota Hilux mit Automatik und spezieller Offroad Ausstattung bei der Firma Savanna car hire. Dies schlug sich mit mehr Bodenfreiheit, neuen echten Offroadreifen, einer Seilwinde am Fahrzeug, Bullbar und Schnorchel nieder, sowie extra mitgelieferten Sandmatten und einem High-Lift Jack, einem speziellen großen Wagenheber, den man allerdings nur “at your own risk” ausgehändigt bekommt. Zudem einen 60 Liter Zusatztank, was das Fassungsvermögen für den Treibstoff auf 140 Liter anschwellen ließ. Vor allem für die Flussbetten im Kaokoveld unbedingt notwendig, da erstens der Treibstoffverbrauch in schwindelnde Höhen klettert und zweitens Tankstellen rar gesät sind. Zudem verfügte das Fahrzeug noch über einen Kompressor, um die – für Sandfahrten auf ~ 1,3 Bar reduzierten – Reifen wieder auf die ~ 2 Bar für die Gravelroads aufpumpen zu können. Der Kompressor war leider hinter der Rückenlehne der Hecksitze untergebracht, was beim Hervorholen jedes Mal eine ziemliche Umräumaktion bedeutete, da die Hecksitze leer sein mussten, um die Rückenlehne ausklappen zu können. Da könnte man einen besseren Platz finden.

Das Fahrzeug (übrigens hatte es die Nummer 72) war relativ neu, hatte rund 30.000 Kilometer auf dem Buckel als wir es übernahmen. Die Ausstattung im Cockpit war überdurchschnittlich. Audio war über Bluetooth oder mittels Memorystick möglich, die Bedienung erfolgte entweder über das Lenkrad oder über das Touchdisplay in der Mittelkonsole. Irgendwie sind wir aber auch sehr lange Strecken ohne jegliche “Beschallung” gefahren und haben einfach nur Gegend geschaut ;-). Sehr wichtiges Utensil für mich war der Tempomat. Auf den geraden Straßen kann es leicht passieren, dass man immer schneller wird, wenn man die Geschwindigkeit selbst mit dem Fuß regelt und nicht laufend auf den Tacho schaut. Zudem ist in Namibia extrem wenig Verkehr, Tempomat auf 80 auf den Gravel Roads und fertig. Schon kann man stundenlang ohne Bremsen oder Tempomatkorrekturen durch die Gegend cruisen. Im Hilux funktionierte der Tempomat ab Tempo 40, darunter ließ er sich nicht einschalten.

Ein wenig verpfuscht wurde die Anbringung des Reserverades am Heck. Dieses ist nämlich mit einem Schwenkarm auf der linken Seite angebracht und verdeckt somit die vorhandene Rückfahrkamera. Die Anbringung an der rechten Seite wäre hier besser gewesen, da man durch das geschlossene Canopy natürlich nicht hindurch sieht und die Rückfahrkamera natürlich sehr hilfreich beim Entdecken eventuell vorhandener Holzpflöcke oder Steine im Heckbereich ist. War aber nur eine Kleinigkeit.



Campingausstattung
Neben einem Dachzelt war das Fahrzeug komplett für den Campingbetrieb ausgestattet. Kühlschrank, zwei Gasflaschen, 60 Liter Wassertank, Töpfe, Pfanne, Besteck, Campingtisch sowie zwei Campingsesseln und was man sonst so alles benötigt. Untergebracht waren all die Utensilien im Heckbereich des Fahrzeugs, das durch ein Canopy abgedeckt war. Dieses ist nicht wirklich staubdicht, da hilft auch die Öffnung auf der Seite relativ wenig. Meiner Meinung nach ist sie ein wenig zu klein geraten. Wirklich staubempfindliche Gegenstände sollte man daher in der Fahrgastkabine transportieren.



Dachzelt
Das Dachzelt war mit 120cm relativ schmal, dafür für Langgewachsene wie mich lang genug. Eines mit 140cm Breite wäre besser gewesen. Zudem war das Zelt nicht wirklich regendicht, kein Wunder, auf das muss man in Namibia kaum Rücksicht nehmen. Wenn’s – so wie bei uns – dann doch mal regnet, wird die Matratze nass. Es trocknet aber alles relativ rasch wieder, wenn man mal eine Stunde alles offen lässt. Die Matratze selbst war mit ca. 7cm Dicke zwar annehmbar, würde ich ein Dachzelt kaufen, wäre aber jedenfalls eine mit 10cm Dicke enthalten. Das Aufbauen des Zeltes geht sehr rasch. Von “mit Plane zugedeckt” bis “schlafbereit” dauert es rund 6-8 Minuten, je nach dem, wie geübt man schon ist. Das Einklappen sollte zu zweit durchgeführt werden, geht aber in Summe auch recht rasch. In rund 10 Minuten ist man auch hier wieder abfahrbereit. Die Schlafsäcke, Pölster und Decken verbleiben während der Fahrt im Dachzelt, nehmen somit keinen Platz im Fahrgastbereich des Fahrzeugs weg.

