THEMA: Wunscherfüllungen in Südafrika
23 Nov 2014 07:44 #363689
  • Burschi
  • Burschis Avatar
  • "Es irrt der Mensch, solang er strebt!"
  • Beiträge: 4009
  • Dank erhalten: 5773
  • Burschi am 23 Nov 2014 07:44
  • Burschis Avatar
Guten Morgen,
hier die Sonntagmorgen-Lektüre :) :laugh:


Am gestrigen Nachmittag konnte ich noch schön die Nektarvögel im Garten beobachten.


Malachitnektarvogel, war auch einer der Wunschkandidaten


Doch an diesem Tag regnet es fast ohne Unterbrechung. Die geplante 4-Pässe-Fahrt wird da-her in eine „4-Wine-Estate-Tour“ umgewandelt. Wir buchen zusammen mit einem weiteren Ehepaar einen Führer und werden durch vier Weingüter mit jeweiliger Weinverkostung geleitet. Wir besuchen die Weingüter von „Chamonix“, „La Motte“, „Rickerty Bridge“ und „Grande Provence“. Es werden im Schnitt jeweils sechs Weine verkostet und zwischendurch gibt es zum Glück auch mal was zum Essen, sonst wäre ich wahrscheinlich aus den Schlappen gekippt. (6x4=24 !!! :woohoo: :silly: :P )
Aber ich habe viel gelernt über südafrikanischen Wein und die Weintour war ein echtes Erlebnis. Man kann sie auch mit einem Bus machen, doch in der kleinen Gruppe war es viel schöner.
Nebenbei habe ich auch bestätigt bekommen, dass ich ein ABC-Trinker bin.


Manchmal fallen auch die Abendwolken ins Glas! :)

Leider regnet es Tags darauf ebenfalls noch den ganzen Tag. Nach einem Spaziergang durch Franschhoek halten wir auf der Weiterfahrt in Boschendal, doch auch hier reicht es wegen der Nässe von oben nur zu einer Besichtigung des Herrenhauses. Aus gleichem Grund fahren wir an Stellenbosch vorbei und weiter nach Norden nach Clanwilliam. Hier sind wir im Blommenberg Guesthouse untergebracht. Auf den ersten Blick erschrecken wir etwas, als wir das kleine Zimmer sehen. Aber eigentlich ist alles da, was man braucht. Nur ist der Kontrast zu den Nobelunterkünften vorher ist halt ein wenig stark. Alle Zimmer sind um einen Innenhof mit einem kleinen Pool herum angeordnet.






Angenehm überrascht hat uns das gute Frühstück und die Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit des Inhabers, der eine nette Atmosphäre entstehen ließ. Leider liegt das Guesthaus nahe der Hauptstraße, an der ständig LKWs vorbeidonnern und es wird auch gerne von Busgruppen belegt, die hier einen Zwischenstopp auf der Fahrt von Kapstadt nach Namibia machen. Dann herrscht leider Hummeldumm-Atmosphäre.
Da hilft dann am Abend nur die Flucht ins „Reinhards“, einem sehr gepflegten guten Restaurant in der Stadt. Super Essen, gute Weine! Romantik-Dinner mit Candlelight-Atmosphäre! Hier könnte man auch gut einen Hochzeitstag nachfeiern, soweit man denn einen hat. :)
Wenn nicht, feiert man halt was anderes! Ich finde immer einen Grund! :laugh: ;)
Die nächsten Tage in Clanwilliam folgen in Kürze.
Burschi
20x Namibia, 6x Botswana, 6x Südafrika, 4x Simbabwe, 2x Sambia, 1x Tansania, 2x Kenia, 1x Mauritius
Letzte Änderung: 24 Nov 2014 06:04 von Burschi.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Armin, Hanne, Sanne, Fluchtmann, Strelitzie, Nane42, Logi, Holger_W, Daxiang
23 Nov 2014 20:12 #363858
  • Burschi
  • Burschis Avatar
  • "Es irrt der Mensch, solang er strebt!"
  • Beiträge: 4009
  • Dank erhalten: 5773
  • Burschi am 23 Nov 2014 07:44
  • Burschis Avatar
Bevor das hier in ein Ess- und Trinkgelage ausartet, schnell och den Aufenthalt in Clanwilliam:
Da wir in Clanwilliam drei Tage sind – es gab hier das Angebot drei Tage bleiben, zwei zahlen – will ich die Unternehmungen der Tage zusammenfassen.
1. Fahrt in die Cederberge bis Dwarsrivier. Auf einer Gravelroad geht es 50 km stetig bergauf in die Berge. Man lern hier die Fynbos-Vegetation kennen, die zu dieser Zeit leider schon weitgehend abgeblüht ist, aber einige übrig gebliebene Blüten weisen noch auf die Blüten-pracht der Region im Frühling (September) hin. Unterwegs kommt man in Algeria vorbei – wusste gar nicht, dass Nordafrika so nah ist! :woohoo: - und in Dwarsrivier stößt man im Hochgebirge plötzlich auf eine große Farm mit Weinanbau. Hier wird übrigens ein guter Wein produziert! :P Hier muss man auch das Permit für die Höhle mit Buschmannzeichnungen und die weitere Höhlenlandschaft erwerben. Dort kann man dann auf etlichen Wegen in einer unglaublich beeindruckenden Felslandschaft wandern. Hier kann man sich gut ein paar Stunden aufhalten und dieses Mal sind es nicht die Tiere, sondern die Felsenformationen, die ständig zum Fotografieren verleiten.









