THEMA: Unterwegs mit Landrover "Gonzo", Namibia 2011
29 Apr 2014 10:59 #335185
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Hallo liebes Forum,
hier mein Reisebericht von meinem Namibia-Urlaub 2011. Viel Spaß beim Lesen!


Ein Bett im Dachkoffer
Unterwegs mit Landrover "Gonzo" 2011


1. Tag: Donnerstag, 01. September 2011
Windhoek -> Andersson Camp, Waterberg

Puh! Das war mal wieder eine lange und anstrengende Anreise! Turbulenzen während fast der gesamten Strecke, vor allem über der Sahara, nur gegen Morgen hin wird es endlich ruhiger. Ein Blick zum Fenster hinaus genügt mir, und die Vorfreude ist bereits am Limit: Kurz vor Sonnenaufgang leuchtet der gesamte Horizont, soweit das Auge reicht, tief unten in der dunklen afrikanischen Steppe sieht man hier und da geheimnisvoll spiegelnde Flecken und Flussläufe.

Endlich dann die Landung.. Die beiden Tourguides von Magic Vibes, Ute und Volker sind bereits mit ihrem Landrover da, um uns in Empfang zu nehmen. Wir sind diesmal nur zwei Tourgäste: Michi, ein Bekannter von Volker, und ich. Unser Fahrzeug ist diesmal ein Defender 300 TDI, Rufname "Gonzo", "gestretchte Version", mit max. 6 Sitzplätzen, Dachkoffer, Klimaanlage und integrierter Kühltruhe - und viieel Platz für uns vier.

Und schon geht's endlich los gen Norden auf der Teerstraße, wo wir flott vorankommen. Paviane, Warzenschweine und Perlhühner sind auf dem Weg zu sehen. (ich liebe Perlhühner! Nein, nicht auf dem Teller, Gott bewahre, sondern einfach weil sie so lustig aussehen. Ich habe zuhause mittlerweile eine ganze Kollektion von Perlhun-Dekostücken aus Namibia)

Rechtzeitig zum Sundowner erreichen wir das Andersson Camp direkt am berühmten Waterberg. Hier kann der Landrover gleich zeigen, was in ihm steckt, denn die Steigung des schmalen Pfades ist enorm! Vom Camp aus ein kurzer Fußweg weiter nach oben, und schon stehen wir in der Lapa der Waterberg Wilderness Lodge. Ich fange sofort an zu fotografieren, denn der Ausblick von hier oben ist gigantisch: Steil geht es an der Kante der Aussichtsplattform hinab, vor den Augen erstreckt sich eine schier endlose Ebene - das zentralafrikanische Hochplateau.





Schnell noch eine erfrischende Dusche, und dann wird am offenen Feuer das Abendessen zubereitet: Oryxfilet in Käse-Champignonsauce! Lecker! Volker und Michi teilen sich ein Zelt, und Ute und ich steigen nach oben aufs Landy-Dach, wir haben dort ein kleines gemütliches Schlafzimmer im Dachkoffer, inklusive Moskitonetz und Steckdose für den Fön - nein, das mit den Fön war ein Scherz, aber Akkus lassen sich dort gut aufladen!





2. Tag, Freitag, 02. September 2011
Andersson Camp, Waterberg -> Okararara -> Otjiwarongo -> Tsumeb -> Onguma Lodge Camp

Nach einem ausgiebigen Frühstück mit Spiegeleiern, Tomaten und Speck fahren wir weiter Richtung Norden. Ein Zwischentopp wird in Okakarara eingelegt: Hier befindet sich die Zentrale der "Steps for Children", einer Initiative zur Selbsthilfe, wo wir für eine Besichtigungstour anhalten. Hier werden Taschen, Tischsets, Tischläufer und andere Wohnaccessoires im afrikanischen Designs genäht und in Europa verkauft. Das Geld aus dem Verkauf kommt den Näherinnen direkt zugute. Auch ich habe mir via Online-Shop DaWanda 2 Tischsets – natürlich mit Perlhuhn-Muster! – und eine hübsche Einkaufstasche gekauft. Auch Computerkurse werden angeboten. In Tsumeb halten wir kurz an, um einzukaufen.





Unser Tagesziel ist das Onguma Camp, direkt vor dem nördlichen Namutoni Gate des Etosha Nationalpark, eine sehr schöne und stilvolle Location. Bereits auf dem Weg dorthin begegnen uns Gnus und Giraffen. Ein idealer Startplatz, um von hier aus am nächsten Tag den Park zu besuchen. Zur Einstimmung hören wir nachts die Löwen brüllen – ein magischer Moment!


