THEMA: Die Eulenmuckels auf Jubiläumsreise
14 Feb 2014 19:46 #326695
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Donnerstag, 22. August 2013 – Zu den Köcherbäumen

Farm Kanaan, Tirasberge – Mesosaurus Camp, bei Keetmanshoop

Wir frühstückten mit Hermi und Johann um acht Uhr. Es gab für jeden ein Schälchen leckeres Müsli, getoastetes Brot, Marmelade, Avocadocreme und ein gekochtes Ei. Anschließend packten wir unsere Sachen ins Auto. Hermann, ein Mitarbeiter, hatte es gewaschen. Wir erkannten es kaum wieder.
Dann hieß es Abschied nehmen. Wir haben uns wie schon vor zwei Jahren sehr wohl gefühlt. Vielleicht sind die Zimmer auf Kanaan nicht so groß und luxuriös wie bei anderen Lodges in dieser Preisklasse. Aber Hermi hat während der zwei Tage unseres Aufenthalts alles getan, damit wir uns wohlfühlen. Und die ganztägige Fahrt über die 230 Quadratkilometer große Farm war für uns etwas ganz Besonderes, das man in dieser Form nirgendwo sonst erleben kann.



Entlang der D707 ging es Richtung Süden. Wir hielten bei Oryx und einem Steppenfalken (?) an.





Kurz vor Aus bogen wir auf die Teerstraße nach Osten und erreichten am Nachmittag Keetmanshoop.





Dort holten wir an einer Tankstelle Geld, tankten und fuhren zum Spar-Supermarkt. Während Uwe ein paar Lebensmittel für die letzte Urlaubswoche einkaufte, blieb Ruth im Auto und hatte große Mühe, aufdringliche Leute zu ignorieren bzw. abzuwimmeln, die permanent an die Scheibe klopften und Geld, Anziehsachen oder etwas zu essen haben wollten.
Dann versuchten wir unser Glück bei einem Metzger. Dieser war uns jedoch deutlich zu einheimisch. Nichts von dem Fleisch in der Auslage wollten wir haben, und so fuhren wir noch zu „Pick and Pay“. Dort gab es zwar auch kein Game, aber wenigstens sah das Beef einigermaßen appetitlich aus.
Hinter Keetmanshoop fuhren wir auf die Schotterstraße nach Koes. Entlang dieser Straße sahen wir bereits viele Köcherbäume. Wir hielten an, als sich ein Greifvogel auf einem Felsen zwischen einigen Klippschliefern niederließ. Die Nager hatten jedoch keine Angst vor dem Vogel und sonnten sich weiter. Einige Fuchsmangusten liefen ebenfalls durch die Felsen.



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14 Feb 2014 19:47 #326696
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Beim Mesosaurus Camp begrüßte uns der Besitzer Giel Steenkamp sehr freundlich und zeigte uns den Weg zum Bushcamp, das etwa drei Kilometer entfernt lag.
Wir hatten den Platz mit Aussicht auf hunderte von Köcherbäumen für uns alleine. Unmittelbar neben unserem Auto befanden sich zwei große Webervogelnester in den Bäumen. Permanent zwitscherte es, und die fleißigen Vögel flatterten durch die Nesteingänge. Wir mögen die Webers sehr. Da sie so farblos sind, werden sie häufig zu wenig beachtet. Dabei sind sie doch so sympathisch. Emsig sammeln sie ein Hälmchen nach dem anderen und sind immer zu einem kleinen Schwätzchen aufgelegt. Für uns hat das Gezwitscher etwas sehr Friedliches.









Wir richteten unser Lager ein und fotografierten noch die schönen Aloen im Licht der untergehenden Sonne.









Dann machten wir Feuer und bereiteten das Abendessen vor. Es gab Möhren, Paprika, Broccoli und Blumenkohl im Potije und das letzte Stück Wildfilet und eine Boerewors vom Grill. Es war sehr lecker.
Hier im Süden ist es leider schon deutlich kälter. Wir hatten nur noch 11 Grad. Im Vergleich mit früheren Jahren ist es aber verhältnismäßig warm. Dennoch machten wir noch ein paar Versuche mit dem Fotoapparat und der Taschenlampe.





