THEMA: Die Eulenmuckels auf Jubiläumsreise
06 Feb 2014 22:01 #325388
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Nachmittags duschten wir und gingen zu Florian und Sonja, die auf einem anderen Stellplatz standen. Wir verabredeten uns zum Abendessen. Dann fuhren wir ein paar Kilometer zur Elimdüne, die wir noch nie besucht hatten. Dort stiegen wir über viele Etappen immer höher und höher, bis schließlich die Sonne auf der anderen Seite der Düne unterging. Die Aussicht über die Ebene war traumhaft.









Viele Feenkreise verteilten sich zwischen gelbem Gras.





Die Berge in der Ferne färbten sich violett. Irgendwann hielten wir an, genossen die Aussicht und kehrten bald um.









Ruth hatte ihre Schuhe im Auto gelassen. Das bereute sie schon bald, denn die Grashalme waren scharf und spitz und blieben in ihren Fußsohlen stecken. Aber wenn man sich regelmäßig über seinen Ehemann lustig macht, weil der nie barfuß läuft, kann man sich nun auch schlecht beschweren, selbst wenn man die Grassplitter mit der Pinzette aus den Füßen popeln muss.
Zurück im Camp hatten Florian und Sonja bereits Feuer gemacht. So holten wir unsere Stühle von unserem Stellplatz und setzten uns zu ihnen. Während die Suppe köchelte, unterhielten wir uns nett. Die Butternut-Suppe war sehr lecker. Danach grillten wir Wildfilet, aßen Sonjas Salat und Folienkartoffeln mit Sauerrahm. Zum Nachtisch gab es für alle ein Glas Amarula. Es war erneut ein sehr lustiger Abend mit den beiden. Wieder ist unsere „Afrika-Familie“ ein wenig gewachsen. Morgen früh werden wir bei Dunkelheit ins Sossousvlei fahren.

Kilometer: 86
Letzte Änderung: 06 Feb 2014 22:02 von Eulenmuckel.
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09 Feb 2014 21:10 #325816
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Dienstag, 20. August 2013 – Sand, Licht, Schatten und tote Bäume

Sesriem – Farm Kanaan, Tirasberge

Die Nacht war kurz, als wir um viertel vor fünf aufstanden. Trotz Dunkelheit war unser Dach schnell zugeklappt und wir abfahrbereit. Am Tor waren wir das vierte Auto, als es um kurz vor halb sechs losging. Der Run auf das Sossousvlei begann. Wir wurden einige Male überholt, obwohl wir nicht gerade langsam unterwegs waren. Viele Wagen hielten wie erwartet an Düne 45. Aber auch am 4x2-Parkplatz am Ende der Teerstraße standen bereits Autos.
Mit Allrad ging es ohne Probleme die letzten Kilometer durch den Sand, der zu dieser frühen Stunde noch recht fest war. Als wir unser Auto am Anfang des Fußwegs in Richtung Deadvlei abstellten, hielten Sonja und Florian neben uns und kamen mit. Mittlerweile kennen wir den Weg und stapften zügig ins Vlei, um den Moment der langen Schatten nicht zu verpassen.





Ein wenig erschöpft durch das Tiefsandgestapfe waren wir schon, aber es gab keine Verschnaufpause.





Während Uwe direkt zu den toten Bäumen lief, ging es für Ruth und die beiden anderen erst richtig los, denn sie machten sich auf, die benachbarte Düne zu erklimmen. Obwohl sie zwischenzeitlich das Gefühl hatten, nicht sonderlich vorwärts zu kommen und den emporgestiegenen Schritt wieder hinunterzurutschen, legten sie ein ordentliches Tempo vor und wurden von oben mit einer herrlichen Aussicht auf die geschwungenen Dünenkämme mit ihren im Schatten liegenden Hängen belohnt.









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09 Feb 2014 21:12 #325817
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Das Hinabrennen der Dünenflanke ins Tal machte dann wieder besonders viel Spaß.
Unten in der Lehmpfanne war es im Schatten noch recht kalt, aber die Sonne stieg, und ihre Strahlen erreichten schließlich auch das Vlei. Wir machten unzählige Fotos und begrüßten jeden Baum einzeln mit Namen. Ständig hatten wir das Gefühl, der eine Baum würde sich noch besser auf einem Foto machen als der andere.