3. Tag, Samstag, 03. September 2011
Onguma Lodge Camp -> Halali, Etosha -> Okaukuejo Camp

Wilde Tiere satt heißt es heute: Es wird fotografiert, was das Zeug hält, die größte Attraktion sehen wir schon bald zu Anfang: Ein im Schatten dösendes Spitzmaulnashorn, nur ein paar Meter entfernt! Dazu Elefanten, Giraffen, Gnus, Springböcke, Impalas, Oryxe, Sekretäre, Schakale, Kudus, Riesentrappen, Zebras, Steinböckchen, Warzenschweine...

Zu Mittagszeit erreichen wir Halali, hier gibt es ein sehr leckeres und dabei preiswertes Buffet. Am Abend übernachten wir im Okaukuejo Camp. Hier stehen auch viele andere Camper und Landrover, eine bunte interessante Mischung von Globetrottern aus aller Welt, man hört italienische, französische, spanische und englische Sprachfetzen. Diesen Abend kochen wir nicht selber, sondern gehen ins Restaurant und bedienen uns an der reichhaltigen Auswahl.

Auch im Camp gibt es Tiere: schattenhaft schleichen Schakale herum, und putzige Erdhörnchen suchen nach Futter. Ute und ich haben natürlich auch ein paar Bissen für sie parat, die kleinen Kerle reißen sie uns fast aus der Hand.

Abends besuchen wir das beleuchte Wasserloch des Camps: Dort treffen sich die Tiere des Etosha Parks zum Trinken. Gleich nachdem wir dort angekommen sind, merken wir, wie die anderen Besucher aufgeregt flüstern und ihre Kameras ausrichten: Eine Löwin kommt aus dem Gebüsch am Ufer, und dazu ihre Junglöwen! Ein tolles Erlebnis! Auch Elefanten und eine Gruppe Giraffen lassen sich blicken, man sieht ihre langen Hälse schon von weitem.


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29 Apr 2014 11:06 #335187
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4. Tag, Sonntag, 04. September 2011
Okaukuejo Camp -> Outijo -> Sophienhof Logde Camp

Unsere nächste Station ist die Sophienhof Lodge, wo wir wieder den Landrover auf der Camp Site parken und das Zelt aufbauen. Wir sind früh angekommen und können noch an einem Game Drive teilnehmen. Die Lodge hat einen großen Wildbestand, der auch bejagt wird. Zwei halbwilde Geparden sind das Highlight der Tour, wir beobachten, wie sie gefüttert werden und ihr Fleisch herunterschlingen. Nur ein Maschendrahtzaun trennt uns von den eleganten Raubkatzen. Der große Stolz der Lodgebesitzer sind aber die Rappenantilopen und der schwarze Springbock, auf wir nur ganz kurz einen Blick erhaschen können - die Tiere sind viel scheuer als im Etosha Nationalpark. Auch andere Antilopenarten zeigen sich in der Abenddämmerung: Kudus, Springböcke und Impalas.
Direkt im Camp dann entdecken wir noch einen Siebenschläfer, auch ein selten gesehener Gast.
Abends gibt es am offenen Feuer Hühnercurry aus dem Potje, einer traditionellen Zubereitungsart direkt aus einem großen gusseisernen Topf.





5. Tag, Montag, 05. September 2011
Sophienhof Logde Camp -> Otjitotongwe Cheetah Farm Camp

Unser heutiges Ziel ist das Otjitotongwe Cheetah Farm Camp. Auf der Farm - der Name sagt es schon - werden wir Geparden zu sehen bekommen, zwar keine wilden, aber dafür sind wir auf unserem offenen Game Drive-Landrover sehr nahe dran und können tolle Fotos machen. Michi ist zum ersten Mal in Afrika, und ihm wollen wir dieses Erlebnis natürlich nicht vorenthalten. Besonders interessant zu beobachten ist die Rangfolge der Tiere im Rudel. Vorher jedoch werden wir mit den zahmen Geparden der Farm bekannt gemacht: Streicheln erlaubt! Eine ganze Gruppe von Touristen hat sich mit uns am frühen Abend eingefunden, um die drei schnurrenden Farm-Geparden sehr vorsichtig und mit dem gebührenden Respekt zu streicheln.