Canopy
Wir hatten wohlweislich ein Fahrzeug mit Doppelkabine bestellt und hatten somit Platz für alle elektronischen Geräte, Fotoapparate sowie unsere Kleidung. Im Canopy verblieben somit unsere Wasservorräte in 5 Liter Flaschen, das Camping-Zeugs, Holz für das Lagerfeuer, die Gasflaschen, Bier, Wein und in den großen Schubladen, die ein wenig staubgeschützter waren, der Rest der eingekauften Lebensmittel. Gefehlt haben ein paar Haken zum Anbringen von Zurrgurten, damit hätte man gewisse Dinge noch festzurren können, ein nicht unerheblicher Vorteil, wenn man mit diesem Wagen in schwierigeres und schräges Gelände fährt. Ich habe die Flaschen dann beispielsweise mit der Leiter vom Dachzelt und einer selbstgebastelten Konstruktion verzurren können, war aber jeden Morgen ein bisschen ein Gefrickel, das wieder halbwegs stabil hinzubekommen.



Hinten im Canpoy waren zwei weit herausziehbare Schubladen vorhanden, über der rechten war der Kühlschrank befestigt. Diesen konnte man ebenfalls herausziehen, allerdings war dann dort der Heck-Deckel des Canopys ein wenig im Weg. Wollte man wirklich tief in den Kühlschrank, musste dessen Deckel immer abgenommen werden, was allerdings sehr leicht ging. Auch keine wirklich praktikable Lösung, mir ist in den drei Wochen aber auch keine andere eingefallen.



Tank
Der Dieseltank war auf der Anzeige halb voll, ungefähr so sollten wir ihn bei der Rückgabe wieder abgeben. Zudem wurden wir darauf hingewiesen, beim Tanken immer mitzuteilen, dass ein Zusatztank vorhanden wäre, damit nicht beim ersten “Abschnappen” mit dem Tanken aufgehört wird. Ich habe mir die ungefähre Tankmenge immer ausgerechnet und entsprechend auf die Anzeige geschaut. Wichtig zu wissen ist, dass sich die Tanknadel nicht bewegt, solange sich im Zusatztank noch Sprit befindet. Erst, wenn dieser aufgebraucht ist, beginnt diese den im Haupttank befindlichen Sprit anzuzeigen. Selbstredend funktioniert auch die angezeigte Rest-Reichweite des Bordcomputers nicht, der hat nämlich auch keine Ahnung vom Zusatztank.

Kosten
Für die 20 Tage haben wir inklusive Zusatzversicherung für Reifen, Windschutzscheibe und Reduzierung des Selbstbehaltes rund 2000 Euro bezahlt. Die Übergabe in Windhoek bei Savanna war sehr ausführlich, das Gepäck war inzwischen sicher im Gebäude verstaut. Erklärt wurden genau die Funktionsweise des Dachzeltes, Kühlschrank, die zweite Batterie, Stromanschluss, Wagenheber, etc. Punkt für Punkt einer Liste wurde abgehakt und durchgegangen. Zudem wurden wir darauf hingewiesen, dass im Fahrzeug ein GPS-Datenlogger installiert sei, der Orts- und Geschwindigkeitsdaten mitprotokolliert. Diese würden allerdings nur im Fall eines Unfalls ausgelesen. Alles in allem dauerte das rund 1 1/2 Stunden.

Alles in allem waren wir mit dem Fahrzeug und der Abwicklung sehr zufrieden.

Diesen Reisebericht veröffentliche ich auch unter http://www.decker.wien/wolfgang/namibia-2015, dort werde ich dann auch noch weitere Bildergalerien einfügen.
Letzte Änderung: 12 Feb 2015 09:38 von dergnagflow.
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11 Feb 2015 22:26 #373089
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Tag 0 – 16. Jänner 2015

Nach fast einem halben Jahr vom gefassten Entschluss, zahlreichen Wochen Planung und Vorbereitung geht’s nun endlich los. Wir sind gegen Mittag am Flughafen in Wien und geben unsere Taschen auf. Leider können wir unser Gepäck nicht durchchecken, da wir mit zwei unabhängigen Tickets reisen und die nette Dame in Wien bedauernd ablehnt. Kein Problem, damit haben wir ohnehin gerechnet. Zudem haben wir ja in Frankfurt rund 4 Stunden Zeit.

