THEMA: Zambesi-Region (Caprivi) im Dez. 2013
26 Mär 2014 13:57 #331723
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Teil4/2

Der Himmel bezieht sich wieder und ein schöner Sonnenuntergang sieht anders aus. Die Temperatur sinkt, unsere Fleece-Jacken kommen zum Einsatz, damit uns wieder warm wird. Innen sind die Tische hübsch gedeckt und der Hunger meldet sich. Das Menue ist sehr gut, es gibt nichts zu meckern.
Wir beeilen uns ein bisschen, weil der Guide für uns schon bereit steht. Mit Taschen- und Stirnlampen machen wir uns auf zum Boot. Die Fahrt über die Lagune zur anderen Seite ist ein etwas gruselig, denn es ist stockdunkel und man erkennt gar nichts Dann aber verringert sich die Fahrt und wir biegen in einen Seitenarm. Nun kommt die starke Leuchte zum Einsatz und der Guide weiss genau wo er die Krokodile, die Vögel wie Kingfisher, African Darter u.v.m. finden kann.

Hier ein kleiner Eindruck. Es war nicht einfach bei Nacht Videos auf einem schaukelnden Boot zu machen. Da muss ich noch üben.

Guma Lagoon by boot at night

Es war ein tolles Erlebnis!

Der Morgen, wieder grau in grau! Wir hoffen aber, dass der Regen ausbleibt, damit wir nach dem Frühstück unsere Moccoro-Tour starten können.
Wir treffen unseren Pooler

- das ist der Guide, der uns den Tag über mit dem Moccoro durch die flood plains bringt. Er hat eine eigene Pooler-Stange bei sich. - hier am Anfang unserer Tour lacht er noch!
Zusammen mit ihm werden wir ca. 30 Minuten weiter mit dem Boot von gestern Abend zu einer Pooler-Station gebracht. Nun können wir erkennen, wo wir gestern waren und staunen über die Vegetation. Meterhoher Papyrus säumt die Wasserstrasse. Wir hören die Hyppos und sehen kleinere Krokodile und jede Menge Vögel.
Hier die Moccoro-Station. Von hier aus starten wir aus einem kleineren Seitenarm heraus.
Er manövriert uns solange rückwärts aus dem Seitenarm, bis er eine geeignete Stelle zum Drehen gefunden hat.
Hier eine kleine Kostprobe der Tour.













So ruhig, so schön, diese Stille und das langsame Gleiten durch die Natur. Einmalig!

Nach ca. 1 1/2 Std., um die Beine zu vertreten, machten wir einen Rundgang auf einer Insel, die auch als Camping-Insel benutzt wird. Letzte Woche hatte der Guide hier noch eine große Elefantenherde angetroffen. Um die Mittagszeit steuerten wir eine andere ganz kleine Insel an, um dort zu lunchen. Auch diese Insel wird für Camping benutzt. Wir hörten ganz nahe die Hyppos, aber alles war so dicht zugewachsen, dass wir sie nicht zu sehen bekamen. Mit dem Guide hatten wir gute Gespräche. Er erzählte uns von seiner Familie, der Arbeitssituation und dass er aus Gumare kommt, dem kleinen Dorf, in dem wir im Tiefsand stecken geblieben sind.
Obwohl es in der Zwischenzeit wieder sehr warm geworden ist, zogen sich die Wolken zu und es begann stark zu regnen. Diesen Schauer wollten wir unter dem Dickicht und unter den Bäumen abwarten. Es hörte aber nicht auf und die Zeit drängte zum Aufbruch.
Als wir meinten, nun sei der Regen nicht mehr so stark, brachen wir auf. Nach kaum 5 Minuten später hörten wir den starken Regen regelrecht anrollen. Und damit nicht genug, Blitz und Donner liessen auch nicht mehr lange auf sich warten. Uns wurde ein wenig mulmig und der Pooler lief zur Höchstleistung auf, um uns sicher wieder an Land zu bringen.

Aber da hatte er seine Rechnung ohne uns gemacht! Ja, Leute - wie soll ich das nun bildlich erzählen. Ich versuche es mal.

Wir bogen also völlig durchnässt in den Seitenarm zur Moccoro-Station, der Pooler steuerte die Böschung an und flott wie ich bin, stand ich auf, setzte ein Bein an Land. Während ich das zweite Bein nachzog, drehte ich mich um, da ich irgendwie das Gefühl hatte - da stimmt was nicht. Und was sehe ich da - den besten aller Männer (also meiner) flog rückwärts, Arme und Beine in die Höhe gerissen in voller Montur in den Okavango!
Das sah so komisch aus, dass ich einen Lachkrampf bekam - aber nur kurz. Nun stand mein Mann im Okavango, sah an sich herunter und sagte „Nasser konnte ich ja sowie so nicht mehr werden!. Dem Pooler wich seine ganze schwarze Farbe aus dem Gesicht und stammelte immer wieder: sorry, sorry, sorry! Da mein Mann immer noch wie angenagelt im Okavango stand und mir die Situation doch gefährlich vorkam, rief ich: Komm raus, komm raus! Es war schon Glück, dass nichts weiter passierte.