In diesem Teil Namibias ist die Mittagshitze schon recht heftig, zumindest für die frühlingshafte Jahreszeit. Wir sind froh, dass wir auf der Campsite einen überdachten Platz ergattert haben, wo wir im Schatten sitzen können.





6. Tag, Dienstag, 06. September 2011
Otjitotongwe Cheetah Farm Camp -> Kamanjab -> Grootberg Pass -> Palmwag Camp

Heute genießen wir eine landschaftlich wunderschöne Strecke! Soll nicht heißen, dass die bisherigen Ausblicke langweilig gewesen wären, doch diese Strecke toppt wirklich alles, was wir bis dahin gesehen haben. Hinter jeder Biegung, nach jeder Bodenwelle eröffnen sich neue ferne Ausblicke, Berg- und Felsformationen. Volker nimmt auf uns fotografierende Frauen Rücksicht und fährt langsam, ab und zu halten wir auch. Durch die Scheiben fotografiert es sich nicht so gut... Ich bin auch wieder einmal vollauf begeistert von den pastelligen Farben und Strukturen dieser Landschaft, die nie aufdringlich sind, sondern zart und zurückhaltend, dabei aber voller feiner Nuancen und Details.





Am Grootberg Pass müssen wir natürlich noch anhalten und ein paar extra Fotos schießen. Bereits kurz nach Mittag kommen wir dann in der Palmwag Lodge an. Viel Zeit zum Fotografieren, Camp aufbauen, und baden! Endlich komme ich mal dazu, einen Lodge Pool auszuprobieren! Der eine der beiden ist recht kalt, aber dafür schön tief. Der andere ist schön warm und flach, für jeden ist also etwas dabei.

Zum Sundowner versammeln wir uns auf der Terrasse vor der Bar. Eine fast unwirkliche traumhafte Stimmung macht sich breit, als die Sonne langsam hinter den großen Makalani-Palmen versinkt und die ganze Szenerie in ein zartes rosa Licht taucht. Die Palmwag Lodge ist bekannt dafür, dass hier regelmäßig Elefantenherden direkt im Flussbett nebenan durchziehen, es gibt auch entsprechende Warnschilder.

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29 Apr 2014 11:15 #335190
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7. Tag, Mittwoch, 07. September 2011
Palmwag Camp -> Twyfelfontein Lodge -> Brandberg Camp

Auch diese Strecke ist landschaftlich eine der Schönsten auf dieser Tour. Mittags machen wir einen Abstecher nach Twyvelfontain, zu den berühmten bis zu 5000 Jahre alten Felsgravuren. Auch hier merke ich wieder einmal, was mir an diesem Land so gefällt: In Deutschland wären solche unschätzbar wertvollen Kunstwerke - ein UNESCO-Weltnaturerbe - wahrscheinlich komplett eingezäunt oder hinter Panzerglas versteckt worden, hier reicht ein schlichtes Hinweisschild und eine einfache Holzbalustrade, um Besucher auf Abstand zu halten. Einfach klasse und vorbildlich. Die ganze Anlage ist sehr geschmackvoll angelegt, im Restaurant essen wir eine Kleinigkeit, bevor es weitergeht Richtung Brandberg.

In unmittelbarer Nähe dieses mystischen Brandbergmassivs hat Volker einen Campingplatz an einem kleinen Bachlauf ausgekundschaftet, an dem wir rechtzeitig vor dem Sonnenuntergang ankommen. Wir treffen hier eine Herde Esel, die sich durch nicht im geringsten gestört fühlen und gelassen durch das üppige Grün schlendern. Die untergehende Sonne färbt die Berge ringsherum erst in pastelliges Orange und Rosarot, dann in zarte Fliedertöne, was wir natürlich auf unseren Kameras festhalten. Hier sind wir nun ganz für uns, weit und breit kein anderer Mensch, keine Siedlung. Schnell wird ein Lagerfeuer entfacht, an dem wir Bushmanfondue zubereiten, an den langen Spießen steckt feines Kudufilet - eine Delikatesse!