Der A321, der uns von Wien nach Frankfurt bringt, ist ziemlich voll, hebt pünktlich ab und wir fliegen bei manchmal ruppigem, aber ansonsten mit schöner Fernsicht gesegneten Wetter pünktlich ins regnerische Frankfurt. Dort parken wir auf einer sehr entfernten Aussenposition und werden mit einer langen Busfahrt ins Terminal 1 gebracht, wo dann auch schnell die Taschen am Förderband hereinkommen.



AirNamibia fliegt von Terminal 2 ab, das bedeutet für uns nun relativ lange Wege und eine Fahrt mit dem automatischen Zug, der die beiden Terminals verbindet. Zum Glück werden wir unser Gepäck beim AirNamibia Schalter schon 3 ½ Stunden vor Abflug los, allerdings sind sie ziemlich genau und wiegen auch das Handgepäck. Ist mir bis dato noch nie passiert. Es passt aber alles und so gehen wir durch die Passkontrolle Richtung Gate.

In diesem Teil des Flughafens gibt’s nicht mehr allzuviel gastronomisches Angebot, wir essen daher beim Asiaten Mosch Mosch eine Kleinigkeit, um uns die Wartezeit zu vertreiben. Das nächste Mal werden wir uns vor der Passkontrolle etwas suchen. Die Sicherheitskontrolle passiert anschießend direkt vor dem Gate im nunmehr verwaisten Teil des Airports, ausser der AirNamibia fliegt hier um diese Uhrzeit kein Flugzeug mehr weg.

Der A330 ist ziemlich voll, wir konnten beim Online Check-In keine Fensterplätze mehr ergattern und sitzen daher in der Mittelreihe. Wenigstens ist ein Platz in unserer Reihe frei geblieben, die Nacht wird allerdings eine eher schlaflose. Ich zappe kurz durch die angebotenen Filme, verspeise das angebotene Beef, trinke noch zwei Windhoek Lager und versuche dann ein wenig zu schlafen.

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12 Feb 2015 00:13 #373098
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Gestatten übrigens, dass ich vorstelle: Peanut, unser Elefant auf unserer Tour, während er gerade die Halterung für unser Navi hält.



Er sucht auch nach seinen Verwandten und hofft auf einen Schnappschuss mit seinen großen Brüdern.
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13 Feb 2015 10:36 #373210
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Tag 01 - 17. Jänner 2015

Der Flug verläuft ziemlich ereignislos. Ein paar Mal wird’s ein bisschen ruppig, man sieht in der Früh auf der Flugkarte, dass die Maschine kurz nach dem Äquator eine größere Kurve geflogen ist, eventuell wurde da einem Unwetter ausgewichen.



Das IFS ist eher bescheiden, aber OK, man sollte eh versuchen zu schlafen ;-). Zwei interessante Kabinendurchsagen, die man eher selten hört, geben sie auch durch. Das eine betrifft selbst mitgebrachten Alkohol, dessen Genuss an Bord verboten ist, das zweite betrifft das Schlafen am Boden, was ebenfalls untersagt wird. Eventuell wurde diese Durchsage ja von unserem letzten Flug inspiriert ;-).

Wir werden schließlich mit einem “Wir servieren Ihnen nun ein Frühstück” geweckt, da sind wir über Angola und es ist alles ziemlich bewölkt. Gegen 7:40 landet die Maschine schließlich am Airport in Windhoek und wir gehen die paar Schritte zum Terminal in der wärmenden Morgensonne. Namibia, du hast mich wieder ;-). Schönes Flugzeug übrigens…



Zu dem Einreisezettel wird auch der Ebola-Zettel ausgefüllt, zudem muss sich jeder Einreisende einer Überprüfung mittels Wärmebildkamera stellen. Das geht aber relativ flott vonstatten und hält kaum auf. Bei den Grenzbeamten bildet sich dann vor uns ein wenig ein Stau, weil einige des Englischen absolut unmächtige Touristen nicht verstehen, was die Grenzbeamten von ihnen wollen. Dabei sollte es sich langsam herumgesprochen haben, dass der Ort der ersten Nächtigung auf dem Formular eingetragen werden muss. Na, ja. Gegen 8:30 kommen wir schließlich auch dran und können anschließend unsere Reisetaschen holen, auf die wir nochmal rund 10 Minuten warten.