Kilometer: 399
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16 Feb 2014 16:52 #326955
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Freitag, 23. August 2013 – KTP zum Abschluss

Mesosaurus Camp, bei Keetmanshoop – Mata Mata, KTP

Oh je! In einer Woche geht es schon wieder nach Hause. Lieber nicht darüber nachdenken.
Ursprünglich war unser Plan gewesen, mit Sonnenaufgang auf den Beinen zu sein, um die Köcherbaumlandschaft, inmitten derer wir übernachten, beim ersten Tageslicht zu fotografieren. Aber dann waren wir doch zu faul und blieben noch ein bisschen im Schlafsack liegen. Als die Webers zu zwitschern anfingen, begannen wir den Tag mit einem Frühstück in der Sonne. Die Vögel, die neben uns in ihrem Riesennest übernachtet hatten, flogen scharenweise aus.



Nach dem Frühstück liefen wir ein wenig durch die nähere Umgebung und bestaunten die einmalige Landschaft mit den unzähligen Köcherbäumen.



Dann fuhren wir die paar Kilometer zurück zur Farm. Giel war wieder dort und fragte uns, ob wir die Führung zu den Fossilien machen wollten. Das hörte sich sehr interessant an, passte aber leider nicht in unser Zeitplan. Dennoch erzählte uns Giel ein paar Dinge zu den 270 Millionen Jahre alten Funde. Wir versprachen und nahmen uns vor, beim nächsten Namibia-Besuch diese Führung nicht zu verpassen.
Auf der C17 fuhren wir über Koes in Richtung Kalahari. Irgendwann begannen die roten Dünen. Die Straße verlief senkrecht zu ihnen, so dass wir permanent hinauf und hinunter fuhren.



Besonders das letzte Stück auf der D511 war sehr schön. Dann legten wir die letzten Kilometer nach Mata Mata zurück.
An der namibischen Grenzstation reisten wir aus. Eine Polizistin fragte uns, ob wir Brennholz dabei hätten. Als wir sagten, dass noch ein Rest im Auto sei, meinte sie, das müssten wir hierlassen. Im Holz seien irgendwelche Krankheiten. Also luden wir den halben Sack Brennholz aus. Wir könnten ihn auf dem Rückweg in ein paar Tagen wieder mitnehmen.
In Mata Mata checkten wir ein und suchten uns einen der letzten Stellplätze aus. Wir ließen gemäß Vorgabe etwas Luft aus den Reifen, duschten und picknickten.





Dann kauften wir neues Brennholz und drehten eine Runde durch den Park. Dabei sahen wir eine handvoll Springböcke, Oryx und ein paar Schakale.









Ein Geier saß in seinem Nest in einem Baum. Bevor wir uns auf den Rückweg machten, ließen sich ein paar Schwalbenschwanz-Bienenfresser neben der Straße fotografieren.



Kurz vor Mata Mata machten uns andere Fahrer auf einen Baum aufmerksam. Als wir genauer hinsahen, entdeckten wir eine afrikanische Wildkatze, die in einer Astgabel saß und sich putzte. Wir blieben lange dort stehen und beobachteten das für uns seltene Tier.









Kurz nach Sonnenuntergang erreichten wir das Camp. Leider war es schon sehr dämmerig, so dass wir die beiden Weißgesicht-Ohreulen im Baum nur noch in schlechter Qualität fotografieren konnten. Als Eulenfans können wir aber natürlich nicht darauf verzichten.



Wir machten Feuer und aßen Steaks, Folienkartoffeln und Salat. Es kühlte zwar merklich ab, war aber längst nicht so kalt, wie in den Vorjahren. So konnten wir noch entspannt spülen und alle Sachen wegpacken, damit wir morgen ganz früh in Richtung Polentswa starten können.