Aber wie kam es eigentlich dazu? Eigentlich war es meine Schuld oder nein, eigentlich die meines Mannes. Nein, einigen wir uns - es war unser beider Schuld.
Ich hätte mit dem Aussteigen warten müssen, bis der Pooler das OK gegeben hätte und mein Mann hätte nicht gleichzeitig mit mir aufstehen dürfen. Durch die Gewichtsverlagerung beim Aussteigen neigte sich das Moccoro nach rechts, mein Mann verlor das Gleichgewicht, geistesgegenwärtig schmiss er die Fototasche während seines Fluges zurück ins Moccoro und platsch, da war es geschehen.

Unser armer Guide und Pooler war fassungslos. Seit 25 Jahren machte er das schon und noch kein Mensch sei ihm in den Okavango gefallen. Seine Farbe kam auch langsam wieder zurück, aber er entschuldigte sich pausenlos. Er liess sich kaum beruhigen und wir versicherten ihm, dass es doch gar nicht seine Schuld war.
Da es nun schon viel später war als zur verabredeten Zeit, war das Motorboot, dass uns abholen sollte längst wieder weg. Mit den nassen Klamotten am Leib wurde uns ganz schön kalt. Eine viertel Stunde später hörten wir von weitem das Motorboot, das uns wieder aufnahm und uns „ full speed“ zurück zum Camp brachte.
Später gaben wir unserem Pooler ein ordentliches Trinkgeld und ein frisches, trockenes Polohemd. Er musste die 14 km zu Fuss nach Gumare gehen!

Eine heisse Dusche, eine erneute Malariaprophylaxe in Form mehrerer Gin Tonic und ein gutes Essen rundeten diesen tollen Tag ab!


Dieser Geselle verbachte den Abend mit uns…….gute Nacht für heute
Letzte Änderung: 26 Mär 2014 14:50 von estefe.
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29 Mär 2014 21:11 #332052
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Teil 5

Kongola - Mazambala Island Lodge (351km)

Nach dem Frühstück brechen wir sofort auf, ein langer Wegabschnitt liegt heute vor uns und unsere Vorausplanung über Google zeigt uns für die Strecke von 351 km ca. 5 Stunden 15 Minuten. Auch unser Navi weicht nicht davon ab.
Tankstopp, habe mir den Namen nicht gemerkt, jedenfalls kurz vor Divundu.
Ziegen und Rinder laufen auf dem Gelände der Tankstelle herum und arrangieren sich mit den großen Tankwagen, Lastwagen, Pickup`s und restlichem Fuhrwerk.

Nun folgt das ewig lange Stück Strasse, die viele ganz langweilig finden. Wir nicht!
Siedlung für Siedlung folgt. Die traditionellen runden, Ried (nein, ich glaube, das ist Papyrus) gedeckten Behausungen wechseln sich ab mit rechteckigen Wellblechhütten dazwischen Äcker, die noch mit Rindern und Holzpflügen beackert werden Wir sehen Frauen, die kleine Nutzgärten anpflanzen und das Unkraut jäten, spielende Kinder am Strassenrand,die uns fröhlich zuwinken. Frauen, die Holz, Wäsche oder Wasserkanister auf dem Kopf tragen und diese weit transportieren, Männer, die unter Bäumen sitzen und Tagträumen. Und überhaupt haben wir beobachtet, dass die Frauen auf dem Land immer arbeiten und die Männer, sofern sie nicht hinter dem Pflug herlaufen, immer rumsitzen. Die meisten Siedlungen bestehen nur aus ein paar Hütten, eingezäunt mit hohen Ried- oder Papyruszäunen und rundum meist alles sauber gefegt.
Die Strassenschilder weisen auf Hindernisse hin „Vorsicht Elefanten“, aber heute will hier keiner über die Strasse. Zumindest nicht bis Kongola.
Schon wieder nimmt die Bewölkung zu und wir bekommen in einen starken Regenguss ab. Links der Strecke sieht man stellenweise Überschwemmungen und was mir auffällt ist, dass alles unglaublich üppig wächst und es überall sehr grün ist.
Von dem Trans Caprivi Highway biegen wir rechts ab zur Mazambala Island Lodge. Dicke Schlagschlösser müssen wir, wenn es geht, umfahren oder eben Augen zu und durch! Wir kommen ordentlich verdreckt an und werden trotzdem sehr nett empfangen. Noch bevor wir unser Chalet beziehen und einen Rundgang machen, buchen wir schon mal für heute nachmittag eine Bootstour.
Wir sind etwas müde und wollen uns, nachdem wir auch unser Chalet inspiziert haben, ausruhen. Irgendwie sind wir beide aber etwas muffelig (?) Es ist alles da, was man braucht, sogar noch zwei Betten im Zimmer mehr! Die Betten sind mit strahlend weisser, sauberer Bettwäsche bezogen. Das Bad, durch eine halbhohe Mauer vom Schlaftrakt getrennt, ist sauber. Und doch, so ganz fühlen wir uns nicht wohl. Manchmal kann man dann auch nicht erklären, warum das so ist. Deshalb entschliessen wir uns lieber zu einem Rundgang und unsere Laune wird wieder besser. Das Restaurant steht auf Stelzen, dort wird uns erst einmal Kaffee angeboten, den wir gerne annehmen. Von dort aus erklimmen wir einen Aussichtsturm und haben einen tollen Ausblick ins weite Land und einen Überblick über die Lodge mit Pool. Wir lassen uns erzählen, dass erst vor 10 Jahren die Lodge erbaut wurde und zwar um die vorhandenen großen Bäume herum und dazwischen. Daher liegen die Chalets alle im Schatten.

