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Mein Fazit/Resümee
(Es wird etwas länger ausfallen, das als Vorwarnung …) Wie der Titel „Reisebericht anders oder ein Appendix will nicht nach Hause“ schon sagt, handelt es sich hier um einen Bericht, der sich von vielen anderen im Forum unterscheidet und dass nicht nur wegen fehlender Bilder. Viel lieber hätte ich einen Bericht eingestellt, wo alle Tage so verlaufen wären, wie die ersten. Die Reise war zu Anfang einfach nur wundervoll, mit schönen Tiersichtungen im KTP, wunderbaren Erlebnissen auf Wolwedans, überhaupt, war ein Tag so schön wie der andere. Alle unsere Unterkünfte waren klasse, egal ob die schönen Wilderness Camps im KTP als Selbstversorger oder im Gegensatz dazu die Wolwedans Dunes Lodge. Mein persönliches Tiersichtungshighlight waren die vier Geparde im KTP, die beiden Erdmännchenkolonien und über allem, der Palmetto-Gecko. Das Unheil kam dann von einem Moment auf den anderen. Nie hätte ich mit so etwas gerechnet, aber wer tut das schon. Jegliche Erholung war dahin. Manche sagten uns nach Rückkehr, wenigstens hattet ihr noch schöne 2 ½ Wochen vorher. Ohne Zweifel, die hatten wir, aber sie waren plötzlich nahezu komplett aus unserer Wahrnehmung verschwunden. Nach Rückkehr in Deutschland hätte ich mir eine Weile überhaupt nicht vorstellen können, etwas dazu zu schreiben. Mir ging es, wie Loeffel/Stefan geschrieben hat, das ganze Erlebte verarbeitet man erst später, so war es auch bei mir. Beim Schreiben dieses Berichts war ich dann wieder richtig drin und eure so lieben Rückmeldungen (jede einzelne!!!) hat mich angespornt und motiviert, weiter zu schreiben. So gelang es mir auch wieder, die Erinnerungen an die wundervolle Zeit bis zu diesem unseligen Moment nach dem Abendessen zurückzurufen, gleichzeitig hat es mir gut getan, die Ereignisse in Windhoek noch einmal niederzuschreiben. Ich hoffe, es ist mir – auch ohne Bilder – gelungen, euch mit meinem Bericht zu unterhalten (zumindest bis Windhoek) und darüber hinaus bei den Berichten zu den Folgetagen euer Interesse beizubehalten. Lange habe ich überlegt, ob ich es in dieser detaillierten Weise schreiben soll, habe mich aber dann dafür entschieden. Möglicherweise gibt es vielleicht sogar den einen oder anderen Punkt in meinem Bericht, der jemanden in irgendeiner Form geholfen hat bzw. helfen wird. Ich danke ganz herzlich meiner treuen Leserschaft des Berichts, allen, die sich zu Wort gemeldet haben (wirklich, ich habe mich jedes Mal sehr über eure Rückmeldungen gefreut und dank der genialen Sonnenfunktion kann jemand, der das nicht lesen will, diese Posts wegklicken) und ich danke allen DANKE-Button-Drückern! Der eine oder andere von euch weiß vielleicht, dass wir (besonders ich), eine Region haben, wo wir am liebsten hinreisen, das ist Südamerika. Vor der diesjährigen Afrika-Reise hatten wir für die nächsten Jahre nicht unbedingt eine weitere Tour auf den afrikanischen Kontinent geplant. Aber trotz, vielleicht aber sogar wegen, des wirklich unschönen Erlebnisses, nehmen wir mit, dass wir das Land Namibia mit seinen Menschen – egal, welcher Hautfarbe – noch einmal anders kennengelernt haben abseits der touristischen Pfade; nämlich durch große Herzlichkeit und eine Hilfsbereitschaft, die uns manchmal schon so groß war, dass sie eine gewisse Demut bei uns erzeugt hat. Wir wollen gerne noch einmal dorthin reisen, wahrscheinlich nicht nächstes Jahr, aber es kommen (hoffentlich) ja