Kilometer: 250
Letzte Änderung: 16 Feb 2014 16:55 von Eulenmuckel.
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20 Feb 2014 21:23 #327698
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Samstag, 24. August 2013 – Vögel und Kühe, keine Katzen

Mata Mata, KTP – Polentswa, KTP

Der Morgen in Mata Mata war erwartungsgemäß kalt. Aber ganz knapp gab es keinen Frost. Wir hielten uns nicht lange auf und packten zusammen. Kurz schauten wir nochmal bei dem Eulenbaum vorbei, und tatsächlich saß wieder eine White-faced Scops-Owl dort. Ein Südafrikaner zeigte uns ein interessantes Vogelbuch, bei dem die Farbunterschiede in Verbindung mit der Region gebracht werden. Er selbst macht Fotos für den Verlag und stellte sich als wahrer Vogelprofi heraus. Wir unterhielten uns ein wenig.
Dann holten wir unser Permit im Office. Im südafrikanischen Teil des KTP muss man dieses Dokument mit sich führen, in dem eingetragen wird, wann man sich wo registriert hat. Noch bevor morgens das Büro und das Tor zum Park öffnen, sammeln sich die ersten Fahrzeuge – manche davon mit laufendem Motor – auf dem Parkplatz vor dem Büro. Sobald dieses öffnet, schiebt sich die Schlange der Fahrer an den Tresen und wartet darauf, dass der Parkangestellte das jeweilige Permit aus seinem Stapel sucht und aushändigt. Abgesehen davon, dass lediglich ein Mitarbeiter die Permits verteilt, ist der Stapel weder sortiert, noch mit einem Index versehen. Der Algorithmus besteht also in einer vollständigen Namenssuche von vorne nach hinten – für jeden Kunden. Uwe dachte, diese Prozedur zumindest für uns beschleunigen zu können, indem er seinem Vordermann über die Schulter spinkste und sich merkte, wo im Stapel sich unser Permit befand. Und das war besonders einfach: es war das unterste. Als Uwe an der Reihe war, sagte er also nach unserem Namen, dass es das letzte Permit, das unterste im Stapel sei. Der Mitarbeiter ließ sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen und blieb bei seinem bewährten Algorithmus – von vorne nach hinten. Uwe wiederholte seinen Hinweis, jedoch ohne Erfolg. Als nach einiger Zeit alle Namen verglichen waren, fand sich als letztes tatsächlich unser Permit. Wer hätte das gedacht? Aber was soll’s – auf die paar Minuten kommt es ja nicht an.
Also fuhren wir in den Park. Einerseits hatten wir eine enorme Fahrstrecke zu bewältigen, andererseits machten uns die Tiere dies recht einfach. Wir sahen so gut wie nichts. Ausnahmen waren einige Vögel:

Geier (Weißrücken- oder Kapgeier? Wir können die beiden nie auseinander halten? Wie macht man das?)



Und ein Lannerfalke, der seine Beute vor unseren Augen verspeiste und offensichtlich ein Hühnchen zu rupfen hatte.







Hier hätten wir gerne noch mehr Brennweite gehabt. Der Vogel war leider recht weit entfernt, so dass diese Bilder lediglich Ausschnitte darstellen.

Rotkopfamadine



Beim Picknickplatz Kamqua machten wir kurz Pause und aßen ein Nutellabrot. Dann fuhren wir die Strecke nach Osten ins Nossobtal. Auf dem Weg sahen wir ein paar Kuhantilopen und eine Weißflügeltrappe, die laut schimpfte.





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20 Feb 2014 21:24 #327699
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Bei Dikbaardskolk hielten wir erneut und wollten eigentlich eine längere Pause machen. Aber dort wimmelte es von Bienen. Wir stellten ihnen zur Ablenkung eine kleine Schüssel mit Wasser hin, die sie auch gerne annahmen.



