Unsicher, was wir mit dem Rest des Tages denn noch anfangen sollten, fuhren wir etwas unentschlossen zum Diaz Point. Ohne jegliche Erwartungshaltung ankommend, überschlugen wir uns fast vor Begeisterung. Nicht nur die Robbenkolonie auf dem nahe liegenden Felsen, sondern die raue, wilde See an sich entzückten uns vollständig. Die Sichtung einiger Delfine im Wasser, machten den Moment schon fast unwirklich.
Wir fuhren weiter die Küste entlang, besichtigen jede, noch so kleine Bucht und waren vollständig in den Bann der rosa Flamingos gezogen. Für uns Menschen von der Küste ist das Meer irgendwie immer ein magischer Ort, der uns sofort zuhause fühlen lässt.
Wir gingen stundenlang am Strand spazieren, staunten über die riesigen Muscheln, die wir im Sand fanden und hatten Spaß, unseren Toyota jetzt in dem steinigen und felsigen Terrain doch noch ein, zwei Mal richtig auszutesten.
Angekommen an „Große Bucht“ schnappte sich meine Frau den Reiseführer, um einmal nachzulesen, warum ich so überhaupt nichts über diesen Teil von Lüderitz wusste. Plötzlich entschied meine Frau, wir müssen zurück nach Halifax Island, dort seien Pinguine beheimatet. Ich wusste zwar um die kalte Benguela Strömung hier, aber dass hier tatsächlich Pinguine leben würden, konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Wir kletterten bis auf die Spitze der langen Steinmole vor der Insel, von wo aus wir mit unserem Werbegeschenk Fernglas und dem 40-fachen Digitalzoom unseres Minicamcorders tatsächlich Pinguine erkennen konnten! Großartig!
Beseelt von den Sichtungen ging es schließlich zurück nach Klein Aus Vista, wo es heute am Lagerfeuer gefüllte Paprikaschoten geben sollte. So langsam kam ich mit der Benutzung des offenen Feuers als Gourmetzubereitungsstelle klar und würde nun nie wieder langweiler-mäßigen Dosenkram zubereiten müssen.