noch weitere. Außerdem gilt es, unseren Wiederholungs-Aufenthalt auf Dombo, auf den wir uns so unglaublich gefreut hatten, nachzuholen. Mir liegt es hier am Herzen, noch einmal ein DANKE zu sagen an die vielen Namibianern – und ich hoffe, ich habe niemanden vergessen, der uns in dieser für uns außergewöhnlichen Situation geholfen hat, im Kleinen und im Großen. Die Reihenfolge ist willkürlich und stellt keine Wertung dar: DANKE an Lore von Roiiklips, an die beiden Allgemeinmediziner, die unsere erste Anlaufstation waren, an die General Managerin von Goche Ganas und Mitarbeiter/-innen, an meinen Chirurgen, an die Schwestern und Belegschaft des Rhino Park Private Hospitals (auch für ihre Geduld, wenn ich sie mal nicht hatte), an die General Manager und die Mitarbeiter/-innen vom Safari Court Hotel. DANKE auch an unser Reisebüro zuhause, das uns eine große Unterstützung war und selbstverständlich ein besonders großes DANKE an alle in unseren Familien, die uns geholfen haben und für die die Situation auch nicht einfach war, DANKE auch an meine Freundin, die ganz besorgt anrief in Namibia, als sie vom Unheil erfuhr. Es war ein unglaubliches Glück, wenn man sich unsere 4-wöchige Route anschaut, dass sich Herr Appendix wenigstens noch den kurzen Zeitraum von ganzen 2 Tagen, den wir in der Nähe von Windhoek gebucht hatten, für seine Übellaunigkeit ausgesucht hatte. Nicht auszudenken, was passiert wäre, das hätte mich z. B. in Grootkolk oder Botswana getroffen; auch besonders im Hinblick auf das Trügerische, dass es mir nach den ersten akuten Schmerzen etwas besser ging. Es hätte eine Sache auf Leben und Tod werden können und auch wenn ich dann sicherlich die Hilfe eines Jeden in Anspruch genommen hätte --- im Grunde möchte ich mir das aber gar nicht vorstellen. Was die medizinische Versorgung und auch die Behandlung des medizinischen Personals anging, haben wir uns in den besten Händen gefühlt, auch wenn das eine oder andere anders war als bei uns (muss ja nicht schlechter sein, nur anders). Die Bestätigung, dass alles einen sehr guten Eindruck machte, habe ich später zuhause auch noch einmal von meinem Arzt erhalten. Ich habe schon Reisen mit einer Freundin gemacht und ein paar wenige alleine, aber rückblickend gesehen war es für mich auch das große Glück, dass das Ganze auf einer Reise passiert ist, die ich mit meinem Mann gemacht habe. Ohne seine Unterstützung, seine Hilfe, seinen Zuspruch, seine Ruhe und seine Liebe hätte ich die ganze Situation sicherlich nicht so verhältnismäßig ruhig genommen. Was die Kosten angeht, so nehmen wir noch als „Learning“ aus dieser Sache mit, dass man genug Reserven in der Hinterhalt haben sollte, sowohl auf den Kreditkarten wie auch als Bargeld. Wir mussten vor Ort alles vorlegen und manches (wie z. B. Taxifahrten, aber auch der Chirurg und der Anästhesist, die separat bezahlt werden mussten) musste bar beglichen werden. Zumindest müssen wir uns finanziell keine Sorgen wegen der angefallenen Kosten machen, nach einigen Wochen hat unsere Auslandsreisekrankenversicherung sowie auch die Reiseabbruchversicherung (auch gut, dass wir die hatten!) gezahlt. Man sollte auch nicht unterschätzen, dass z. B. für uns Kosten anfielen für Übernachtungen in Windhoek für meinen Mann während meines Krankenhausaufenthaltes und dann im Anschluss noch einmal für uns beide. Viele Grüße Sabine, die zukünftig ohne Appendix reist |
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