Unser Fahrer von Savanna steht schon da, ich frage kurz nach, ob wir noch Zeit haben und er bejaht, wir wären die einzigen, die er abholen soll. Ich hebe daher am Bankomat noch 2.000 N$ ab und gehe anschließend noch in den MTC Shop direkt am Flughafen. Dort erstehe ich eine SIM-Karte für’s mitgenommene Zweithandy und der freundliche Mitarbeiter spielt mir danach gleich die Wertkarten für eine Stunde Telefonieren, ein paar SMS und 100MB Daten drauf. Das sollte genügen, ist ja nur als Not-Kommunikation gedacht.

Knapp nach 9 fahren wir schließlich los und holen unser Auto ab. Die Übergabe habe ich ja in der Einleitung schon beschrieben, die war fast penibel genau, allerdings hatten wir uns bereits darauf eingestellt und die zwei Stunden eingeplant. Zuerst das Organisatorische, Führerschein, etc. Und der Zweitfahrer? Uups, da hat Nicole doch tatsächlich nicht daran gedacht, ihren Führerschein mitzunehmen… Ok, dann halt nur ein Fahrer. ;-)

Kurzer Einschub noch zur Ausstattung bzw. Dingen, die man entweder mitnehmen oder in Windhoek besorgen sollte: Feste Handschuhe sind auf jeden Fall erforderlich, schon alleine, um die schweren, gusseisernen Töpfe und Pfannen vom Feuer oder vom Gas zu nehmen. Da rede ich noch nicht vom High Lift Jack, den man ebenfalls nur mit solchen Handschuhen bedienen sollte. Waren im Fahrzeug keine dabei. Ich hatte dann noch Kabelbinder mit (sehr empfehlenswert!), Wäscheklammern, Panzerklebeband (sehr empfehlenswert!), Krepp-Klebeband zum Abdichten von größeren Spalten im Canopy zur Verringerung des Staubs (hab’ ich nach dem zweiten Tag gelassen, hilft kaum). Ein 10 Meter Seil haben wir uns dann noch in Windhoek besorgt zum Wäsche aufhängen.

Gegen 11:30 fahren wir dann eingeschult und mit all unseren Sachen vom Hof von Savanna und stürzen uns in den Linksverkehr, um zu Dirk zu fahren, meinem Tourguide der vorangegangenen Motorradtouren. Von ihm wollen wir uns noch einige Sachen, unter anderem ein Satellitentelefon ausborgen. Gemeinsam fahren wir anschließend in das neue Einkaufszentrum im Süden der Stadt, wo ein großer Superspar alles bereithält. Wir schaffen es auch gerade noch, eine erste Ladung Bier und Wein in den Einkaufswagen zu legen, bevor der Alkohol-Teil des Supermarktes mit Bändern abgesperrt wird. Samstag nach 13 Uhr (mitunter auch erst ab 14:00 Uhr) und Sonntags wird kein Alkohol verkauft. Mit einem übervollen Einkaufswagen kommen wir an die Kassa, die eine viel viel viel zu kurze Ablagefläche hat. Nicht mal ein Viertel des Inhalts des Wagens passt da drauf. Irgendwie ein wenig verbastelt. Aber gut, mit Hilfe von zig Sackerln (da hätten wir uns den Kauf der Müllsackerln sparen können) und eines bereitstehenden Helfers haben wir schließlich alles wieder im Einkaufswagen und schließlich im Auto verstaut. Die genaue Raumaufteilung wollen wir heute Abend auf der ersten Campsite vornehmen, so wandern nur die zu kühlenden Dinge in den Kühlschrank, der Rest wird malerisch verteilt. Ich hebe nochmals zweimal 2.000 N$ beim Bankomaten ab und dann verabschieden wir uns von Dirk um Richtung Süden zu fahren.

Bei einer Tankstelle lasse ich noch den Tank auffüllen, wir tanken 97 Liter um 1100 N$ (~ 80 Euro) und kommen schließlich gegen 14:30 aus Windhoek weg. Mit sechs bis sieben Stunden nach Ankunft sollte man also rechnen, wenn man einen Wagen mit Campingequipement übernimmt und danach noch für ein oder zwei Wochen Einkäufe erledigt. Wir haben nirgendwo wirklich Zeit “verplempert”, nichts gegessen oder Kaffee getrunken, fühlen uns aber gut für die ca. 200 Kilometer bis zum Tagesziel.

Wir fahren auf der C26 Richtung Gamsberg, dann aber weiter Richtung Süden über den Spreetshoogte Pass. Die Landschaft ist anfangs schon mit einem leichten Grünschleier überzogen, da scheint es schon einmal ganz leicht geregnet zu haben. Das erste “echte” Afrika-Feeling kommt auf, in Windhoek konnte sich das für Nicole nicht wirklich einstellen.