Das Wetter hatte sich auch völlig verändert. Inzwischen war der Himmel wolkenlos und das Thermometer stieg in diesen Tagen auf 40 °C.
2. Wanderung zu den Felsmalerein der Buschleute am Sevilla-Trail. (Nicht in Spanien! ;) )
Zu dieser Wanderung sind wir früh aufgebrochen, da für diesen Tag wieder Hitze vorausgesagt war. Zu der Wanderung muss man über den Pakkhuis-Pass Richtung Wupperthal (nicht ins Rheinland! ;) ) fahren. In einem Tal nach dem Pass beginnt dann der Wanderweg, der insgesamt 9 Stationen mit Felszeichnungen der Buschleute hat. Der Weg ist etwa 6 km lang und man sollte auf jeden Fall festes Schuhwerk anziehen und genügend Wasser zum Trinken mitnehmen. Die Stellen mit den Felszeichungen sind recht gut ausgeschildert und man findet sie nach ein wenig Kletterei meist unter Felsüberhängen. Die letzten drei Stationen aber haben wir weggelassen und die Wanderung gegen 11.00 Uhr am Vormittag abgebrochen, weil sich das Thermometer bereits wieder den 40 Grad näherte.
Im Guesthouse waren wir dann auch für den kleinen Pool zum Runterkühlen sehr dankbar.
3. Besuch einer Rooibusch-Farm und Tee-Produktionsstätte.
Dazu sind wir am Nachmittag zur Farm Elandsberg etwa 15 km Richtung Lambertsbay an der R364 gefahren. Auch das war sehr interessant, vor allem, weil wir auch zu Hause gerne Rooi-bos trinken. Der angebotene Rooibos-Eistee war nicht nur wegen der Hitze superlecker. Wieder habe ich eine Menge über den Tee gelernt. Vor allem, dass Rooibus nicht gleich Rooibus ist. Die Packung von Rooibus mit Bucha ist bereits fast aufgebraucht und ich muss nachbestellen.

So. das wars für heute, nun geht es zu einem Glas aus den Cederbergen! :P ;)
Burschi
20x Namibia, 6x Botswana, 6x Südafrika, 4x Simbabwe, 2x Sambia, 1x Tansania, 2x Kenia, 1x Mauritius
Letzte Änderung: 24 Nov 2014 06:04 von Burschi.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Armin, Fluchtmann, ANNICK, Topobär, Strelitzie, Nane42, Logi, lionfight, Holger_W, loeffel und weitere 1
24 Nov 2014 06:32 #363908
  • Burschi
  • Burschis Avatar
  • "Es irrt der Mensch, solang er strebt!"
  • Beiträge: 4009
  • Dank erhalten: 5773
  • Burschi am 23 Nov 2014 07:44
  • Burschis Avatar
Hallo,
bin schon wieder nüchtern :) und nun können wir zusammen den Rest der Reise angehen:
Wir brechen auf zur letzten Station der Reise, an den Atlantik. Ziel am Morgen ist zunächst Lambertsbay, denn hier wollte ich noch unbedingt die Kaptölpel-Kolonie sehen. Nach ein wenig Herumfahren – es war leider nichts ausgeschildert – und Fragen, landen wir im Hafen und wandern zur Kolonie. Wieder ein Wunsch erfüllt. 16.000 Kaptölpel sind zu diesem Zeit-punkt hier versammelt.





Bei den Tölpeln ging es mir wie bei den Pinguinen: unendlich viele Fotos!

In einer kleinen Hafenkneipe habe ich dann noch einen mir bis dahin unbekannten Fisch als Linefish probiert, den Hotnot-Fish! Geschmacklich nicht schlecht, zartes weiches Fleisch, aber leider ein echter Grätling!
Von Lambertsbay geht es dann zur letzten Übernachtungsstelle nach Paternoster. Hier wollten wir nur noch Ausspannen, nichts Neues mehr erleben. Unsere Unterkunft war das „Farr Out“, das, zum Ort hin gesehen wirklich far out war. Hier spricht Marion Deutsch und hat uns herzlich begrüßt. Sie ist überhaupt eine ganz nette Gastgeberin. Das Zimmer ist zwar nicht groß, aber mit allem Notwendigen ausgestattet.



Der Garten ist schön angelegt und hat einige Winkel, wo man ausspannen kann. Auf der Terrasse, deren Erweiterung wir mit eingeweiht haben, kann man gut sitzen, ein Bier trinken oder lesen. Das Frühstück ist supertoll hergerichtet und schmeckt hervorragend. Im Gartenteich quaken ein paar Frösche, was uns aber überhaupt nicht gestört hat. Nektarvögel werden mit Flaschen angefüttert und sind so gut zu beobachten.