08. Tag, Donnerstag, 08. September 2011
Brandberg Camp -> Usakos -> Swakopmund

Die letzte Etappe liegt vor uns, bevor wir wieder die Zivilisation erreichen. Ein aufregendes Zwischenspiel: Auf dem Weg sehen wir eine Kobra über die Straße kriechen! Erst stellt sie sich in Drohstellung auf, aber ist dann schnell im trocken Gras am Seitenstreifen verschwunden. In Usakos essen wir ein Sandwich und ereichen am Nachmittag Swakopmund. Als erstes geht es in die "Tiger Reef Bar", um dort den obligatorischen Sundowner Drink mit Blick auf den Atlantik zu nehmen. Auf das Meer habe ich mich schon sehr gefreut, obwohl es hier merklich frischer ist als im heißen Inland. Hier brauchen wir unsere dicken Fleecejacken und Pullover! Unsere Unterkunft liegt in Kramersdorf, ruhig, aber dennoch zentral gelegen in unmittelbarer Nähe zur Hauptstraße Sam Nujoma Avenue. Abends essen wir im "Ocean Basket", ein sehr empfehlenswertes Restaurant, wo man gut und günstig frischen Fisch bekommt. Der Klingklip ist ein Gedicht!





09. Tag, Freitag, 09. September 2011
Swakopmund

Ein schöner freier Tag zum Relaxen liegt vor uns. Wir essen gemütlich im "Village Café", einem Szenelokal im typisch afrikanisch Design, phantasievoll und gemütlich eingerichtet. Einkaufen, Wäsche waschen, ausräumen, ein kurzer Trip in die Stadt - der Tag vergeht wie im Flug. Für den Sundowner sind wir diesmal gut gerüstet: Rucksack mit Getränken und Bechern, dazu warm eingepackt in dicke Jacken, denn es geht hinaus durch das Swakop Rivier und hinauf auf die angrenzenden Dünen. Von dort aus hat man einen herrlichen Blick auf die sanft geschwungenen Dünenkämme und auf die Innenstadt von Swakopmund in der Ferne.





10. Tag, Samstag, 10. September 2011
Swakopmund

Heute Vormittag steht eine besondere Attraktion auf dem Programm: Volker und Ute haben für uns eine Township Tour gebucht. Mondesa heißt der ausgedehnte Stadtteil der schwarzafrikanischen Bevölkerung von Swakopmund - ein Viertel, das Touristen normalerweise verschlossen ist. Pünktlich am Vormittag holt uns unser Guide Johnny mit einem Kleinbus ab. Er ist ein Damara und wohnt auch im Township. Er erklärt uns die Entstehungsgeschichte des Township, gibt einen Einblick in die verschiedenen namibischen Stämme, die dort friedlich zusammen wohnen, und die derzeitigen infrastrukturellen Entwicklungsmaßnahmen der Regierung. Es gibt feste Stationen auf der Tour: Eine Damara-Häuptlingsfrau, die bereits den ersten Weltkrieg miterlebt hat und lange Zeit bei einer deutschstämmigen Familie Kindermädchen war, dann eine Kräuterfrau und Heilerin, die uns verschiedene Pulver, Wurzeln und andere Substanzen zeigt, mit denen sie im Township Kranken hilft. All diese Heilmittel muss sie selber sammeln, teilweise aus weit entfernten Gegenden. Johnny erteilt uns einen Crashkurs über die Klicksprache seines eigenen Volkes, der Nama – die Laute sind schwer hinzukriegen!





Auch eine Herero-Häuptlingsfrau in ihrer Tracht besuchen wir. Sie bietet Ute und mir an, einmal ihre Trachtenkleider anzuprobieren, nachdem die Männer aus dem Raum geschickt worden sind. Erst sind wir skeptisch - passen wir denn in die aufwendig und fein gearbeiteten Kleider einfach so hinein? – aber dann geben wir uns einen Ruck: Schnell die Kleider übergezogen, und dann den Hut aufgesetzt, und hinaus geht’s, wo wir uns stolz den Fotografen Volker und Michi präsentieren. Auch die Hererodame ist ausgesprochen erfreut darüber, dass wir ihre schöne Tracht ausprobiert haben. Und ihre Tochter bittet uns, dass wir ihr die fertigen Fotos schicken – machen wir, Ehrensache!





Auch eine Bar im Township besuchen wir, und ich möchte gern einen typischen Township-Friedhof sehen, und auch diese Bitte erfüllt uns Tourguide Johnny.