Ich stelle den Tempomat auf ~ 70 km/h, wir haben ja Zeit und vor allem nach dem Flug mit dem ungewohnten Fahrzeug sollte man es auch gemütlich angehen. 1 1/2 Stunden schauen wir ein wenig angestrengt, ob wir irgendwo schon Tiere (ausser Kühe) sehen können, da springt mir doch tatsächlich ein großes Oryx ein paar Meter vor meiner Motorhaube auf die Straße. Kurze Schrecksekunde, Lenkrad geradehalten, nur Bremsen. Zum Glück hatte das Oryx keine Schrecksekunde, sondern ist schnurstracks weitergalloppiert. Hm. Erst mal stehenbleiben und dem Vieh nachschauen und tatsächlich, da stehen noch vier weitere und schauen von einem kleinen Hügel dem Schauspiel zu. Also, es gibt ja doch Tiere in Afrika ;-).

Wir passieren den südlichen Wendekreis des Steinbocks (Tropic of Capricorn), jener Linie der südlichen Halbkugel, an der die Mittagssonne am 21. bzw. 22. Dezember einmalig den Zenit erreicht. Nördlicher davon steht sie im Sommer öfter genau senkrecht am Himmel, südlicher davon gar nicht. Eine wirklich senkrecht am Himmel stehende Sonne, die daher praktisch keinen Schatten produziert, ist ein nettes Phänomen, das man hierzulande ja nie zu Gesicht bekommt…



Auf der Abfahrt vom Spreetshoogte Pass kommt uns nach knapp drei Stunden das erste Auto entgegen, wirklich viel Verkehr ist hier nicht. Hier ist es übrigens wieder Gelb in Gelb, geregnet hat’s südlich des Gamsberges offenbar in dieser Regenperiode noch nicht (das sollte uns später der Besitzer der Ababis Guest Farm, ebenfalls ein Rinderfarmer bestätigen). Blauer Himmel, ein paar weiße Wolken und 30 bis 34 Grad. Regenzeit in Namibia…



Unser heutiges Tagesziel, die Ababis Guest Farm liegt direkt an der C14, rund 15 Kilometer südöstlich von Solitaire entfernt. Wir kommen dort gegen 18:30 Uhr an und werden auf die Campsite gelotst. Dort stellen wir das Dachzelt auf, machen uns frisch, sortieren ein wenig die eingekauften Lebensmittel und unser Gepäck, bevor wir um 20:00 Uhr zum Abendessen ins Haupthaus gehen. Bergzebra mit Kartoffeln und frischem Salat. Wir unterhalten uns nett mit den Besitzern und machen uns gleich für den nächsten Tag die Uhrzeit für das gebuchte 4×4 Training aus. Ein wenig wird noch theoretisch gefachsimpelt, bevor wir gegen 22:30 zurück zur Campsite gehen. Gut, dass ich mir in Wien noch eine wirklich leistungsstarke Taschenlampe besorgt habe. Die hilft in der stockdunklen Nacht wirklich weiter.

Auf der Campsite baue ich noch das Stativ und meine Kamera für den ersten Versuch der Sternenhimmel-Fotographie auf, programmiere den Selbstauslöser auf “alle 20 Sekunden”, stelle Belichtungszeit und manuellen Fokus ein, bevor wir doch ziemlich erschöpft ins Zelt kriechen. Die Temperatur ist auf rund 20 Grad gefallen, zum Schlafen sehr angenehm, bis in der Nacht der Wind dreht und uns durch das Fliegengitter genau auf die Köpfe bläst. Das halten wir nur kurz aus und drehen uns bald um.

Hier übrigens das Ergebnis meiner Sternenfotographie:


Kamera: Nikon D90 mit Fernauslöser.
Alle 20 Sekunden ein Bild, ~ 2 Sek. Belichtungszeit.
Danach mit Windows Movie Maker quick&dirty zu einem Video zusammengeführt, Framerate: 25 Bilder/Sekunde.
Anfangs sieht man noch ein wenig Taschenlampenlicht von uns, danach ein paar Meteore oder Sternschnuppen, bevor sehr spät der Mond aufgeht und gleich danach die Sonne. Am Besten in eher dünklerer Umgebung anschauen ;-)
Letzte Änderung: 13 Feb 2015 11:28 von dergnagflow.
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14 Feb 2015 20:33 #373396
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Tag 2 - 18. Jänner 2015

Um 7:00 läutet mein Handy uns aus dem nicht durchgängigen Schlaf und wir schauen das erste Mal am Boden in das afrikanische Morgenrot. Es riecht schon verdächtig nach gemachtem Feuer, da können wir uns auf eine warme Dusche freuen. Und tatsächlich, beim Badehäuschen steigt unverkennbar blauer Rauch auf. Wir machen uns einen Tee, trinken Orangensaft und gehen dann Duschen. Die Sachen haben wir ja gestern schon halbwegs sortiert, das Zelt ist dann auch recht rasch zusammengelegt und eingepackt, so kommen wir pünktlich um 9 Uhr zum Treffpunkt für das 4x4 Training.