Aber mit der Zeit wurden es immer mehr Bienen, und sie begnügten sich auch nicht nur mit dem Wasser, sondern umkreisten uns und unser Picknick. Wir aßen ein paar Brote mit Schinken, Käse und Tomaten und suchten schnell das Weite. Die Bienen waren zwar nicht aggressiv, aber einfach zu viele.
Die nächste Etappe brachte uns nach Nossob. Ruth entdeckte plötzlich zwei Eulen in einem Baum unmittelbar neben der Straße. Die beiden Fleckenuhus saßen nah beieinander und schauten immer wieder in unsere Richtung. Kaum zu glauben, dass wir uns schon wieder über Eulen freuen durften.



So standen wir eine gute halbe Stunde bei den beiden Federtieren. Es geschah nicht wirklich viel, außer dass die beiden ihren Kopf mal nach links und mal nach rechts drehten und mal das linke und mal das rechte Auge schlossen. Spannend!
In Nossob hielten wir kurz und füllten unseren Wassertank, der merklich leerer geworden war. Dann fuhren wir weiter nach Polentswa. Entlang der Straße sahen wir den ganzen Tag immer wieder Oryx, Springböcke, Gnus, Kuhantilopen und Strauße.



Beim Wasserloch Polentswa saß ein junger Gaukler am Wasser und trank.











Wir blieben lange bei dem Adler, bis wir zum Campingplatz fuhren.



Drosselschnäpper?



Dort richteten wir uns ein.
Hier sind mal ein paar Fotos vom Innenraum des Campers. Die Liegefläche sieht auf dem Bild so schmal aus, ist sie aber gar nicht.





Ruth legte das Fleisch ein und machte Salat. Uwe zündete das Feuer an und sicherte Fotos. Der Sonnenuntergang war sehr schön über der Ebene.



Da es nahezu windstill war, errichtete Ruth mit Kerzen einen „Ring of Fire“ um unser Camp. Man muss ja sein Revier abstecken. Die Löwen trauen sich dann nicht so nah. ;)



Wir aßen lecker und genossen die absolute Ruhe und Einsamkeit unter dem Sternenhimmel – kein Fernseher, kein Telefon, nichts zu tun – für uns der pure Luxus.

Kilometer: 232
Letzte Änderung: 20 Feb 2014 21:27 von Eulenmuckel.
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21 Feb 2014 22:12 #327869
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Sonntag, 25. August 2013 – Gehen wir heut‘ auf Löwenjagd?

Polentswa, KTP – Nossob, KTP

Kurz vor Sonnenaufgang standen wir auf und packten zusammen. Es war nicht so kalt wie in Mata Mata, aber dennoch zu ungemütlich, um zu frühstücken. Außerdem gab es ja sicherlich viel Spannendes im KTP zu entdecken. Schnell sammelten wir noch die Wachsreste der Kerzen ein und spülten den Staub von den Händen. Dann konnte es losgehen.



Langsam waren wir auf Löwenentzug, hatten wir seit über zwei Wochen doch schon keine mehr gesehen. Alternativ würden wir auch eine braune Zottelhyäne nicht verschmähen. Letztes Jahr hatten wir nördlich von Polentswa eine gesehen, und so war unser Plan, diese Richtung einzuschlagen, um sie dort erneut zu treffen – so stellt man sich das ja vor.
Unser erster Weg führte uns zum Wasserloch Polentswa, das nur einen Kilometer entfernt liegt. Aber so weit kamen wir gar nicht. Kurz nach dem Abzweig zur Wasserstelle entdeckten wir vier Hyänen, die gerade von dort kamen. So drehten wir um und fuhren den gleichen Weg zurück in der Hoffnung, sie auf der Ebene abzufangen. Wir postierten uns auf der Zufahrt zur Pfanne und verrenkten uns die Hälse. Zunächst sahen wir nur einen Springbock, der eilig das Weite suchte.



Lange brauchten wir dann aber doch nicht zu warten, bis das Quartett tatsächlich angetrottet kam.