Mittags wartet eine Herausforderung auf uns: Es ist angerichtet - aber auf Ovambo-Art! Nacheinander stellt uns eine junge Ovambofrau eine Schüssel nach der anderen vor die Nase, und alles müssen wir probieren: Millipap (Maisbrei), gebratene Hühnerteile, (sandiger) Spinat, gekochte Bohnen, Makalaninüsse, und als besondere Delikatesse frittierte Mopanewürmer! Ich darf gar nicht erst näher hinsehen in die Schüssel, mir wird schon vom Anblick schlecht, aber die anderen sind mutiger und schlucken die Würmer hinunter, auch wenn es teilweise schwer fällt. Hinuntergespült wird mit einen vergorenem Getränk, dessen Name ich vergessen habe...





Damit ist die interessante Führung durch Mondesa zuende – für mich persönlich einer der Höhepunkte dieser Tour -, und wir werden von Johnny wieder bei unserer Unterkunft in Kramersdorf abgesetzt.
Abends essen wir in einem Thailändisch-indischen Restaurant - ja, auch das gibt es in Swakop! Große Portionen und alles frisch zubereitet, zu vernünftigen Preisen.
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11. Tag, Sonntag, 11. September 2011
Swakopmund

An diesem Sonntag fahren wir in das "Moon Valley", eine unwirklich öde Stein- und Felslandschaft scheinbar ohne jede Vegetation in der Nähe von Swakpmund, in einem Gebiet der Namib, für das man eine Permit braucht, denn hier ist die Landschaft geschützt. Zunächst wollen wir mit dem Landrover direkt hinein in die Schluchten und fahren durch ein Flussbett, kommen aber bald im Tiefsand nicht mehr weiter. Ein paar Meter weiter vor uns sehen wir ein weiteres Fahrzeug, das stecken geblieben ist und herausgezogen werden muss, das soll uns nicht auch passieren. Also kehren wir um und nehmen stattdessen die Strecke zum Aussichtspunkt, wo aus man von oben über die Landschaft blicken kann. Der Ausflug hat sich gelohnt, denn vor uns erstreckt sich wieder einmal eine dieser völlig unwirklichen Landschaften, bei denen man sich in einen Science Fiction Film versetzt glaubt. Wir steigen aus und laufen ein wenig herum in dieser bizarren Felslandschaft.





Auch einige Exemplare der seltenen Welwitschia Pflanzen, die mehrere Hundert Jahre alt werden können und nur in Namibia vorkommen, entdecken wir bei einem späteren Zwischenstopp. Abends geht's wieder zum Sundowner an den Atlantikstrand, ich nutze die Gelegenheit zum Fotografieren – einfach herrlich, diese herandonnernde Brandung und das Abendrot!


12. Tag, Montag, 12. September 2011
Swakopmund

An unserem letzten Tag in Swakopmund ist Shoppen angesagt. In der Innenstadt gibt es eine reiche Auswahl an schönen Souvenirläden, in denen man Geschenke kaufen kann. Die Auswahl uns fällt sehr schwer, denn fast in jedem Laden, in den wir kommen, gibt es etwas einmalig Schönes, was wir sonst noch nirgendwo gesehen haben. Hier kann man ohne weiteres ein ganzes Monatsgehalt ausgeben und es würde nicht ausreichen, um all das wunderschöne Kunsthandwerk zu kaufen, das wir entdecken und kaufen möchten. Nicht nur Michi ist fasziniert von den Glasflaschen, in die farbiger Sand so akkurat eingefüllt worden ist, dass er die kompliziertesten Muster ergibt. Wir rätseln, wie die Künstler das hingekriegt haben. Wenn es irgendein Volk gibt, das durch und durch kreativ ist, dann sind es die Namibianer. Ich finde eine wunderschöne Halskette aus blauen Muschelschalen für meine Schwester und Sandstein-Eier mit Gravuren für die Kollegen im Büro, die man als Handschmeichler oder Briefbeschwerer oder einfach nur so als Deko-Objekte nutzen kann, dazu Brillen-Etuis im Safaridesign, für mich selber kaufe ich noch ein Hemd in einem Safari-Laden.

13. Tag, Dienstag, 13. September 2011
Swakopmund -> Solitaire -> Tsondab Valley

Es heißt Abschied nehmen von Swakopmund, der sympathischen "deutschen" Kleinstadt am Atlantik! Wir fahren nach Süden, zunächst auf einer spektakuläre Strecke durch den Kuiseb und Gaub Canyon. Hier heißt es wieder mal anhalten und Fotos machen.





Den Mittagslunch nehmen wir in der Rostock Ritz Lodge ein, sie liegt direkt auf unserem Weg: Die Gästehäuser und das Haupthaus sind in Iglu-Form gebaut, sehr geschmackvoll, sie fügen sich fast nahtlos in die umgebende Felslandschaft ein. Am liebsten wäre ich noch in den schönen Pool hineingesprungen! Aber dafür reicht die Zeit diesmal nicht.