Es beginnt mit einer Stunde grober Theorie, Wagenkunde. Einige Grundsätze im Gelände: "so langsam wie möglich, so schnell wie nötig", "Fenster zu, erstens weil sonst Geäst hineinschlagen könnte und zweitens weil man sich im Fall des (seitwärts) Falles automatisch seitlich abstützt", etc. Nichts wirklich Neues für mich, Nicole schnappt aber einige Begriffe auf, die sie nachher noch brauchen wird. Generell war die Entscheidung, dieses 4x4 Training zu buchen nachträglich betrachtet eine sehr gute Entscheidung. Erstens haben wir 5% Rabatt auf den kompletten Mietpreis erhalten, wodurch sich das Training praktisch von selbst bezahlt hat, zweitens konnten wir unter gesicherten Bedingungen alle möglichen Dinge ausprobieren (inklusive Schrägfahrten und Fluss-Sandbette), drittens haben wir (und vor allem Nicole) gesehen, was da alles möglich ist und viertens ist auch Nicole mit dem Auto die Übungen und im Sandbett gefahren, um ein Gefühl für das Auto zu bekommen, falls mit mir irgendwas sein sollte...

Nach der Stunde geht's raus in ein Trainingsgelände auf seinem weitläufigen Grundstück, noch auf der Farm testen wir einmal den Gebrauch des High-Lift-Jack, inklusive möglicher Gefahrenherde. Ein super Gerät muss ich schon sagen, mit ein wenig Hirn und Vorsicht benützt, schlägt es die beiden mit dem Auto mitgelieferten Wagenheberchen (besser kann man diese winzigen Dingerchen kaum nennen) um Längen. Ich wüsste nicht, wie man mit diesen so ein Auto sinnvoll heben hätte können. Ich werd' jedenfalls nicht mehr ohne fahren.

Auf dem Trainingsgelände wird dann gleich zu Beginn eine Schrägfahrt simuliert. In manchen Fahrzeugen hat man ja ein Instrument, das die Schräge anzeigt, so ab 40° wird's langsam gefährlich, je nach dem, wo der Schwerpunkt des Autos liegt. Mit unserem Dachzelt, dem 60 Liter Wassertank auf der Ladefläche und dem hinten angebrachten Reserverad ist der Schwerpunkt ein wenig erhöht, allerdings auch wieder ein bisschen kompensiert durch den am Fahrzeugboden angebrachten Zusatztank und das sehr tief liegende zweite Reserverad.



Wir fahren jedenfalls zu zweit auf einem aufgeschütteten Halbkreis Schräglagen, die dem oben sitzenden schon die Schweissperlen auf die Stirn steigen lassen. "Geht gut, weiterfahren, langsam" tönt es aus dem Funkgerät vom draussen stehenden Uwe, dem Instruktor. Auch Nicole setzt sich dann hinters Steuer und fährt die Schräglagen, bei denen Sie vorher als Beifahrerin noch gezittert hat. Weitere Übungen sind "Überfahren eines Hügels", Queren von tiefen Längsgruben, Fahren auf versetzten Hügeln und Tälern mit Verschränkungen, etc. Wir wechseln uns am Steuer ab und bekommen ein immer besseres Gefühl für das Fahrzeug.



Es folgt dann eine Passage durch ein trockenes Rivier. Zu Testzwecken lasse ich die Luft nicht aus den Reifen und fahre mit ~ 2,5 Bar. Geht irgendwie, dennoch habe ich immer wieder das Gefühl, dass sich das Auto fast eingräbt und dem 3.0 Liter Motor gefällt es auch nicht wirklich. Der ist gegen Ende der 15 minütigen Fahrt dann ziemlich heiss.