Von ein wenig mehr links wäre es besser als von weiter rechts, oder doch eher umgekehrt? Näher ran, weiter weg oder doch besser ganz nah? Mit mehr Düne oder doch lieber mehr Himmel im Hintergrund? Soll ich mich besser auf den Boden legen, um noch eine andere Perspektive zu probieren? (Übrigens ein ganz toller Einfall: Der lehmige Staub aus der Pfanne war von der Hose und der Jacke bis zum Ende des Urlaubs nicht mehr völlig zu entfernen!)









Auch wenn die toten Bäume sehr reizvolle Fotomotive bieten und man wie die bekannte Maus in der Speisekammer ständig im Zickzack von links nach rechts und von vorne nach hinten läuft, muss man diesen Wahnsinn ganz einfach irgendwann stoppen. So setzten wir uns einfach mitten in die Pfanne, beobachteten die zurückweichenden Schatten und genossen den Morgen in der Wüste.








Als immer mehr Leute ankamen und uns die Sonne zu hoch stand, gingen wir wieder zurück zu den Autos und parkten sie etwas weiter im Schatten. Wir frühstückten ausgiebig, machten Omeletts, aßen Müsli und tranken Kaffee. Jede Menge Spatzen, Webervögel und zwei Schildraben leisteten uns Gesellschaft.

Drosselschnäpper





Meisensänger



Eine Gruppe Japaner interessierte sich sehr für unser Auto und stellte viele Fragen.
Nach einer langen Pause fuhren wir wieder zurück nach Sesriem. Vor der Fahrt durch den Sand hatten wir zur Sicherheit noch ein wenig Luft aus den Reifen gelassen und anschließend wieder aufgepumpt. In Sesriem spülten wir das Geschirr und verabschiedeten uns von Florian und Sonja. Nach den drei mehr oder weniger zufälligen Begegnungen in Namibia machten wir ab, uns in Deutschland wieder zu treffen.
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09 Feb 2014 21:15 #325818
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Nun ging unsere Fahrt weiter in Richtung Süden.





Am Namib Rand entlang fuhren wir über Betta nach Spes Bona und dort auf die D707, unsere Lieblingsstraße in Namibia. Die Landschaft war wie immer wunderschön. Wir sahen viele Oryx, Strauße und Springböcke.
Unmittelbar vor der Einfahrt nach Kanaan liefen zwei Löffelhunde über die Straße. Ruth freute sich über die beiden Kerlchen riesig.



Hinter dem Tor saß ein Kampfadler mit den letzten Resten seiner Beute. Wir vermuten, dass es sich um eine Trappe handelte.





Bei der Farm begrüßte uns Hermi herzlich und bot uns Kaffee und Tee an. Wir unterhielten uns sehr nett über alles Mögliche. Kurz vor Sonnenuntergang fuhr er mit uns noch ein wenig über die Farm. Wir können uns kaum vorstellen, dass es viele vergleichbare Orte gibt, an denen man das letzte Tageslicht so intensiv erleben und empfinden kann wie hier.


















Zurück im Farmhaus duschten wir und gingen zum Abendessen. Hermi hatte leckeres Fleisch mit Curry in der Pfanne über dem offenen Feuer gebraten. Dazu gab es Süßkartoffeln und Salate. Außerdem war noch Johann anwesend, ein Freund von Hermi aus Kapstadt.

Kilometer: 349
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11 Feb 2014 21:42 #326265
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Mittwoch, 21. August 2013 – Durch die Namib

Farm Kanaan, Tirasberge

Nach dem langen gestrigen Tag schliefen wir aus. Wir hatten ein weiches, kuscheliges Bett und bekamen um neun Uhr ein tolles Frühstück. Es gab warmen Toast, frische Marmelade, Rührei, Avocadocreme und Müsli. Wir genossen das sehr und unterhielten uns mit Hermi und Johann.
Gegen halb zwölf starteten wir vier zu einer langen Fahrt durch die Dünen. Wir saßen hinten auf Hermis kleinem Landrover, überquerten die D707 und fuhren ein Stück nach Osten. Schon bald hielten wir unter einem großen Baum, und Hermi machte ein Feuer. Dazu wählte er einen größeren Grasbüschel aus, riss die umliegenden kleineren Büschel aus, um kein Veldfeuer zu entfachen und schichtete das trockene Gras auf einen kleinen Haufen. Dann legte er Holz in die Mitte und zündete es an. Nachdem das Feuer fast heruntergebrannt war, kam ein Rost mit Schaffleisch auf die Kohle. Es roch herrlich. Als das Fleisch fertig war, öffnete Hermi den Rost und hielt ihn Uwe unter die Nase. Den Blick wird Ruth sicherlich nicht so schnell vergessen: Ein riesengroßes Fragezeichen erschien auf Uwes ungläubigem Gesicht. Er sollte doch nicht etwa das fettige Fleisch mit den Fingern anfassen? Doch! Sollte er! :unsure: (Und das, wo Uwe Bahbah-Händchen hasst und selbst das Hühnchen mit Messer und Gabel isst. So entwickeln sich die Kinder, die sich auch im Sandkasten nicht gerne die Körner aus der Unterhose gepult haben). Nach kurzem Zögern griff Uwe aber doch zu. Schließlich wollte er nicht hungrig bleiben. Und er hätte auch wirklich etwas verpasst! Obwohl wir uns beide eigentlich nicht so viel aus Lammfleisch machen, war Hermis Fleisch einfach fantastisch und schmeckte unbeschreiblich gut. Wie einfach doch das Grillen in der Natur sein kann. Das Fett tropfte uns von den Händen, aber dafür entfiel der leidige Abwasch.

