20.9. – 21.9 Nxai-Pan, South Camp
Fahrt von Kubu-Island über zwei Pans und durch endlos scheinende, sprachlos machende Weite. Bis auf ein paar panische Strauße, magere Rinder und Pferde und einen großäugigen Triel sahen wir keine Tiere, auch wenig Menschen. In Gweta kaufen wir – zähes – Fleisch und brauchten für die 38 Kilometer vom Gate zur Campsite durch eine stramme Tiefsandpad über eine Stunde.
Hier im Camp war einer der zwei Ablution blocks von Elefanten demoliert worden, so dass nur einer zur Verfügung stand, aber der Platz war mit insgesamt 3 Autos auch wenig besetzt. Den Autowassertank haben wir noch aufgefüllt und nach einem kleinen Imbiss fuhren wir zum ca. 1 km entfernten Wasserloch, um den eine kleine Gruppe Springböcke standen. Ein stolz „Seit an Seit“ schreitendes Löwenpaar näherte sich, das sich dann in den Sand warf, während die Springböcke weiter tranken. Es kam ein heftiger Wind auf, die Tiere verschwanden hinter Staubwolken und als sich der Wind wieder gelegt hatte, waren die Löwen wie von Zauberhand verschwunden, vielleicht erlagen wir einem Trugbild. Auf der Pirschfahrt durch trostlos vertrocknete Landschaft sahen wir nur sehr wenige Kudus, Strauße und Trappen, weit und breit kein Elefant. Lange vor Sonnenuntergang waren wir wieder auf der Campsite und beobachteten dort ein balzendes und nestbauendes Paar Schmarotzermilane. (Milvus aegyptius, Brutzeit Sept/Okt.) Da es nach Sonnenuntergang sehr kalt und windig war, krochen wir nach einem Aufwärmwhisky früh in die Schlafsäcke.
Auch der zweite Tag hier verlief sehr ereignisarm, kaum ein Tier zu sehen, zermürbender Wind, so dass wir unsere Pirschfahrt abbrachen, um in Ruhe zu duschen. Wegen der nächtlichen Kälte verzichtete F. auf das Haarewaschen, was sie am nächsten Morgen sehr bedauern sollte. Da stand sie nämlich sprachlos in einer großen Wasserpfütze vor dem Ablutionblock, der mit schweren Betonteilen elefantensicher gemacht worden war und sah herausgerissene Leitungen und ein teilweise demoliertes Reetdach. Nachts hatte ein einzelner Elefant auf der Suche nach Wasser sich das Häuschen vorgenommen, obwohl das Wasserloch so nahe an der Campsite gelegen ist. Wir müssen wohl so gut geschlafen haben, dass wir davon überhaupt nichts mitbekamen. Zuhause jammern wir immer übers Schlechtschlafenkönnen…
Gestern hätten wir noch gewettet, dass es in der Nxai-Pan keinen einzigen Elefanten gibt.
Weg nach Gweta
Wollkopfgeier
Schmarotzermilan