Schließlich fahren wir Uwe nach auf einen Hügel auf seinem Farmgelände, wobei die dort enthaltene Schrägfahrt Nicoles Nervenkostüm schon überstrapaziert und auch ich muss tief und ruhig atmen, um diese Stelle zu passieren. Wenn man derartiges nicht gewohnt ist (und wer ist das als "normal" Autofahrender in Westeuropa schon), sind Schräglagen von 30-34° schon wirklich sehr extrem. Vor allem, wenn es bis ins Tal dann doch über 150 Höhenmeter hinunter geht, mag man sich nicht vorstellen, wie lang man da kullert, bis man unten ist. Ich verlasse mich dann einfach darauf, dass ich sicherlich nicht der Erste mit so einem Fahrzeug bin, der da hinauf fährt, frage aber oben dann doch kurz nach, ob's ned vielleicht einen anderen Weg hinunter gibt. Klar. Gibt's natürlich nicht. ;-). Also nach einer kurzen Pause den selben Weg inklusive derselben Schräglage und demselben Adrenalinausstoss wieder hinunter. Schräglagen sind definitiv nix für uns ;-).



Am Ende fahren wir dann noch eine kurze Passage mit tiefem Sand, um auch da ein Gefühl zu bekommen, inklusive Auf- und Abfahrten in und aus dem Flussbett. Auch das meistert Nicole dann sehr gut und legt ihre anfängliche Scheu vor dem großen Auto ziemlich ab.

Aufgefallen ist uns, dass sich die beiden kleinen Steinschlagschäden in der Windschutzscheibe während des Trainings in wirklich große Sprünge verwandeln, da werden wir morgen mal anrufen und fragen, ob sich Savanna oder ein Mechaniker in Swakopmund das mal anschauen möchte.

Der Vormittag geht rasch vorbei, wir fahren zurück zur Farm, wo wir noch etwas trinken und uns noch ein wenig mit Uwe und Kathrin unterhalten. Schließlich machen wir uns um 14:30 auf den Weg nach Sesriem. Hatte ich zuerst noch eine rund 230km lange Fahrt geplant gehabt, streichen wir die und fahren auf dem direkten Weg über Solitaire zu den Dünen. Vor allem, weil wir uns heute schon Solitaire anschauen wollen, um am Fahrtag nach Swakopmund mehr Zeit zu haben.

Solitaire ist mit seiner Tankstelle, den verrosteten Oldtimern und seiner Bäckerei mit dem Apfelkuchen weit über die Grenzen Namibias bekannt. Wir bleiben über eine Stunde, fotographieren ausgiebig Oldtimer, Erdhörnchen und Gegend, essen eine Kleinigkeit und schauen uns den Shop an. Auch das obligatorische Foto mit den Regenmengen der letzten Zeit darf natürlich nicht vergessen werden. Entweder sie haben vergessen einzutragen, oder es hat 2015 noch gar nicht geregnet...



Gestärkt fahren wir die restlichen Kilometer gemütlich wieder mit Tempomat nach Sesriem, bleiben unterwegs immer wieder stehen, um zu fotographieren und die Landschaft zu genießen. Auf der Campsite angekommen, bezahlen wir für die zwei Übernachtungen insgesamt 616 N$, zuzüglich 314 N$ für den Eintritt in den Nationalpark. Wir genehmigen uns an der Bar gepflegte kalte Getränke, bevor wir unsere Campsite aufsuchen, das Auto positionieren und das Zelt aufstellen. Nachdem wir Zeit genug haben, schauen wir auch noch beim Schwimmbad vorbei, wo wir den Pool für uns alleine haben. Abends gibt's in der Pfanne gebratenes Springbockfilet, bevor wir früh schlafen gehen. Morgen wollen wir ja früh aufstehen, um in die Dünen zu fahren.



PS: Wer Interesse hat, hier: http://www.decker.wien/wolfgang/namibia-2015/tag-2-18-jaenner-2015/ sind ein paar Videos mehr und auch eine Bildergalerie. Ich bin mir nicht sicher, ob ich die alle auch hier einstellen soll oder ob das für hier dann vielleicht zuviel wird.
Letzte Änderung: 28 Mär 2015 23:08 von dergnagflow.
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16 Feb 2015 12:53 #373619
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Tag 3 – 19. Jänner 2015
Wir stehen um 4:50 auf, trinken einen Tee, packen das Zelt zusammen und sind – nach den ganz besonders Eifrigen – gegen 5:30 auf dem Weg Richtung Sossusvlei. Vor und hinter uns ist kein anderer, wir fahren durch das Dämmerlicht, der gerade aufgegangene Mond scheint noch eine Zeit lang. Die Fahrt ist wirklich schön, wir erreichen die Düne 45 noch bevor die Sonne über die Berge kommt.



