13./14.09.2013
Die Anreise von München nach Windhoek klappte ausgezeichnet. In vielen schlaflosen Nächten hatte ich mir ausgemalt, was alles passieren könnte: verlorenes Gepäck, verpasster Anschlussflug, Transfer trotz Buchung nicht vor Ort
– alles umsonst. Pünktlich um 21:55 Uhr startete die A330 von South African Airways mit uns an Bord Richtung Johannesburg. Während ich nach dem Essen dank „Hangover III“, Oropax und Augenklappe gleich eingeschlafen bin, hat Marc in dieser Nacht kaum ein Auge zugetan. Schlafen im Flieger ist nicht so seins. Mit Rückenwind kamen wir 15 Minuten vor der geplanten Zeit in Johannesburg an, was bei nur einer Stunde geplantem Aufenthalt ein beruhigendes Zeitpolster ist. Und trotz der Tatsache, dass wir an der Passkontrolle bevorzugt behandelt und seitlich vorbei gelassen wurden, waren wir mit die letzten an Bord des Flugzeuges nach Windhoek. Wir mussten sogar einen unserer Handgepäck-Trolleys am Flieger noch abgeben, weil im Passagierraum kein Platz mehr war. Gut, dass da unser Notgepäck für die ersten zwei, drei Tage drin war…
Um 11:35 Uhr landeten wir in Windhoek, und schon eine Dreiviertelstunde später standen wir mit all unseren Gepäckstücken, den ersten namibischen Dollars im Geldbeutel und einer MTC SIM-Karte im Handy bei unserem Fahrer, der uns zu Stefan und Esme von African Sun Car Hire brachte. Hier nochmal ein herzliches Dankeschön ans Forum für die Immigration-Vordrucke, das hat uns einiges an Wartezeit gespart.
Bereits auf der Fahrt nach Windhoek entdeckten wir am Straßenrand die ersten Paviane und waren natürlich begeistert. Windhoek selbst wirkte am Anfang etwas abweisend auf uns, mit all den Mauern, elektrischen Zäunen und dem Stacheldraht um die Gebäude.
Die Fahrzeugübergabe verlief ohne Probleme, alles war so, wie wir es bestellt hatten. Unser Toyota Hilux mit zwei Dachzelten (hier hätten wir nur eins gebraucht, später waren wir aber froh, dass ein zweites dabei war) hatte schon knappe 150 000 Kilometer auf dem Buckel, war aber alles in allem in einem guten Zustand. Etwas planlos und unter mehrfacher Betätigung des Scheibenwischers
irrten wir durch Windhoek, bis wir endlich die Umgehungsstraße und die C28 gefunden hatten.
Nach einer weiteren Stunde erreichten wir unsere erste Unterkunft, das Hochland Nest. Für die erste Nacht hatten wir uns für ein „richtiges“ Bett entschieden, was auch gut so war – wir waren schon etwas übernächtigt vom Flug und den ganzen neuen Eindrücken. Wir wurden von Simon super freundlich mit einem kühlen Erfrischungsgetränk begrüßt. Unser kleines Chalet, welches aus Lehm und Holz gebaut war und über Felstreppen erreicht wurde, bot einen tollen Ausblick über die Ebene.
Den Nachmittag verbrachten wir faul am Pool und tranken Appletiser – ein toller Ersatz für Apfelschorle Hier hatten wir auch unseren ersten direkten Kontakt mit „wilden“ Tieren: zwei zutrauliche Katzen, von denen eine aussah wie unser Mogli, verfolgten uns bis auf unsere Liegen. Auch beim Abendessen waren sie anwesend – mit mitleiderregendem Blick saßen sie vor der Glastür zum Restaurant und drückten sich die Köpfchen platt, durften aber trotzdem nicht rein
Es gab griechischen Salat, Gamesteak und als Dessert Quitte in Wacholdersoße – sehr lecker, das Fleisch war richtig schön zart und rosig! Vom Essen waren wir allgemein den ganzen Urlaub über mehr als begeistert, aber dazu später mehr. Das Windhoek Lager dagegen hat uns nicht überzeugt – aber in Bayern sind wir da ja auch verwöhnt
Währenddessen tummelten sich am Wasserloch Warzenschweine, eine Herde Zebras und Kuhantilopen (letztere konnten wir nicht zweifelsfrei identifizieren, dazu war es schon zu dunkel). Außer uns waren nur noch zwei weitere Pärchen da, und es gibt allgemein nur sechs Chalets für maximal 16 Personen – alles sehr familiär und gemütlich. Nach dem Essen verzogen wir uns aufs Zimmer, wir waren sehr müde und lagen schnell in den Federn.