Der nächste Stopp ist Solitaire am Rande der Dünen-Namib, um dort ein Stück Apfeltorte zu genießen. Ja, der Kuchen wird dort wirklich noch von Hand gebacken, keine Fertigware, und das schmeckt man auch! Weiter geht's durch völlig menschenleere Landschaften zu einem Farmgatter. Aber es dauert von dort aus noch fast eine Stunde, bis wir an unserem Ziel angekommen sind, dem Tsondab Valley Scenic Reserve, wo wir wieder einmal auf einer Camp Site übernachten wollen. Die Zeit reicht noch für einen Farm Drive mit Sundowner in den Dünen. Zusammen mit den anderen Gästen springen wir in den Farm-Landrover und los geht's ! Hinauf und hinab geht es durch die Dünen bis zum Sundowner Platz, wo die Kühltasche mit den Getränken ausgepackt wird.





Inzwischen ist die Sonne auch recht tief gesunken, der rote Sand fängt an zu leuchten, die Schatten werden länger und länger, und die Luft immer kühler.... Volker leiht mir seinen Fleece-Pullover, nun fröstelt auch er, aber nicht so sehr wie ich ohne den Pullover. An unserem Lagerfeuer können wir uns aber wieder aufwärmen, es gibt Kudu und Springbockfilet vom Grill.

14. Tag, Mittwoch, 14. September 2011
Tsondab Valley-> Windhoek -> Etango Ranch

Ich werde früh wach und kann deshalb den wunderschönen Sonnenaufgang in der Wüste miterleben. Immer wieder unvergesslich. Die Webervögel sind bereits munter. Der Tag der Abreise rückt unerbittlich näher! Nun haben wir nur noch eine Etappe vor uns, nämlich in die Hauptstadt Windhoek. Aber auf dem Weg dahin erleben wir noch eine Strecke vom Feinsten: die Fahrt hoch zum Spreetshoogte Pass! Über 1.200 m Höhenunterschied muss der Landrover bewältigen, bei einer Steigung von 18%, das geht nur im Schritttempo. Höher und höher schraubt sich die Straße, und wir sind natürlich wie wild am Fotografieren, denn der Ausblick auf die Ebene nach unten, wo wir vor ein paar Minuten noch entlang gefahren sind, ist fantastisch. Oben angekommen, halten wir erst mal an und genießen den Fernblick über die Ebene, wo hinten in der Ferne die roten Dünen der Namib schimmern.





Weiter geht’s durch eine bergige Landschaft, noch ein weiterer Pass ist zu bewältigen, der Kupferbergpass, wir erreichen jetzt die Ausläufer der Auasberge, und hinter einer Bergkuppe sehen wir dann auf einmal Windhoek liegen. In der Innenstadt halten wir im "Craft’s Center" und essen zu Mittag. Eine wehmütige Stimmung erfasst uns: Genau hier haben wir zu Beginn unserer Tour direkt nach der Ankunft auch gegessen, das ist gerade erst 2 Wochen her. Aber es hilft nichts, der Flug ist gebucht und soll am nächsten Morgen früh starten. Also machen wir uns auf den Weg zu unserer letzten Übernachtungsstation, der Etango Ranch, die nur 4 km vom Flugplatz entfernt ist. Schnell duschen und die Koffer packen, dann gibt es schon Abendessen. Am Lagerfeuer tauschen wir noch mit den anderen Gästen Tourerfahrungen aus, dann heißt es schlafen gehen, denn wir müssen früh aufstehen.

15. Tag, Donnerstag, 15. September 2011
Etango Ranch-> Windhoek Hosea Kutako Flughafen -> München -> Hamburg

Der letzte Morgen in Namibia bricht an, es ist noch dunkel, als wir zum Flugplatz fahren. Dank an die beiden Tourguides Ute und Volker, die uns mal wieder so richtig nach Strich und Faden verwöhnt haben, Dank auch an die knuffige Strechlimousine "Gonzo", der Landy, der uns auf unserer Strecke durch Tiefsand und spitzem Felsgestein, auf steilsten Steigungen und Abfahrten nie im Stich gelassen hat. Natürlich wird beim Abschied die eine oder andere Träne verdrückt, und eines ist sicher: Wir kommen wieder!
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