Es ist noch ziemlich frisch, wir gehen ein paar Schritte die Düne hinauf, ganz geht es sich ohnehin nicht mehr aus und oben sind auch jede Menge Leute.



Unten am Parkplatz steht ein Overlander-Bus und einige Autos, allerdings ausser uns keine Menschen. Wir fotographieren, genießen den Sonnenaufgang und die einsetzende Wärme und machen uns dann gemütlich auf den weiteren Weg nach Sossusvlei.





Beim großen Parkplatz überlege ich noch, ob ich die Luft wirklich rauslassen soll, da das wieder Aufpumpen mit dem Kompressor ein wenig mühsam ist. Während ich so überlege, bleibt ein Fahrer eines Tour-Fahrzeugs stehen und fragt, ob ich eh die Luft auslasse ;-). Na gut, dann lassen wir die Luft auf 1,5 Bar raus, der weitere Weg durch den Sand ist damit problemlos möglich.



Sossusvlei erreichen wir gegen 7:30 und beschließen erst einmal gemütlich zu frühstücken. Wenn wir schon unser ganzes “Heim” mitschleppen, dann können wir ja auch essen, wo wir wollen ;-). Wir parken das Auto unter einem Baum, nützen die angebotenen Tische und Sitzgelegenheiten und streiten mit den dutzenden Spatzen und Mäusen um unser Brot. Doch noch mehr als Krümel stehen die kleinen Vögel offenbar auf Wasser, das wir ihnen in einem Topf hinstellen…



Wir haben den gesamten Platz mehr oder weniger für uns alleine, nur ab und zu kommt ein Auto vorbei, dreht eine Runde und fährt wieder weg. Herrlich, diese Stille. Wir genießen rund zwei Stunden Ruhe, machen uns schließlich gegen halb zehn auf den Weg zur kleinen Düne und erklimmen sie auch. Immer wieder ändern sich die Ausblicke auf das Vlei und die gegenüberliegenden Dünen.





On Top sieht man sogar bis ins Dead Vlei hinüber. Nach dem Abstieg gehen wir über die weisse harte Kruste Richtung Parkplatz und teilen uns das Gebiet nur mit einem Strauss. Der taucht danach nochmal auf, als wir schon beim Auto sind. Ich schaffe es noch, mit dem Tele ein paar Fotos zu machen, entdecke noch ein paar Oryx, malerisch oben auf den Dünen.
Wir sitzen dann noch eine Weile im Schatten, ich überspiele die Fotos schon mal auf den Laptop, und schauen sie kurz durch. Gemütlich packen wir dann zusammen und machen uns auf den Rückweg, wo ich noch ins Dead Vlei möchte. Nicole beschließt, diese Wanderung nicht mitzumachen und bleibt im Schatten beim Auto zurück. Der Weg ist nicht sonderlich anstrengend, ich brauche rund 20 Minuten in drückender Hitze bei gleißendem Sonnenschein. Wasser hab’ ich natürlich mitgenommen, ab und zu rinnt der heisse Sand in meine Sandalen, alles in allem ist es aber erträglich. Vor allem, wenn man danach mit einem menschenleeren Dead Vlei belohnt wird. Unglaublich, diese Farben, diese Ausblicke, diese Fotomotive. Ich wandere durch das Vlei, fotographiere hier diesen Baum, dort den anderen, einmal in die Ferne, einmal ganz nahe. Verbringe rund 40 Minuten dort, setze mich in den Sand, trinke ein wenig und genieße die Stille und die Eindrücke dort, bevor ich mich auf den Rückweg mache.











Nicole hat in der Zwischenzeit unter dem Baum am Parkplatz Bekanntschaft mit einem Strauss gemacht und ein wenig gelesen (und natürlich immer wieder nach mir Ausschau gehalten ;-)). Wir fahren anschließend bis zum Parkplatz der Teerstraße zurück, wo wir uns noch einen Tomaten-Thunfischsalat machen, ebenfalls wieder in vollkommener Einsamkeit. Es stehen zwar zwei Shuttle-Fahrzeuge dort, von den Fahrern ist aber weit und breit nichts zu sehen. Anschließend pumpen wir die Reifen wieder auf und fahren gemütlich – mit Sichtungen einiger Oryx und Strausse – zur Campsite zurück, wo wir noch ein wenig in der Bar sitzen. WLAN gibt es leider nicht, so machen wir kurz einen Hotspot auf und erledigen ein wenig Korrespondenz, bevor wir zu unserem Platz zurückfahren und Abendessen machen.
Letzte Änderung: 16 Feb 2015 12:57 von dergnagflow.
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