Die sind so in keinem Vogelbestimmungsbuch. Mit maddy aus dem Forum habe ich schon darüber diskutiert und wir sind zu dem Schluss gekommen, dass es sich um Jungvögel von Doublecollared Sunbird und Orangebreasted Sunbird handelt.
Einzig einen kleinen Pool haben wir in Farrout vermisst. Dafür gibt es einen Hotpot, den wir aber nicht nutzen wollten. Wenn man in den Ort zum Essen oder an die Küste will, muss man das Auto nehmen.
Paternoster ist ja das Lobster (Hummer)-Zentrum Südafrikas. Die Saison beginnt am 15. November, vorher dürfen keine Tiere gefangen werden. Auf den Straßen wird man aber ständig von Lobster-Wilderern belästigt, die in Plastiktüten die Tiere verkaufen wollen. Polizei ist keine im Ort und gelegentliche Streifen sind bei den Wilderern auf beiden Augen blind, kassieren aber die Käufer mit Strafen ab. Das hat uns hier überhaupt nicht gefallen, aber Fisch müsste ja hier auch in guter Qualität zu bekommen sein. Wir haben zwei Lokale ausprobiert. Das „Swartkuis“ war ein Reinfall. Der „Catch of the day“ (Yellowtail) war wohl nicht vom Tag, sondern vom letzten Monat; trocken und leicht tranig, dazu geschmackloser Reis. Letzter Platz in der Restaurantliste des Urlaubs. Ganz das Gegenteil davon die „Noisy Oyster“ am nächsten Tag: Superfrische Austern in zwei Variationen und eine gemischte Curry-Fischpfanne vom Feinsten. Da waren wir dann wieder versöhnt.

Am nächsten Tag dann doch noch ein Ausflug! In den Westcoast Nationalpark. Von den Birdhides dort kann man gut Seevögel beobachten: Flamingos, Säbelschnäbler, Sanderling, Regenpfeifer, Regenbrachvogel u.a. Und auf dem Land jede Menge Schildkröten, die ständig über die Straße laufen!
Auch dieser Ausflug war entspannt und brachte noch ein paar schöne Vogelbeobachtungen.
Bei Rückkehr nieselt es leider in Paternoster, so wird aus dem geplanten Strandbesuch nichts und wir bleiben in der Lodge und sortieren schon mal die Koffer.

Am vorletzten Tag treten wir nach einem ausgiebigen Frühstück die letzte Etappe an, zurück nach Kapstadt. Dort treffen wir bereits um 11.00 Uhr in der Lodge ein. Der Kreis hat sich geschlossen. Mittags laufen wir nach Camps Bay, essen einen Happen und sind dann zurück in der Lodge, die wir am Abend zum letzten Abendessen im "Godfather" wieder verlassen. Erneut war der Fisch sehr gut. Nach dem Abendessen machen wir zum Sonnenuntergang einen letzten Besuch am Strand und nehmen Abschied von Südafrika.






Am nächsten, dem letzten Tag fliegen wir auf gleichem Weg wieder nach Hause. Ein großártiger und gelungener Urlaub ist zu Ende.
Gesamtresümee:
Eigentlich gab es nichts zu meckern, mit den Unterkünften waren wir sehr zufrieden, wenn man auch bei der einen oder anderen ein paar kleine Abstriche machen muss, aber einen Totalausfall gab es nicht. Ähnlich war es bei den Restaurants. Da waren Spitzenköche genauso am Werk wie bodenständige Kostzubereiter. Dass auch mal in der Küche ein schlechter Tag ist, kann vorkommen, deswegen will ich niemanden grundsätzlich verurteilen.
Meine Wünsche gingen alle in Erfüllung, ja sogar mehr als das, Proteen, Wale, Pinguine, Nektarvögel, stelten sich alle ein. Dass so manches Foto nicht ganz m,einen Ansprüchen entspricht lag auch zum Teil an dem nicht unbedingt typischen Wetter zu dieser Zeit. Etwas mehr Sonne und ein wenig weniger Regen wären nett gewesen, aber auch das war nicht so schlimm.
Ich würde die Tour in dieser Weise jedem empfehlen. Was würde ich anders machen? Ganz einfach, ich würde mir noch mehr Zeit für die einzelnen Orte nehmen, aber es war schielßlich meine erste Orientierungstour im Süden Afrikas. Wir waren mit Flug 4 Wochen unterwegs. Wer nicht so lange Zeit hat, sollte die Tour auf jeden Fall kürzen und in mehreren Etappen machen. Diesselbe Tour in 5 Wochen zu fahren wäre ideal.
Ich hoffe, ich konnte ein paar Anregungen geben und danke euch für die Geduld beim Lesen des Reiseberichtes.
Als Fomi bleibe ich euch ja erhalten.
Liebe Grüße aus dem dauergrauen Franken:
Burschi
20x Namibia, 6x Botswana, 6x Südafrika, 4x Simbabwe, 2x Sambia, 1x Tansania, 2x Kenia, 1x Mauritius
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Fluchtmann, Strelitzie, tiggi, Nane42, Logi, take-off, Holger_W, loeffel, Daxiang
Powered by Kunena Forum