THEMA: Wanna be Explorer in Namibia! -
22 Dez 2013 16:55 #317801
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  • Susi65 am 22 Dez 2013 16:55
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Hallo Gunnar,

ich kann mich Hanna und Dagmar nur anschließen. Ich steht auf Deinen (trockenen norddeutschen) Humor und finde Deine selbstironische Schreibweise einfach klasse. Man kann sich in die jeweiligen Situationen die ihr erlebt habt wirklich gut reinfühlen...und manche Situation kommt mir auch irgendwie verdächtig bekannt vor :whistle:.

Ich hoffe auch, dass es bald weitergeht , wünsche aber nichts desto trotz schon einmal schöne Weihnachtstage.

Liebe Grüße

Susi
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22 Dez 2013 20:28 #317822
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@Hanne: Du bringst es auf den Punkt, in Afrika geht und darf irgendwie alles so wie es will, ohne, dass man cholerische Anfälle von sich selbst befürchten muss :)

@takeoff und Susi65, vielen Dank Ihr zwei! Freut mich dass Ihr mitreist und ich versuche trotz allem weihnachtlichen Wahnsinns schnell weiter zu schreiben!
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22 Dez 2013 20:48 #317825
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  • Gunnar am 22 Dez 2013 20:28
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Tag 7: Two Rivers – Mata Mata

Wir brachen früh morgens auf, um die besten Chancen auf Katzen zu wahren, aber auch heute hatten wir nicht viel Glück. Zwar konnten wir einige tolle Bilder von Schakalen, Kapfüchsen und Erdhörnchen machen, aber natürlich befriedigten diese Motive kaum unsere Sensationslust.







Wir machten ausgiebige Pausen in Auchterlonie und Kamqua, bevor wir das letzte Teilstück nach Mata Mata in Angriff nahmen. Tatsächlich schien sich im Auobtal mehr abzuspielen. Wir sahen große Herden Springböcke und Wilderbeests und entdeckten die ersten Giraffen.



Irgendwie befanden wir, dass uns das Auobtal doch mehr zusagen würde, als das des Nossob. Als wir zwei haltende Fahrzeuge sahen, wussten wir, es würde etwas Spannendes zu sehen geben. Langsam rollten wir heran und platzierten uns in der Nähe. Unter einem etwa 500 Meter entfernten Baum sah ich dann einen männlichen Löwen liegen und wir waren ganz aus dem Häuschen.



Als ich die Gegend mit unserem Werbegeschenk-Fernglas meiner Frau absuchte, entdeckte ich irgendetwas, was aussah wie zwei Ohren hinter einem Hügel. Wir fuhren in eine andere Position und da lag ein Löwe zusammen mit einer Löwin im Schatten.



Gerade als wir uns noch mehr über die Sichtung freuen wollten erhob sich der Löwe und schritt mit seiner Dame zum Liebesakt. Ein lautes Knurren und Fauchen durchzog die Luft und unser Tag war gerettet. Die Löwen wiederholten ihr Schauspiel noch 5 – 6 Mal und meine Frau quietschte vor Freude, ich möge mir doch daran ein Beispiel nehmen. Ich dachte, woran denn nur? An der Länge des Aktes, kein Problem ☺...



Mit gefühlten 200 Bildern auf unseren Winzkameras reicher fuhren wir nach Mata Mata. Es war gar nicht so leicht, ein halbwegs schattiges Plätzchen zu ergattern, aber eine Ansammlung vollständig ausgerüsteter Südafrikaner mit Offroad Wohnwagen, Vorzeltlandschaften und allem Schnick Schnack hatte Erbarmen mit uns und rangierte kurzerhand ein paar Fahrzeuge durch die Gegend, so dass wir tatsächlich noch mit unter den großen Baum passten. Geschafft! Mickey hatte uns berichtet, in Mata Mata können wir zu Fuß zu der nächstgelegenen Farm gehen und Game Meat kaufen. Da unser Kühlschrank ja bekanntermaßen ca. 1 Stunde lang kalt hielt, brauchten wir täglich frisches Fleisch und waren für den Tipp sehr dankbar. Nach kurzem Fußmarsch bei gefühlten 46° Grad Celsius erreichten wir die Farm und erhielten wunderbares Springbockfilet für heute Abend.

