Samstag, 5. Juli 2014 – Ankommen, einkaufen und wurschteln
Casa Piccolo, Windhoek
Wir reisten nach Namibia ein, zogen unsere Taschen vom Band und fanden sofort den Fahrer von Savanna. Die Begrüßung ist mittlerweile schon sehr herzlich, fast wie bei einem länger nicht gesehenen Familienmitglied. Nachdem wir noch einige Zeit auf eine weitere Familie gewartet hatten, die jedoch nicht mehr auftauchte, ging es in die Stadt zur Autovermietung. Dort verlief alles zügig und unkompliziert. Unser Wagen ist wie im Vorjahr ein Bushcamper mit Klappdach, diesmal jedoch bereits zwei Jahre alt.
Der erste Weg führte uns zur Pension Casa Piccolo, wo wir ein zweites Frühstück und unser Zimmer bekamen. Alle Taschen ließen wir dort und brachen zur großen Einkaufsrunde auf: Geld holen, Bottlestore, Superspar, Metzger, Tankstelle. Anschließend war der Wagen mit Kartons und Tüten randvoll.
Am Nachmittag verstauten wir in der Pension unsere Sachen sowie die Einkäufe in sämtlichen Fächern des Autos. Dafür wurde der halbe Hof der Pension belegt. Gefühlte hundert Mal liefen wir um unser Auto, bestiegen den Innenraum, öffneten und schlossen Reißverschlüsse, Klappboxen und Autoklappen, bis auch das letzte Bestimmungsbuch, die warmen Wolldecken für den plötzlichen abendlichen Kälteeinbruch, die Stirnlampen, die Hängematte, sämtliche Klamotten, Essensvorräte und das ganze Gedöns mit Kabel seine optimale Wohnung für die nächsten Tage oder auch länger gefunden hatte und wir endlich nach mehrfachem Um- und Ausgeräume zufrieden waren.
Als dies schließlich geschafft war, waren wir fix und fertig und brauchten dringend ein wenig Ruhe. Im Zimmer legten wir uns kurz aufs Ohr und wollten zum Abendessen fast nicht mehr aufstehen. Eigentlich hatten wir vor, wie immer zu Joe’s Beerhouse zu fahren. Aber zu unserem Glück, das wir zu dem Zeitpunkt noch gar nicht ahnen konnten, war dort aufgrund der Fußball-WM samstags alles ausgebucht. So wichen wir auf das Restaurant „Am Weinberg“ aus, von dem wir bereits gehört hatten. Das war ein Volltreffer. Es stimmte einfach alles: Die Menüauswahl, das Ambiente, die Bedienung. Wir aßen unglaublich leckere Vorspeisen (kalte Gurkensuppe bzw. Brühe mit selbstgemachten Wild-Tortellinis und Käse) und ein zartes Oryx-Steak. Lediglich ein Stück Möhre lebte noch und sprang Uwe vom Teller auf die Jacke, von dort auf die Hose und dann auf den Boden, hinterließ dabei eine Spur aus Soße. Bereits am ersten Tag die einzige gute Hose versaut! Das konnte unsere Freude über das leckere Essen aber nicht trüben. Mit dem Taxi fuhren wir wieder in die Pension und fielen todmüde ins Bett.