Vollhorst, aber glücklich!



Nach dem Picknick ging es weiter in die Dünen der Namib. Wir tauchten ein in ein grenzenloses Dünenmeer und schwammen mit unserem kleinen gelben Schiff auf und ab.











Der Landrover fuhr durch den Sand, über Grasbüschel jeglicher Größe, nahm Steigungen im ersten, zweiten oder dritten Anlauf und glitt Dünenflanken fast senkrecht hinunter. Wir wurden auf der Sitzbank auf der Ladefläche dermaßen durchgeschüttelt, dass kein Knochen an seinem Platz blieb. Besonders wenn es steil eine Düne hinaufging und Hermi Schwung holte, so dass wir schon beim Anlauf über kleinere Hügel hinwegflogen, hoben wir im Sitzen ab und hatten Mühe, die Kameras und uns selbst festzuhalten. Eine Achterbahnfahrt ist harmlos im Vergleich und außerdem nach wenigen Minuten zu Ende. Wir fuhren mehrere Stunden durch die Namib-Dünen. Am nächsten Tag sollten wir mit einem phänomenalen Muskelkater belohnt werden.
Zum Ausgleich zu der abenteuerlichen Fahrt wurden wir mit faszinierenden Aussichten belohnt. Ab und zu entdeckten wir ein paar Oryx-Antilopen, die in der Ebene standen, neugierig zu uns herüberschauten und dann im Galopp das Weite suchten.









Letzte Änderung: 11 Feb 2014 21:43 von Eulenmuckel.
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An einer besonders schönen Stelle stiegen wir aus und liefen eine Düne hinauf. Es war schön, sich ein wenig zu bewegen und den warmen Sand zwischen den Zehen zu spüren. Die Sonne stand schon tief genug, so dass sich die Wellenstrukturen im Sand gut abzeichneten.











Dann wurde es Zeit für den Rückweg, damit wir noch bei Tageslicht wieder aus den Dünen herauskamen. Hermi fuhr über Stock und Stein und machte mit seinem Engagement und seiner Freude diesen Ausflug zu einem ganz besonderen Erlebnis. Viel Glück hatten wir noch mit einer kleinen Gruppe Oryx, die im schönsten Licht auf einer roten Sanddüne spazierten.

















Als wir schon wieder recht nah an der Farm waren, hielten wir kurz an und beobachteten die untergehende Sonne. Dazu gab es etwas zu trinken und selbstgemachtes Biltong.



Auf den letzten Kilometern wurde es etwas frisch, aber wir wärmten uns zurück bei der Farm unter einer heißen Dusche wieder auf. Zum Abendessen gab es Oryx-Schnitzel, verschiedene Gemüse und Salate. Es schmeckte wie immer herrlich. Hermi ist wirklich ein ausgezeichneter Koch, ein prima Autofahrer (auch wenn sich Ruth während der letzten drei Stunden der Fahrt nicht sicher war, ob sie diese Kamikazetour überleben würde, oder ob es auffiele, wenn wir auf einer Dünenkuppe in hohem Bogen über Bord gehen würden. In dieser Einöde hätte uns bestimmt niemand so schnell gefunden.) und ein ausgesprochen interessanter Erzähler.
So sah Ruths Hand aus, nachdem sie sich den ganzen Tag an der Metallstange des Landrovers festgekrallt hatte.



Leider müssen wir morgen schon wieder abreisen.
Letzte Änderung: 11 Feb 2014 21:49 von Eulenmuckel.
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