Wir erholten uns etwas und sahen abermals eine Windhose, diesmal kam sie direkt auf uns zu. Etwas unsicher, was zu tun ist, schauten wir uns um, was die augenscheinlich erfahrenen Südafrikaner so machen würden. Sie kümmerten sich überhaupt nicht um dieses Phänomen. Die Windhose kam näher und näher und streifte ca. 10 Meter an uns vorbei – unglaublich. Als wir ihr nachblickten, konnten wir uns vor Lachen kaum halten, denn die etwa 20 Meter lange, voll mit frischer, weißer Wäsche behängte Wäscheleine der Südafrikaner wurde kurz in ein sandfarbenes Khaki getaucht und der Aufschrei ließ auch nicht lange auf sich warten – herrlich!

Wir entschlossen uns, zurück zu den Löwen zu fahren und trafen diese tatsächlich noch am gleichen Ort bei der selben Beschäftigung an. Na gut, ich ziehe respektvoll meinen Hut vor dieser Fähigkeit! Wir beobachteten die Löwen für ungefähr zwei Stunden, bevor wir noch ein wenig weiter fuhren. Auf dem Rückweg das gleiche Bild der Löwen, unglaublich!

Die Nacht im gesicherten Camp von Mata Mata sollte eigentlich recht entspannt verlaufen, doch nachts um 3:00 Uhr wurde ich geweckt. Ich war mir nicht ganz sicher, ob ich nicht doch im Halbschlaf Löwengebrüll gehört hatte. Und das vermeintliche Gebrüll, bzw. jetzt Geknurre sollte sich auch nicht legen... Ich war wirklich schlaftrunken und murmelte vor mich hin, dass ja nichts passieren könne wegen des Zauns. Aber irgendwie war dieses Geräusch sehr nah am Zelt und was auch immer es war, musste in unmittelbarer Nähe zum Auto sein. Ich wurde nun schnell wach und realisierte, dass unsere südafrikanischen Nachbarn ein unvorstellbar lautes Schnarchkonzert angestimmt hatten. Ich musste laut lachen und auch meine Frau bemerkte den Schwindel. Wir fragten uns, da wir wussten, dass sie in Polentswa campen wollten, wie lange sie ohne neugierige Tierbesuche bleiben würden.
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22 Dez 2013 21:03 #317826
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  • Eulenmuckel am 22 Dez 2013 21:03
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Hallo Gunnar,

vielen Dank für deinen besonderen Reisebericht. Da du uns an eurem Gefühlsleben teilhaben lässt, können wir uns sehr gut in euch hineinversetzen. Es kommt immer wieder vor, dass man das Gefühl hat, alle anderen machen alles richtig, nur man selbst hat wieder mal die falsche Übernachtungsmöglichkeit, das falsche Essen, den falschen Abzweig erwischt oder ist generell schlecht vorbereitet. Eine andere Entscheidung wäre bestimmt besser gewesen.
Wir hätten gerne ohne zu Zögern eine Handvoll Löwen gegen euren Kapfuchs und die braunen Hyänen eingetauscht. Aber das ist ja nun nicht mehr nötig. Wir freuen uns mit euch über diese tolle Sichtung.
Sind schon gespannt, wie am Ende des Urlaubs das Fazit deiner Frau aussieht (und wann ihr die nächste Reise plant).
Vielen Dank für die Info mit dem Wildfleisch bei Mata Mata. Meint ihr dem Farmstall?

Fröhliche Weihnachten,
Uwe und Ruth
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22 Dez 2013 21:19 #317827
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  • Gunnar am 22 Dez 2013 20:28
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Hallo Ruth, hallo Uwe,

vielen Dank für Eure beruhigenden Worte, dann besteht ja noch Hoffnung für uns, dass wir zukünftig ein wenig entspannter werden :)

Ja genau, der Farmstall direkt vor dem Gate. Neben Springbock und Oryx gab es auch sonst allerhand Nettigkeiten dort.



Wir fiebern zeitgleich in Eurem Reisebericht mit und freunden uns schon mal mit dem ersten Teil der Route zur Nachahmung an :whistle:

LG
Gunnar
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23 Dez 2013 00:30 #317836
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  • thomasdo am 23 Dez 2013 00:30
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Hallo Gunnar

Ein besonderer Reisebericht- du verstehst es mich mit deinen Worten zu fesseln, gratuliere!
Ehrlich, authentisch und unterhaltsam
Von den Bildern gefällt mir das Aktfoto von den Löwen, trotz minderwertiger Kamern bzw. Objektiven sehr!
Gruss Thomas
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