lionfight schrieb:
Schön Tour, die Ihr da gemacht habt.
Was kostet der Spaß?
Am Ende von Seite 2, habe ich unsere Planungs-Excel-Liste verlinkt. Da müsste alles drin stehen.
@Topobär: Die Fortsetzung kommt sogleich ^^
Kapitel 4: "Das Wandern ist des Löwen Lust!"
25.04.2014
Da der vorherige Tag doch "etwas" anstrengend gewesen war, wurde schon am Vorabend einstimmig beschlossen an diesem Morgen "später" aufzustehen... also um 7 Uhr, statt um 6:30 Uhr XD
Nach einem gemütlichen Frühstück haben wir uns dann herzlich, und mit dem Versprechen irgendwann wiederzukommen, von Hans-Jürgen, seiner Frau und unserem "Löwenzimmer" im Veronika Bed & Breakfast verabschiedet.
(hier noch ein Bild vom Strand bei Veronika B&
Da für die kommenden zwei Nächte Zelten auf dem Plan stand, haben wir uns im Spar noch mit letzten Vorräten eingedeckt und unseren Tank mit 40 Liter noch einmal vollgemacht. Ich selbst hätte ja gerne im gegenüberliegenden (Wild-)Fleischmarkt mehr mitgenommen, aber da unsere Kühltruhe das Fleisch über längere Zeit hätte nicht wirklich kühl halten können, mussten wir unsere Grillabsichten auf den kommenden Abend beschränken
.
Unser weiterer Weg führte uns zunächst die C43 nach Norden in Richtung "Hentis Bay". Da das Wetter richtig schön war, haben wir noch eine kleine Pause bei der "Mile 30" eingelegt und uns vom Atlantischen Ozean verabschiedet.
Kurz hinter "Hentis Bay" kam dann die Abzweigung auf die C35 in Richtung "Uis" und damit auch die Anweisung unseres Navigators: "Die nächsten 80 km immer gerade aus!". Wäre nicht ein paar Meter neben der öden Straße ein oberirdisches Telefonkabel verlaufen, wäre es nicht unwahrscheinlich gewesen, wenn wir mit unserem Auto unabsichtlich die Straße verlassen hätten. Es gab wirklich sonst nichts zu sehen! Nach ungefähr der Hälfte der Strecke Richtung Uis wurde die Landschaft mit zunehmender Entfernung zum Atlantik wieder grüner und am Horizont konnte man auch schon das Brandberg-Gebirge und noch einmal die Spitzkoppe sehen. So kam es auch, dass wir in der Ferne noch weit vor Uis eine Herde Antilopen gesehen haben und auch fast ein Chamäleon überfahren hätten, welches urplötzlich mitten auf der Straße auftauchte.
Nach der Abzweigung Richtung Khorixas kurz vor Uis wurde die Landschaft und auch die C35 wieder etwas hügeliger, so dass die Fahrerei wieder mehr Spaß machte. Es dürfte so um 13 Uhr gewesen sein, als wir dann schließlich die White Lady Lodge erreichten und uns dort auch gleich zum Campen anmeldeten. Da der schwarze Löwe bei der Tour-Planung davon ausgegangen ist, dass die Wanderung zur White Lady von der Lodge aus beginnt, waren wir doch etwas überrascht, dass dem nicht so war. Also wieder ab ins Auto und zurück in Richtung des gut 6 km Entfernten White Lady Parkplatz am Ende der D2359. Glücklicher Weise trauten wir es uns auch zu eine Abkürzung über einen Feldweg zu nehmen, welcher uns, von auffliegenden Vögeln begleitet, durch eine wunderschöne Landschaft führte.
Am Parkplatz angekommen wurden wir erst einmal vom Haus-Gecko begutachtet
Entgegen der ursprünglichen Annahme mussten wir für die Wanderung einen Guide und Eintritt bezahlen, was sich aber im Nachhinein auch eher als Vorteil erwiesen hat. Zwar hätten wir die Wanderung durch das traumhafte Tal bestimmt auch ohne unsere Führerin genossen, aber bestimmt nie so viele Tiere (eine winzige Schlange, Echsen, Libellen und Klippschliefer) entdeckt.
Was auch sehr schön war, dass der Weg oft das Fluss-/Bachbett gekreuzt hat und man, entsprechende Hosen und Schuhwerk vorausgesetzt, sich die Pfoten im erfrischenden Nass abkühlen konnte. Nach einer Wanderung von ca. 40 Minuten erreichten wir dann auch die Höhle/Felsaushöhlung mit den Felsenmalereien. Die White Lady und die anderen Malereien sind nur auf einer eher kleinen Fläche (ca. 4x2m) zu sehen und waren zumindest für mich jetzt nicht so beeindruckend (lag vermutlich auch daran, dass keine Löwen abgebildet waren
). Viel interessanter fand ich da schon eher die Tatsachen, dass man aus Schutzgründen, weder Rucksack noch Wasserflasche mit zur Malerei mitnehmen darf (muss man ca. 10m vorher in einem kleinen Informationsgang ablegen) und das die Schmierereien von früheren Touristen an der Stelle nach ein paar Jahren wieder fast verschwunden sind, während hingegen die White Lady selber mehrere tausend Jahre alt ist.
So blieben wir auch nur ca. 5 Minuten, bevor wir uns wieder auf den wunderschönen Rückweg machten. Dabei von unsere Führerin sogar noch eine Schlange, was vor allem für den grauen Löwen ein kleines Highlight war.
Den Campingplatz an der White Lady Lodge erreichten wir dann so um 16:30 Uhr, so dass uns gerade noch genug Zeit blieb, um (zum ersten Mal) die Zelte aufzubauen. Platz 3, welchen wir uns ausgesucht hatten, war wirklich ein schöner Fleck hinter einer dichten Hecke und unter einem großen Baum.
Jedoch hatten wir auch "Nachbarn", darunter eine Familie mit einem öfters quengelnden Kind und ein paar Afrikaner, welche bis ca. 23 Uhr den Campingplatz mit ihrer Musik beschallten. Aber all das störte uns weniger. Etwas nerviger war da schon eher, dass wir unsere Gaslampe nicht an bekamen. Gepaart mit den Anzündversuchen per Survival-Spezial-Messer, musste der schwarze Löwe dann mehr oder weniger das Wildfleisch im (Halb-)Dunkeln grillen. Nichtsdestotrotz schmeckte das Oryx- und Kudu-Fleisch auch im Dunklen super und wurde optisch durch die rote Abenddämmerung und einem Gewitter in der Ferne abgerundet.
Irgendwann, nach ein paar weiteren Sternenbildern, haben wir dann zwischen 20 und 21 Uhr in die doch sehr gemütlichen Zelte zurückgezogen. Ich weiß noch wie ich noch ein wenig der Musik unserer Nachbarn gelauscht und die schöne warme und frische Luft genossen habe. Aber gerade als ich mich endgültig dem Land der Träume hingeben wollte, kam mein Albtraum in Form eine zwar kleinen, aber laut summenden Mücke. Ich habe normaler Weise keine Probleme neben einer stark frequentierten Bahnstrecke zu schlafen, aber dieses erst leise, dann lauter summende Geräusch einer potentiellen Steckmücke macht mich wahnsinnig...
Ob wir die Nacht überlebt haben oder die Mücke von einer rasend-wilden Löwin in tausend Stücke zerfetzt wurde, erfahrt ihr im nächsten Kapitel "Wirklich große Hauskatzen!"
Eure Safari =^.^=