Unsere Bootsfahrt droht zu scheitern - dreimal dürft ihr raten - es regnet schon wieder!
Wir machen es uns im Restaurant gemütlich, trinken Kaffee, trinken Kaffee, trinken Kaffee, bis der Himmel ein Einsehen mit uns hat und dann dürfen wir mit dem Guide los.
Zuerst ein paar Piepmätze, von denen ich nicht immer weiss wie sie heissen, aber ich bin sicher von Euch Hilfe zu bekommen.










Dann ein paar Hippos





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29 Mär 2014 21:20 #332053
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Zwischendurch wieder Wetter


wieder ein Piepmatz


Lechwe Antilopen

noch mal das Wetter


jetzt geht’s aber ab nach Hause.

Morgen geht es weiter …..
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30 Mär 2014 20:56 #332106
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Teil5/2

Am Abend bekommen wir ein hervorragendes Menü serviert. Wir unterhalten uns angeregt mit den anderen Gästen und dem/den Besitzer/n(?). Die zwei Herren, einer von Ihnen kocht, sind ausserordentlich freundlich und strahlen viel Positives aus. Das macht uns doch etwas versöhnlicher mit unserem Zimmer. Ich kann immer noch nicht genau sagen, woran es liegt, dass wir uns darin nicht so wohl fühlen? Oder vielleicht doch? Ich denke, es liegt allein an unserer Wahrnehmung. Dafür, dass die Anlage erst 10 Jahre alt ist, kommt es uns vor als wäre sie mindestens noch 10 Jahre älter. Alles ist so dunkel - selbst dieser Geselle hier:


Gerne würde ich hier mal den Farbpinsel schwingen, im Bad die Fugen auskratzen und neu verfugen, den Ablagetisch im Bad stabilisieren und einiges mehr. Aber - wie schon gesagt - alles war sauber, nur eben sehr abgenutzt. Nun könnte der ein oder andere von Euch sagen: ihr seid aber verwöhnt! Und da würde ich ihm recht geben.

Hier noch ein Blick vom Aussichtsturm runter zur Lodge.


Diesen Pilz habe ich hinter unserem Haus entdeckt. Durchmesser ca. 30cm.


Für den folgenden Tag haben wir einen Game Drive gebucht.

Gleich nach dem Frühstück geht es los. Zuerst ein ganzes Stück mit dem Boot. Der Himmel ist noch zugezogen, aber die Hoffnung auf besseres Wetter wird erfüllt. Wir passieren einen Hippo-Pool




sehen etliche Vögel u.a. auch noch diese
(jetzt ist Konni wieder gefragt)






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30 Mär 2014 21:11 #332109
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bis wir an Land gesetzt werden. Von weitem erkennen wir schon den Safari-Wagen mit unserem jungen Guide, der uns nun aufnimmt.


Ein netter junger Mann aus Angola, der hier seine Liebe gefunden hat. Er erzählt uns stolz von seiner Lebensgefährtin und seinem kleinen Sohn. Wir erfahren hier viel von den „Sitten und Gebräuchen „ und staunen über einiges.
Unsere Fahrt geht quer durch den Busch bis zum sogenannten „Horseshoe „ Sehr viel Wild bekommen wir zu sehen.
Diesen Piepmatz hätte ich beinahe vergessen:



Hier einige unsere Sichtungen:










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30 Mär 2014 21:20 #332112
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In der Nähe des „Horseshoe „

und dann an der grössten Biegung des Horseshoe, kann ein schöner Rücken auch entzücken





Der Rückweg ist genau so spannend - wir geniesse es sehr.

Pünktlich kommt unser Boot



Wieder geht ein wunderbarer Tag zu Ende, aber morgen komm ein neuer Tag.
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