Immer wieder blieben sie stehen und sahen nach links und rechts, so dass wir viel Zeit hatten, sie genau anzuschauen. Obwohl Ruth Hyänen wirklich mag und wir schon öfter lange bei ihnen verweilt hatten, fiel es bei diesen recht schwer, die positive Einstellung aufrecht zu erhalten. Vielleicht müsste man sie auch nur ein wenig abändern in: Junge Hyänen und solche, die miteinander rangeln, schmusen oder sich jagen, sind nett anzuschauen. Diese hier sahen schon ein wenig zum Fürchten und Gruseln aus.







Alle vier hatten kugelrunde, dicke Bäuche und blutverschmierte Köpfe. Sie schleppten sich mehr vorwärts, als dass sie liefen, und der Hyänengeifer hing noch an ihren Lefzen. Wahrscheinlich waren es nur Wassertropfen, aber wenn man die Tiere so betrachtete, konnte man davon ausgehen, dass sie nicht viel von ihrer Beute übriggelassen hatten.
Sie änderten ihre Laufrichtung nicht und kamen schnurstracks auf uns zu.











Dann passierten sie unser Auto und entfernten sich weiter entlang des Nossobtals. Völlig gebannt und fasziniert von dieser intensiven Gruselbegegnung nahmen wir entlang der Straße die Verfolgung auf. Der Plan „Braune Hyäne“ war entsprechend des allseits bekannten Spruchs „Lieber die getupfte in der Hand als die braune im Busch“ schnell über Bord geworfen. Wir waren uns sicher: Da müssen wir dranbleiben, denn die Gang führt uns nach dem Löschen ihres Durstes nun sicherlich zu den Resten ihrer Beute.
Also fuhren wir so gut es ging parallel zu den Hyänen auf dem Weg entlang des Nossob. Immer wieder verloren wir sie für kurze Zeit aus dem Blick, da das Buschwerk und die Straßenböschung recht hoch waren. Doch nach einiger Zeit tauchten sie auch wieder ein Stück weiter vorne auf. Na, das konnte ja noch ein wenig so weitergehen.
Aber bestimmt waren wir dem Hyänenmahl schon sehr nahe! Durchhalten war angesagt. Wieder hatten wir sie verloren und starrten ins Gesträuch, als Ruth aus den Augenwinkeln in einiger Entfernung eine Bewegung auf der Straße wahrnahm. Es war mehr ein Schatten, aber sie glaubte, eine Katze gesehen zu haben. Der überraschte Ausruf kam zu spät für Uwe, denn das Tier war schon wieder von der Straße verschwunden. Was tun? Die Hyänenverfolgung aufgeben und die Phantomkatze jagen? Der Entschluss war – entsprechend des berühmtesten Prioritäten-Sprichwortes – schnell gefasst: „Lieber den Löwen im Busch als die Getüpfelten in der Hand!“ :silly:
Wir ließen also Hyänen Hyänen sein und näherten uns schnell der ungefähren Stelle, an welcher Ruth glaubte, die Katze gesehen zu haben. War es nun eher hier oder doch noch ein Stück weiter gewesen? Große Tatzenabdrücke verrieten deutlich, an welcher Stelle das Tier die Straße überquert hatte.
Wir reckten und streckten uns, fuhren ein Stück vor und wieder zurück, konnten aber nichts erkennen. Doch: eine Schwanzspitze und ein Fleckchen gepunktetes Fell über den Dornenbüschen. Sofort waren wir völlig aus dem Häuschen. Schon der zweite Adrenalinschub an diesem Morgen. Denn das war kein Löwe! Das war ein Leo! Leider hatte er die Hyänen wohl gewittert und versteckte sich geduckt im Gesträuch.
Für alle, die denken, dass uns nur gute Fotos gelängen, ist hier das grandiose Meisterwerk, aufgenommen in totaler Hektik und Panik, die Sichtung des Urlaubs verpasst zu haben:



Fortsetzung folgt . . . ;)
Letzte Änderung: 21 Feb 2014 22:14 von Eulenmuckel.
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